Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom Oktober, 2014 angezeigt.

Best of Joshu Sasaki

Vom kürzlich verstorbenen Joshu Sasaki ist offenbar nicht viel Schriftliches überliefert, aber vielleicht kommt das noch, die Aufzeichnungen einiger Teisho* aus den 70er-Jahren sind bereits eine kleine Fundgrube dessen, was mir am japanischen Zen schmeckt. Noch vor einigen Monaten war ich darauf vorbereitet, eine ähnliche Analyse des Sasaki-Archivs (nur noch über Web-Archive) zu machen wie bei Eido Shimano, dessen sexuelles Fehlverhalten allerdings im Verhältnis bedeutsamer erscheint. Mit Sasakis Tod dürfte er als Projektionsfläche "Sexmonster" kaum noch eine Rolle spielen. Obwohl sich beim Zen-Lehrer Doraku-an (Dr. Jörg Bernsdorfer) die seltsame Ansicht* findet, man müsse jemandem, der eine Gefängnisstrafe wegen eines Finanzdeliktes abgesessen habe, diese noch Jahrzehnte später vorhalten und mit seinen Übergriffen auf Schülerinnen in Verbindung bringen. Doraku-an erfindet dafür - in eigenen Worten - sogar die Regel "not fooling around with female [sic]" also nicht

Der Y-Buddhismus der Nicht-Buddhisten oder:
Warum auch Laruelle nichts Neues bringt

Einst warf ich Matthias Steingass auf dem Unbuddhisten Faulheit vor. Das nehme ich zurück. Inzwischen hat er eine Art Gebrauchslexikon für den "Spekulativen Non-Buddhismus" (SNB), den ich Y-Buddhismus nenne, übersetzt. Wenn man darauf reagiert wie ich gleich hier, kommen jedoch nach wie vor die Anwürfe, man habe nicht gelesen oder nicht verstanden. Im Grunde könnte man darauf antworten: "Ihr ja auch nicht, wie kommt ihr z.B. darauf, dass es in der Buddhalehre keinen atman gebe?" Lieber will ich einräumen, dass ich das "Querlesen" gewöhnt bin, ich verschaffe mir also einen schnellen Überblick über das Gesagte und bewerte, ob es die Mühe vertiefter Lektüre lohnt. So habe ich etliche Werke von Jack Kornfield auf Anregen einer Userin in einer Buchhandlung durchgesehen. Einige wenige Stellen genügten, um mir klarzumachen, dass diese Werke das Althergebrachte erzählen und die alten Klischees transportieren (z.B., dass jeder bekommt, was er [sich] verdient). 

Weitere Torheiten von Thich Nhat Hanh und die Doku "Bodhisattva Superstar"

Ein  Foto , das Thich Nhat Hanh (TNH) 1974 in informeller Kleidung zeigt: Ein angeblich nach dem Vinaya ordinierter Mönch, der sich nicht die Haare schnitt ...    Nun fand ich noch das unten stehende Video [Anm.: Das Video wurde offenbar entfernt, was ich als Beleg dafür nehme, dass ich hier den Finger in die Wunde legte (Stand: August 2018] von einer Frage-Antwort-Sitzung einer anderen TNH-Veranstaltung aus dem Jahre 2012. Diese hat es wirklich in sich. Man beachte zunächst das nach dem anfänglichen Singsang neben TNH auf einem Podest platzierte junge Mädchen, das er "beautiful flower" nennt und das später gegen eine andere ausgetauscht wird. Während der Sitzung verfällt TNH mehrmals in den Befehlston gegenüber Kindern, so wenn er ein Mädchen, dem er seine Pastillchen gegen Heiserkeit aus der eigenen Hand reichen ließ, auffordert, diese vollständig und sofort in den Mund zu tun. Solche Dinge berühren mich seltsam: Wie TNH plötzlich aus seinem gefühlvollen Duktus herausfäll

Mord an einem tibetischen Mönch:
Reinkarnation entdeckt

"Haha, der wahre Buddha ist irgendwo da draußen die Welt der Zukunft so beginnt sie. Irgendwo, da ist sein Haus, sein Haus, das ist das Draußen. Ho ho, einen langen, langen Tag fleht der Kuckuck Buddha an." (Ko Un: Zen-Gedichte, was'n das?) Als ich kürzlich mal nachschaute, was aus dem Prozess gegen die Mörder von Akong Rinpoche geworden ist, las ich, dass die Verhandlung gegen sie läuft. Unmittelbar nach dem Mord gab es diverse Thesen, etwa die Chinesen könnten ihn in Auftrag gegeben haben (Akong war tief in das tibetische Reinkarnationsgefüge involviert und hatte beim Auffinden des 17. Karmapa geholfen - wir erinnern uns, der 16. litt offenbar unter einer "Schizosubtilie",  einer Spaltung seiner subtilsten Energien, weswegen er sich gleich zwei Mal reinkarnieren musste). Andererseits waren Akong oft seine tollen Kontakte nach China vorgeworfen worden, wo man ihm sogar den Titel "Living Buddha" verliehen hatte. Von Seiten des mut

Neueste Torheiten von Thich Nhat Hanh

Der  Economist kritisierte vor einem Jahr als "lächerlich", dass sich 300 Mitarbeiter der Weltbank, allen voran ihr Präsident und TNH-Fan Jim Kim, zu einem Tag achtsamer Meditation mit dem Thich zusammentaten. Der Thich erzählte ihnen was von der "Kraft der Ziellosigkeit" und von "gefräßigem" Wirtschaftswachstum. Einen Zusammenhang mit der zielgerichteten, weltweiten Aktivität von Parallax Press , die die zahlreichen unter seinem Namen erschienenen Bücher vermarkten, dabei ganze Regale in Buchhandlungen "fressen" und gleichzeitig Spendengelder für TNHs "Unified Buddhist Church, Inc." sammeln, stellte er offensichtlich nicht her. Das alles geschieht angeblich ja auch "non-profit", in einem kruden Mix aus bezahlten Arbeitsplätzen, Umsätzen und dem Bedürfnis nach "Freiwilligen", auf die man angewiesen wäre.    Warum ich mich damit überhaupt beschäftige? Es ist immer wieder witzig, den Flachheiten bekannter buddhisti