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Es werden Posts vom November, 2014 angezeigt.

Weisheiten von Zen-Meistern II: Foxin Bencai und Man-an

Aktuell: Thien Son meint wohl, er sei der neue Thay, noch ehe der alte verbrannt ist, trägt jetzt offenbar ein weißes Totenhemd und macht einen auf Dzogchen. Inwiefern Gebete helfen - wie auf der Startseite von Buddhas Weg empfohlen - werde ich bald noch erörtern. Ich zitiere einstweilen einen Autokinobetreiber: "Da hilft kein Mobilat mehr." Ich finde, dieses Orange stünde ihm besser, wie sie es in amerikanischen Knästen tragen. Dann wäre er auch optisch dem Punnaratana näher. *** "Was bedeutet Erwachen? - Den Geist zu verstehen, wie er ist." Meister Foxin Bencai (11. Jh.): "Nun kannst du die Dinge wenden, ohne dich von Sinnesorganen und Objekten entfremdet zu fühlen. Du nimmst auf, was zur Hand ist, und wechselst die Rollen von Gastgeber und Gast. Das Auge des Universums ist klar, Gegenwart und Vergangenheit sind erneuert. Die spirituelle Fähigkeit direkter Wahrnehmung wird erlangt. Darum sagte Vimalakirti:  'Ein aktives Leben zu führe

Best of Pai-chang (Hui-hai)

 (Aktueller Hinweis: Ajanta - älteste buddhistische Gemälde restauriert)  *** Pai-chang Hui-hai (720-814), dem man nach seinem Tod den Ruf als Reformer des Klosterlebens andichtete, glaubte einige seltsame Dinge, z. B. dass die Verachtung anderer, die man erntet, die karmischen Wirkungen eigenen Fehlverhaltens aufheben könne. Auch auf Jäger und Fischer sah er ein wenig herab. Dies und die Tatsache, dass sich im Laufe meiner Übersetzungen viele Themen in den Schriften von verstorbenen Zenmeistern der vergangenen Jahrhunderte wiederholten, führte dazu, dass ich zuletzt einige nur noch selektiv ins Deutsche übertrug. Hier also nun bemerkenswerte Einsichten von Pai-chang, dessen Klassiker "Ein Tag ohne Arbeit ist ein Tag ohne Essen" von mir vor 16 Jahren über die Todesanzeige meines Vaters gesetzt wurde, der ebenfalls ein Schaffer war. *** "Was Gier und Abneigung genannt wird, wenn einer noch nicht erwacht und nicht befreit ist, das heißt erleuchtete Weisheit

Die kriminellen Aktivitäten von [Hilfs-]Organisationen (II): The Circle

---   AKTUELL: Bitte esst eine Weile so viel Fleisch wie möglich und sendet dessen ganze Heilkraft Richtung Bordeaux! --- Ich erkläre in Kürze, warum ... In den vergangenen Monaten wurde allüberall ein Roman von Dave Eggers rezensiert, das Feuilleton der F.A.Z. widmete sich in einer Wochenendausgabe sogar fast ausschließlich The Circle. Ich bin auf Eggers durch seinen interessanten und zeitkritischen Roman Zeitoun aufmerksam geworden, wo im Zuge der Panik nach den historischen Verwüstungen des Wirbelsturms Katrina in New Orleans ein hilfsbereiter Muslim in die paranoiden Fänge der US-Ordnungshüter gerät. Einen Kurzgeschichtenband von Eggers fand ich dagegen überraschend schwach. Der Autor ist sehr umtriebig, u. a. Verleger und Initiator mehrerer sozial engagierter Einrichtungen und lässt z. B. in Tondokumenten die Zeugenaussagen Gefolterter archivieren.    In The Circle denkt sich Eggers nun ein paar interessante Dinge aus, die teils gar keine Zukunftsmusik mehr sind, etw

Sam Harris oder:
Warum man sich dem "Bösen" in sich stellen muss

"Menschen, die nicht inmitten des Bösen das Anhalten und Sehen praktizieren können,  empfiehlt der Buddha die Tugend als den Weg." (Chih-i) Theravada-Spezialist Hans Gruber beschäftigte sich  kürzlich  recht begeistert mit Sam Harris , einem Vertreter des "Neuen Atheismus", der seine Kritik besonders am Islam festmacht und mit mir einige Ansichten teilt, etwa die, dass man keine Religion benötigt, um moralisch gefestigt leben zu können. Harris ist einer, der sich nicht durch Denkverbote einschränken lässt, und so kommt er darauf, dass die Folter eines Menschen, von dem man Informationen zum Schutze vieler bekommen könnte, nicht unmoralischer sein kann als das Auslöschen von Massen durch eine Bombe. Harris' Sprache ist klar, seine Logik überzeugend. Da seine Positionen aber im Einzelfall reaktionärer Politik dienen können, wird er von den (linken) "Spekulativen Non-Buddhisten" nur ungern herangezogen. Dabei teilen sie die Forderung, auch Spiritual