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Es werden Posts vom Januar, 2011 angezeigt.

Zen-Begriffe (VI): Gongo dôdan

Jenseits von Wörtern bedeutet alle Wörter (Gongo dôdan) Menschen neigen zur Ansicht, dass Zen die Sprache und Worte ablehnt und allein auf der Erfahrung fußt, mit der innere Vorgänge verstanden werden sollen. Dennoch nutzt man im Zen unzählige Bücher, die Aphorismen und Gedanken anerkannter Mönche enthalten. Dieser offensichtliche Widerspruch offenbart einiges über die tiefgründige Zen-Welt der Worte. Ein Ausdruck demonstriert den Zen-Denkansatz: Jenseits von Worten und Intellektualisierung (gongo dôdan) . Er trifft generell auf den Buddhismus zu und fand sogar Eingang in die japanische Umgangssprache.

Zen-Begriffe (V): Hyakushaku Kantô Shin Ippo

Weitermachen vom Gipfel aus (Hyakushaku Kantô Shin Ippo) Meistens wenn wir erfolgreich genug waren, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, wollen wir eine Pause auf dem Gipfel machen, um unsere Zufriedenheit zu genießen. Aber wir müssen uns daran erinnern, dass der Fluss der Zeit unablässig weiterfließt, während wir pausieren.    Zen ermutigt uns, unsere Aufmerksamkeit auf den ungebrochenen Zeitfluss zu richten, in Form des Satzes: „Hyakushaku Kantô Shin Ippo“, der wörtlich meint, einen Schritt von einer 100 Fuß hohen Bambusstange zu machen.    Das „Shôbôgenzô Zuimonki“ meint dazu:    „Schüler auf dem Weg, lasst Körper und Geist los und tretet komplett in den Buddha-Dharma ein.“ Ein alter Weiser fragte: „Auf der Spitze eines 100 Fuß hohen Mastes, wie kannst du da noch einen Schritt weiter rauf steigen?“    In solch einer Situation denken wir, wir seien zum Tode verurteilt, wenn wir den Mast losließen, und so klammern wir uns fest.    Die Aussage „einen Schritt weiter“ meint das Gleiche, al

Zen-Begriffe (IV): Hyakufutô no ittô

Ein Erfolg unter hundert Misserfolgen (Hyakufutô no Ittô) Shakyamunis Lehre enthält die Doktrin über die vier und die acht Leiden (shiku hakku) . Die vier sind die Geburt, das Altern, Krankheit und Tod. Die restlichen vier, welche die acht Leiden vervollständigen, sind die Trennung vom Geliebten, Zusammensein mit Ungeliebtem, der Misserfolg beim Erfüllen von Wünschen und psychosomatisches Leiden. Der japanische Ausdruck „shiku hakku“ wird oft benutzt, um extreme Entbehrung zu beschreiben. Das Überwinden unabwendbaren Leidens ist eins der größten buddhistischen Ziele.    Wir wünschen uns ständig, zu haben, was uns als wichtig, wünschenswert oder vergnüglich erscheint, aber manchmal frustriert uns der Versuch, es zu bekommen. Läufer bekommen ihren Start nicht hin, egal wie lange sie üben. Baseballspieler schwingen  hundert Mal den Schläger, ohne dass es nur einmal so klappt, wie sie es gerne hätten. Manchmal, inmitten der ganzen Übung, brechen sie plötzlich aus dieser Krise aus und mach

Zen-Begriffe (III): Roseikon und Mukudoku

Totale Hingabe (Rôseikon) Sich einer Sache voll und ganz hinzugeben ist nicht so leicht, wie es scheint. Im „Eihei kôroku“ sagt Dogen Zenji, dass es äußerst wichtig sei, seine ganze mentale und körperliche Kraft in allen Aktivitäten zu konzentrieren.    Oder, um es anders auszudrücken, leg deine ganze Seele und deinen ganzen Körper in alles, was du tust – beim Aufstehen, beim Waschen, beim Frühstücken, bei der Arbeit, beim Treffen mit Menschen, mit denen du über die Arbeit sprichst, beim Teetrinken und so weiter. Überhaupt kein Verdienst (Mukudoku) Bodhiharma, in Japan immer noch unter dem Namen Daruma Daishi verehrt, führte den Buddhismus im frühen 6. Jahrhundert in China ein, während der Regierungszeit des  Imperators Wu in der Liang-Dynastie. Da der Imperator an Buddhismus interessiert war, arbeitete er voll Stolz daran, diesen bekannt zu machen, und lud Bodhidharma ein, bei ihm zu bleiben.    Zufrieden mit seinem eigenen Glauben, meinte der Imperator einmal zu B

Zen-Begriffe (II): Honrai no menmoku

Die Zen-Lehre basiert  vorwiegend auf Begriffen wie „Ursprünglichkeit“ (honrai) und Selbst (jiko) .    Das erste Glaubens-Problem, auf das Dogen Zenji stieß, nachdem er das weltliche Leben verlassen hatte, war folgendes:  Wenn es so ist, wie man uns gelehrt hat, dann vereinen alle empfindenden Wesen ursprünglich die Buddha-Natur in sich. Was ist dann der Sinn in der Aufnahme von religiösem Training und religiöser Disziplin?    Er sprach davon, nachdem er von seinem Pilgerweg nach China zurückgekehrt und von seinem Mentor Rujing als wahrer Schüler anerkannt worden war.    Keizan Zenji, welcher den Glauben Dogen Zenjis übernahm, sprach oft vom innewohnenden Licht. Manchmal vergessen wir die Bedeutung dieses wichtigen Wortes bezüglich des Glaubens.  Es hat eine hohe Übereinstimmung mit den zahlreichen Verweisen aufs Licht in der christlichen Bibel. Beispielsweise: „Und es soll keine Nacht mehr geben, sodass sie weder das  Licht einer Lampe, noch das Licht der Sonne brauchen; denn

Zen-Begriffe (I): Sottaku dôji

Sottaku Dôji: Zeitgleiches Picken der Eierschale von Innen und  Außen Einst erzählte ein Priester des chinesischen Caodong (Zen), welcher Yuefeng Yicun hieß, seinem Schüler, dass das Verhältnis zwischen Gelehrtem und Schüler gleichzusetzen sei mit dem Picken an einer Eierschale, von der inneren und von der äußeren Schale aus.    Als der Neuling fragte, was er meinte, erklärte der Meister: „Wenn ein Küken bereit ist zu schlüpfen, es aber nicht kann, weil es zu schwach ist, so muss die Henne kommen und ihm helfen.“  Auf die Frage des Schülers, warum dies so sei, antwortete der Meister:  „Also, die Henne beginnt, von Außen gegen die Schale zu picken und das Küken tut dies ebenfalls, allerdings von Innen heraus. Wenn die Henne pickt, brauch sie die Unterstützung des Kükens. Und wenn das Küken pickt, so brauch es die der Henne. Ohne dies könnte das Küken nicht schlüpfen.“    Später legte Jing Qingdao seinen Auszubildenden diese Diskussion zwischen Meister und Schüler dar, also zwischen ihm

Die 10 Schüler Buddhas (X): Mahakatyayana

10.       Mahakatyayana: Unübertroffener Lehrer Der Junge, der zu schlau war Mahakatyayana, der als Junge Nalaka genannt wurde, wurde als Sohn einer Brahmanen-Familie in Avanti, im südwestlichen Teil des heutigen Indiens, geboren. Er hatte einen intelligenten älteren Bruder, der begeistert unter verschiedenen Lehrern studierte und dessen tiefgreifendes Wissen allgemeinen Respekt hervorrief. Doch Nalaka konnte schon Lehrinhalte nach einmaligem Hören verstehen, für die sein Bruder ein Jahr lernen musste, um sie zu beherrschen. Von Eifersucht getrieben dachte der Bruder sogar über Mord nach. Der Vater des Jungen ahnte dies und vertraute Nalaka seinem Onkel Ashita an, der voraussagte, dass der Neugeborene Siddhartha Gautama die Erleuchtung empfangen und zu Buddha Shakyamuni werden würde. Unter Ashitas Führung entwickelte sich Nalaka bis zu dem Punkt, an dem er übernatürliche Kräfte erlangte. Eines Tages, an seinem Totenbett, sagte Ashita zu Nalaka, dass ein Buddha auf dieser Welt erschien

Die 10 Schüler Buddhas (IX): Aniruddha

9.       Aniruddha: Herausragend in geistiger Erkenntnis Von Geburt an glücklich Aniruddha war Shakyamunis Cousin väterlicherseits. Von allen Schülern  war sein geistiges Auge am Besten ausgebildet, die Wahrheit der Welt sowie das Leben und Sterben der anderen wahrzunehmen,. Als Sohn einer reichen Familie fehlte es ihm an nichts. Er wurde in seiner Kindheit von vier Kindermädchen betreut. Schon früh wurde er mit dem Studium verschiedener Fächer vertraut gemacht, wie der Arithmetik und Kunst. Er bezauberte seine Gefährten mit seinem guten Aussehen und seinem wohlproportionierten Körper. Seine Familienmitglieder waren von den Wundern, die um ihn herum passierten, erstaunt. Zum Beispiel hieß es, wenn er mit seinen Händen Wasser aus einer dreckigen Pfütze schöpfte, würde das Wasser sofort süß und sauber. Jeder, der ihn kannte, war fest überzeugt, dass er von Geburt an besonders gesegnet war. Ins religiöse Leben Später beobachtete er viele junge Männer der Shakya-Kaste, die dem weltlichen

Die 10 Schüler Buddhas (VIII): Subhuti

8.       Subhuti: Der die Wahrheit der Leere verwirklicht Im Jetavana-Kloster Subhuti, einer der zehn Hauptschüler Shakyamunis, war als sorgfältiger Beobachter der Wahrheit von shunyata bekannt, was oft als Leere übersetzt wird, aber eher der Bedeutung von Relativität gleich kommt. Es heißt, dass seine Teilnahme an auffälligeren Tätigkeiten verhindert wurde durch seine Annahme dieser Glaubenslehre und ihrer erhabenen spirituelle Übungen. Das ist auch der Grund, warum sein Name nur selten in den heiligen Schriften auftaucht. Durch das Festhalten an diesem schwierigen Konzept gewann er die eifrige Bewunderung von Gläubigen, die ihm Opfer in noch nie dagewesenen Mengen darbrachten. Darüberhinaus verdankte er seiner starken Gewissenhaftigkeit das warme Vertrauen Shakyamunis.    Subhuti fehlte es, als Sohn einer reichen Familie, an nichts. Sein Onkel Sudatta baute das Jetavana-Kloster, in dem Shakyamuni oft unterrichtete. Wegen seiner Hingabe für den buddhistischen Orden hörte er häufig S