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Es werden Posts vom Februar, 2015 angezeigt.

Sacks ohne Sex?
Wie man auf sein Leben zurückschauen kann

In der New York Times schrieb  Oliver Sacks  ("Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte") gerade von seinen Lebermetastasen und blickte auf sein Leben zurück. Ich verdanke dem Neurologen Einsichten in die (stets individuell zu betrachtende) Migräne, mit der ich mich schon mein halbes Leben herumschlage. Und die Erkenntnis, dass teure neue Triptane als Schmerzmittel oft den Schmerz wiederkehren lassen (ich nannte sie mal "die Zigarette der Migräne-Industrie"), den die kaum noch verschriebenen, alten Ergotamine (mit denen Sacks lange arbeitete) schlicht beendeten.    Sacks zeigt sich dankbar für die neun Jahre nach seiner ersten Krebsdiagnose, auch für diejenigen Menschen, die seine Metastasen entdeckten. Dann geht er auf die Autobiografie von David Hume ein, die dieser angesichts seines nahenden Todes verfasste. Auch für die Jahre, die Sacks Hume überlebte, ist er dankbar, da sie mit hoher Produktivität gefüllt waren. Er stimmt mit ihm, trotz ihrer unt

Rinzai Roku (Neuübersetzung)

"Linji döste in der Mönchshalle. Huang-po sah ihn und schlug mit seinem Stock auf die Plattform. Linji hob den Kopf. Als er Huang-po erkannte, döste er weiter." Eine neue Übersetzung des Linji Yulu (Rinzai Roku) war nötig. Zum wiederholten Mal hatte ich den O. W. Barth Verlag auf einen Titel aufmerksam gemacht, den er vor Jahren mal aufgelegt, dann aber offenbar vergessen hatte und den die Zen-Gemeinde braucht. Ich hätte ihn selbst neu aufgelegt. In der Regel führt ein solches "Aufstöbern" dann aber doch zu den gewünschten Aktivitäten des anderen Verlags und er nimmt die Sache in die Hand.  Bei genauerer Durchsicht gefielen mir jedoch die redundanten Kommentare von Soko Morinaga in dieser Fassung nicht, und ich beschloss, zeitgleich eine eigene Übersetzung herauszubringen. Linji ist relativ selbsterklärend.  (Aus der Einleitung)  " Linjis Stil ist durch eine gewisse Rohheit in der Sprache und im Handeln gekennzeichnet. Bekannt wurde seine Methode

Kindergarten "Buddhaland"

Gerade wurde mir aus dem Forum Buddhaland aus einem nur für registrierte User sichtbaren Bereich ("Anregungen und Kritik") folgender Beitrag des Moderators "Ji'un Ken" (Alf Bartholdy) zugespielt: "Guido Keller hat sich meiner Meinung nach nur seinem Hang zur Selbstdarstellung verschrieben. Einen Hang der Selbstdarstellung, bei dem es mir schwerfällt, ihn nicht als krank zu bezeichnen. Obwohl er hier gesperrt ist, setzt er alles daran, hier immer wieder zu schreiben. Er verschleiert seine Identität mit immer neuen Nicks und benutzt Tornetzwerke oder Ähnliches, um seine IP zu verschleiern.    Ich kann ihn nicht mehr ernst nehmen und ich bedauere das. Ansonsten habe ich nicht vor, mit dir weiter über Guido zu diskutieren." (Thread "Werbung im Buddhaland", 22.01.2015, 19:07) Daran ist Etliches falsch. Ich war meines Wissens nie unter meinem bürgerlichen Namen angemeldet und kann darum auch nicht als solcher gesperrt sein - s

Hinrichtungsvideos der IS oder:
Wie weit darf Karikatur gehen?

In der Vergangenheit suchte ich zwei Mal nach Videos von Enthauptungen durch Anhänger des "Islamischen Staates" (IS). Da ich nicht so zügig fündig wurde, wie ich dachte, gab ich die Suche jedoch bald auf. Ich verstand, dass viele Provider diese Videos alsbald zu löschen trachteten. Kürzlich aber fand ich recht schnell den Film über die Verbrennung des jordanischen Piloten. Als ehemaliger Student der Filmwissenschaften staunte ich nicht schlecht über die Gestaltung dieses sadistischen Mordes mit den Mitteln des fiktiven Hollywood-Kinos. Da wurden digitale Grafiken wie in einem SF-Thriller mit Tom Cruise eingeblendet, die den Standort von Personen verrieten. Da wurde durch schnelle Schnitte auf den an den Gitterstäben seines Käfigs rüttelnden Gefangenen noch einmal kurz auf dessen Angst und vergeblichen Protest verwiesen. Der Soundtrack kleisterte das Ganze zu einem der widerlichsten Filmchen zu, die ich je sah. Was die tumben IS-ler nicht verstanden: Indem sie einen zu Allah