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Canisius und Phat Hue: Sex und Missbrauch in Kirche und Buddhismus (Teil 8)

Ein "Kollege" schrieb eine email an diverse Kontaktadressen der Frankfurter Pagode Phat Hue und wollte wissen, wie man da zu den Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens stünde. Zunächst gab es zwei offizielle Stellungnahmen - und dann kam der Hammer, ich habe ihn fett ans Ende dieses Beitrages gesetzt.

Die Antwort der Stelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Frau Keinz):

"Vor allem im Rahmen der Vorbereitungen des Besuchs S.H. des Dalai Lama in Frankfurt, waren die Initiatoren, insbesondere unser Abt Thay Thich Thien Son* zahlreichen Projektionen in der Öffentlichkeit ausgesetzt, die sowohl positive wie negative Begleiterscheinungen hatten.
Wie Ihnen sicher bekannt ist, wurden im Rahmen eines Gerichtsverfahrens die Anschuldigungen an Zen-Meister Thich Thien Son überprüft und seine Unschuld nachgewiesen. Doch die Anschuldigungen dauern in den öffentlichen Foren an und haben viele Diskussionen und Projektionen aufgebracht. Deshalb ist es wichtig, der Frage nachzugehen, welchen Hintergrund, welche Motivation und welche Ursachen hinter einer solchen Hetzjagd stehen, ohne dass ein offener und direkter Dialog gesucht wird. In diesem Sinne sind wir Ihnen dankbar, wenn Sie Anfragen von seriösen Zeitungen, Einzelpersonen oder anderer Sangha/Brüder-Gemeinschaften direkt an uns zu verweisen. Wir stehen jeder Zeit zu einem Gespräch zur Verfügung."


Welches "Gerichtsverfahren"? Wie lautet das Aktenzeichen?
   Interessant ist hier, dass Thich Thien Son erneut als "Zen-Meister" bezeichnet wird, obwohl dieselbe Pressestelle, also Frau Keinz, eine Antwort schuldig blieb, als man nach seiner Lehrbefugnis fragte.
   Mehrfach wird mit dem Begriff "Projektionen" operiert, um von den Sachverhalten abzulenken.
   Es wird nach der Motivation gefragt (dabei ist die doch klar: nur ein charakterfester, authorisierter und authentischer Abt sollte eine Sangha leiten) und behauptet, es sei kein "offener und direkter Dialog gesucht" worden. Das stimmt - was die Pagode angeht. Sie verweigerte sich diesem Dialog. Dialog heißt z.B. auch, dass man Fragen nach der Lehrbefugnis beantwortet.

Dann gab es noch eine Stellungnahme des Abtes selbst:

"Seit einiger Zeit werden Verleumdungen, Informationen und verdrehte Aussagen zu meiner Person gezielt gestreut und im Umlauf gebracht, mit schweren Vorwürfen gegen meine Person, das Kloster und die Sangha.
Dies schadet nicht nur meiner Person, unserer Arbeit und unserer Sangha, sondern auch der Wahrnehmung des Buddhismus in der Öffentlichkeit.
Ich möchte mich deshalb an dieser Stelle noch einmal ganz klar von den Vorwürfen sexuellen Missbrauchs und Ähnlichem distanzieren. Das Wohl und die Entwicklung meiner Mitmenschen, Schüler und Schülerinnen ist die Grundlage meiner täglichen Arbeit.
Aufgrund fortlaufender Anschuldigungen auf dem Internet-Forum der DBU und anderen Zen-Foren vor dem Besuch SH des Dalai Lama, haben wir gegen den Hauptkommunikator Anzeige erstattet. Wir wählten dabei den rechtlichen Weg, um Klarheit zu schaffen. Es erfolgte eine staatsanwaltliche Prüfung der Vorkommnisse und Umstände. Die Verleumdungen wurden zurückgewiesen und uns wurde Recht gegeben.
Aufgrund erneuter Verleumdungsbriefe habe ich nun, nach Rücksprache mit meinem Anwalt, Anzeige gegen Unbekannt eingereicht wegen Rufschädigung; dies mit dem Ziel, in der Öffentlichkeit Klarheit zu schaffen.
Ich möchte mich bei allen entschuldigen, die in die Kommunikation verwickelt worden sind und stehe jederzeit persönlich für Rückfragen zur Verfügung."


Leider lässt sich hier die typische Uneinsichtigkeit und Verdrängung erkennen, die in der Fachliteratur bestimmte Tätertypen kennzeichnet. Das, was tatsächlich der "Wahrnehmung des Buddhismus in der Öffentlichkeit" schaden könnte - z.B. mangelnde Lehrqualifikation und Sex mit Mönchen, wenn man den Zölibat auf seine Fahnen schreibt -, wird hier gar nicht wahrgenommen.
   Interessant ist, dass sich der Abt vom "Vorwurf sexuellen Missbrauchs und ähnlichem" distanziert - wer aber hat denn diesen Vorwurf überhaupt erhoben? Meines Erachtens wurde im DBU-Forum ein Delikt geschildert, dass der Betroffene vielmehr als "sexuelle Nötigung" empfunden haben dürfte. Warum weist der Abt selbst auf einen anderen Straftatbestand hin?
   Wer ist denn der "Hauptkommunikator", gegen den Anzeige erstattet wurde? Was sind das für seltsame Wort-Erfindungen, wieso berichtet der "Hauptkommunikator" nicht davon (denn das kann nur der Geschädigte sein)? Weiß nur der Abt, wovon er spricht?
   "Uns wurde Recht gegeben" - das würde ja bedeuten, dass der Abt Recht eingeklagt hätte. Auch davon weiß keiner was. Das ist eine rhetorische Schwurbelei, die nur den Sinn hat, zu verwirren und von den Fakten abzulenken. Der Beweis folgt:
   "Anzeige gegen Unbekannt wegen Rufschädigung" - nun, es war doch immer bekannt, wer dem Abt Vorwürfe machte, eine solche Anzeige würde also gar keinen Sinn machen, völlig unglaubhaft sein und nicht angenommen werden dürfen

Und nun zu der email, die inoffiziell eintrudelte. Die Absender-Adresse ist uns bekannt. Der Absender will anonym bleiben. Er muss aus der Pagode kommen, da nur dort die o.g. Anfrage einging und niemand sonst davon wusste. Aus seiner email wurden lediglich Adressen und ein bürgerlicher Name abgekürzt bzw. unkenntlich gemacht. Zum Schutz der Sangha und aus allgemeinem öffentlichen Interesse halte ich es für unabdingbar, die Informationen aus dieser email zugänglich zu machen:

"Ihre befreundeter Journalist werden wollen M. H., der Junge, der auf der DBU-Internet-Forum über den Abt der Pagode Phat Hue, Thich Thien Son, belästigen ihn schrieb sprechen. Er war ein Mönch, wenn das passiert ist. Er ist bereit, über dieses Thema sprechen. Seine email: xxxx.

Auch ein anderer Mönch hatte sexuellen Kontakt mit dem Abt. Er ist immer noch ein Mönch und ist jetzt in Amerika. Sein Name ist Hue Gioi. Möglicherweise wird er nicht sprechen, weil er immer noch loyal gegenüber dem Abt. Seine email: xxxx.

Es hat auch zu vielen anderen passiert ist. Alle jungen schönen Menschen, niemals Frauen oder ältere Menschen.

Sie erwähnen nicht, wie Sie diese Informationen oder mir erhalten."

Hue Gioi hat allerdings einem Buddhisten, der der Sanhga nahesteht, kürzlich Folgendes geschrieben: "Firstly, I appreciate the care for the Sangha and your wish to have a monastic teacher free of such actions. I too would like to keep the Sangha clear of such trespasses of Vinaya, personal boundary, integrity and basic human goodness as sexual misconduct. I believe such conduct to be damaging and a true obstacle on the Buddhist path. I am no longer a loyal follower of the Thich Thien Son."

[Anmerkung: Thich Thien Son vermarktet sich seit einiger Zeit unter dem Namen "Thay"]

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