Vor drei Jahren strahlte Fuji TV einen Bericht über falsche Mönche beim Betteln aus. Zu Beginn kommt auch kurz Muho, der (echte) Abt des Antaiji, zu Wort, der den Fakes auf seinen Bettelgängen zur Tag- und Nachtgleiche schon begegnet ist. Susanne König hat dankenswerterweise den Beitrag ins Deutsche übersetzt.
[Der Film auf Youtube wurde inzwischen leider entfernt.]
VERFOLGT!!! RÄTSELHAFTE GRUPPE VON BETTELMÖNCHEN
Sprecher: Vor den Tempeltoren sieht man manchmal Mönche, die um Almosen bitten.
Definition des Wortes Takuhatsu (um milde Gaben bitten) eingeblendet: Mönche in der Ausbildung gehen von Tür zu Tür und bitten um ein Almosen mit ihren metallenen Schälchen.
Sprecher: Sie stehen in den Tempeln oder laufen durch die Straßen und erhalten Opfergeld. Aber es heißt, darunter seien auch einige schwarze Schafe.
Ein Mann, der oft als Mönch auftaucht: Wir lesen Handlinien, schreiben auf den Handrücken Sanskritzeichen. Solche Sachen machen wir. Normalerweise machen Bettelmönche so etwas nicht. Gelegentlich gibt es da auch schon einmal Ärger.
Sprecher: Vor 16 Jahren kam dieser Deutsche nach Japan und ist heute in diesem Tempel der Hauptpriester. Er sagt zu den Bettelmönchen Folgendes.
Muhô (Hauptpriester des Antaiji-Tempels): Mönche, die um Almosen bitten, gehen eigentlich den Weg Buddhas. Obwohl man sie dabei unterstützen sollte, gibt es etwa gewisse rivalisierende Reviere nach dem Motto „Das ist hier mein Platz. Also geh weg!“. Es kommt dann zu Streitereien. Darunter sind auch Personen, bei denen man sich fragt, ob diese Leute wirklich echt sind.
Sprecher: Was für Mönche sind das eigentlich? Wenn man einen Ort wie diesen beobachtet, an dem oft Mönche stehen, so fällt auf, dass diese Frauen und Männer im Mönchsgewand einen Rucksack auf dem Rücken tragen. Sie scheinen sich untereinander zu kennen. Sieht man sich den einen Mönch hier von der Nähe einmal an, fällt auf…
Reporter: Er kaut Kaugummi.
Sprecher: … dass er Kaugummi kaut während er bettelt. Der andere Mönch von vorhin ging auf einen nahe gelegenen Parkplatz zu. Was macht er denn da, verdeckt von den Autos? Er zieht sich um. Dann steigt er in ein Auto ein (zusammen mit drei weiteren Männern). Gehören diese Männer wohl zusammen?
Wir konnten am Wochenende den Mann, der den Wagen fuhr, vor einem Schrein wieder finden. Eifrig spricht er die Schreinbesucher an.
Bettelmönch: Dies ist die Lebenslinie. Der Wahrsager achtet hierauf.
Sprecher: Er scheint aus der Hand zu lesen.
Bettelmönch: Wenn sich dieses Zeichen verlängert…
Sprecher: Er sagt, dass er die Lebenslinie verlängern kann.
Bettelmönch: Sehen Sie! Sie verlängert sich. Das ist die esoterische Lehre des Buddhismus.
Sprecher: Als nächstes untersucht er die Augen.
Bettelmönch: Bei Ihnen beginnt der grüne Star. Wenn Sie eine Augenmedizin nehmen, wird das wieder.
Schreinbesucher: Ich hatte einmal eine Operation wegen grauen Stars.
Bettelmönch: Wegen des grauen Stars gibt es keine Probleme. Der ist weg.
Schreinbesucher: Ich habe keinen grünen Star, wie Sie sagen. Ich gehe doch jeden Monat zum Arzt.
Bettelmönch: Warum sagt es der Arzt Ihnen nicht?
Schreinbesucher: Sie sagen, ich soll zum Arzt.
Bettelmönch: Das heißt grüner Star.
Sprecher: Dies ist weit entfernt von dem allgemeinen Bild eines Bettelmönches. Wir haben hier eine Kopie des Zettels, den der Mönch öfters den Schreinbesuchern aushändigt. Darauf stand sogar eine Adresse.
Offiziell gemeldet ist hier niemand. Am Eingang steht „Wohnheim“ und an der Wand ist eine Sicherheitskamera angebracht.
Als wir das Gebäude beobachteten sahen wir doch tatsächlich unseren Mönch. Dann folgten Männer und Frauen, alle mit großen Taschen, die fort gingen. Einer darunter ging zu einem Tempel im Stadtzentrum von Osaka und bat dort unbemerkt um Almosen. An der gleichen Stelle daneben steht nun auch eine Frau.
Reporter: Die Frau hat Geld bekommen. Sie hat wieder etwas bekommen.
Sprecher: An diesem Tag wimmelt es von Tempelbesuchern. Innerhalb von zehn Minuten hat die Frau von fünf Leuten eine Spende erhalten.
Die Mitglieder dieser Gruppe hier stehen anstelle von Mönchen und betteln. Obwohl sie keine rechtmäßigen Mönche sind, stehen sie zwischen den richtigen Mönchen und bitten um Almosen. Wir fragen einmal bei den Tempelbesuchern nach, die ein Almosen gegeben haben.
Reporter: Wenn Sie etwas Geld hätten, würden sie ein Almosen geben?
Ein Tempelbesucher, der ein Almosen gegeben hat: Ich gebe gar nichts.
Reporter: Was glauben Sie, wofür das Geld verwendet wird?
Eine ältere Frau: Wird das nicht für die Kosten des Tempels verwendet?
Sprecher: Sie sagen, da es Mönche des Tempels sind, haben wir ein Almosen gegeben. Doch wie sieht es aus, wenn jemand, der kein Mönch ist, bettelt? Der Rechtsanwalt Herr Asai, der sich gut mit der Problematik auskennt, sagt dazu Folgendes.
Herr Asai: Ich denke, hier handelt es sich um ein Betrugsvergehen. Sich als Mönch auszugeben, ist bereits eine Tat, und das getäuschte Opfer hat Geld ausgehändigt, und dieses Geld wird zum Schadensbetrag.
Sprecher: Aber sind diese Leute Mönche?
An diesem Tag fragten wir auf der Straße zu einem Tempel direkt einen bettelnden Mönch aus dieser Gruppe.
Reporterin: Sagen Sie mir doch nur, aus welchem Tempel Sie sind!
Bettelmönch 1: Das geht Sie nichts an.
Reporterin: Was geht mich nichts an?
Bettelmönch 1: Das brauche ich doch nicht zu sagen.
Reporterin: Ich glaube, es gibt Leute, die so tun, als wären sie Mönche.
Bettelmönch 1: Das reicht jetzt! Sie stören mein Geschäft!
Reporterin: Was heißt hier Geschäft?
Bettelmönch 1: Kein Geschäft in dem Sinne. Aber Sie stören!
Reporterin: Sagen Sie mir nur Ihren gesetzlichen Namen!
Bettelmönch 1: Das brauche ich euch nicht zu sagen.
Reporterin: Gibt es Leute, die sich als Mönche ausgeben?
Bettelmönch 1: Das geht Sie nichts an. Das geht Sie nichts an.
Sprecher: Und abermals …
Reporterin: Entschuldigen Sie, aus welchem Tempel sind Sie?
Bettelmönch 2: …
Reporterin: Haben Sie in einem Tempel die Befähigung als Mönch erhalten? Sie haben sie nicht eigens erhalten?
Bettelmönch 2: …
Sprecher: So der Inhalt ihrer Antworten. Doch dieser Mann hier ist weitaus offener.
Reporter: Machen Sie das allein?
Bettelmönch 3: Ja.
Reporter: Sind Sie Mönch?
Bettelmönch 3: Genau.
Reporter: Aus welchem Tempel sind Sie?
Bettelmönch 3: Diejenigen, die sich in der Ausbildung befinden, sagen das nicht.
Reporter: Warum ist das so?
Bettelmönch 3: Normalerweise sagt man das nicht.
Reporter: Gibt es Gründe, dass Sie es nicht sagen können?
Bettelmönch 3: Einen Grund gibt es nicht.
Reporter: Wohnen Sie nicht an dem gleichen Ort wie die Frau gegenüber?
Bettelmönch 3: Nein, das stimmt nicht.
Reporter: Aber Sie wohnen doch in der Stadt X an der gleichen Adresse, nicht wahr?
Bettelmönch 3: Hm, diese Person … ich kenne sie nicht.
Sprecher: Warum verheimlicht er, dass er den anderen Mönch kennt?
Reporter: Diese Person …
Bettelmönch 3: Die kenne ich nicht. Kenne ich nicht.
Reporter (an Bettelmönch 4 gewandt): Kennen Sie diesen Herrn?
Bettelmönch 4: Ich kenne ihn nicht.
Sprecher: Wir konnten einen Mönch interviewen.
Bettelmönch 3: Das wird getrennt gemacht.
Reporter: Du machst das aus freiem Willen?
Bettelmönch 3: Ja, genau. Wenn ich Sorgen hatte, konnte ich kommen. Es gibt Leute mit Problemen, die gar keinen Ort haben, wohin sie gehen können. Diese Leute finden nur eine Bleibe.
Sprecher: Der Mann sagt, dass es sich um eine Gruppe handelt, in der sich diese Bettelmönche zusammen mit einem Wohnungsbesitzer für eine Miete von 42.000 Yen zusammentun.
Bettelmönch: Ich denke, jeder wohnt für sich allein. Wonach ich mich sehne, ist Verantwortung.
Reporter: Warum beenden das nicht diejenigen, die zum geistlichen Stand gehören?
Bettelmönch: Ich kann das nicht beenden. Das ist eben Religionsfreiheit.
Reporter: Dann darf ich also gleich ab morgen um Almosen betteln?
Bettelmönch: Das ist schwer zu sagen.
Sprecher: Als letztes telefonierte unser Reporter an seinem Arbeitsplatz mit dem Tempel.
Herr Nakamura (Verwaltungschef des Tempels): Bis Anfang 1991 haben wir Genehmigungen für das Betteln erteilt. Danach haben wir das nicht mehr getan. Wenn dies wirklich weiter betrieben wird, gibt es in der Tat ein Problem. Religiöses Handeln weicht ab von der Denkart einer Ausbildung an sich, bei der man um Almosen bettelt.
Sprecher: Danach rief unser Reporter beim Japanischen Verband des Buddhismus an (zennihon bukkyôkai).
Herr Eguchi (Abteilungsleiter der Informations- und Kulturabteilung): Das ist schlimm. Man braucht doch eine Erlaubnis zum Betteln oder etwas Entsprechendes. Darüber hinaus, wenn man sich als Mönch ausgibt, heißt das doch, dass jemand gewiss ein buddhistischer Geistlicher ist, nicht wahr. Was ich Ihnen hier nicht beantworten kann, das ist, ob man Geistliche lediglich betrügt. Ich denke keinesfalls, dass so etwas einfach erlaubt wird.
Sprecher: Natürlich gibt es Religionsfreiheit. Doch viele Leute sind hiermit wohl nicht einverstanden.
[Der Film auf Youtube wurde inzwischen leider entfernt.]
VERFOLGT!!! RÄTSELHAFTE GRUPPE VON BETTELMÖNCHEN
Sprecher: Vor den Tempeltoren sieht man manchmal Mönche, die um Almosen bitten.
Definition des Wortes Takuhatsu (um milde Gaben bitten) eingeblendet: Mönche in der Ausbildung gehen von Tür zu Tür und bitten um ein Almosen mit ihren metallenen Schälchen.
Sprecher: Sie stehen in den Tempeln oder laufen durch die Straßen und erhalten Opfergeld. Aber es heißt, darunter seien auch einige schwarze Schafe.
Ein Mann, der oft als Mönch auftaucht: Wir lesen Handlinien, schreiben auf den Handrücken Sanskritzeichen. Solche Sachen machen wir. Normalerweise machen Bettelmönche so etwas nicht. Gelegentlich gibt es da auch schon einmal Ärger.
Sprecher: Vor 16 Jahren kam dieser Deutsche nach Japan und ist heute in diesem Tempel der Hauptpriester. Er sagt zu den Bettelmönchen Folgendes.
Muhô (Hauptpriester des Antaiji-Tempels): Mönche, die um Almosen bitten, gehen eigentlich den Weg Buddhas. Obwohl man sie dabei unterstützen sollte, gibt es etwa gewisse rivalisierende Reviere nach dem Motto „Das ist hier mein Platz. Also geh weg!“. Es kommt dann zu Streitereien. Darunter sind auch Personen, bei denen man sich fragt, ob diese Leute wirklich echt sind.
Sprecher: Was für Mönche sind das eigentlich? Wenn man einen Ort wie diesen beobachtet, an dem oft Mönche stehen, so fällt auf, dass diese Frauen und Männer im Mönchsgewand einen Rucksack auf dem Rücken tragen. Sie scheinen sich untereinander zu kennen. Sieht man sich den einen Mönch hier von der Nähe einmal an, fällt auf…
Reporter: Er kaut Kaugummi.
Sprecher: … dass er Kaugummi kaut während er bettelt. Der andere Mönch von vorhin ging auf einen nahe gelegenen Parkplatz zu. Was macht er denn da, verdeckt von den Autos? Er zieht sich um. Dann steigt er in ein Auto ein (zusammen mit drei weiteren Männern). Gehören diese Männer wohl zusammen?
Wir konnten am Wochenende den Mann, der den Wagen fuhr, vor einem Schrein wieder finden. Eifrig spricht er die Schreinbesucher an.
Bettelmönch: Dies ist die Lebenslinie. Der Wahrsager achtet hierauf.
Sprecher: Er scheint aus der Hand zu lesen.
Bettelmönch: Wenn sich dieses Zeichen verlängert…
Sprecher: Er sagt, dass er die Lebenslinie verlängern kann.
Bettelmönch: Sehen Sie! Sie verlängert sich. Das ist die esoterische Lehre des Buddhismus.
Sprecher: Als nächstes untersucht er die Augen.
Bettelmönch: Bei Ihnen beginnt der grüne Star. Wenn Sie eine Augenmedizin nehmen, wird das wieder.
Schreinbesucher: Ich hatte einmal eine Operation wegen grauen Stars.
Bettelmönch: Wegen des grauen Stars gibt es keine Probleme. Der ist weg.
Schreinbesucher: Ich habe keinen grünen Star, wie Sie sagen. Ich gehe doch jeden Monat zum Arzt.
Bettelmönch: Warum sagt es der Arzt Ihnen nicht?
Schreinbesucher: Sie sagen, ich soll zum Arzt.
Bettelmönch: Das heißt grüner Star.
Sprecher: Dies ist weit entfernt von dem allgemeinen Bild eines Bettelmönches. Wir haben hier eine Kopie des Zettels, den der Mönch öfters den Schreinbesuchern aushändigt. Darauf stand sogar eine Adresse.
Offiziell gemeldet ist hier niemand. Am Eingang steht „Wohnheim“ und an der Wand ist eine Sicherheitskamera angebracht.
Als wir das Gebäude beobachteten sahen wir doch tatsächlich unseren Mönch. Dann folgten Männer und Frauen, alle mit großen Taschen, die fort gingen. Einer darunter ging zu einem Tempel im Stadtzentrum von Osaka und bat dort unbemerkt um Almosen. An der gleichen Stelle daneben steht nun auch eine Frau.
Reporter: Die Frau hat Geld bekommen. Sie hat wieder etwas bekommen.
Sprecher: An diesem Tag wimmelt es von Tempelbesuchern. Innerhalb von zehn Minuten hat die Frau von fünf Leuten eine Spende erhalten.
Die Mitglieder dieser Gruppe hier stehen anstelle von Mönchen und betteln. Obwohl sie keine rechtmäßigen Mönche sind, stehen sie zwischen den richtigen Mönchen und bitten um Almosen. Wir fragen einmal bei den Tempelbesuchern nach, die ein Almosen gegeben haben.
Reporter: Wenn Sie etwas Geld hätten, würden sie ein Almosen geben?
Ein Tempelbesucher, der ein Almosen gegeben hat: Ich gebe gar nichts.
Reporter: Was glauben Sie, wofür das Geld verwendet wird?
Eine ältere Frau: Wird das nicht für die Kosten des Tempels verwendet?
Sprecher: Sie sagen, da es Mönche des Tempels sind, haben wir ein Almosen gegeben. Doch wie sieht es aus, wenn jemand, der kein Mönch ist, bettelt? Der Rechtsanwalt Herr Asai, der sich gut mit der Problematik auskennt, sagt dazu Folgendes.
Herr Asai: Ich denke, hier handelt es sich um ein Betrugsvergehen. Sich als Mönch auszugeben, ist bereits eine Tat, und das getäuschte Opfer hat Geld ausgehändigt, und dieses Geld wird zum Schadensbetrag.
Sprecher: Aber sind diese Leute Mönche?
An diesem Tag fragten wir auf der Straße zu einem Tempel direkt einen bettelnden Mönch aus dieser Gruppe.
Reporterin: Sagen Sie mir doch nur, aus welchem Tempel Sie sind!
Bettelmönch 1: Das geht Sie nichts an.
Reporterin: Was geht mich nichts an?
Bettelmönch 1: Das brauche ich doch nicht zu sagen.
Reporterin: Ich glaube, es gibt Leute, die so tun, als wären sie Mönche.
Bettelmönch 1: Das reicht jetzt! Sie stören mein Geschäft!
Reporterin: Was heißt hier Geschäft?
Bettelmönch 1: Kein Geschäft in dem Sinne. Aber Sie stören!
Reporterin: Sagen Sie mir nur Ihren gesetzlichen Namen!
Bettelmönch 1: Das brauche ich euch nicht zu sagen.
Reporterin: Gibt es Leute, die sich als Mönche ausgeben?
Bettelmönch 1: Das geht Sie nichts an. Das geht Sie nichts an.
Sprecher: Und abermals …
Reporterin: Entschuldigen Sie, aus welchem Tempel sind Sie?
Bettelmönch 2: …
Reporterin: Haben Sie in einem Tempel die Befähigung als Mönch erhalten? Sie haben sie nicht eigens erhalten?
Bettelmönch 2: …
Sprecher: So der Inhalt ihrer Antworten. Doch dieser Mann hier ist weitaus offener.
Reporter: Machen Sie das allein?
Bettelmönch 3: Ja.
Reporter: Sind Sie Mönch?
Bettelmönch 3: Genau.
Reporter: Aus welchem Tempel sind Sie?
Bettelmönch 3: Diejenigen, die sich in der Ausbildung befinden, sagen das nicht.
Reporter: Warum ist das so?
Bettelmönch 3: Normalerweise sagt man das nicht.
Reporter: Gibt es Gründe, dass Sie es nicht sagen können?
Bettelmönch 3: Einen Grund gibt es nicht.
Reporter: Wohnen Sie nicht an dem gleichen Ort wie die Frau gegenüber?
Bettelmönch 3: Nein, das stimmt nicht.
Reporter: Aber Sie wohnen doch in der Stadt X an der gleichen Adresse, nicht wahr?
Bettelmönch 3: Hm, diese Person … ich kenne sie nicht.
Sprecher: Warum verheimlicht er, dass er den anderen Mönch kennt?
Reporter: Diese Person …
Bettelmönch 3: Die kenne ich nicht. Kenne ich nicht.
Reporter (an Bettelmönch 4 gewandt): Kennen Sie diesen Herrn?
Bettelmönch 4: Ich kenne ihn nicht.
Sprecher: Wir konnten einen Mönch interviewen.
Bettelmönch 3: Das wird getrennt gemacht.
Reporter: Du machst das aus freiem Willen?
Bettelmönch 3: Ja, genau. Wenn ich Sorgen hatte, konnte ich kommen. Es gibt Leute mit Problemen, die gar keinen Ort haben, wohin sie gehen können. Diese Leute finden nur eine Bleibe.
Sprecher: Der Mann sagt, dass es sich um eine Gruppe handelt, in der sich diese Bettelmönche zusammen mit einem Wohnungsbesitzer für eine Miete von 42.000 Yen zusammentun.
Bettelmönch: Ich denke, jeder wohnt für sich allein. Wonach ich mich sehne, ist Verantwortung.
Reporter: Warum beenden das nicht diejenigen, die zum geistlichen Stand gehören?
Bettelmönch: Ich kann das nicht beenden. Das ist eben Religionsfreiheit.
Reporter: Dann darf ich also gleich ab morgen um Almosen betteln?
Bettelmönch: Das ist schwer zu sagen.
Sprecher: Als letztes telefonierte unser Reporter an seinem Arbeitsplatz mit dem Tempel.
Herr Nakamura (Verwaltungschef des Tempels): Bis Anfang 1991 haben wir Genehmigungen für das Betteln erteilt. Danach haben wir das nicht mehr getan. Wenn dies wirklich weiter betrieben wird, gibt es in der Tat ein Problem. Religiöses Handeln weicht ab von der Denkart einer Ausbildung an sich, bei der man um Almosen bettelt.
Sprecher: Danach rief unser Reporter beim Japanischen Verband des Buddhismus an (zennihon bukkyôkai).
Herr Eguchi (Abteilungsleiter der Informations- und Kulturabteilung): Das ist schlimm. Man braucht doch eine Erlaubnis zum Betteln oder etwas Entsprechendes. Darüber hinaus, wenn man sich als Mönch ausgibt, heißt das doch, dass jemand gewiss ein buddhistischer Geistlicher ist, nicht wahr. Was ich Ihnen hier nicht beantworten kann, das ist, ob man Geistliche lediglich betrügt. Ich denke keinesfalls, dass so etwas einfach erlaubt wird.
Sprecher: Natürlich gibt es Religionsfreiheit. Doch viele Leute sind hiermit wohl nicht einverstanden.
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