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Es werden Posts vom Juni, 2019 angezeigt.

Verschiedene Ansätze zur Kôan-Übung im koreanischen Zen (Seon)

Der im Westen wohl bekannteste Lehrer des koreanischen Zen (Seon), Seung Sahn, adaptierte eine  japanische Methode des Kôan (gong’an)- Studiums mit dokusan , privaten Einzelgesprächen, und dem Abarbeiten zahlreicher Kôan. In Korea konzentriert man sich traditionell auf die entscheidende Phrase eines gong’an , das hwadu (chin. huatou ), und es finden nur selten Zwiegespräche mit dem Lehrer statt, der die Erleuchtungserfahrung seiner Schüler eher nach dem beurteilt, was dieser vorausging, nicht nach dem, was aus ihr folgt. Laut einem von Koreas angesehensten Lehrer, Songdam sunim (geb. 1929), ist das entscheidende bei der Arbeit mit dem hwadu der Zweifel und das Beobachten des Zweifels an diesem hwadu , bis dieser Zweifel so stark wird, dass er „das ganze Universum erfüllt“. Es gehe nicht, wie im Rinzai, um das Einswerden mit dem Kôan (jap. narikiru ) oder um eine passende Antwort darauf. Als Meditationstechnik empfiehlt Songdam sunim die Atemtechnik durch den Unterleib (kor. danjeon

Foulks Thesen zum shikantaza und wie Zennies häufig reagieren

Im Forum "Buddhaland", das ich gelegentlich nach Anregungen für diesen Blog durchstöbere, hat ein User kürzlich mit einer fleißigen und lesenswerten Zusammenfassung der akademischen Untersuchungen von T.G. Foulk zu Dôgens Verständnis von "shikantaza" überrascht. Ich hatte Foulk hier wie dort vor ein paar Jahren zusammen mit anderen kritischen Beiträgen über Dôgen erwähnt (dessen selektive Anerkenntnis nur bestimmter Sutren, seine persönlichen Tiraden gegen andere Zen-Meister, die Wiedersprüche seines Früh- und Spätwerkes usf.). Damals war bereits festzustellen, dass zwar einige der Akademiker der Zen-Meditation zugeneigt sind, andererseits aber kaum einer der etablierten Zen-Lehrer deren Arbeiten würdigt und gewisse Beißreflexe bei Übenden aufkommen, wenn an der Überfigur Dôgen gerüttelt wird. Ihre rhetorische Antwort besteht dann zuweilen darin, die Themen entweder totzuschweigen oder als Einzelmeinungen zu bezeichnen - was sie längst nicht mehr sind, was aber au