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Es werden Posts vom Mai, 2024 angezeigt.

Kyong Ho (1849-1912): Die große Angelegenheit von Leben und Tod (Auszüge)

Kyong Ho (Gyeogheo) gilt als ein Begründer des modernen koreanischen Seon (Zen) und dessen 75. Patriarch. Nach einem Leben im Kloster, als Eremit und unter Laien zog er sich angeblich 1903 in ein Fischerdorf zurück, wo er arbeitete und Kinder unterrichtete. Ich übersetze hier einen gerafften Ausschnitt eines Textes, der mich amüsierte, weil er andeutet, wie man als Vogel oder Schmetterling wiedergeboren werden könnte (wäre das nicht schön?). Offenbar entgeht dem Meister hier der Dualismus, der einer Abwertung solcher Existenzformen zugrunde liegt (man beachte hierzu auch den letzten Absatz). Neben seinen offensichtlich brauchbaren Hinweisen zur Konzentration auf "Schlüsselfragen" ist er noch in der buddhistischen Kosmologie befangen - ein Phänomen, das man bis in unsere Zeit antrifft. Kyong Hos Sterbegedicht ist so überliefert:  "Das Mondlicht des klaren Geistes  verschluckt die ganze Welt. Wenn Geist und Licht verlöschen:  Was ist dies?"   ***   "Um Buddhascha

Enni Ben'nen (1202-1280), der wie Dogen nach China ging

Enni Ben’en (1202-1280) studierte zunächst den Tendai-Buddhismus, ging dann nach China, um Chan bei einem Lehrer in der Nachfolge Yüan-wus zu üben. Nach sieben Jahren wurde er zum Dharma-Erben von Wu-chun Shih-fan (1177-1249), zurück in Japan zum Abt des im chinesischen Stil erbauten Tofukuji, in dem zunächst auch Tendai und Shingon praktiziert wurde. Im Gegensatz zu seinem Zeitgenossen Dogen war er mit einer Synthese aus Zen, Taoismus und Konfuzianismus einverstanden.   An den Ehrwürdigen Kumyo In den unmittelbaren Lehren unserer alten Meister gibt es keine speziellen Techniken außer, einfach alle Verwicklungen abzulegen, alle Bedenken ruhen zu lassen und die eigene Nasenspitze sechs Stunden am Tag und sechs Stunden in der Nacht zu beobachten. Wann immer du zwischen den Dingen zu unterscheiden beginnst, erinnere dich an einen Spruch, aber nicht im Sinn eines Weges zur Erleuchtung oder der Reinigung. Suche weder voreiliges Verständnis noch erzeuge Zweifel oder gar Verzweiflung, son