... meint der achtzigjährige Sprachkünstler Gerhard Rühm, "mit Ausnahme des Zen-Buddhismus".
Chuck Lorre, Erfinder der amerikanischen Sitcoms "The Big Bang Theory", "Two and a Half Men" und "Dharma & Greg", lässt ans Ende jeder Episode seiner Serien "Vanity Cards" einfügen, die seine persönlichen Ansichten und Gedanken enthalten. Man kann sie nur lesen, wenn man rechtzeitig das Bild einfriert bzw. auf DVDs die Pausetaste drückt. Online ist es einfacher. Sein angestammter Sender CBS hat freilich auch schon einige Vanity Cards wegzensiert. Diese, Nr. 210, war nicht dabei.
"Ich glaube, um Trauer, Furcht, Einsamkeit, Verzweiflung, Verwirrung und Wut durchzustehen, ohne zu Drogen, Alkohol, Völlerei, Sexsucht oder den endlosen dumpfmachenden Ablenkungen der westlichen Kultur Zuflucht zu nehmen, muss jemand ein spiritueller Krieger werden. Ich glaube auch, dass der Lohn für das Erdulden von Leid und das nüchterne Umarmen der unvermeidlichen Perioden emotionalen Schmerzes, die das Leben mit sich bringt, Weisheit und Gelassenheit im Angesicht des Unglückes sind. Doch der Weg des Kriegers ist tückisch und kann nicht allein beschritten werden. Um zu überleben, muss man Waffenbrüder und -schwestern haben, die einen stützen, wenn man zusammenbricht. Als wir noch in kleinen Sippen lebten und starben, war dieses Prinzip der gegenseitigen Hilfe tief in unserem Gruppengeist verankert. Mit dem Aufkommen großer Städte waren wir gezwungen, mit dem täglichen Dilemma des Allein-Seins zu leben und uns doch verzweifelt nach anderen zu sehnen. Darum suchen wir bewusst stets nach neuen Sippen. Ich möchte einen bescheidenen und einfachen Vorschlag machen, wie man die Wirksamkeit jeder Sippschaft beurteilen kann, der man auf dem Weg, ein spiritueller Krieger zu werden, begegnet: Wenn sie an dein Geld oder an deine Eier wollen, renn weg. Wenn sie dein Geld wollen und dich dabei noch ständig anlächeln, niemals blinzeln und dir versprechen, dich zu einem Halbgott zu machen, dann genügt es nicht, wegzurennen. Ändere deine Anschrift und zieh nochmal kurz Drogen, Alkohol, Völlerei, Sex und Fernsehen in Betracht."
[Copyright Foto (zeigt Chuck Lorre): watchwithkristin]
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