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Es werden Posts vom November, 2010 angezeigt.

Die 10 Schüler Buddhas (IV): Maudgalyayana

4.       Maudgalyayana: Ein Experte für geheime Kräfte Den Reichtum aufgeben, um den einen Weg zu suchen Shakyamunis Schüler Maudgalyayana disziplinierte sich unermüdlich selbst und strebte danach, den buddhistischen Weg zu perfektionieren, ohne jemals seine geheimen Kräfte zu missbrauchen oder mit ihnen zu prahlen. Sein guter Freund Shariputra und er galten jüngeren Mönchen als buddhistische Musterschüler.    Maudgalyayana wurde in dem Dorf Kolita als Sohn einer reichen Brahmanen-Familie geboren. Er hatte viele Bedienstete und lebte in einem geradezu himmlisch palastartigen Heim. Er hatte alles, was man sich nur wünschen konnte. Neben ihm wohnte Shariputra, mit dem er seit seiner Kindheit spielte und lernte. Ihre Freundschaft war stark und hielt bis zum Tod.    Obwohl die beiden Männer glücklich schienen, waren sie von aufwühlenden Gedanken belastet, die sich verfestigten, als sie an einem Fest auf einem Berg teilnahmen. Selbst inmitten des tummelnden Pulks von glücklichen Zelebrante

Zen als Erektionshilfe?

Christoph Jantzen hat einen neuen bissigen Text ueber seltsame Gaeste in seinem Haus verfasst. Da schon beim Anblick des hemdsoffenen Kursleiters einschlaegige Assoziationen in mir geweckt wurden, verblueffte mich seine abwegige Erkenntnis ueber den Manne: Dieser wolle nicht Sex, sondern ejakulieren, und es ginge um die "winzige Sekunde (der Leere) danach". Also, ich muss da widersprechen. Hier in Thailand, wo ich mich gerade noch befinde, geht man einfach in die Apotheke und besorgt sich Kamagra, die billige indische Version von Viagra (oder das gleichfalls wirksame Cialis), wenn man seine Erektion verlaengern will. Dennoch geht es nicht ums Ejakulieren. Ich habe z. B. bereits vor der Pubertaet masturbiert und Orgasmen gehabt, wie viele andere Menschen auch, und ich kann selbst dann noch orgasmen, wenn ich mich hierzulande mal voellig ausejakuliert habe. Das sind verschiedene Dinge. Entscheidend dabei ist nicht das "danach", sondern das (Zucken) "waehrenddess

Die 10 Schüler Buddhas (III): Ananda

3.       Ananda – Unentbehrliches Gedächtnis Eine gütige Natur Ananda, der Shakyamuni  die letzten fünfundzwanzig Jahre seines Lebens als persönlicher Begleiter diente, hörte mehr von den Lehren als jeder andere Schüler und brachte erstaunliche Konzentration auf, um diese im Gedächtnis zu behalten. Deshalb ist er auch als unübertroffener Zuhörer der Lehren bekannt. Sein starkes Gedächtnis spielte eine große Rolle beim Zusammenstellen der  Lehren auf der Ersten Ratsversammlung, die nach Shakyamunis Tod abgehalten wurde.    Als Mitglied der Shakya-Kaste war Ananda Shakyamunis Cousin. Obwohl er zu Buddhas Begleiter ernannt wurde, erwartete er nie eine Sonderbehandlung. Shakyamuni vertraute ihm wegen des Eifers, mit dem er der Lehre lauschte, aus tiefstem Herzen.    Als äußerst gütiger Mensch drängte Ananda Shakyamuni, den Unglücklichen zu helfen, was auch die folgende Geschichte offenbart:    Eines Tages beim Spazierengehen hörte er die schmerzerfüllten Schreie von Kindern. Er trat in ih

Paul Theroux: Blinding Light

"And he had discovered through the drug's blinding light that the truth was sexual: the source of truth was pleasure itself, fundamental and sensual. Everything else was a dishonest aspect of an elaborate and misleading surface - all lies." (p. 144) "It's become clear that cash is the only way to deal with problems in life." (D.B.C. Pierre: Vernon God Little)

Die 10 Schüler Buddhas (II): Shariputra

2.       Shariputra: Der Weise Die jungen Jahre Shariputra, der als der weiseste von Shakyamunis zehn Schülern galt, war ein Vorbild für alle anderen Mönche und Führer des Ordens. Wir können viel von seinem Leben lernen.    In einem Brahmanen-Dorf namens Nalandagrama im alten Königreich von Magadha lebte ein Mann, der für seine Debattierkünste berühmt war. Eines Tages wurde er von einem jungen Disputant übertroffen. Obwohl er gewonnen hatte, blieb der jüngere Mann bescheiden und sensibel gegenüber den Gefühlen seines Gegners. Daraufhin gab ihm der ältere Mann seine Tochter zur Frau. Das Paar hatte einen Sohn, den sie Upatishya nannten und der später den Namen Shariputra annahm.    Upatishya hatte einen guten Freund namens Kolita. In der Tat wurden beide von ihren Müttern am gleichen Tag geboren. Beide entstammten reichen Familien und waren herausragend in der Wissenschaft und den Künsten. Eines Tages erweckte der Anblick eines religiösen Festes, das von einer Menge Gläubiger bestritten

Gao Xingjian: Soul Mountain

Der Nobelpreistraeger schreibt ueber die Ethnie der Miao. "The young men are even less inhibited and come right up to the women to choose the one they like best, as if they are choosing a piece of fruit. At this point the women move their handkerchiefs and fans, and the more they are examined the more feeling they put in their singing. When a conversation starts, the young man takes the woman's hand and they walk off together. (...) I am suddenly surrounded by an expanse of passions and think that the human search for love must originally have been like this. So-called civilization in later ages separated sexual impulses from love and created the concepts of status, wealth, religion, ethics and cultural responsibility. Such is the stupidity of human beings." "I turn and see four or five girls on the slope all singing to me. One again calls out in a clear voice 'older brother'. (...) She is still a child, her face hasn't lost that childish look - the hi

Die 10 Schüler Buddhas (I): Mahakashyapa

(In den kommenden Wochen sollen die zehn Hauptschüler Buddhas vorgestellt werden. Mit freundlicher Genehmigung der Sotoshu Shumucho übersetzt aus einer früheren Version von http://global.sotozen-net.or.jp/ durch Katrin Hugo.) 1.       Mahakashyapa: Ehrenhafte Armut und Selbstlosigkeit Frischvermählte, die das Weltliche aufgeben wollen Mahakashyapa wurde in die Kaste Kashyapa im Dorf Mahatitta im alten indischen Königreich Magadha geboren. Sein ursprünglicher Name war Pippala, weil es hieß, dass sich seine Mutter während seiner Geburt unter einem Pippal-Baum ausgeruht hat.    Von Haus aus intelligent, beherrschte er bereits mit acht Jahren die Gebote Brahmans und bewies großes Talent in allen Bereichen des Lernens und der Künste. Als er älter wurde, begann er, das Leben eines wohlhabenden Brahmin zu verschmähen und wollte sein weltliches Leben zugunsten religiösen Strebens aufgeben.    Im Gegensatz zu seinen Vorstellungen waren seine Eltern darauf erpicht, dass er bal

Ko Un: Eine Auswahl seiner Gedichte

Ich möchte ihr einen Sahnebonbon kaufen, doch ich habe keine Tochter, als ich im Herbst an einem Laden vorbeikomme. * In der Haupthalle eines Tempels Hol den Buddha runter! Hol diesen hübschen, wohlgenährten Buddha runter! Was ist das für ein elegantes, dünnes Bärtchen? Am folgenden Tag reiß diese angemalte Hure eines Tragebalkens nieder! Wofür zum Teufel ist dieser Drachenkopf gut? Reiß den ganzen Tempel nieder, vertreib die Mönche, mach alles zu Staub und Schrott! Puuh! Nicht-Buddha, das ist der wahre Buddha. Unsere großmäulige Marktfrau in Seoul, sie ist der wahre Buddha. Wir alle sind wahrhaft Buddhabuddhabuddha. Lebender Buddha? Eine einzige Zigarette, da ist ein wirklich cooler, heiliger Buddha. Nein, auch das nicht. Selbst wenn die Welt voller Kuchen wäre und jeder genug zum Leben hätte, in sagenhaften Klamotten, mit allerhand Gütern gesegnet, dank der Verbindung von Koreas und Amerikas Technologie, wenn jeder frei l