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Verdienst durch Kriege: Buddhismus und Gewalt

Heute wies mich Muho auf ein aktuelles Buch hin. "Buddhist Warfare" ist gerade bei Oxford University Press erschienen und versammelt Aufsätze, die belegen, dass in verschiedenen buddhistischen Ländern und Traditionen Buddhismus und Gewalt eine Allianz eingingen. Es handelt z.B. vom 5. Dalai Lama, der es guthieß, dass ein mongolischer Herrscher seine Rivalen aus dem Weg räumen ließ; es wird von buddhistisch motivierter Gewalt im heutigen Südthailand geschrieben; Brian Victoria darf noch mal über den Faschismus in Japan herziehen u.v.m. Am Interessantesten verspricht die Auseinandersetzung von Stephen Jenkins mit dem Arya-Bodhisattva-gocara-upayavisaya-vikurvana-nirdesa Sutra zu sein, in dem geschrieben steht, wie man durch Kriege Verdienst gewinnt. Ja, so etwas gibt es im Buddhismus.

Da fällt mir die Geschichte von Dasui ein, der in der Tang-Dynastie unter Meister Guishan Lingyou  (771-853) übte, seinerseits Begründer einer der "Fünf Häuser" des Zen, und den wir aus dem 29. Fall des Biyänlu (Hekiganroku) kennen.

Einst machte Dasui ein Feld bereit, indem er es abbrannte.  Da kroch eine Schlange durchs Gras. Dasui ergriff seinen Stab und schnickte sie damit ins Feuer. Dann grummelte er: "Diesen Körper verschone ich nicht".

Ein Kommentar lautet: "Wenn du so stirbst, ist es, als fändest du ein Licht in der Dunkelheit. Du wirst in der Welt sein wie in leerem Raum, der Lotusblüte gleich, die vom Schlamm, in dem sie wächst, nicht berührt wird. Ist der Geist rein und klar, dann geht er darüber hinaus."


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Die Kommerzialisierung der Shaolin

Am Samstag Abend lief unter "Spiegel TV" (d.h.: besserer Boulevardjournalismus) ein mehrstündiges Porträt über einen engagierten jungen Mann, der sich dem "Shaolin-Tempel" in Kaiserslautern angeschlossen hat. Sein Werdegang wurde über einen längeren Zeitraum verfolgt, Ausschnitte dieser Sendung hatte ich schon mal gesehen. Keine Frage, der junge Mann meinte es ernst und war sympathisch. Wie ein freundlicher, harmloser Herbergsvater kam dann sogar der Abt rüber, Shi Heng Zong genannt, oder auch: der Sitaigung. Da macht einen ja schon mal stutzig, dass ein bärtiger Deutscher nur noch mit chinesischen Namen tituliert wird. Dabei hat er die buddhistischen Essensgebete durchaus eingedeutscht, und auch die Aufnahmezeremonie des jungen Mannes als Mönch lief ganz verständlich und routiniert auf Deutsch ab. Man muss den Leuten hinter dem Tempel auch ihre Ehrlichkeit (oder Naivität?) lassen, mit der sie den Werdegang des Abtes beschreiben, den wir natürlich - bei seiner Le