(recycelt aus einem Forum)
Von den "fünf Arten des Handelns" ist für mich das Verbot des Handelns mit Fleisch (wozu dann wohl auch Fisch gehören dürfte) unhaltbar. Man braucht nur den Fernseher einzuschalten, um mindestens drei Mal die Woche irgendwelche Fischer in buddhistischen Ländern zu sehen, deren Überleben genau davon abhängt - und nicht deshalb gefährdet ist, weil sie dies tun, sondern weil große Fangflotten die Meere leerfischen. In Kambodscha müssen einige sogar mit Rattenfleisch handeln. Ich würde wahrscheinlich einem Mönch an der Robe zerren, würde ich mitbekommen, dass er einem solchen Rattenfleischändler, der am Ende des Tage 4 Dollar Gewinn gemacht hat, dies noch untersagen will, während er selbst sich - womöglich noch im Widerspruch zum Vinaya - im Tempel von einem kleinen Jungen massieren lässt. Die Praxis spricht hier eine andere Wahrheit als die Theorie. Für den Rattenfleischhändler und Fischer führt der Verzicht auf den Fang und Handel mit Tieren konkret nicht "zu Segen und Wohl", sondern zu Fehlernährung und Armut. Der normale Weg der Erkenntnis besteht dann darin, eine unbrauchbare Regel auszumerzen. Das Übelste an dieser Geschichte ist jedoch, dass auch der Fisch- und Rattenhändler dem Mönch in aller Frühe womöglich was in seine Bettelschale tut, und sei es nur Reis und Gemüse - und dies nur tun kann, weil er arbeitet. Da auch die Schlauberger von Mönchen und Nonnen jedoch nicht in der Lage sind, die Welternährung auf kompletten Vegetarismus umzustellen, ist dieser Teile der Lehre nicht heilsam, sondern illusionär. Oder im besten Falle Zukunftsmusik. Und das war er schon zu Zeiten des Shakyamuni, als noch weitaus mehr Menschen auf der Welt nicht auf Fleisch verzichten konnten.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Das Sichten und Freischalten der Kommentare kann dauern.