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Es werden Posts vom Mai, 2016 angezeigt.

Kôdô Sawaki über Samurai und das Shôdôka

Der Weg der Unabhängigkeit Miyamoto Musashi ist der Autor des Dôkukôdô , eines Verhaltenskodex für Krieger. Der Titel wurde einem Vers im Shôdôka entlehnt: „Stets alleine gehend, alleine wandernd“ . Die Krieger erhalten eine militärische Ausbildung, doch bushidô reicht weiter als das Waffentraining. Es handelt sich um einen Kodex, der auf der Loyalität zu Gleichgesinnten und zum Zen beruht. Wenn wir das so genannte „Zen der Samurai“ studieren, erkennen wir, dass ihr Verständnis des Buddha-Weges erstaunlich akkurat und tiefgründig ist. 1. Richte dich nicht gegen die Sitten deiner Zeit. 2. Such nicht nach Vergnügen. 3. Bleib bei allen Dingen neutral. 4. Mach dir nicht viel aus dir selbst, aber viel aus anderen. 5. Halte dich dein Leben lang von Leidenschaften fern. 6. Was geschehen ist, ist geschehen; bedaure es nicht. 7. In guten wie in schlechten Zeiten beneide niemanden. 8. Wohin auch immer dein Weg dich führt, nimm ohne Trauer Abschied. 9. Tadele weder and

Zwei schwächere Bücher von bekannten Buddhisten

Ich möchte heute auf zwei Titel eingehen, die mir letztlich einen etwas unergiebigen Eindruck machten. Der erste heißt Training in Compassion (Shambala 2013) und besteht aus Reflektionen des Zen-Lehrers Norman Fischer zu der Praxis des Lojong . Fischers Zenreden sind mir eher angenehm aufgefallen, schon öfter hat er den Dialog mit anderen religiösen Überlieferungen gesucht. In diesen Kommentaren tritt mir jedoch ein etwas verwirrter Autor entgegen, der zum Beispiel meint, mit 50 Jahren habe man das Gefühl, 95 Prozent seiner Lebenszeit bereits hinter sich zu haben, denn die Zeit würde sich subjektiv beschleunigen. Diese Aussage von einem bestätigten Lehrer in der Tradition Shunryu Suzukis befremdet mich. Ich kann aus eigener Erfahrung mit 51 Jahren sagen, dass dem ganz und gar nicht so ist. Die Erfahrung der "Unendlichkeit" von Zeit (und Raum - was wissenschaftlich fragwürdig ist), wie sie von vielen Zenübenden und anderen spirituellen Menschen gemacht wird, führt meines Er

7 Tipps, um den eigenen Geist offener zu gestalten

"Das Kennzeichen einer erstklassigen Intelligenz ist die Fähigkeit, zwei gegenteilige Ansichten zur gleichen Zeit im Geist aufrecht zu erhalten und dabei immer noch zu funktionieren."  [E. L. Doctorow: Creationists. Random House 2006] Im Anschluss an den letzten Beitrag möchte ich gemeinsam mit den Autoren noch auf eine Methode des amerikanischen Geheimdienstes hinweisen, die für die Schulung des eigenen Geistes hin zu Offenheit und Verständnis gegenüber anderen empfohlen wird. Diese Offenheit ist auch, wie wir letzte Woche lernten, Kennzeichen eines "erwachten" Geistes.  1. Identifiziere deine eigenen Ansichten und erkenne, dass sie auf Vorurteilen beruhen. 2. Vervollkommne deine Fähigkeit, alternative Standpunkte einzunehmen. 3. Gehe nicht davon aus, dass die andere Person so denken oder handeln wird wie du. 4. Stell dir vor, dass die Ansicht, die du gegenwärtig vertrittst, falsch ist, und entwickle dann Argumente dafür, warum dies so sein könnte.

Wie Erleuchtung das Hirn verändert, wie man sie erkennt - und wie man sie beschleunigen kann

Nun also zum brandneuen Augenöffner über die Erleuchtung: "How Enlightenment Changes Your Brain" (Hay House UK 2016). Die Autoren: Dr. Newberg forscht u. a. zu integrativer Medizin an der Thomas Jefferson Universität. Mark Waldman ist u. a. "NeuroCoach", wobei er hirnbasierte Strategien lehrt, die er aus Studien über Achtsamkeit und Bewusstseinstraining übernimmt.     Das momentan nur auf Englisch erhaltene Werk fasst auf gut verständliche Weise zahlreiche, in Fußnoten erwähnte Studien zusammen, die sich insbesondere mit den Veränderungen im menschlichen Hirn beschäftigen, wenn jemand sich meditativen Praktiken widmet und/oder von Erleuchtungserfahrungen berichtet. Dabei werden verschiedene Religionen berücksichtigt wie auch agnostische Zugänge zum Erwachen. Die Erkenntnisse münden in praktischen Vorschlägen, wie der Übende und sein Hirn in einen Zustand versetzt werden können, der Erleuchtung hervorrufen kann. So tragen die Autoren auf erfrischende Weise zur Ent