Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom Juni, 2010 angezeigt.

Würde ein falscher Zen-Meister
sich als schwul outen?

Aus einer Vortragsankündigung der Pagode Phat Hue (Fremdkommentar in eckigen Klammern): "Schau einmal hoch zum Himmel, er ist ohne Grenze. [nee] Schau einmal tief in dein Herz, es ist auch grenzenlos. [nee] Aus Angst engen wir uns ein. [man sollte von sich in Einzahl reden] Erlauben uns nicht, uns zu entfalten. Man lebt nur einmal! Wenn du jetzt nicht lebst, wann dann? Durchbreche deine Grenzen, sei frei!" Da bleibt mir nur noch zu sagen: Ja! Hui, wirf schnell die Robe ab und bekenne dich zu dem, was du bist!  Wenn du's jetzt nicht tust, wann dann?

Die Dharani-Zauberformel

Zum Vergrößern bitte draufklicken: [aus: Kazuo Koike, Goseki Kojima: Path of the Assassin , Vol. 4, Darkhorse 2006]

Tierjagd in Tibet und andere Bücher

In ihrer Essaysammlung Notizen über Tibet beschreibt Tsering Woeser, wie ihre Cousins auf einer gemeinsamen Fahrt zu einem Nonnenkloster alle möglichen Tiere abknallen, die ihnen vor die Flinte kommen. Wer sich für Literatur aus Tibet interessiert, wird hier fündig. Zen-Meister Hengchuan sagte: "Wenn Deshan einen Mönch durchs Tor treten sah, ergriff er seinen Stab und schlug diesen damit. Wenn Muzhou einen Mönch durchs Tor treten sah, sprach er unverzüglich: 'Ein offensichtlicher Fall - ich erspare dir dreißig Stockschläge.' Dies geschah, weil die Meister von den Mönchen verlangten, alles vollständig aufzugeben.    Heutzutage sind die Zen-Gemeinschaften öde und geschmacklos, keiner ist da, der würdig wäre, die Tradition fortzusetzen. Der Grund liegt darin, dass keiner bereit ist, alles vollständig aufzugeben.    Was ihr alle da vor euch seht - wo werdet ihr es hintun, wenn ihr es aufgebt? Was ihr in euren Herzen hegt - wo werdet ihr es hintun, wenn ihr es aufgebt?...

(Un-)Buddhistische Gedanken
eines schwedischen Autors

"Zugleich wurde mir klar, dass dies ein schwedischer Gedanke war. In Schweden spielten alte ranzige Hassbeziehungen eine eigentümlich große Rolle, besonders im akademischen und bürokratischen Leben. Senegalesen haben fast überhaupt kein Talent zum Hassen. Vielleicht, weil sie religiöse Menschen sind. Mann kann seine Feinde vernichten oder ihnen verzeihen, aber sie zu hassen, ist fast undenkbar. Für einen Diola, fast ausnahmslos im Wald mit seinem zutiefst solidarischen Leben aufgewachsen, ist Hass vermutlich ein viel zu egozentrisches Gefühl." "Doch der Augenblick selbst war völlig leer. Es gab keine Möglichkeit, zwischen dem Augenblick und dem Tod zu unterscheiden." [Lars Gustafsson: Trauermusik (München Wien 1984)]

Wie Buddhisten sich für den Tierschutz
einfangen lassen

Heute erreichte mich eine email, vielleicht unabsichtlich, weil ich im Adressbuch eines Zen-Zentrums bin. Oder hat sich da jemand erhofft, dass ich aus dem Thema einen Blog-Eintrag mache? Wie auch immer, man schaue sich zunächst mal folgende "Bilder des Grauens" an: In besagter email fanden sich ähnliche Fotos mit der Aufforderung, die email zu unterzeichnen und an Addressaten des eigenen Adressbuches weiterzuleiten. Ich mache das nicht. Wer mich mit Plattheiten wie "Das Meer färbt sich rot" ködern will, löst nur meinen Recherchereflex aus. Und siehe da, bei dem beanstandeten Abschlachten von Delfinen handelt es sich schlicht um die traditionelle Grindwaljagd auf den Faröer Inseln, die dort strengen Bestimmungen unterliegt und kaum noch eine Jagd ist, eher eine Einkesselung der Grindwale, die sich in Küstennähe herumtreiben, und das sind nicht besonders viele. Getötet werden sie üblicherweise auf die schnellstmögliche Art, mittels Durchtrennung des Rückenmarkes u...

Mach disch nackisch: Buddha Boy

Am einfachsten haben es beim Massenbeschiss durch diejenigen Betrüger, die den Buddhismus für ihre Eitelkeiten und ihre Besitzvermehrung ausbeuten, die Gutaussehenden. Das beste aktuelle Beispiel ist "Buddha Boy" (auch bekannt als Palden Dorje oder Tamang Tulku Rinpoche). In dem unten stehenden Video* sitzt er nackt zwischen zwei Lagerfeuern, muss aber ab und zu aufstehen und darauf achten, dass sein ansonsten offenes Haar, das er gern wie eine Frau aus dem Gesicht streicht, trotz Hochstecken kein Feuer fängt. Dass man sich laut Vinaya nicht nackt den Laien zu zeigen hat, kümmert ihn nicht, obwohl er im obigen Video noch behauptet, von sexuellem Fehlverhalten abzustehen (ca. bei Min. 3:30).    Wie funktioniert es hier, die Massen an sich zu ziehen, abgesehen vom transsexuellen Image? 1) Man bezichtige sich des Wundertuns (2:20). 2) Man behaupte, Wissen zu besitzen, dass andere nicht haben und für das sie nicht reif seien (in diesem Fall das von "Lok und Alok", 3...

Bestes buddhistisches Schimpfwort gesucht

Angeregt durch die Empfindsamkeiten auf einer Mailingliste und anderswo im Netz rufe ich nun einen Wettbewerb aus: Gesucht ist das härteste buddhistische Schimpfwort.     Ich geb mir hier in diesem Blog seit Anfang des Jahres Mühe, mit einigen Vorurteilen aufzuräumen, z.B. auch dem, dass der Buddha nie aus der Haut gefahren wäre oder nie Leute runtergeputzt hätte (was ich  bzw. Bhante Dhammika am 21.02. widerlegte). Immer wieder verfallen Buddhisten in eine Art "Gesinnungsschnüffelei", wenn sie mit dem Hinweis auf die Rechte Rede Diskusssionen abwürgen wollen, die ihnen selbst Unwohlsein bereiten (und damit den Stand ihrer Entwicklung von Gleichmut dokumentieren). Statt nämlich zu begreifen, dass die Gesinnung eines anderen, zumal in Online-Foren, nicht ohne Weiteres erschließbar ist, haften sie am Buchstaben, an den Worten, wie Schriftgelehrte, die den Sinn dieses Satzes nicht verstehen:    "Was da aber bei einem, der mit heiligem, ungetrübtem Herzen ...

Warum das Mahaparinirvana-Sutra auf Deutsch aus dem Netz verschwand ...

Was passiert, wenn sich Übersetzer in Größenwahn steigern, weil sie z.B. von der Buddhist Text Translation Society zu gut bezahlt werden. Einst hat Dr. Tony Page den Übersetzer Stephen Hodge mit einer Übertragung des Mahaparinirvana-Sutras (MPNS) aus dem Tibetischen ins Englische beauftragt (und dafür bezahlt). Page, der fließend Deutsch kann, hat auf deren Grundlage dann eine Übersetzung ins Deutsche angefertigt und jahrelang auf seiner Website zur Verfügung gestellt (wo sich heute noch die "Langfassung" des Sutras von Kosho Yamamoto in Englisch findet). Dr. Page hat auch zahlreiche Aufsätze zum Sutra publiziert. Im Jahr 2006 schrieb Hodge noch auf Wikipedia: "Of course, I know Dr Page personally, value his friendship and have produced translations for him on a professional, contractual basis, that he has reproduced on his website -- a website in which I have no direct involvement whatsoever. I also happen to share some of the views which I believe he holds ......

Kopp und Byron Katie ...

Manchmal werden hier Kommentare geschrieben, bei denen ich mich gezwungen sehe, sie bei Veröffentlichung meinerseits zu kommentieren - um nicht irgendwelchen Scharlatanen zuzuspielen. So geschehen beim älteren Beitrag "Mach dir keinen Kopp" (zu finden über die Suche im Blog links oben). Auf meinen kritischen Kommentar zum Kommentar versuchte es der User Marc heute mit diesem Link. Dort berichtet jemand, wie eine andere von Esoterikern gehypte Person mit Fangfragen ihn darauf brachte, dass er seine Ansichten zu Kopp gar nicht klar verifizieren konnte. Ich darf Marc hier helfen, denn ich kann sie eindeutig beantworten und zweifle nicht, wie der Autor des verlinkten Beitrages, Moritz Boerner. Zunächst einmal schreibt dieser, dass Kopp über sich selbst (!) behaupte, ein "Zen-Meister" zu sein. Das wollen wir mal festhalten. Boerner - und dem User Marc - möchte ich hiermit jedoch sagen: 1) Ich kann klar erkennen, dass Kopp nicht erleuchtet ist. 2) Ich kann klar erkennen...

Gedicht eines Kambodschaners (II)

 WASSERBÜFFEL, KOBRA UND EIN KRIEGSGEFANGENER Arbeit, Arbeit – Bäume fällen und entwurzeln, Buschwerk beseitigen, Reis verpflanzen, keine Zeit zum Ausruhen. Mittags allein; als ich das Bambusdickicht beseitigt habe, öffnet eine schöne schwarze Kobra ihre Haube vor mir und stellt ihre Macht zur Schau. Sie dachte, ich sei ihr Feind. „Sie ist schön, genau wie in den Indianerfilmen!“, rief ich mir selbst zu, während meine Knie schlotterten. „Oh Kobra! Dein Fleisch und Blut sind wahrlich Buddhas Fleisch und Blut . (1) Ich bin zwar nur ein Kriegsgefangener, aber nicht deine Mahlzeit. Du, Kobra, bist frei, und wenn mein Fleisch wirklich dein Blut ist, verteidige mich mit den Geistern dieser Sümpfe, um mich zu Buddha, Dharma und Sangha zu führen.“ Die Kobra starrte mich mit liebevoller Güte an, senkte dann ihren Kopf. Sie glitt in den Morast des Südens (2), und ich kehrte zu meinem Überlebenswerk zurück.              ...

Gedicht eines Kambodschaners (I)

ALBTRAUM Mich im Bett wälzend, verknäult wie ein Baby im Mutterleib, wünsche ich mir, sie würden niemals die Grenze überschreiten. Orientierungslos finde ich mich irgendwie am Rande eines Bambusdickichts im offenen Felde wieder. Das Poltern der Panzer und das Trommeln der Soldatenschritte lässt jeden Bambusdorn erzittern. Bald schon bringen die Schreie „Fasst sie! Fangt sie lebend!“ mein Blut in Wallung und lassen meine Knie schlottern. Ich ziehe mein Hemd aus, verstecke mein Gesicht, umklammere einen Bambusstängel, halte den Atem an, wünsche nochmals: „Oh Gott, stimme sie um!“ Als sie näher und näher kommen, werde ich kleiner und kleiner, klein genug, um in den Bambusstängel einzutreten. Doch noch immer rezitiere ich mit zitternder Stimme – „Buddho!“ Ein Grashalm mag Tautropfen tragen, doch keine Scherben zerbrochenen Glases! „Dharmo!“ Ein Grashalm mag Tautropfen tragen, doch keine Schrapnellkugeln! [U Sam Oeur: Träume im Konzentrationslager ...

Kampf gegen brüchige Windmühlen

auf der suche nach einem Land wie dem Himmelreich irren wir hier umher Die letzte Entdeckung des Menschen ist, dass der Mensch selbst überhaupt nichts besonderes ist! Kopf mein Kopf denkst du  auch dieses Jahr  lauter Dinge undurchführbar in dieser Gesellschaft [drei Zitate von Ishikawa Takuboku (1886-1912) aus: Trauriges Spielzeug (Frankfurt und Leipzig 1994); Ishikawa wuchs als Sohn eines Zen-Priesters in Shibutami auf, der Vater "verlor sein Amt als Hauptpriester des Dorftempels, und zwar wegen Unregelmäßigkeiten bei der Abführung von Geldeinnahmen an die Zentrale der Sôtô-Sekte".]

Die Satzung hinter Phat Hue
und die Manöver "Thich Thien Sons" (alias Thay)

(recycled aus einem Forum, Stand der Recherche: Herbst 2009) Vorneweg, um meine Angaben zu verifizieren: Man bekommt Infos zu Vereinen unter handelsregister.de. Kosten: 4,50 Euro. Manchmal auch die Satzung. In diesem Fall nicht. Dann bestellt man sie beim zuständigen Amtsgericht, in diesem Fall: AG Frankfurt. Kosten: 12 Euro. --------- Es geht um den Verein "Deutsch-Vietnamesische Buddhistische Gemeinde e.V." (VR 12372), der hinter der Frankfurter Pagode Phat Hue steht. Ich werde nun einige Auffälligkeiten der Satzung mitteilen, auf die sich jeder selbst seinen Reim machen darf. 1) Vorgeschaltet sind der Satzung zwei Blätter mit Präambel zur "Buddhistischen Philosophie" und zum "Buddhistischen Bekenntnis", wo u.a. auch steht: "Ich will mich bemühen, ... keine unheilsamen sexuellen Beziehungen zu pflegen." 2) Die erste Fassung stammt vom 27. Mai 2001. Unterschrieben mit sieben vietnamesischen Namen für den Vorstand. 3) In § 5...

Für'n Arsch: Die Pagode Phat Hue und ihr Abt Thich Thien Son (alias Thay)

Ein ehemaliges Pagodenmitglied sandte die folgende email, die ich im Wortlaut unkommentiert wiedergebe, ohne mir deren Inhalt zu eigen zu machen. Darin erhebt der Mönch Hue Gioi, den die Pagode ausgerechnet noch als Teil ihrer Gemeinschaft auf der Website führt, schwere Vorwürfe gegen den Abt von Phat Hue, Thich Thien Son (alias Thay). Sie beziehen sich vor allem auf - nach den Ordensregeln - sexuelles Fehlverhalten (Oralverkehr, Analverkehr), das den lebenslangen Ausschluss von Thien Son (Thay) aus der Mönchsgemeinschaft zur Folge hätte, und u.a. auf Zollvergehen (also auch auf mutmaßliche "weltliche" Straftaten). Hue Gioi spricht davon, dass der Abt vor Hue Giois Ordination  auch mit ihm Sex hatte. Hue Gioi ("William Jackson") ist laut Facebook am 25.08.1982 geboren und stammt aus Westborough, Massachusets. Er hat nach meinen Informationen dem Abt eine hinreichende Frist gegeben, von sich aus zurückzutreten, die dieser ungenutzt verstreichen ließ. Ich verneige...

Der ausgegrabene Mönch (II):
nyûjô

"Bisweilen kam es vor, dass der ausgegrabene Mönch grimmig mit den Augen rollte und über dies und jenes seinem Unbehagen Ausdruck gab. Bald fand sich auch ein Name für ihn. Ausgehend von der Tatsache, dass er sich lange Zeit im Zustand des nyûjô * befunden hatte, nannten ihn die Leute Nyûjô no Jôsuke. Nach fünf Jahren wurde er mit einer armen Witwe aus dem Dorf verheiratet, und obwohl er nicht einmal wusste, wie alt er war, schien ihn nichts davon abzuhalten, seinen ehelichen Pflichten aufs eifrigste nachzukommen.    'Seht, das ist die so viel verheißende Lehre des Buddha', erheiterten sich die Leute (...).'" * Nyûjô heißt die Praxis im Buddhismus, bei der durch Lebendigbegrabenwerden eine günstige Wiedergeburt erwirkt werden soll. [Quelle: Ueda Akinari, Erzählungen beim Frühlingsregen (Frankfurt 1990), Erzählung "Die Bande über zwei Leben"; Foto: Keller, Bayon in Angkor; man beachte hier den Effekt des regelmäßig in der Bildmitte meiner Fotos vork...

Der ausgegrabene Mönch (I):
zenjô

"Am nächsten Morgen rief er sogleich einige Männer und befahl ihnen, an diesem Ort zu graben. Nachdem sie ein etwa drei Shaku tiefes Loch ausgehoben hatten, stießen sie auf einen großen Felsen. Diesen entfernten sie und entdeckten darunter zu ihrem Erstaunen einen Sarg, mit einer steinernen Platte verschlossen. Als die Männer auf Geheiß des Landherrn die Platte abhoben, fand sich im Sarg ein seltsames Wesen, das einer Mumie glich. In der Hand hielt es eine Glocke, und diese Glocke schlug es in bestimmten Abständen an. Wohl war es ein Mensch, doch glich das Wesen eher einem getrockneten Lachs, so verschrumpelt war es. Das Haar reichte ihm bis zu den Knien, und als die Männer es aus dem Sarg hoben, staunten sie, wie leicht es war. Während all dieser Handlungen hörte es nicht auf, die Glocke anzuschlagen.    'Gewiss handelt es sich hier um einen Fall von zenjô , wie es die Lehre des Buddha nennt', sagte der junge Landherr. 'Es ist dies eine heilige Handlung, um die Wiede...

Shaolin (II): Roter Schnee

Eines Winterabends meditierte Damo im späteren Damo Pavillon. Ein Mann namens Shen Guang wartete außerhalb des Pavillons, um Damo zu bedienen. Es schneite so stark und der Schnee sammelte sich auf Shen Guang, so dass er ein Schneemann wurde. Aber er bewegte sich ganz und gar nicht und stand da immer weiter.    Am Morgen des nächsten Tages war Damo fertig mit der Meditation. Er sah Shen Guang im Schnee stehen und fragte, was er wolle. Shen Guang antwortete, dass er von Damo belehrt werden wolle. Damo überlegte und antwortete, dass es roten Schnee geben müsse, ehe Shen Guang die Lehre von ihm vermittelt bekäme. Shen Guang dachte, dass er keinen roten Schnee vom Himmel bekommen kann. Dann schnitt er zweifellos mit einem Messer seinen linken Arm ab. Der Arm fiel auf den Boden mit viel Bluten. Shen Guang hob den Arm auf und ging um den Pavillon herum, so dass der Schnee auf dem Boden rot wurde.    Damo war damit zufrieden und fragte ihn nochmal, was er wolle. Shen Guang b...

Shaolin (I): ... und Japan

Der Song Shan ist ein hoher, steiler Berg mit sehr schöner Landschaft. In der Qin-Dynastie ist hier ein Ahnentempel gebaut worden. In der Han-Dynastie ist der Tempel weiter ausgebaut worden. Heute ist er bis zum Zhong Yue Tempel (Tempel auf dem Berg in der Mitte) entwickelt und wird im Taoismus “ der sechste Xiao Dong Tian ” (Xiao Dong Tian sind die heiligen Sehenswürdigkeiten) genannt. 495 n. Chr. ist das Shaolinkloster für einen indischen Mönch auf dem Shao Shi Shan gebaut worden. Damo hat im Shaolinkloster Chan-Buddhismus gelehrt. Das war der Anfang des chinesischen Chan-Buddhismus.     Zhao Kuang Yin, der Kaiser der Dynastie Song, interessierte sich sehr für die Shaolin Kampfkunst und hat ein Buch über ihren ideellen Gewinn geschrieben.    Seit langem wurde gesagt, dass das gesamte Kong Fu aus dem Shaolinkloster stammte. Die Lehrbücher über die Kampfkunst sind auch breit überliefert. Und viele Ausländer sind nach China gekommen, um Shaolin Kampfkunst zu ler...

Buddhas Schwanz: Wie die Pali-Kanonen
Krankheiten in heilige Merkmale umdeuten

" Koro ist die Angst südostasiatischer Chinesen, dass der Penis schrumpfen könnte, indem er sich in den Bauch zurückzieht und so schließlich den Tod herbeiführt. 1967 trat diese Angst als Massenphänomen in Singapur auf. Viele Männer hielten deshalb den Penis fest oder versuchten das Geschehen durch hölzerne Zangen an ihrem Penis zu verhindern." Ein Hinweis, der nicht vom in Singapur lebenden Bhante Dhammika stammt, der in seinem Blog aber gerade die 32 ominösen Kennzeichen des Buddha (mahapurisalakkhana) ansprach und dabei auch auf die Fähigkeit von Buddhas Penis einging, sich in den Körper zurückziehen zu können. Heutzutage spricht man da eher von Mikropenis und darf zumindest einen Testosteronmangel dahinter vermuten. Gläubige deuten - früher wie heute - derartige "Mangelerscheinungen" jedoch gerne um. Bhante Dhammika zitiert eine Geschichte aus Laos, nach der der Buddha einer unterstellten Impotenz begegnete, indem er sich kurz zurückzog und dann mit Händen vol...

XXY

Früher musste ich auf Filmfestivals, um einige Perlen des Kinos entdecken zu können, heutzutage erleichtern einem die DVDs doch einiges, und nicht zuletzt deren Zusatzmaterial ist oft aufschlussreich (und manchmal interessanter als der eigentliche Film). Gestern sah ich XXY von Lucia Penzo und möchte ihn ausdrücklich empfehlen. Das Thema der Zweigeschlechtlichkeit und der Transsexualität hat mich vor allem bei meinen Thailandaufenthalten immer wieder beschäftigt. Einmal lernte ich jemanden kennen, der bereits durch Hormoneinnahme kleine Brüste hatte und sich sehr weiblich verhielt, aber noch zögerte, sich sein männliches Geschlechtsteil nehmen zu lassen. Einmal traf ich auf Geschwister, die beide - in einem Bauerndorf - ihren Eltern offenbart hatten, dass sie lieber Mädchen sein würden, und von Kindesbeinen an durch ihre Eltern darin bestärkt wurden, die sogar für die Hormonbehandlung aufkamen. XXY handelt vom Sonderfall einer Hermaphroditen und spricht doch ein weit verbreitetes, o...

Absurditäten des Alltags

   1) Seit Tagen versucht ein Sprachcomputer mit ausgiebigem Geschwätz (das sogar die Abschaltautomatik meines Anrufbeantworters überlistete) mich davon zu überzeugen, dass mir 1.800 Euro Gewinnsumme zustünden, wenn ich mich nur unter einer kostenpflichtigen Nummer (2,99 Euro pro Minute) zurückmelden würde. Der Anbieter, das hatte ein anderer Belästigter bereits herausgefunden, sitzt in Holland. Am 30.05. beschloss ich, dass sich jemand um ihn kümmern sollte. Am 31.05. meldete sich noch einmal der Sprachcomputer und sagte die wohl prophetischen Worte: "Das ist mein letzter Anruf."    2) Mir ist ein sowieso machtloser Bundespräsident (der nichts ändern könnte, selbst wenn er gegen einen Afghanistan-Einsatz wäre), lieber als eine inkompetente Zensurtante, auch wenn sie zum Nageln gut aussieht.    3) Gestern beantragte ich meinen neuen Reisepass (für den bereits Fingerabdrücke genommen werden, was uns ja beim Perso auch bevorsteht). "Bitte unterschreiben Sie...

Die Haltung des Zen zum Schriftenkanon

Und noch einmal Chan-Meister Zhuxian (1292-1348). Wenn man sich anliest, wie immer wieder gerade im Internet sogar Zen-Schüler sich mit ihren kruden Schriftinterpretationen herumplagen, weiß man, warum die Chan-Lehrer so sprachen: "Worüber sollen wir reden? Die buddhistischen Schriften? Bodhi und Nirvana? Wahre Soheit und Befreiung? Über all das, worüber Generationen von großen Weltenlehrern bereits auf jede erdenkliche Art gesprochen haben?    Dies alles sind Essensreste zahlloser Opfergaben, wiedergekauter Brei, der etliche Male hochgewürgt wurde. Nur hungernde Hunde würden davon kosten, Menschen sich aber ihre Nasen zuhalten.     Wir sagen, dass dies nicht 'Worte unserer Zeit', dass sie fürs Heute irrelevant und wie Gift seien.   Wenn ihr wahre Gewissheit habt, dann könnt ihr die Buddhas und Patriarchen den ganzen Tag lang erschlagen, wann immer ihr ihnen begegnet - und wenn ihr euch selbst begegnet, dann erschlagt ihr euch selbst. Erst danach liegt all...

Die erleuchteten Fische

Heute las ich den nicht ganz scherzhaft gemeinten Warnhinweis auf dem Cover des Buches Fisch auf Rezept , geschrieben von einem Arzt: "KEINEN Fisch zu essen gefährdet ihre Gesundheit!" Ich selbst esse auch gern Fisch - wenn er keine Gräten mehr hat. Bei Menschen sind mir aber die mit Rückgrat lieber (natürlich nicht auf dem Teller).  Chan-Meister Zhuxian schrieb: "Vor Begeisterung singend, reise ich allein an Flüssen und Küsten entlang. Der Fluss ist breit, die Fische schwimmen zahllos in einer wilden Menge darin. Sie scheinen mein Lied zu hören und verdichten sich zu einem Haufen. Ich schmettere eine weitere Zeile, und sie springen vor Freude aus dem Wasser. Da seufze ich vor Verblüffung, dass die Fische so weise und wir Menschen so anhaltend dumm sind. Mein Singen, das Schwimmen der Fische - alles ist von einer Gestalt. Der Geist der Fische, meine Absicht - sie sind nicht zwei. Die Fische lauschen dem Lied und hören meine Worte. Nun singe ich zwar, manchmal aber bin...