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Es werden Posts vom Mai, 2014 angezeigt.

Regierungswechsel in Thailand

 (Foto: Keller/Poi Pet) Während die Welt überwiegend mit Ängsten auf jede Militärregierung reagiert und US-Präsident Obama sofort wirtschaftliche Sanktionen Thailands in Erwägung zog, sieht man dort selbst die Dinge gelassener, zumindest, wenn man nicht vom Tourismus lebt. Zwar ist momentan das nationale TV-Programm eingeschränkt, die Supermärkte machen nachts zu und es gibt Ausgangsbeschränkungen, aber im Grunde geht alles Weitere seinen Gang, denn Thailand ist an relativ unblutige Coups dieser Art gewöhnt. Die Ängste der anderen beruhen offenbar auf einer Art Karma, haben doch gerade die US-Amerikaner, allen voran Henry Kissinger, nicht selten Diktatoren zur Macht verholfen - etwa in Süd- und Mittelamerika und Indonesien -, die dann Massenmorde an (oft nur eingebildeten) politischen Gegnern verübten.  Ganz anders Armeechef Prayuth Chan-Ocha , dessen erste geniale Ankündigung war, das Geld auszuzahlen , das den Farmern nach dem " Reiskomplott " zusteht, das zu e

Vietnamesischer Buddhismus

Geburt, Altern, Krankheit und Tod -  so wie sie damals waren, sind sie jetzt. Der Versuch sich zu befreien, die Läuterung - sie bringen noch mehr Probleme. Außen nach dem Buddha zu suchen ist so sinnlos wie methodischer Meditation zu folgen. Weder suchend noch meditierend -  wie still es ist, hier ohne Worte zu sitzen! Die Übertragung kam mit dem ehrwürdigen Ty-Ni-Da-Lu'u-Chi (Vinîtaruci) , einem Inder, im Jahr 580 nach Vietnam; er hatte unter dem Patriarchen Seng-tsan (jap. Sôsan, gest. 606) geübt. In siebzehnter Generation empfing als einzige Nonne die Bhikshuni Dieu-Nhan (1043-1115) das Dharma-Siegel; von ihr stammen die obigen Verse. Ein bekannter Ausspruch von ihr lautet: "Kehrt zu eurem ursprünglichen Geist zurück, dann sind plötzlich und allmählich [bezogen aufs Erwachen] nicht verschieden."    820 ging der ehrwürdige Chinese Vo-Ngon-Thong (Wu-yen Tung, gest. 826) nach Vietnam und begründete die zweite Zen-Schule Vietnams, die nach ihm ben

Gedichte von Hyesim

Chin'gak Kuksa Hyesim (1178-1234) war wohl der erste Son(Zen)-Meister Koreas, der sich auf die Dichtung konzentrierte. Hyesim heißt "Weisheit-Glaube". Er empfing 1205 vom bekannten Chinul die Dharma-Übertragung, im gleichen Jahr, in dem der Chogye-Orden seinen Namen bekam, und sollte 1208 der nächste Hauptabt des Songgwang-Tempels werden, was er zunächst ablehnte. Nach dem Tode Chinuls im Jahr 1210 wurde er jedoch per königlichem Erlass dazu eingesetzt; aus diesem Tempel gingen sechzehn Patriarchen hervor. Das einzige überlieferte Werk mit seinen Versen, "Gedichte von Muuija", wird an der Universität von Komazawa in Japan aufbewahrt.  Eine englische Übersetzung findet sich in  Magnolia and Lotus: Selected Poems of Hyesim  (Buffalo 2012).  Allein an einem Teich sitzend, sehe ich auf dem Grund einen Mönch. Still lächeln wir einander an – ich weiß, seine Stimme wird nicht antworten. *** Frühlingsseidenraupen spinnen ihre Fäden, binden sich auf

Die Zen-Erfahrung

In der Hoffnung, dass es einige Leser interessiert, will ich in den kommenden Wochen Lektüre aufarbeiten. Ich werde die für mich - gerade im Zusammenhang mit gängigen Klischees übers Zen - interessantesten Stellen übersetzen und mit Stichworten oder Überschriften versehen. Thomas Hoover hat in The Zen Experience (Neuauflage bei Penguin 2010, als ebook momentan kostenlos!) ein paar wichtige Zitate aus der Überlieferung zusammengetragen. 1. Was ist Sitzmeditation? "Sitzen bedeutet nach außen überall ohne jedes Hindernis zu sein und nach innen keine Gedanken zu aktivieren. Meditation bedeutet innerlich die ursprüngliche Natur zu entdecken und nicht verwirrt zu werden." Die von außen auftretenden Probleme werden also nicht als Hindernisse gesehen und innerlich keine anhaftenden Gedanken daran geknüpft. Dies ist eine andere Umschreibung von Gleichmut. Der Sinn der Meditation ist die tiefe Erkenntnis des eigenen Wesens, nicht verwirrt zu werden deutet an, dass man si