Wenn man sich allein die Beiträge der letzten Wochen in diesem Blog reinpfeift, wird einem klar, wie nötig es wäre, mit einem überdimensionalen Wischlappen über den Buddhismus in Deutschland zu gehen. Die Deutsche Buddhistische Union (DBU), die sich als sein Dachverband versteht, ist dazu nicht in der Lage. Darum ist zu verhindern, dass der Buddhismus in seinem gegenwärtigen Zustand eine besondere staatliche Anerkennung (als Körperschaft des öffentlichen Rechtes) erlangt. Führt man sich mal das Ausmaß des Missbrauches von Kindern in kirchlichen Institutionen vor Augen, braucht es nicht viel Fantasie, bei all dem sexuellen Machtmissbrauch gegenüber Erwachsenen im Buddhismus sich vorzustellen, was dort erst abginge, wenn man ihn so institutionalisiert, dass halbgare Charakterschweine, die sich als Lehrer betätigen, auch noch auf Kinder losgelassen werden.
Ich gebe mal ein konkretes Beispiel (und erweise mich damit selbst als Charakterschwein, weil ich es eigentlich nicht ausplaudern soll): Die DBU hat eine eigene Zeitschrift, Buddhismus Aktuell. In der kommenden Ausgabe soll der Ausschluss Thich Thien Sons aus der Deutschen Buddhistischen Ordensgemeinschaft (DBO) vermeldet werden. Angeblich habe man sich fachmännischen Rat geholt, wonach der Name nicht genannt werden soll und stattdessen eine Formulierung wie "ein Abt aus Frankfurt" oder Ähnliches zu benutzen sei. --- Na, lacht Ihr schon? Tatsächlich ist es umgekehrt: Da das Verfahren der DBO abgeschlossen ist, sollte im guten Journalismus auch der volle Name genannt werden. So lange bei der DBU ein solcher Geist der Vertuschung herrscht, gehört auch sie unter den Wischlappen.
Ich gebe mal ein konkretes Beispiel (und erweise mich damit selbst als Charakterschwein, weil ich es eigentlich nicht ausplaudern soll): Die DBU hat eine eigene Zeitschrift, Buddhismus Aktuell. In der kommenden Ausgabe soll der Ausschluss Thich Thien Sons aus der Deutschen Buddhistischen Ordensgemeinschaft (DBO) vermeldet werden. Angeblich habe man sich fachmännischen Rat geholt, wonach der Name nicht genannt werden soll und stattdessen eine Formulierung wie "ein Abt aus Frankfurt" oder Ähnliches zu benutzen sei. --- Na, lacht Ihr schon? Tatsächlich ist es umgekehrt: Da das Verfahren der DBO abgeschlossen ist, sollte im guten Journalismus auch der volle Name genannt werden. So lange bei der DBU ein solcher Geist der Vertuschung herrscht, gehört auch sie unter den Wischlappen.
[Der folgende Abschnitt wurde am 29.04.2011 von mir bearbeitet, um den Wünschen von Betroffenen entgegenzukommen; mehr dazu bald aktuell.]
Und nun zu einer wirklich interessanten Website, einem Blog über Buddhistische Sekten. In den bis zumindest 29.04.2011 dort noch zu lesenden Beiträgen "Einstieg und Ausstieg: Die Geschichte meiner Sektenerfahrung" und "Episoden" hat ein Betroffener geschildert, wie ein "Dr. Sex" (oder vielmehr: "Dr. Zen") in seiner buddhistischen Gemeinschaft sich Teilnehmerinnen näherte, wie er sich seine Schüler als Arbeitskräfte und Geldspender dienstbar machte und es sich dabei gut gehen ließ. Dieser Bericht ist nicht nur amüsant und selbstkritisch geschrieben, er deckt auch genau die Mechanismen auf, die etwa in Phat Hue und anderswo wirken (tatsächlich gehen sie bis ins Beiprogramm Akupunktur etc.). [Ich habe den Bericht gesichert, falls der Link nicht mehr funktioniert.]
Nach meinen Recherchen und email- sowie Brief-Belegen ist mit "Dr. Sex" ein Dr. Zernickow alias Sotetsu Yuzen in Berlin gemeint, der der Gemeinschaft "Mumon-kai" vorsteht. Zernickow selbst behauptet auf seiner Website, einst zum "shika" ernannt worden zu sein; leider vergisst er zu erläutern, dass dies lediglich der Gästemanager eines Klosters ist.
Und nun zu einer wirklich interessanten Website, einem Blog über Buddhistische Sekten. In den bis zumindest 29.04.2011 dort noch zu lesenden Beiträgen "Einstieg und Ausstieg: Die Geschichte meiner Sektenerfahrung" und "Episoden" hat ein Betroffener geschildert, wie ein "Dr. Sex" (oder vielmehr: "Dr. Zen") in seiner buddhistischen Gemeinschaft sich Teilnehmerinnen näherte, wie er sich seine Schüler als Arbeitskräfte und Geldspender dienstbar machte und es sich dabei gut gehen ließ. Dieser Bericht ist nicht nur amüsant und selbstkritisch geschrieben, er deckt auch genau die Mechanismen auf, die etwa in Phat Hue und anderswo wirken (tatsächlich gehen sie bis ins Beiprogramm Akupunktur etc.). [Ich habe den Bericht gesichert, falls der Link nicht mehr funktioniert.]
Nach meinen Recherchen und email- sowie Brief-Belegen ist mit "Dr. Sex" ein Dr. Zernickow alias Sotetsu Yuzen in Berlin gemeint, der der Gemeinschaft "Mumon-kai" vorsteht. Zernickow selbst behauptet auf seiner Website, einst zum "shika" ernannt worden zu sein; leider vergisst er zu erläutern, dass dies lediglich der Gästemanager eines Klosters ist.
Also, schreibt da mal munter mit, sofern Ihr betroffen seid, und vergesst auch nicht Eure Erfahrungen beim Zensho W. Kopp aus Wiesbaden, einem anderen Selbsternannten, zu erwähnen.
Die Berichte über Dr. Zen sind einerseits drastisch andererseits typisch. Die Mechanismen und die Alarmsignale sind immer gleich (s. z.B. Wikipedia zu Gruppendenken). Das Problem ist aber auch, dass dagegen kein Kraut gewachsen ist. Der Autor schreibt ja selbst, wie viele Hinweise und Signale er ignoriert hat, wie er nicht sehen WOLLTE was los ist. M.E. kann man den Betroffenen nur hinterher helfen, in dem Moment wo sie aussteigen.
AntwortenLöschenOder anders rum: Schon Buddha kannte das Problem und kam zu dem Schluss, dass die Leute gefälligst selbst nachdenken sollen, bevor sie irgendwelchen falschen Propheten hinterher laufen (Kalamer Suttra).
Lucius
Ach, wie schön wäre es doch, Katholik zu sein. Da gibt's wenigstens so was Heimeliges wie die Congregatio pro doctrina fidei, allgemein bekannt unter den mittlerweile afgegebenen Namen Inquisition. Leider müssen wir dergleichen im Buddhismus ja schmerzhaft vermissen.
AntwortenLöschenAber ungeachtet dessen hat quasi-staatsanwaltliche Mühewaltung zur Aufspürung von Häretikern offenbar auch ihr Plätzchen unter den diversen buddhistischen Praktiken - quasi korrespondierend mit den mehr oder weniger unappetitlichen "Angeboten" aus dem weiten Feld des buddha-business, die die Kaufhausmentalität bedienen.
Was den Sex angeht: Entweder verstösst das gegen staatl. Gesetze oder nicht. Im gegebenen Fall kann man wohl von nicht ausgehen (die Beteiligten sind min. 18). Mit Vinaya-Konformität muss sich der sangha bzw. die Einrichtung schon selbst auseinander setzen; die o.g. Congegratio gibt's halt nicht. Im übrigen ist jene Einrichtung nur nebenher sangha - stattdessen hauptsächlich wellness-Kaufhaus und vietnamesischer Sozialverein, wogegen wiederum nichts spricht.
Eine Richtigstellung: Es gibt auch unter Erwachsenen sexuelle Nötigung, und auch dort ist sie strafbar. Im Hinblick "min. 18" habe ich selbst schon anderes vernommen.
AntwortenLöschenDie "congregatio" gibt es - es ist die Vinaya Kamma. Sie kann den lebenslangen Ausschluss eines Ordinierten aus der Sangha festhalten.
"Dr.Sex"/Dr.Z. beruft sich in seiner ganzen und einzigen "Dharma-Befugnis" auf das japanische Kloster Eigen-ji, wo Yuho Seki Zenji Abt war (und von dem Dr.Z. angeblich Dharma-Transmission erhielt). Dr. Z. war einige Zeit im Eigen-ji (Angaben von ihm selbst), offiziell wurde er aber nirgends bestätigt.
AntwortenLöschenDie beiden Dharma-Nachfolger von Yuho Seki Roshi sind die beiden Äbte Daichi Bunryo Yamada Roshi und ... (Vorname ist mir gerade nicht präsent) Shimokawa. Der eine kümmert sich um die auswärtigen Angelegenheiten, so etwa seine jährlichen Reisen nach Deutschland und Polen, der andere mehr um die inneren des Klosters. Dann soll es noch eine Nonne als Dharma-Nachfolgerin geben, die irgendwo zurückgezogen in Japan lebt.
Wie man in deutschen Quellen lesen kann, kommt Daichi Bunryo Yamada Roshi jedes Jahr nach Deutschland (Tannenhof, Rütte, Köln) und nach Polen, wo er eine Gruppe betreut. Er hat aber keinerlei Kontakt zu Dr.Z.
Es ist wohl bekannt, was er behauptet, aber es wird wohl mit Schweigen aus dem Eigen-ji beantwortet, - und mit umso größerer Vorsicht, wie man mit europäischen Interessenten umzugehen hat.
Mehr hierzu weiß sicher Daikan Westerbarkey und seine Gruppe Hannya-Kai. Daikan ist offizieller Schüler von Bunryo Yamada Roshi, weshalb dieser auch seit 2000 jedes Jahr zu einem Sommer-Sesshin auf den Tannenhof kommt (siehe Programm des Zen-Tempels Tannenhof).
Danke, Ike, für diese Details!
AntwortenLöschen"Ist es nicht klar, dass du zum Dieb wirst, wenn du klaust? Heute scheint man zu glauben, dass du nicht schuldig bist, solange du nicht von der Polizei geschnappt, vom Inspektor überführt und vom Richter verurteilt in der Zelle sitzt. Auch der korrupteste Politiker hält sich für einen tüchtigen Kerl, solange er alle Beweise tilgen kann. Das zeigt, wie weit uns unser Gruppenwahn bereits gebracht hat." (Kodo Sawaki: An Dich)
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