Über Mongens Kommentar (weiter unten) stieß ich auf seinen Ravenzen Blog und von dort auf seinen Lehrer Jundo Cohen Roshi. Der bietet online an, mit Fragen oder Problemen zu ihm zu kommen. Also stellte ich ihm die Frage: "Are animals enlightened/awakened (and what about plants)? Sind Tiere erleuchtet/erwacht - und wie steht's mit Pflanzen?" Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, und ich möchte sie Euch nicht vorenthalten:
"Perhaps you should ask the dogs and plants? I would think that they may not think about such things, and do not need to, in the ways we do. I once interviewed a rock who told me so ... [Anm. Gui Do - das Filmchen auf der Site geht leider im Rauschen unter.]
Does a dog have Buddha Nature? Master Dogen often wrote that the trees, mountains, tiles, stones (and dogs and cats) preach the Dharma.
Wondrous! Marvelous!
The teachings of the insentient are inconceivable.
If you listen with the ears, you won't understand.
When you hear with the eyes, then you will know
in writings such as Mujo Seppo he wrote such words as ..
“Just what is a sentient being? Just what is a nonsentient being?” ... For the moment, you should reflect on whether or not there are grasses and trees and forests in the realm of the nonsentient, and whether or not the realm of the nonsentient is intersecting, or mingling with, that of the sentient. At the same time, to take such things as grasses and trees or tiles and stones to be nonsentient is to be less than fully educated. And to believe that being nonsentient means being grass and trees or tiles and stones is to tire of exploring the Matter."
Soweit Jundo. Er zitiert also erwartungsgemäß Dogen: "Was ist ein fühlendes Wesen? Was ein nicht-fühlendes Wesen?" Und: "Die Lehren der empfindungslosen Dinge sind unbegreiflich. Wenn du mit den Ohren hörst, verstehst du nicht. Hörst du aber mit den Augen, dann begreifst du."
Ich glaube, wir sind da auf einer Wellenlänge, wenn Jundo rät, sich nicht damit zu begnügen, Gräser, Bäume oder Steine als empfindungslos oder nicht-fühlend anzusehen. Ich möchte jedoch noch weiter gehen (und die Roshis, die ich wohl auch in Zukunft mit Fragen dieser Art belästige, können ja nicht wissen, wo ich stehe) und die Frage eindeutiger beantworten.
Ja, Tiere sind erwacht. Das Erwachtsein ist das Einssein mit der Buddha-Natur. Wer damit eins ist, muss es nicht erst werden.
Kürzlich definierte eine Bekannte, die den Nyingma nahesteht, das erwachte Tier so ähnlich, wie es der Abt eines burmesischen Tempels mir gegenüber tat: Es sei ein Tier, das anderen (z.B. Menschen) hilft, das Gutes tut. Ich fragte sie, was dann mit dem Floh sei, und ich sagte, dass manche Bakterien, etwa unsere Darmbakterien, ja genau das täten und uns hilfreich sind.
Der Buddha-Weg, ein Weg auch des ethischen Handelns, ist jedoch nicht für diese Tiere gemacht, sondern für uns Menschen - oder wenn man so will, nur für "das schlimmste Tier von allen" (wer weiß, wer das sagte?).
Wir sollten uns verneigen vor all den Wesen, die schon so viel länger auf der Erde weilen als wir. Selbst vor einer Amöbe sollten wir Gasshô machen, denn sie verwirklichte die Buddha-Natur bereits, als es noch gar keinen Buddha gab.
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