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Der geistige Atom-SuperGAU Deutschlands

Vor einiger Zeit rief ich noch zu einer einstündigen Stromsparaktion auf. Das würde ich heute nicht mehr so unbefangen tun. Im kommenden Winter drohen uns nämlich ungewollt sowieso Stromausfälle, weil die hörige Herde der Panikneurotiker beschlossen hat, uns bewährte Energiequellen zu versagen. Wenn dann erst mal tatsächlich Rechner um Rechner abstürzt, werden sie noch was zu hören bekommen, denn es geht ja heutzutage längst nicht mehr um ein bisschen Dunkelheit oder ein paar Sekunden weniger TV-Unterhaltung.
   Ich habe mir hier eine schöne Übersicht aus der Zeitung gerissen, die ich einem Freund zeigen will, der tatsächlich glaubt, die Welt könne diesmal am deutschen Beispiel genesen, nämlich unseren "beispielhaften" Atomausstieg nachvollziehen (wie man bereits aus anderen Ländern - außer der Schweiz, die sich noch mehr in Schwierigkeiten bringen dürfte - hört, dürfte das nicht ohne Weiteres geschehen). Die Solarwirtschaft hat schön vorgerechnet, wie wir den Weltenergiebedarf decken könnten:

- 3,5 x mit der Sonne
- 1 x per Erdwärme
- 0,5 x per Windenergie
- 0,4 x per Biomasse
- 0,15 x per Fließwasserkraft
- 0,05 x per Meeresenergie.

Nur 13 % der geeigneten Dachflächen in Deutschland würden die Photovoltaik (für Sonnenenergie) nutzen. Und die Uranvorräte gingen in dreißig Jahren eh zur Neige. Das mag einerseits beruhigend sein. Pech nur,  dass die dreckige Kohle erst in 200 Jahren ausgeht und etliche neue Kohlekraftwerke den Energieausfall  infolge der Abschaltung von Kernkraftwerken mitkompensieren sollen ...

Eine Welt, die so ihren Energiebedarf deckt, wie die Solarwirtschaft es ausmalt, werde ich jedoch nicht mehr erleben. In der Übergangszeit wäre es mir ganz recht, wenn die Art der Energiegewinnung, die bisher die wenigsten Toten mit sich brachte, also die Kernenergie, verfügbar bliebe. Ich habe auch keine Lust auf entsprechend höhere Strompreise. Diese erbärmliche Panikmache der Deutschen, der fast kein Politiker mehr Einhalt gebietet, weil es offenbar keinen mehr mit genug Verstand, Vernunft und Rückgrat gibt, hat sich ja gerade auch im EU-Normen verletzenden Gurken-Boykott infolge der EHEC-Hysterie bestätigt. Und zu allem Überfluss wollen nun alle sich ihre maßgebliche Rolle beim Atomausstieg auf die Fahnen schmieren, auch die, die es einst verbockt hatten. Soviel Irrsinn entspricht der Stufe 7 auf meiner Bullshit-Skala. Und bevor einer mir mit Endlagern kommt, weil er bisher nur von Gorleben gehört hat, möge er das mal bei Wikipedia nachlesen.

Kommentare

  1. Lieber Guido,
    wir haben jetzt den Stromanbieter gewechselt. Vom bekannten Gelben-Strom zurück zu den hiesigen Stadtwerken und deren 100% Ökostrom mit Preisgarantie. Hierbei war der allerdings nicht der Umweltschutz im Vordergrund. Nein, der Ökostrom ist für uns deutlich preiswerter (~20%) als der aus den (Atom)Kraftwerken mit der tollen Farbe (EnBW).

    Ich lese immer wieder, das Ökostrom aus regenerativen Quellen teurer ist. Aber ein Vergleich erwies sich als genau gegenteilig.

    Vielleicht liegt es daran, das wir hier im Norden über zuviel Ökostrom verfügen und teilweise die Winkraftanlagen abschalten müssen, um ein angebliches "glühen" der Leitungen zu vermeiden, weil wir nicht wissen wohin mit dem Strom. Es fehlt an Leitungen in den Süden. Zeitgleich wird an mehreren großen neuen Windparks in Nord- & Ostsee gebaut, jedoch nicht an neuen Leitungen. Auf das in Zukunft noch mehr Windräder still stehen müssen.

    Wie dem auch sei, zumindest kann ich das gesparte Geld durch den Ökostrom zuküftig in neue Bücher des Angkor-Verlages umsetzen. Somit hast du auch was von unserer Windenergie. ;)

    lieben Gruß

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  2. Das ist bei mir ähnlich. Durch einen Preisvergleich schien auch ich billiger mit Ökostrom zu fahren und buchte ihn vor Jahren. Eine genaue Aufschlüsselung eines Journalisten ergab jedoch, dass "Ökostrom" durchaus auch "Atomstrom" sein kann, dass nur bestimmte zertifizierte Anbieter - meiner nicht - diesen Strom anbieten, die anderen ihre Versorgungslücken (die durchaus üblich sind) über die Kernkraft ausgleichen.
    Was die Windparks angeht, werden wir sehen, ob Landstriche voller Windräder den Menschen zusagen. Es ist jedenfalls jetzt schon klar, dass der Mangel an Kernenergie in näherer Zukunft nicht durch Windkraft, sondern durch Erdgas und Kohle ausgeglichen werden soll (und der Erdgaspreis ist ja an den Ölpreis gekoppelt). Wir werden um Preissteigerungen nicht herumkommen.

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