Vor etwa einem Jahr übersetzte mir eine chinesische Bekannte ein paar Texte aus der Shaolin-Tradition. Wie viele traditionsreiche Orden hat auch die Shaolin-Gemeinschaft ihre eigene Gesundheitslehre entwickelt, die natürlich besonders Erkankungen und Verletzungen berücksichtigte, welche durch das Körpertraining zustande kamen. Ein paar der seltsamsten Rezepte habe ich hier zusammengestellt. Sie beweisen nicht zuletzt, dass man in der Chan-(und Amitabha-)Tradition schon immer einen recht pragmatischen Umgang mit Tieren hatte, gerade wenn es um deren medizinische Verwendung ging (aus deren Anlass der Buddha ja Kranken sogar den Fleischgenuss gestattete).
I. Entgiften
Zutaten:
Kroton (Wunderstrauch), die Haut von lebendigen Kröten, Schnecken, Dung Beetle (Mistkäfer), Borneol, Moschus.
Alles zusammen mischen und zu Pulver machen. Das Pulver auf die Wunde verreiben. Am Ende noch mit der Haut von lebendigen Kröten die Wunde bedecken.
II. Gegen Geschwüre und Eitrigkeit
Flos lonicerae 30g, Forsythien 3g, Angelica dahurica Benth. et Hook 9g, Weihrauch 6g, Myrrhe 6g, Milk-Vetch Root 30g, Saposhnikovia divaricata (Turcz.) Schischk. 9g, Radix paeoniae rubra 9 g, Radix Glycyrrhiza 6g.
Alles mit Wasser zusammen kochen und dann essen. Chinesischer Schnaps dazu.
Knoblauch und Lammfleisch verboten.
III: Für gute Besserung (besonders nach schweren Verletzungen)
Zutaten:
Seidenhuhn x1, Angelica sinensis 120g, Gingseng 15g, Chinese Foxglove 45g, Fructus jujubae x5, White Paeony Root 15g, Gemeiner Bocksdorn 60g.
Das Huhn töten und waschen. Legt die anderen sechs Materialien in den Bauch des Huhns und näht ihn zu. Im Kupfertopf oder Tontopf 2-3 Stunden kochen. Dann die Suppe trinken und das Hühnerfleisch essen. Alle drei Tage ein Huhn. 3-5 Hühner essen.
Aktuelles - und Praktikableres - zum Shaolin-Tempel hier.
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*schmunzel* Die TCM hat manchmal recht eigenartige Rezepte .. zumindest für uns Westler ...
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