Direkt zum Hauptbereich

Wird Claude Anshin Thomas
den Thich Thien Son (Thay) retten?

Es gibt schwache Zen-Linien. In denen verbrät einer das Gelernte zu einem "Big Mind"-Geschäft (und muss dann wegen Sexskandalen entroben), ein anderer macht Zazen in verlassenen Konzentra- tionslagern statt in Israel und Palästina. Dessen Schüler, Claude Anshin Thomas - zudem vom Mischmasch-Thich Nhat Hanh gesegnet - schiebt gern sein Vietnamtrauma vor sich her. Deshalb dürfte er eine besondere Nähe zu einer irgendwie vietnamesischen Pagode empfinden und ist nun für Juni in deren Ableger "Buddhas Weg" angekündigt. Das veranlasste mich, die vom ihm begründete Zaltho Foundation anzuschreiben, um sicher zu gehen, dass er auch weiß, worauf er sich einlässt. Ich informierte sie über Thich Thien Sons (Thays) Ausschluss aus der DBO und seine teils kruden Lehren. Hier die erste Antwort von Zaltho:
   "Thank you for your email and I hope my response finds you well. Claude AnShin Thomas is aware of the information that you are presenting in your email regarding the Vietnamese Zen Teacher Thich Thien Son.
   Let me respond in short that in the face of deep suffering it is those who are authorized and certified to teach to visit with those who are deemed 'unfit' or 'immoral'. It is in these critical times that it becomes quite necessary to not isolate this community but to see what can be done to provide the support necessary to those within the community who may be in need."
   (Anshin Thomas seien diese Informationen bewusst. Im Angesicht tiefen Leidens sollten jene, die AUTHORISIERT und ZERTIFIZIERT seien, zu lehren, diejenigen aufsuchen, die für 'unfähig' oder 'unmoralisch' gehalten würden. In solch schwierigen Zeiten dürfe man diese Gemeinschaft nicht isolieren, sondern müsse schauen, welche Unterstützung für diejenigen in der Gemeinschaft nötig sei, die solcher bedürften.)

Daraufhin fragte ich (auf Englisch) zurück, wie Anshin das bewerkstelligen wolle und woher er wüsste, wer "in need" (hilfsbedürftig) sei. Dies sei doch zuerst einmal der Abt selbst, der aber nicht hören wolle. Dann schlug ich vor, Anshin solle doch, gewissermaßen als Protest, lieber VOR der Pagode Phat Hue meditieren, wie es seinem Stil zu entsprechen scheint, als IN dem Ableger "Buddhas Weg" - und so vermeiden, sich mit deren Ideen und Profit gemein zu machen. Hier ein Auszug aus der Antwort der gleichen Mitarbeiterin von Zaltho:
   "As you may or may not be aware of, Claude AnShin Thomas works extensively in prisons and on the streets. In this capacity he works with rapists, pedophiles, killers, gang members, petty thieves, prostitutes, junkies and alike. So it is not difficult, if one is rooted in a disciplined spiritual practice, to see who needs help."
   (Anshin arbeite ausgiebig in Gefängnissen und auf der Straße. Dabei begegne er Vergewaltigern, Pädophilen, Mördern, Gangmitgliedern, Dieben, Prostituierten, Junkies und dergleichen. Deshalb sei es  für einen, der in einer disziplinierten spirituellen Praxis verankert sei, nicht schwer, zu erkennen, wer der Hilfe bedürfe.)
   Dann wurde ich noch zu der Veranstaltung eingeladen, um mich von Anshins Können zu überzeugen. (Ich nehme natürlich an, dass mir die 215 Euro für zwei Übernachtungen im Einzelzimmer erlassen werden -, davon bekommt Anshin übrigens nichts - schließlich bin ich eingeladen.)

Tja, wer braucht hier nun eigentlich noch alles Hilfe?

(Foto: Gakuro, wikipedia.de, ohne Verbindung zu diesem Blog)

Kommentare

  1. soll man lachen oder weinen...

    AntwortenLöschen
  2. Namaste!

    Hallo Angkor,
    eigentlich müsstest Du nun ja mal die Einladung annehmen und dann berichten - ich denke, eine andere Chance live bei einem derartigen Event dabei zu sein bekommst Du wohl nicht!

    Es wäre sicherlich interessant, einen solchen Bericht später zu lesen .-)

    < gasshô >

    Benkei

    AntwortenLöschen
  3. Benkei - ich glaube nur, die wollen mein Geld trotzdem. Und für Zeitverschwendung hielte ich das auch. Wie man mit Pädophilen, Gangmitgliedern, Mördern, Junkies und vor allem Prostituierten umgehen kann, dass weiß ich doch selbst ;-)

    AntwortenLöschen
  4. wäre trozdem gut wenn du mal hingehst, kannst uns berichten, würde bestimmt interessant...
    würden sie wissen wer du bist, wenn du da vor der tür stehst?

    AntwortenLöschen
  5. Hallo GuiDo,
    ich habe Deinen Vorstoß und die mehr als merkwürdige Reaktion der Zaltho Foundation zum Anlass eines offenen Briefs an den deutschen Zaltho Sangha e.V. genommen.

    Falls ich einmal Gelegenheit dazu finden sollte, werde ich AnShin Thomas mal fragen, ob seine Haltung zu TTS - bei aller zenmeisterlichen Gelassenheit - dieselbe wäre, wenn sein Sohn Zachary Alan als 19- oder 20jähriger Novize in solch einer Einrichtung dazu ausersehen worden wäre, den Harem des 'Abts' zu schmücken ...

    Was die Veranstaltung selbst angeht, so ist Aufklärung und Boykott das meiner Ansicht nach einzig Angemessene.

    Gasshô,
    SoGen

    AntwortenLöschen
  6. Das Problem besteht wohl eher darin das der Autor dieses Blogs dahingerotztes risko-und visonsarmes Dahergebrabbel mit Aufklärung verwechselt.

    In der Maezumi Linie gibt es inzwischen über 50 autorisierte Lehrer von denen der Grossteil einen relativ gemässigten guten Job macht. Hier haudummdrauf von "schwachen Linien" zu sprechen stellt den Verfasser solcher Artikel mit Holzköpfen wie Brad Warner auf eine Stufe

    AntwortenLöschen
  7. Hehehe ... Von den Hass-Kommentaren, die zu diesem Beitrag eintrudelten, ist dies noch der aufschlussreichste. Die anderen wurden gelöscht.

    50, so so ... Das sind ja mehr als in der Nishijima-Linie, zu der Warner gehört ...

    AntwortenLöschen
  8. Claude AnShin Thomas handelt eben nicht-dualistisch.
    Das ist jenseits der wertenden Wichtelhuberei.

    Zu überlegen!

    Ike

    AntwortenLöschen
  9. "Jenseits der wertenden Wichtelhuberei" besteht: Unterscheidungskraft. An der mangelt es ihm offenbar. Richtig und falsch sollten klar werden.

    AntwortenLöschen
  10. Dogens Fukanzazengi:

    "Das gut ist fu-shi-do, das Böse ist fu-shi-do."

    AntwortenLöschen
  11. Richtig und falsch ist nicht gut und böse. Richtig ist die Erkenntnis von Ursache und Wirkung im Buddhismus (www.palikanon.com/majjhima/m117n.htm), falsch ist, sie zu leugnen. Eine kostenpflichtige Veranstaltung für einen Unternehmer zu machen, der sich als Zen-Mönch tarnt, ist falsch, weil es seine Verdrehung des Dharma nährt.

    Die Anshin-Fraktion hält es offenbar für "richtig", denn sie musste ja eine Entscheidung treffen, daran mitzuwirken, und hat diese begründet. Sich einzubilden, auf TTS entscheidend einwirken zu können, ist falsch, es zeugt von geringer Menschenkenntnis, es ist eine Illusion.

    AntwortenLöschen
  12. Wer sich näher mit der Arbeit von Claude AnShin Thomas beschäftigt, kann erkennen, dass das sein "Prinzip" ist. Er geht in die Konfliktsituationen hinein und versucht, dadurch etwas zu verändern (wie sein Lehrer Bernie Glassman Roshi, den ich für einen der fähigsten lebenden Zen-Meister halte).
    So ist AnShin im Balkankrieg zu den Serben gegangen. Da hätte man - analog - ja auch sagen können: "Was geht der zu den Serben, die sind doch so böse."
    Wer das nicht versteht, praktiziert halt wirklich nicht.

    Ike

    AntwortenLöschen
  13. Ich verstehe dich nicht. Er hätte doch auch zu den Kroaten gehen können. Der Konflikt zwischen diesen beiden Parteien ist sehr alt und sitzt tief. Erkennst du nicht seinen Dualismus? Seine Illusionen? Was hat er denn bei den Serben erreicht? Das ist so, wie wenn einer seiner Lehrer, der Nhat Hanh, Briefe an US-Präsidenten schreibt. Unfug und Selbstüberschätzung.

    AntwortenLöschen
  14. Dass ich persönlich das auch sehr naiv von AnShin finde, steht auf einem anderen Blatt.
    Das kam einmal in einem Audio-Interview mit ihm vor. Er hat damals aktuell (als der Krieg war in den 1990er Jahren) einem serbischen Soldaten, dem sein Lätzchen oder sein Perlenarmband (weiß ich nicht mehr) gefiel den Deal angeboten: "ich gebe dir das und du gibst mir dafür deine Gewehrkugeln." Der Austausch hat dann auch so stattgefunden. Naiv finde ich eben, anzunehmen, der Soldat hätte nicht Minuten später die nächsten Gewehrkugeln nachgeladen. Aber das ist halt AnShin.
    Ich vermute, so etwas Ähnliches wird er auch bei dem "Abt" versuchen. Daher kann eine Teilnahme aufschlussreich sein, kommt es doch eben auch auf das "Wie" an oder auch auf das "Was" da AnShin so machen wird.
    Ich hab mich auch mal für ihn interessiert und hätte fast an einem seiner Friedensmärsche durch Amerika teilgenommen.

    Ike

    AntwortenLöschen
  15. Die Naiven sind durchtriebenen Verbrechern nicht gewachsen.

    AntwortenLöschen
  16. Im Übrigen: Claude AnShin Thomas wurde in seiner Kindheit selbst immer wieder missbraucht innerhalb seines kaputten Familienkreises.
    Hat er so etwa 1997 selbst erzählt (als ich mich für seine Schulung interessierte und auch direkt mit ihm in Kontakt war).
    Da könnte er ja auch was bei dem "Abt" bewirken.
    Aber seine Art ist halt wirklich sehr sanft.

    Ike

    AntwortenLöschen
  17. Hallo Guido,

    mit wem konkret hattest Du denn Kontakt in der amerikanischen Zaltho Foundation? Mit Wiebke?

    Ike

    AntwortenLöschen
  18. Ike, bitte hinterlege mal eine email, dann kann ich Dir antworten.

    AntwortenLöschen
  19. Lieber Guido,

    warum fährst Du egentlich nicht nach Michelstadt zum Retreat mit Claude AnShin?

    So viel Hingabe an den Buddhadharma könnte man Dir doch zutrauen, dass Du mal das Geld investierst, um dorthin zu fahren und nicht in die nächsten Puff-Besuche (zumal - laut Deinen eigenen Auskünften - der Bedarf bei letztern ohnehin schon für das restliche Jahr gedeckt ist).

    Ike

    AntwortenLöschen
  20. Liebe Ike,
    1. meine "Puffbesuche" sind schon seit Jahren eingestellt, es wird wahrscheinlich auch keine "nächsten" mehr geben. Wenn ich von einem ehemaligen seiner Vertrauten höre, dass TTS auch dort Geld "gesammelt" haben soll, ist mir das auch lieber ...
    2. Die "Bedarfdeckung" bezog sich auf käufliche Frauen in Thailand, die haben aber in meinem Fall nichts mit Puffs zu tun. Viele dieser Frauen sind ärmer als Zen-Mönche wie Thomas (ganz zu schweigen von TTS). Meine letzte Bekannte hatte z.B. umgerechnet über 4.000 Euro Schulden beim thailändischen Staat wegen ihres Studiums, musste also quasi ihr Bafög zurückzahlen.
    3. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich lieber einem Freudenmädchen als Thich Thien Son Geld geben. Schwule sehen das wahrscheinlich anders.
    4. Ich verschwende nicht gerne Zeit. ICH zeige meine Ablehnung des TTS-Gewerbes nicht, indem ich daran teilnehme. Das gleiche (Fernbleiben) würde ich von Thomas erwarten, wie aus meinem Beitrag hervorgeht. Es gibt da keine Alternativlösung. Wer mit TTS gemeinsame Sache macht, ist ebenfalls ein Schurke. Und weder Glassman noch Thich Nhat Hanh, die Lehrer von Thomas, sind in der Lage, einem Schurken das rechte Verhalten beizubringen.
    5. Abschließend ist jedem zu raten, der das miterleben will, selbst die Verantwortung dafür zu übernehmen und dorthin zu gehen. Die Sangha um TTS, inclusive seiner Person, hat, wie man mir zutrug, Angst vor mir. Es macht unter diesen Umständen strategisch kaum Sinn, dass ich mich dorthin bemühe, selbst wenn - was wohl gar nicht so gemeint war - mein Aufenthalt dort kostenlos wäre.

    AntwortenLöschen
  21. 6. "Hingabe an den Buddhadharma" - Freudenmädchen sind belehrbar, TTS ist beratungsresistent. Das Gleiche gilt auch für Thomas.

    AntwortenLöschen
  22. na ja, wie die überschrift schon sagt. ein zen rüpel kommentiert. und macht das eben ganz aus seinem eigenen geist heraus.

    AntwortenLöschen
  23. "Die Sangha um TTS, inclusive seiner Person, hat, wie man mir zutrug, Angst vor mir".

    Und wovor hast Du Angst? Warum versteckst Du Dich hinter Meinungen und Ansichten (ich habe gehört dass - mir wurde gesagt dass -...)- anstatt hin zu gehen und mit AnShin persönlich zu sprechen? Falls Du gewillt bist, Dich gewaltfrei und respektvoll auszudrücken.
    Wovon würdest Du ihn denn überzeugen wollen?

    Ihr beiden seid nämlich gar nicht so verschieden :-)

    AntwortenLöschen
  24. Die Formulierungen sind aus rechtlichen Gründen erforderlich. Ich habe Anshin angeschrieben, persönlich, er hat mir nicht persönlich geantwortet. Ich laufe solchen Leuten nicht nach. Du verstehst nicht, wo ich stehe und wo Anshin steht. Er versteht es auch nicht.

    AntwortenLöschen
  25. wie gesagt, schade, dass du dich hinter diesen abwehrmechanismen, starren gedanken, ansichten und meinungen - hinter all den (abwertenden) geschriebenen worten versteckst.

    der hund der am lautesten bellt hat am meisten angst...


    ich wünsche dir von herzen alles gute.

    AntwortenLöschen
  26. Du verstehst nix von Hunden. Der, der am lautesten bellt, ist das Alphatier.

    Ich verstecke mich nicht. Ich habe einen Namen, du nicht. Dein Thich-Psychogesäusel taugt doch auch nur für Sektenanfällige. Ich werte ganz bewusst ab, denn ich bin Zen und auf den Marktplatz zurückgekehrt.

    AntwortenLöschen
  27. ... und bevor du mich mit Anshin Thomas vergleichst, erzähle uns lieber mal, ob er es tatsächlich geschafft hat, euch im Odenwald zu befremden und in die Enge zu treiben. Das war ja von seiner Sangha angekündigt worden: Dass er diesen Sektenguru auf sein sexuelles Fehlverhalten anspricht.

    AntwortenLöschen
  28. Ich musste einen Beitrag auf Wunsch des Autors um seine email-Adresse kürzen und stelle ihn deshalb selbst ein. Zitat:

    "Anonym hat gesagt…

    Was hat denn der "Sektenguru" selbst (als Person) ,wie Du sagst, mit den Teilnehmern, die da hin kommen (Als Personen) zu tun?

    Sollte denn eine Gruppe "bestraft werden" durch den Boykott des Ortes der Veranstaltung, fuer die "unbuddhistischen" Handlungen einer Einzelperson?
    (Gleicht das nicht einer Kriegserklaerung?)
    Als ein Teilnehmer, der den Ort im Odenwald erst 14 Tage vorher kennen gelernt hat, noch nicht die Gelegenheit hatte, sich zu belesen, da ich immer erst einen eigenen, persoenlichen Eindruck von Ort und Menschen gewinnen will, bevor ich mich belese oder naeher informiere konnte von der tosenden Kontroverse um den Abt noch nichts wissen und bin froh drum, dass ich da unbelastet und ohne Vorurteile hin gehen konnte. Interessiert durch den Titel des Retreats und neugierig geworden durch die Kurzbeschreibung Claude AnShins, und auch noch per Zufall (oder Karma?) mit einer seiner Schuelerinnen das Zimmer geteilt habend (werde keinen Namen nennen, weil ich nicht weiss, ob sie damit einverstanden waere), kann ich nur sagen, es erfuellt mich mit Dankbarkeit, Claude AnShin und den Menschen in diesem Seminar begegnet zu sein. Fuer meine Praxis und auch fuer die meines Begleiters war es wichtig, ihnen allen begegnet zu sein (mit allen angenehmen und weniger angenehmen Anteilen, die es mit sich bringt, wenn man es mit Menschen zu tun hat).
    Egal ist es, dass das Retreat in diesem (meine Worte jetzt)aus Deiner Sicht wahrscheinlich nur als "Suendengeladenen Ort" zu bezeichnendem Kloster stattgefunden hat.

    Ob das jetzt auf willkommene Ohren stoesst, kann ich nicht beeinflussen.

    In Gassho, okami"

    AntwortenLöschen
  29. Erst mal - wenn Du mit einer Schülerin von AnShin auch noch in einem Zimmer warst, würde mich mal interessieren, inwiefern Anshin denn auf die Missbräuche in dieser Sekte eingewirkt hat. Dies war von seinen Anhängern ja gewissermaßen versprochen worden.
    Wie lief das konkret ab?

    Zum anderen - die Veranstaltung war nicht billig. Ein großer Teil des Geldes floss also mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Kasse des Vereines, der so organisiert ist, dass Thich Thien Son darüber Verfügungsgewalt hat, also letztlich an ihn. Sicher gibt es andere Möglichkeiten, Anshin zu begegnen, und er sollte andere Veranstaltungsorte wählen können.

    Und zum Dritten: Ja, die Gruppe (Sangha) sollte "bestraft" werden, weil sie ihrer Pflicht nicht nachkommt, sich einen anderen Abt zu nehmen und diesen aus der Sangha auszuschließen. Dies ist nach den Ordensregeln zwingend vorgeschrieben. Damit ist dies keine Sangha mehr. Eigentlich ist es also kein "Bestrafen", sondern ein Ignorieren: Ihr seid doch gar keine Sangha Buddhas, schreibt das also bitte nicht auf eure Fahnen.

    (Die Erklärungen dazu findest Du in anderen Beiträgen zu TTS, mit Zitaten aus dem buddhistischen Schriftgut und Vinaya.)

    AntwortenLöschen
  30. Liebe Freund im Zen Geiste,



    per Zufall bin ich auf diese Seite geraten, auf der Suche nach einem anderen Thema- per Google.

    Ich finde, ehrlich gesagt, die Art und Weise, wie in den zumindest bisher von mir gelesenen Artikeln, Menschen und Themen vorgeführt verbrämt werden- beschämend.

    Ich muß sicher nicht darauf verweisen, daß wir im Zen (oder sagen wir als "Mensch" an sich) doch eigentlich soweit Mitgefühl und Verständnis walten lassen können, als daß wir erkennen, daß Zen Meister genauso menschlich sind wie Du und ich.
    Sich hämisch und unreflektiert über deren Fehltritte zu ergehen, hilft weder ihnen, noch dem Autor (kann aber Rückschlüsse sichtbar werden lassen...).

    Bonno soku bodai- unsere Fehltritte bergen die Möglichkeit, über sie hinauszugehen (in freier ÜBersetzung).



    Gassho


    ein Passant

    AntwortenLöschen
  31. In diesem Blog geht es darum, die patriarchale Institution des Zen-Meisters abzuschaffen (aber auch die Zen-Meisterinnen). Es gibt weit und breit lauter Leute, die zu Unrecht so tituliert werden, und darum werden sie hier auch so ausgiebig kritisiert. Die Zen-Tradition war schon immer voller Häme und Spott, und zuweilen gab es sogar eine Mönchspolizei, die auch handgreiflich wurde. Um es sinngemäß mit Deshimaru zu sagen: Manchmal ist eine Ohrfeige das größte Zeichen von Mitleid.

    AntwortenLöschen
  32. Die Position der Zen Meister(innen) zu relativieren, finde ich definitiv einen guten Ansatz.
    Ich kann der Meinung zustimmen, daß eine De- Hierarchiesierung- oder Umverteilung auf eine größere Anzahl von Personen- ein dem westlichen Zen sicher mehr entsprechendes Gefüge darstellen, und die Gefahr der abhängigen Bindungen etwas minimiert werden könnte.

    Ich bin dabei aber immer eher ein Freund des Tuns, oder des Wirkens, indem ich versuche, solche Vorstellungen einfach vorzuleben.


    Grüße



    der Passant

    AntwortenLöschen
  33. da wird gestritten über richtig oder falsch, eine wahre freude! egal, welcher glaubensrichtung man anhängt (oder sich daran aufhängt), als anhänger steigt man automatisch mit der waffe auf den wachturm. das läuft in katholischen wie in jüdischen und siehe hier in buddhistisch geprägten foren/blogs überall gleich ab.freiheit durch glauben? kariesfreiheit durch zucker!

    AntwortenLöschen
  34. Lieber Guido,
    ich wunder mich sehr, wie man Zazen praktizieren und dann so selbstgefällig über andere urteilen kann. Natürlich müssen Skandale aufgeklärt und schlechte Lehrer kritisiert werden. Und die Meister haben auch immer schon Kritik geübt. Aber dieser blog hier hat doch nur peripher mit Aufklärung oder fundierter Kritik zu tun. Stattdessen wird hier abfällig über Lehrer geschrieben ohne dies zu begründen. Ich wüsste z. B. nicht wie du als Nichtveteran in der Lage bist zu beurteilen, inwiefern Claude Anshin Thomas sein Vietnam Trauma gerne vor sich herschiebt. was weisst du denn über dieses Thema? Zudem wunder ich mich wie man als Zenni von sich selbst behaupten kann, dass man Zen sei und auf den Marktplatz zurückgekehrt sei. Diese Form der Selbstdarstellung habe ich bisher weder in Büchern gelesen noch von irgendeinem Praktizierenden (ausser dir) gehört. Du kannst diesen Beitrag natürlich auch löschen. Ich hoffe dir entgeht dann aber auch nicht die Ironie dabei, in einem vermeintlich kritischen blog kritische Äusserungen zu zensieren.

    AntwortenLöschen
  35. 1) Zazen sollte man nicht mit Wunschvorstellungen von verbaler Ausdrucksweise in Verbindung setzen. Es gibt keinen zwingenden Zusammenhang. Erst recht nicht bei einem, der auf Zazen weniger Wert legt, sondern auf Einsicht.

    2) Regelmäßig finden hier Schüler kritisierter Lehrer, diese seien unbegründet kritisiert worden, In diesem obigen Fall fällt die Begründung tatsächlich mal knapp aus, ansonsten ist dieser Vorwurf rhetorisch. Auch hier erklärt er sich aus dem Gesamtzusammenhang des Blogs: Claude ist maßgeblich von TNH beeinflusst, den dieser Blog geradezu seziert hat. Daraus erklärt sich dann auch Claudes Allmacht-Phantasie (bei TNH äußert sie sich z.B. in Briefen an George Bush), er könne jemanden wie TTS oder dessen Sangha entscheidend motivieren. Wir sehen ja, dass dies nicht geschehen ist.

    3) Was ist ein "Veteran"? Für mich genügt es, drei Anschläge überlebt zu haben. Für den Vietnamkrieg war ich zu jung, für meine eigenen "Kriege" nicht. Auch ich büßte einst mit Panikattacken und Flashbacks, die behandelt werden mussten. Bitte - ich glaube nicht, dass ich das mit Claudes Innenleben vergleichen darf. Darum geht es nicht. Ich schiebe ja auch nichts vor mir her. Wenn ein weiterer Krieg nötig ist, werde ich mich ihm stellen. Illusionslos. Ich täusche mich nicht über die Notwendigkeit des Krieges, im Großen wie im Kleinen. Denn es gibt Unbelehrbar-Abwegiges, das bekämpft werden sollte. Nicht im Sinne einer letzten Wahrheit, sondern eines humanitären Miteinanders.

    4) Zurückkehren auf den Marktplatz heißt, ein gewöhnlicher Mensch zu sein, wie Yünmen es nannte. Es ist das letzte Bild in einer Tradition der Ochshirtbilder - man mischt sich wieder unters Volk und tut nicht Besonderes. Für mich heißt das eben auch: Keine äußerlichen Zeichen, keine Roben, kein Getue ("als ob" - ich bin z.B. kein Obdachloser). Ich habe mal einen Text aus der Sôtô-Schule übersetzt, den Zen-Bettler Tosui, so lief das früher. Man ging nicht unter die Obdachlosen, nein: Man war nicht mehr von ihnen zu unterscheiden! Das sind die graduellen Unterschiede, das ist es, was authentisches Zen von Marketing-Zen im Gefolge TNHs unterscheidet. Marketing ist Rummel, Markt ist Alltag.

    AntwortenLöschen
  36. Hallo Guido,

    danke für deine ausführliche Nachricht. Ich kann einige deiner Aussagen nun besser verstehen. Ich bin nicht Schüler von Claude sondern in der deutschen Zen Vereinigung. Ich finde aber das Buch von ihm gut und habe mit seiner Sangha in Deutschland gute Erfahrungen gemacht. Zielt dein Verweis auf die Obdachlosen auf die Praxis der Strassenretreats ab? Deine Kommentare bezüglich TNH werde ich mir jetzt mal durchlesen. Bisher habe ich mir zu TNH noch keine fundierte Meinung gebildet.

    AntwortenLöschen
  37. Ja, es ist dieses "Obdachlos spielen" auf Zeit, dem ich kritisch gegenüber stehe. Straßenretreats haben oft so etwas von einer Show. Erst recht Auschwitz-Retreats u.ä.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Das Sichten und Freischalten der Kommentare kann dauern.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Falscher "Shaolin-Mönch" aufgeflogen

Den aktuellen Artikel zu Shi Heng Yi (Tien Sy Vuong) findet Ihr hier.    Am Samstag, den 19.03.2011, ist in der Süddeutschen Zeitung ein größerer Artikel über den Fake-Abt (Shi Heng Zong alias Monroe Coulombe) des "Shaolin Temple Europe" erschienen - Seite 11: "Der Shaolin-Schwindel". Wir hatten bereits im Januar 2010 das Thema aufgegriffen. (Dank an Heino für den Tipp.)

The poser Shi Heng Yi alias Tien Sy Vuong / Der Blender Shi Heng Yi vom Shaolin Tempel Europe

(English version first, translated with DeepL - zunächst auf Englisch, unten auf Deutsch) Since last year, I have been improvising a series of YouTube posts that deal with a certain "Shi Heng Yi". You can find the playlist here . Back in 2011, I took a critical look at the "Shaolin Temple Europe" (later the newspaper SZ reported on it). The "Shaolin Temple Europe GmbH " of the same name is now headed by Shi Heng Yi, who is said to have a business degree (MBA), among other things. This man, whose real name is Tien Sy Vuong and whom I have so far described as German-Vietnamese, is trying hard to market himself in social and other media as a " Shaolin master of the 35th generation " and also offers online courses. In the meantime, two people have reported "threats" and warnings to me via Messenger and in a forum. In one case, a critical video was deleted and only uploaded again in abridged form, in which a former student of Shi Heng Yi (S

Die Kommerzialisierung der Shaolin

Am Samstag Abend lief unter "Spiegel TV" (d.h.: besserer Boulevardjournalismus) ein mehrstündiges Porträt über einen engagierten jungen Mann, der sich dem "Shaolin-Tempel" in Kaiserslautern angeschlossen hat. Sein Werdegang wurde über einen längeren Zeitraum verfolgt, Ausschnitte dieser Sendung hatte ich schon mal gesehen. Keine Frage, der junge Mann meinte es ernst und war sympathisch. Wie ein freundlicher, harmloser Herbergsvater kam dann sogar der Abt rüber, Shi Heng Zong genannt, oder auch: der Sitaigung. Da macht einen ja schon mal stutzig, dass ein bärtiger Deutscher nur noch mit chinesischen Namen tituliert wird. Dabei hat er die buddhistischen Essensgebete durchaus eingedeutscht, und auch die Aufnahmezeremonie des jungen Mannes als Mönch lief ganz verständlich und routiniert auf Deutsch ab. Man muss den Leuten hinter dem Tempel auch ihre Ehrlichkeit (oder Naivität?) lassen, mit der sie den Werdegang des Abtes beschreiben, den wir natürlich - bei seiner Le