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Es werden Posts vom Juli, 2023 angezeigt.

Kodo Sawaki übers (Nicht-)Töten

(Foto: Antaiji/Daihorinkaku)   Kôdô Sawakis Kommentar zum Zenkaihongi wo kataru (Über die Bedeutung der Zen-Gelübde) von Banjin Dôtan Im Lotussutra heißt es: „Die drei Welten sind meine eigene Existenz und alle Lebewesen, die dort sind, in Wahrheit meine eigenen Kinder.“ Wenn die Unterscheidung zwischen einem selbst und anderen an ein Ende gelangt, manifestiert sich das Gebot „Töte nicht“. Das Auslöschen der Unterscheidung von selbst und anderen löst also das Erscheinen dieses Gebotes aus. Es ist das Prinzip der Realität der Dinge, das durch seine Manifestation „Töte nicht“ verwirklicht. Erde und Himmel haben die gleiche Wurzel, alle Dinge sind ein Körper. Der andere existiert nicht unabhängig von mir und ich existiere nicht unabhängig von ihm. Darum ist nichts zum Töten übrig. Sowohl der andere als auch ich sind das Licht dieses buddhistischen Gebotes. Lichter von Buddhas Geboten töten einander nicht. Tiefe Dunkelheit lässt uns einander umbringen. Einander töten bedeutet, etwas

Saikontan/Caigentan: Weisheiten eines Vegetariers (VI)

  Es ist besser, ein gelungenes Unterfangen zu erhalten, als ein neues zu beginnen. Es ist weiser, sich gegen die Wiederholung von Fehlern zu wappnen, als vergangene Schnitzer zu bereuen. Der Wind, der durch einen schmalen Bambushain bläst, lässt dessen Blätter hörbar erzittern, doch wenn er weitergezogen ist, bleibt kein Geräusch zurück. Ein Schwarm Wildgänse, der über den blauen Himmel zieht, wird in einem tiefen Teich reflektiert, doch wenn er weitergezogen ist, bleibt keine Spur von ihm zurück. Solche Naturphänomene beschreiben die Stimmung eines überlegenen Menschen. Seine geistige Aktivität manifestiert sich, sobald etwas aufkommt, doch wenn es damit vorbei ist, wird sein Geist wieder leer und ist von nichts besessen. Moralisch rein und doch nachsichtig mit den Fehlern anderer, gütig und doch von entschiedenem Charakter, durchdringend und doch nicht zu sehr auf der Suche, aufrichtig und doch nicht unerbittlich zu sein – eine solche Geisteshaltung kann mit einer Lecker