Direkt zum Hauptbereich

Die verkorksten Lehren des Lama Ole Nydahl

(recycelt aus dem Forum der DBU, 2007)

Ich hatte Nydahl vor Jahren mal im Fernsehen bei Alfred Biolek gesehen, aber nie persönlich getroffen, also schaute ich mir neugierig einige Beiträge auf youtube.com an. Da wurde ich erst mal stutzig über Lehrer und Schüler 2. (In Klammern im Folgenden die Minutenangabe, auf die sich meine Kommentare beziehen. (Aktualisierung vom 11.08.2014: Das Video war wohl jemandem peinlich und wurde unter diesem Link inzwischen gelöscht.)

Ole Nydahl spricht von Mönchen und Nonnen, die nichts mit Sex zu tun haben wollten "oder damit BEIM Lehrer auch nichts zu tun haben wollen" (1:45). Diese Formulierung ist psychologisch interessant, ich erspare mir jedoch eine Deutung und überlasse sie dem Zuschauer. Es ist jedenfalls meist so, dass sich bei mangelnder Erkenntnis über das menschliche Dasein (was mangelnder Schulung entsprechen kann) folgende Irrtümer einschleichen: "Ein Yogi muss immer die Kraft haben, sonst ist er nicht verwendbar." Die entscheidende Frage sei: Schafft er ein Leben "ohne Durchhängephase" (4:00) Meine Güte: 1) Jeder Mensch hat Schwächen, auch ein "Yogi". 2) Was ist das für eine Wortwahl, wenn es um Menschen geht: "verwendbar"?

Und nun war es nicht weiter verwunderlich, dass bei den wirklich wichtigen Inhalten (die obigen sollten einen aber schon stutzig machen, wenn man sich Nydahl als Schüler anvertrauen will) außenstehenden Buddhisten das Grausen kommen kann.

Die Karma-Rede:

Nydahl behauptet, dass alles, was noch nicht geschehen sei, verändert werden könne (1:50). WO wird das in den Schriften behauptet? Ich frage Euch einfach: Habt Ihr auch das Gefühl, dass es so ist? Ehe ich die Karma-Lehre, wie ich sie kenne, hier wiedergebe (sie umfasst änderbare wie UNveränderbare Geschehnisse), nenne ich einfach mal das Sterben. Niemand kann, auch wenn er noch nicht gerade stirbt, dem Sterben entgehen. Ein solcher Satz ist also Unsinn, und jemand, der nicht gerade Agnostiker ist, möchte förmlich beten, dass die buddhistische Lehre solchen Unsinn nicht enthält. Es ist aber klar, warum Nydahl so redet: Weil es ein Traum der Menschen ist, wirklich ALLES in Form einer Allmacht beeinflussen zu können. Dabei scheitern sie natürlich jeden Tag: Beim Bäcker sind die Brötchen alle, der Zug kommt zu spät usf. Dauernd gibt es Dinge, die eben nicht zu ändern sind. Der Mensch ist, was äußere Bedingungen angeht, durchaus auch ein Spielball von Kräften, die sich seinem Einfluss entziehen.

Ab 4:45 definiert Nydahl Karma ("the full badge that makes out karma") mit vier Kennzeichen: die Situation erkennen, den Wunsch zum Handeln verspüren, Handeln und - BEFRIEDIGUNG ("satisfaction") über das Ergebnis erfahren. Es geht darum, welches Karma "negative" wirkt. Interessanterweise fängt er ab 13:00 vom Töten an, um diese vier Kennzeichen zu erläutern. Schon bei 13:20 nennt er "abortion", eine Abtreibung als Beispiel - und verzettelt sich hoffnungslos, ohne es recht zu bemerken. Denn er sagt zwar, es sei besser, Kinder zu adoptieren, zugleich aber bestätigt er, dass hier eine BEFRIEDIGUNG fehle (was ja nun genau bedeuten würde, dass das Karma gar nicht vollständig erzeugt würde). Hieran wird bereits deutlich, dass "Befriedigung" nicht taugt, um das Konzept von Karma zu erklären. Nehmen wir eine Frau, die vergewaltigt wurde und das Kind abtreibt. Stellen wir eine andere dagegen, die das Kind abtreibt, weil sie ihre Freiheiten nicht aufgeben will. Nehmen wir an, beide seien irgendwie am Ende der Abtreibung zufrieden ("happy"). Denkt Ihr wirklich, sie würden das gleiche Karma schaffen, nur weil die vier von Nydahl genannten Eigenschaften vorhanden sind? Ein weiteres Beispiel erinnere ich aus der Befragung eines Mafia-Paten, über die in der Presse geschrieben worden war. Dieser Mörder konnte glaubhaft machen, dass er keinerlei schlechtes Gewissen und keinerlei Reue empfand. Er empfand überhaupt nichts, erledigte einfach seinen Job, spürte also auch keine Befriedigung. Nun, soll das laut Nydahl heißen, er hat kein besonderes Karma geschaffen?

Bei 20:00 behauptet Nydahl, es gäbe kein kollektives Karma, individuelles Karma bringe Menschen in Lebensumständen mit solchen Menschen, die ähnliches Karma hätten. Ich frage Euch: Wieso wurden dann in der Menschheitsgeschichte große Teile von Volkgsruppen (Juden, Armenier, Tutsi usf.) vernichtet - also mit anderen Worten: Kollektive? Heißt das für all die Menschen, die im Dritten Reich starben oder unter Pol Pot, die hätten es wegen ihres schlechten Karmas getan? Hatte Anne Frank also so ein mieses Karma? Da aber (siehe oben) alles, was noch nicht geschehen ist, verändert werden kann, warum konnte sie ihrem Schicksal nicht entfliehen? Schon wieder ein logischer Widerspruch, und welcher Außenstehende müsste nun nicht glauben, dass der Buddhismus eine ganz verkommene Ethik haben muss, wenn er meint, die Täter hätten ein besseres Karma als die Opfer gehabt. Wenn man als Buddhist die Karma-Lehre so einengt, darf man von all denen, die gute Menschen aufgrund verblendeter Machtgier verloren (wie in vielen Diktaturen) bespuckt werden.

WO steht in der Überlieferung, dass es nur INDIVIDUELLES Karma gibt, wenn doch das Individuum und Ego leer sind?

Doch Nydahl sagt: "the moment we die everybody's MIND is out there experiencing its own fruits" (21:15). WAS ist JEDERMANNS (individueller) Geist? Dies ist übrigens die einzige der kritischen Fragen, die nicht aus dem youtube-Kommentar-Forum unterhalb des Filmbeitrages gelöscht wurde. Ein Nydahl-Anhänger antwortet auf die Frage - ganz im Duktus Nydhals -, was denn wiedergeboren würde, wenn es kein Ego gibt: Ja, das Ego sei der Grund für Wiedergeburten, aber es gäbe auch die, die Versprechen abgäben und anderen helfen wollen und deshalb wiedergeboren würden.

Und da haben wir den letzten, entscheidenden Widerspruch: Kein Versprechen, kein Wunsch zu helfen existiert ohne Ego. Man könnte nun witzeln: Klar, muss ja so sein, weil ohne Ego keine Wiedergeburt. Andererseits: Daraus dürfen wir schließen, dass alle, die wiedergeboren werden wollen, ihr Ego eben nicht überwunden haben. Wieso sollte man diese als buddhistische Lehrer akzeptieren? Sie haben den Kern der Lehre nicht verstanden: das Loslassen von allem, das Nicht-Anhaften. Darum werden sie aus den gleichen Gründen wiedergeboren wie alle anderen (sofern man daran glaubt).

Kommentare

  1. Hallo Guido,

    keine Frage, wir stimmen in fast allen Themen zu Ole Nydahl überein.
    Wie kann man nur glauben, dass man von jemandem der in Tibet war etwas über Buddha und den Pali-Kanon lernen könnte!?

    Du schreibst zwar so locker:
    "WO steht in der Überlieferung, dass es nur INDIVIDUELLES Karma gibt"
    Aber belegen kannst Du es wohl nicht.
    Ich drehe das Ganze herum: ich habe schon vieles aus dem Pali-Kanon gelesen, ich habe viele Buddhologen über Buddhas Leben und Lehre gelesen, aber nirgendwo habe ich etwas über ein Gruppen-Karma gelesen. Ich gehe davon aus, dass Buddha NIE darüber etwas sinnvolles gesagt hat!!!

    Sicher haben wir alle immer wieder einmal den Eindruck, es gäbe so etwas wie Familien-Kama, Gruppen-Kama, nationales Kama.
    Aber ist dieses Gruppen-Kama nicht NUR die Summe der Einzelkamas? Dem würde ich noch zustimmen. Willst Du aber unter Gruppen-Kamas mehr als die Summe der Einzelkamas verstehen, dann bekommst Du nachfolgend Probleme ...

    Irgendwo hatte ich zuletzt von einem buddhistischen Meister gelesen: das Karma existiert bei jedem nur in seinem Gehirn, also buddhistisch gesehen in seinem Geist.
    Damit kann ich als Naturwissenschaftler ganz gut leben und weiss es gibt einen realen Ort für das Kama.

    Tja, wenn wir ein Familien-Kama oder ein nationales Kama betrachten, wo sollte dies denn gespeichert werden? Ausser in esoterischen Dimensionen und Konstrukten?
    Vorallem, wie verwaltet dieses Kama, wer zur Familie oder Nation gehört und wer nicht?

    Ich glaube, diese Richtung führt zu keinen sachlichen Ergebnissen im Sinne Buddhas.

    Grüsse
    http://www.zen.fuer-uns.de/

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Michael, ja diese Formulierung ist gut: Das Karma existiert im Hirn. Nur so ist auch erklärbar, dass es sich über die meditative Erfahrung der Leere auflösen lässt.
    Was das nicht-individuelle Karma angeht, so können wir ruhig von Schicksal sprechen: Den Dingen, die das Individuum nicht beeinflussen kann, die aber auf das Individuum wirken, und zwar unabhängig davon, ob dieses "moralisch gut" ist und handelt oder nicht.

    AntwortenLöschen
  3. Guten Abend Guido,

    wenn das Karma im Gehirn ist, ist auch klar, was mit dem (Körper-)Karma beim Tod geschieht: es wird gelöscht und steht für keine Widergeburt mehr zur Verfügung ...

    Du weichst geschickt aus: auch mit dem neuen Begriff Schicksal gibst Du nicht an, wo denn die Karma-Information (naturwissenschaftlich) gespeichert ist.
    Schicksal ist nur Einbildung und nicht mehr.
    Du schreibst von Dingen, die auf das Individuum wirken. Ja, dann sind wir schon bei Göttern, Teufel und Geistern, die wirken.
    Welche esoterische Kraft soll denn das sein, welche auf das Individuum wirkt?

    Ich wäre mehr für objektive und naturwissenschaftliche Kräfte, ich glaube Buddha wäre dem auch gefolgt.

    Mit Deiner geschickten Begriffsbenennung hast Du das Problem darunter nicht gelöst.

    AntwortenLöschen
  4. An eine "Speicherung" jener Karma-Information, die ich "Schicksal" nenne, glaube ich nicht. Ich meine damit eher das Element des Chaos und Zufalls, das die Naturwissenschaft ja kennt. Dazu kann auch der Ausbruch gewisser Krankheiten gehören. Dennoch bestehen hier natürlich auch Ursache-Wirkungsverhältnisse (nehmen wir z.B. genetisch bedingten Krebsausbruch, der ein Individuum unabhängig von seinem Lebenswandel dahinraffen kann). Für mich muss nicht gleich "esoterisch" sein, was ich nicht "erklären" kann, was also für mich keinen Sinn macht (zumindest nicht in moralischer Hinsicht). Es ist zuweilen schlicht unerklärlich.
    Mir erzählte vorgestern mein Bruder, der Vater des bei "Wetten dass" verunglückten jungen Mannes habe genau den Wagen gefahren, mit dem das Unglück geschah. Dieser Vater meine nun, dass Gott mit ihm etwas vorhabe (der Sohn liegt wohl noch im Koma), so sei das nämlich immer gewesen.
    Meines Erachtens gilt es, auf dem Zen-Weg eine solche Sicht - und damit auch die traditionelle des Pali-Kanon vom Karma - zu überwinden. Neben einem Bereich, auf den mein Tun wirkt (und "gutes" Handeln Früchte trägt) gibt es auch einen Bereich, der dem Menschen seinen recht unbedeutenden Platz im Räderwerk der Natur und des Kosmos zuweist. Das Individuum nimmt sich hier nur selbst wichtig, wenn es meint, ein solches Unglück wäre etwas anderes als "tragisch". Aber die Sinnstiftung erleichtert das (Über)Leben und das folgerichtige moralische Handeln.
    Auf der anderen Seite habe ich wiederholt gesagt, dass ich durchaus an "mysteriöse" Kräfte glaube, die von mir als Individuum beeinflussbar sind und im Leben des Alltagsmenschen normalerweise keine Rolle spielen. Auch diese mag man auf dem Zen-Weg für sich entdecken. Sie sind sehr heikel, weil sie dazu verleiten möchten, die ihnen innewohnende Leere zu übersehen, zugunsten einer "Machbarkeit" von allem und jedem. Darum ist es ratsam, sie als Täuschungen anzusehen. Für die Wirkkraft dieser Energien ist es ab einem entscheidenden Punkt nicht mehr von Bedeutung, ob wir an sie glauben oder nicht - genau wie bei der Zerstörungskraft des Krebses. Deshalb sind die Vorstellungen Ole Nydahls wie ein Gedankenspiel in einer fünftklassigen Amateurliga. Objektiv betrachtet gibt es keinen Anspruch auf Glück oder Zufriedenheit. Objektiv betrachtet müssen wir nur eines - sterben. Aus dieser Machtlosigkeit dem Tode gegenüber und der immer wieder erfahrenen "Ungerechtigkeit" im Leben ergeben sich alle Spekulationen, auch ums Karma.

    AntwortenLöschen
  5. ihr denkt einfach zu theoretisch, westlich eben !!!

    AntwortenLöschen
  6. Servus,

    du lässt bei deiner Betrachtung außer Acht, dass Lama Ole die Lehrer-Schüler-Beziehung im Vajrayana beschreibt. Dort ist der Lama von essentieller Bedeutung, weil allein durch ihn die immens schnelle Entwicklung möglich ist (Mit den Mitteln des Vajrayana ist Erleuchtung in nur einem Leben möglich, im Mahayana und Hinayana ist hingegen von Ewigkeiten die Rede). Dafür muss der Lama also unerschütterlich sein, Depriphasen oder dergleichen kann und darf es da nicht geben. Sonst ist er schlichtweg kein Lama des Vajrayana, weil diese zumindest befreit sein müssen.

    Zum Thema Karma: Es ist eine ein wenig eigenwillige Interpretation, dass nach Lama Ole der Tod umgangen werden kann. Dass das Blödsinn ist zeigt doch schon, dass Lama Ole laufend Phowakurse gibt. Lama Ole sagt, dass bei Ursachen, die noch nicht ihre Wirkung gezeigt haben die grundsätzliche Möglichkeit besteht, deren Wirkung zu verhindern, indem die "Samen" dafür aus dem Geist entfernt werden. Besonders wirkungsvoll ist hier die Vajrasattvameditation. Natürlich kann nicht alles entfernt werden. Weil Du geboren wurdest ist damit besiegelt, dass du auch leben und sterben wirst in welcher Form und wie lange auch immer. Dein Vorwurf ist also nicht stichhaltig.

    Zuletzt meine ich, dass du über den Kern der Lehre nochmal nachdenken solltest. Bei dir klingt Erleuchtung nach Auslöschung, einem völlig gleichgültigen ZUstand. Der Unterschied zwischen einem Buddha oder Bodhisattva und einem normalen Menschen besteht darin, dass der Normalo sich mit seinem Körper, seinen Gedanken und Gefühlen identifiziert also irrigerweise von einem Ego ausgeht während der Erleuchtete erkannt hat, dass alles ein Spiel des Geistes ist. So jemand (sorry wenn ich mich da dual ausdrücken muss) "hat" seinen Körper und nutzt ihn um anderen zu helfen, weil er das Leiden beenden will und das hat nichts mit Ego zu tun. Für solche besteht kein Unterschied zwischen Samsara und Nirvana. Alles ist rein und vollkommen wie es ist. Buddha Shakyamuni ist auch nur aus Mitgefühl und dem Wunsch den Wesen zu helfen erschienen. Es handelt sich hier um bewusst Wiedergeborene und nicht um die übliche Wiedergeburt aufgrund von Unwissenheit. Mit deinen Ausführungen wirfst du den gesamten Mahayana und Vajrayana über den Haufen. Ich will hier nicht den Kenner des befreiten Zustands geben. Ich weiß nicht wie das sein wird. Allerdings bist du das offensichtlich auch nicht. Ich hab sowas jedenfalls noch von keinem erstzunehmenden Lehrer gehört wohl gemerkt auch nicht im Zen.

    Beste Grüße

    AntwortenLöschen
  7. Der Lama als "Übermensch"? Das ist ja schrecklich. Im Zen sind wir übrigens schon erwacht, wir brauchen da auch keine Ewigkeiten, die Metapher des Wiederkehrens, bis alle gerettet sind (im Bodhisattva-Gelübde) ist nur ein idealtypisches Bild. Also: Die Vorstellung eines solchermaßen "perfekten" Lehrers öffnet Missbrauch Tür und Tor. Was für eine widerwärtige Selbststilisierung, der du da aufsitzt. Ich kann dir wirklich jeden Lama verärgern/erschüttern, dazu bräuchte ich keine 10 Minuten. Für mich geht es darum, dass ein guter Lehrer sich mit all diesen Facetten annehmen und das auch anderen beibringen kann - sonst ist er kein "echter Mensch".

    Beim Karma beziehe ich mich nur auf die Aussagen im Film und besonder auf den Aspekt der "Zufriedenheit" mit einer Tat. Phowakurse - gib mir doch nicht so ein Stichwort, bitte, das ist ja schon der nächste Humbug, dazu gehört z.B. die Kommunikation mit Toten. Auch hier kann ich dir in 10 Minuten mit einem Lama, der solches - und es gehört unabdingbar zu Phowa - von sich behauptet, beweisen, dass er es nicht kann.

    Dass du hier mal was Neues hörst, freut mich. "Bewusst wiedergeboren" ist wohl auch so eine sinnlose Phrase aus der Nydahl-Ecke. Die Tatsache, dass nach allgemeiner Auffassung mit dem Tod das Bewusstsein erlischt, scheint dich nicht zu kratzen. Sei's drum. Selbst im Buddhismus ist kein "bewusst" nach dem Tode möglich, weil es keine individuelle Bindung an den Bewusstseinsstrom oder ein Alaya-Bewusstsein gibt, so man dieses Konzept noch aufrecht erhalten will. Innerhalb dieses Gedankengebäudes ist logischerweise nur eine zufällige, keineswegs eine zielgerichtete Wiederkehr möglich, weil der egozentrierte Wille - die Voraussetzung fürs bewusste Wiederkehren - aus skandha besteht und damit leer ist. Hier kommen wir wieder zum Bodhisattva-Gelübde als reiner Metapher: Es ist nämlich gerade dem erwachten Bodhisattva unmöglich, zu reinkarnieren, weil er sein Karma aufgehoben hat und jedweder Wille zu einer Wiedergeburt neues schaffen würde. Mit anderen Worten: Der Bodhisattva darf gar nicht wiedergeboren werden wollen.

    Zu guter Letzt: Nein, Erleuchtung ist kein gleichgültiger, sondern ein engagierter Zustand.

    Mit mir erwacht die ganze Welt. Wie in deinem Vajrayana geht das nur hier und jetzt in diesem Leben. Es ist kein weiteres nötig, eben weil man tatsächlich erwacht.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Erster qualifizierte, nicht weltfremder, nicht sektenartiger, wahrhaft buddhistischer Kommentar.

      Löschen
  8. Entspann dich mein Gutster und reg dich nicht so auf.

    Vielleicht überschätzt du dich ja ein wenig, was du so alles in 10 Minuten hinkriegst. Auf jeden Fall hast du Recht, dass die Gefahr von Missbrauch besteht. Deshalb wird auch überall geschrieben, dass der Lehrer genauer Überprüfung bedarf.

    Ich würde dir auf jeden Fall wünschen mal einen Phowa Kurs zu machen (bei einem Lama, den du schätzt natürlich). Deine Wiedergeburt im Reinen Land von Amithabe wäre dann gesichert, Samsara damit beendet (ohne Erleuchtung oder Befreiung zu Lebzeiten erlangt zu haben) und du könntest anderen während deiner Lebzeit helfen auch dorthin zu gelangen (wenn du die Zeichen kriegst wovon ich ausgehe). Das ist der wahre Sinn dieser Praxis und nicht um mit Toten ein Schwätzchen zu halten. Und bitte mir jetzt nicht erzählen, dass das alles Bullshit sei. Mit einer solchen Behauptung würde ich mich erst auseinandersetzen wenn du den Kurs gemacht hast, weil du dann weißt wovon du redest. Auch in einer bestimmten Schule im Zen spielt Amithaba und sein reines Land doch eine große Rolle wenn ich mich recht entsinne.

    Ich glaube beim Thema Bodhisattva/ Erleuchtung/Wiedergeburt kommen wir zwei nicht zusammen. Da verweise ich auf meine obigen Ausführungen. Erleuchtung/Befreiung wird als Zustand von höchster Freude, Furchtlosigkeit und Mitgefühl beschrieben, weil man erkennt, dass es keine Trennung gibt, kein Ego. Dann hilft man anderen wie bspw. Shakyamuni und Amithaba oder die ganzen anderen Bodhisattvas. Das ist ganz natürlich.

    Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und vor allem gute Meditationsergebnisse.

    Beste Grüße

    AntwortenLöschen
  9. Einfach den neuen Blog-Eintrag (vom 10.04.2011) lesen und bitte den Anweisungen folgen ...

    AntwortenLöschen
  10. Hi Freunde!
    Der Tod ist doch keine Auswirkung von Karma. Der Tod ist eine Tatsache. Der Buddha ist körperlich auch gestorben und nicht wie Jesus Christus fröhlich mit perforiertem Leib gen Himmel gefahren.
    Ole Nydahl ist ein harter Brocken, oft schwer verdaulich und sicher polarisierend. Er muss ja auch genug Kritik dafür einstecken. Seine Lebensweise und seine Belehrungen sind jedoch genau völlig identisch wie bei anderen Verwirklichten früherer Zeiten. Guru Rinpoche, Marpa, Drukpa Künley, wenn man deren Biografien liest versteht man Ole Nydahl um einiges besser und sieht in ihm nicht einen exotischen Scharlatan. Wenn man nur den Dalai Lama und japanischen Zen kennt ist der Blick darauf relativ verzerrt. Unter Herrn Nydahls Schülern gibt es übrigens keinen der etwas negatives über irgendeine Belehrung Buddhas sagen würde. Egal ob Theravada, Zen, Mahayana, Tantrayana, alle Belehrungen Buddhas sind herausragend und auf dem Weg zur Erleuchtung ohne Ausnahme zu verwirklichen. Die Belehrungen Ole Nydahls stehen zu keiner einzigen buddhistischen Belehrung im Wiederspruch. Es gibt auch keinen unterschiedlichen Dharma, nur unterschiedliche Lehrer bzw. Darbietungsformen zu welchen unterschiedliche Menschen Zugang finden. Falls man Ole Nydahl Sprache nicht mag gibt es noch genügend andere Lehrer die dich genauso zur Erleuchtung führen können und vielleicht sogar besser zum jeweiligen Temperament passen. Herr Nydahl ist zweifelsohne ein ungewöhnlicher und kontrovers betrachtbarer Lehrer aber er bringt den Dharma auch genau diese Schüler. Ich habe genug Rinpoches gesehen um sagen zu können dass alle freudvoll und humorvoll waren, aber das Beispiel Ole Nydahls und seine Robustheit, Kernigkeit und Unangepasstheit passen genau für mich. Ich denke es ist eine Frage der Verwirklichung zu erkennen dass Ole Nydahl sicher nicht jedermans Geschmack ist aber seine Vermittlung von Buddhismus völlig identisch ist mit derer anderer Siddhas und Mahasiddhas.
    Deine Ausführungen zum Wesen des 'Boddhisatva-tums' entsprechen leider nicht den buddhistischen Belehrungen, hier empfehle ich dir nochmals genauere Recherche oder stelle die Frage an deinen Zen-Lehrer, dieser muss dir das auch erklären können.

    AntwortenLöschen
  11. Ach, Raoulchen, meine Fragen sind bereits alle beantwortet ...

    Einer wie ich kann tatsächlich erkennen, wer verwirklicht ist. Und Nydahl ist es nicht. "Deine Ausführungen zum Wesen des 'Boddhisatva-tums' entsprechen leider nicht den buddhistischen Belehrungen" ist für'n Arsch, wenn du's nicht begründen kannst. Oben steht, wo Nydahl Fehler in der Karma-Lehre macht, in einem anderen Beitrag gehe ich auf Phowa ein - im Zen gibt es keine Übertragung des Bewusstseins, das ist Illusion. Nydahl ist verirrt und steht sehr wohl im Widerspruch zu anderen Schulen. Leider ist bei der DBU kaum einer mit Durchblick gesegnet, weswegen man Nydahls Szene mit durchschleppt. Mit dessen Tod wird sich das weitgehend erledigen und auch dir hoffentlich ein Licht aufgehen.

    AntwortenLöschen
  12. Ach, und was für ein Quatsch, dass man von Nydahl-Leuten nichts Schlechtes über andere buddhistische Richtungen hörte. Im DBU-Forum z.B. versuchen sie immer wieder, missliebige Meinungen, vor allem Kritik an selbsternannten Lehrern, zu unterdrücken. Komisch, was, dass sie gerade bei dem Thema regelmäßig Amok laufen, auch wenn der Name Nydahl noch gar nicht gefallen ist (übrigens auch beim Thema "Sexskandal"). Nydahl ist auch so einer, der sich seine Biografie zurechtgefälscht hat, damit sie was hermacht, nur seine Drogensucht hätte er besser ausgelassen, wenn man davon was versteht, weiß man nämlich gleich, woher der Wahn kommt. Da muss man immer Abstand halten, auch von solchen Zen-Leuten.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich kenne Ole persönlich, er hat mittlerweile eine recht schlagkräftige "Marketingabteilung", in allen Internetforen sind hartnäckige "Verteidiger des wahren Glaubens" unterwegs.
      Sein Buddhismus kann man wohl als "Freak-Buddhismus".( mit Freide,Freude, Eierkuchen)

      Löschen
  13. Hallo Guido, Das ist ein bisschen viel Grössenwahn (ich erkenn wenn jemand verwirklicht ist), Unterstellung (Ole Nadahl meint er könne dem Sterben entgehen)Besserwisserei (Nydahl hat sich seine Biografie gefälscht) Herablassung (ach Raoulchen), die Du der Oeffentlichkeit zumutest. Triff den Mann doch mal anstatt aufgrund von youtube-filmchen über ihn herzuziehen. Grüsse Martin

    AntwortenLöschen
  14. Falls, das hier irgendwann mal noch gelesen wird:
    Ich hatte das Vergnügen an Ostern 2010 Ole in Bochum zu erleben. Selten habe ich soviel Nonsens und verwirrte Aussagen gehört und erlebt- ja das Marketing ist hervoragend und er nutzt seine labile Anhängerschaft dafür. Der Bekannte der mich damals dort hin mitgeschleppt hat, und schon jahrelang bekennender OLE Kagyü ist, total verblendet und nicht lebensfähig - verbreitet immer you tube Filmchen und versucht alle zu bekehren. Seichter Freak-Buddhismus für *Elitäre Möchte-Gernbuddhisten* weils schick ist. Ole hat halt irgendwann erkannt, das er mit diesem Lebenstil richtig gut und lässig leben kann- man kann es Ihm ja nicht mal zum Vorwurf machen, das er für sich die Gunst der Stunde erkannt hat- und dadurch um die ganze Welt kommt. Abgesehen von seiner Einstellung zur Sexualität. Frage mich wirklich was alle so toll an Ihm finden - für mich ist er ein kleiner Silberrücken der sich einfach auslebt. Mehr nicht. Und in keinster Weise inspirierend.

    AntwortenLöschen
  15. Schahaaaade, das Video ist bei der Tube gelöscht. Ich hätte es gerne gesehen.

    AntwortenLöschen
  16. "Dafür muss der Lama also unerschütterlich sein, Depriphasen oder dergleichen kann und darf es da nicht geben. "

    und was ist mit Wutanfällen und einer Obsession für junge Frauen ? Da scheinen ja noch ein paar "Störgefühle" im Geist vorhanden zu sein.

    "Ab 4:45 definiert Nydahl Karma ("the full badge that makes out karma") mit vier Kennzeichen: die Situation erkennen, den Wunsch zum Handeln verspüren, Handeln und - BEFRIEDIGUNG ("satisfaction") über das Ergebnis erfahren. "

    das besagt die Karmalehre tatsächlich. Ist aber auch logisch: Wenn Jemand beispielsweise beim Töten von Tieren sadistische Befriedigung empfindet, wiegt das unheilsame Karma wesentlich schwerer.
    Das Problem ist, Ole sagt nun seinen Schülern, ein hoher Grad an Befriedigung bei ausgelassenem Feiern, Sex und anderen Sinnesfreuden, erzeuge entsprechend starkes heilsames Karma.

    Das ist ein krasser Logikfehler. "Gier" erzeugt natürlich auch negatives Karma.

    AntwortenLöschen
  17. Also ich war auch einige Jahre Schülerin von Ole, konnte mich aber nicht so richtig für den Buddhismus entscheiden, das lag mehr an mir als an Ole! Ich finde seine Stärke ist die Praxis und im Grunde vermittelt er so vielen Menschen wie es ihm zeitlich und räumlich möglich ist, Meditiationstechniken, die ihnen im Alltag helfen können, das an sich ist doch eine feine Sache! Dass er manchmal bewußt provozierend ist, finde ich nicht verkehrt, da das Menschen bzw. ihr Denken entkrampft, manche seiner Äußerungen teile ich aber nicht. Oft hat er aber Dinge /Gefahren richtig vorhergesehen. Vielleicht müßte er sich manchmal präziser ausdrücken: nicht arabische, moslimische Menschen lehnt er ab, sondern den extremen gewaltbereiten Flügel, z.B. Nun habe ich ihn kürzlich mal wieder gesehen und ich war positiv überrascht: die Kritik an ihm, hat ihm geholfen, er ist weicher geworden und seine Schüler/innen sind weniger überdreht als vor ein paar Jahren. Die Frauen, die mit ihm intim zusammen kommen, sollten sich überlegen, ob sie diese Rolle haben möchten, ich würde sie nicht haben wollen. Ich mochte Hannah Nydahl sehr und glaube, dass sie in vielerlei Hinsicht verwirklicht war. Immerhin ist es beeindruckend, wie seine Dauerfreundin Cathy und Hannah friedlich zusammenkamen. Diese Anhaftungsfreiheit habe ich bisher nicht realisiert.

    AntwortenLöschen
  18. Ich war auch Oles Schülerin, konnte mich aber nicht so richtig für den Buddhismus entscheiden, weil mich jeder ...ismus letztlich stört.
    Trotzdem möchte ich Ole verteidigen: er bringt nützlichen Meditationstechniken in die Welt, die allen Menschen im Alltag nützlich sein können, wenn er wieder abfährt, bleibt niemand hungernd zurück. Es ist zynisch, in seiner Rolle nur Tatktik sehen zu wollen, wer Ole und seiner Frau Hannah schreibt, z.B. erhält immer eine Antwort, sie sind rund um die Uhr tätig und die Kurse sind für alle erschwinglich, da in Zelten übernachtet wird - das habe ich schon ganz anders erlebt.
    Dass Ole gern bewußt provoziert, finde ich eigentlich oft gut, da es die Menschen und ihr Denken entkrampft, auch wenn ich nicht seine Meinungen immer teile. Vielleicht sollte er sich präziser ausdrücken lernen, nicht Moslems ansich stoßen ihn ab, sondern ihr extremer Flügel.
    Jetzt habe ich Ole nach Jahren wiedergesehen und ich muß sagen, die Kritik an ihm hat ihm nicht geschadet, er ist weicher geworden und seine Anhänger sind nicht mehr so überdreht wie früher.
    Sein Umgang mit Frauen fand ich persönlich nicht so toll, da ich durchaus noch anhafte, finde es aber auch beeindruckend, wie seinerzeit seine beiden Frauen sehr gut miteinander auskamen-
    Insgesamt sehe ich Oles Beitrag eher als positiv; während andere ihre kurze Zeit genau bemessen, wenn sie Kurse o.ä. geben, spart Ole keineswegs mit seiner Energie und gibt sich ganz den Menschen und dem Augenblick hin.
    Grundsätzlich ist es schwierig bei polarisierenden Leuten/Themen gelassen zu bleiben, sich weder mit hineinziehen noch sich zu Hass verleiten zu lassen.

    AntwortenLöschen
  19. Es kann natürlich sein, dass die Person, die an zwei Tagen die obigen inhaltsgleichen Beiträge schrieb, dachte, ich hätte den ersten irgendwie nicht bekommen. Sei's drum, ich veröffentliche sie beide, weil sie exemplarisch für die Anhänger des Ole stehen. Da wird sogar aus zeitlicher Distanz noch gelobt (seine Frau Hanna ist ja seit gut 7 Jahren tot, der kann man so gut Briefe schreiben wie dem Weihnachtsmann).

    Ole Nydahl verbreitet m.E. eine Menge Unsinn, den er Buddhismus nennt, wie viele andere auch. Dazu kommen noch persönliche Überzeugungen, die man nicht teilen muss (etwa Vielweiberei und seine durchaus drastischer als oben dargestellten Äußerungen zu Muslimen - beides kratzt mich wenig, es ist jedoch die Frage, ob es sich mit einem Lama-Status von der Definition her vereinbaren ließe). Wer Phowa und sein Verständnis des Karma lehrt, ist für mich verwirrt - und verwirrt dann auch andere. Es ist möglich, dass weder er selbst das (noch) merkt noch die Menschen, die glauben, er hätte ihnen geholfen. Manche fühlen sich ja tatsächlich besser, wenn man ihnen Illusionen gibt, statt sie zu nehmen.

    Ich dachte schon einmal daran - da die Zugriffe auf die wenigen Beiträge über ihn gestiegen sind -, nochmal was Ausführlicheres zu machen, aber es findet sich so wenig "Erquickliches". Erst kürzlich hat der Esoteriker Nils im Buddhaland-Forum einen Text von einer der Websites der Nydahl-Clique zitiert, in dem ein abergläubischer Arzt eines Karmapa in Eso-Termini dessen ach so wundersamen Tod beschrieb. Na gut, vielleicht mache ich mal eine Satire ...

    Es bleibt zu wiederholen, dass es keinen Erwachten geben kann, der Geld und Besitz hortet, auch nicht in einer Stiftung, über die er praktisch alleine herrscht (siehe dazu auch die jüngsten Beiträge im Blog)-

    AntwortenLöschen
  20. Übrigens: Auch die Ehefrau von Warren Buffett, dem Börsenguru, versteht sich hervorragend mit seiner Ex-Frau. Das hat sicher mit allen Beteiligten zu tun, und - da würde ich drauf wetten - sehr wahrscheinlich auch damit, dass sie alle außerordentlich gut versorgt sind. Jedenfalls braucht man dazu keinen Buddhismus, sondern eher Geld. Ist übrigens auch bei den Muslimen so, und wenn Nydahl sich daran ein Beispiel genommen hätte, dann wären bei seiner Finanzlage wohl sogar 4 Frauen gleichzeitig drin gewesen ;-)

    AntwortenLöschen
  21. Hi Gui Do,

    ich habe jetzt mehre deiner Posts gelesen. Deine Wortreiterei, dein schwarz-weiss Sehen und W/Mutmassungen ziegen dass du noch viel ungenutzes Potential hast.

    Ist ess dein Ziel nach einer buddhistischen Philosohie zu leben dann hoer doch vielleicht erstmal auf so ein asso zu sein. Deine Kritik wirkt Teilweise wie deine eigene Verzweifelung. Du wertes am laufenden Band und bist scheinbar davon ueberzeugt dass deine derzeitige Meinung der allumfassenden Wahrheit entspricht. Du wirst immer bei jedem Meister, in jeder Schrift etc. vermeindliche Schwaechen oder Ungereimtheiten finden wenn du nur lange genug danach suchts.

    Ich bin teilweise auch deiner Meinung was den Kern der Kritik angeht bei anderen Punkten verstehe ich deine Kritik garnicht. Alles gute.

    Meister, Texte, Kloester, Pagoden ist doch eigentlich garnicht wichtig. Nicht fragen, nichts sagen, meditieren.

    hoer sich doof an, aber nach einigem nachdenken und dem lesen vieler deiner Posts meine ich fast du biste "beleidigt mit dem Buddhismus weil er dir keine Hilfe oder Erloesung gebracht hat" und projezierst dies auf die (scheinbaren) schwarzen Schaafe.

    AntwortenLöschen
  22. Wir haben alle "ungenutztes Potential", das gehört zu unserer Natur. Mein Ziel ist nicht, nach einer buddhistischen Philosophie zu leben, sondern "aus dem Zen". Wahrscheinlich hast du die falschen Beiträge gelesen, sonst wüsstest du, dass im Zen (aber auch schon im Palikanon) Wertungen und klare Ansagen gängig sind.

    Der Blog heißt "Asso-Blog", es ist daher sinnlos zu verlangen, er solle nicht "asso" sein. Das ist ein ganz bewusst gewählter Titel und dem folgen ganz bewusst gewählte Stilmittel. Leider bleiben deine Bemerkungen nur ein Beweis deiner eigenen Vorwürfe, d. h. du tust das, was du von anderen nicht getan haben willst. Der Grund ist wohl schlicht, dass ich einen Lehrer von dir beleidigt habe. "Wertung" heißt hier: Unterscheidung, dazu fühle ich mich qualifiziert. Es hat darum keinen Sinn, von "Mutmaßungen" zu sprechen, wenn überhaupt keine Beispiele genannt werden, das ist nur eine rhetorische Worthülse.

    Wie meine Kritik auf dich wirkt, ist allein deine Sache.

    Du irrst völlig, ich bin etlichen Zenlehrern dankbar, weil sie mir verständlich gemacht haben, was es bedeutet, ein erwachtes Leben zu führen. Du findest in diesem Blog daher auch mindestens ebenso viele alte Meister (etwa diese und nächste Woche), die ich ganz offensichtlich goutiere, wie welche jüngeren Datums, die ich durch den Kakao ziehe.

    "nicht fragen, nichts sagen, meditieren" - kannst du gern machen, ist aber nicht Sache dieses Blogs. Wenn ich keine Lust mehr habe, höre ich auf. So lange ich meine, es gibt was zu sagen, tue ich das. Deine Einstellung wäre ein Grund, warum Blödiane wie der Ole so viele unkritische Leute um sich scharen und zum Spenden bewegen.

    AntwortenLöschen
  23. Danke fuer deine lange Antwort. Leg deinen Hochmut ab denn er wird dich ins verderben stuerzen. Du kannst mich und meine Lehren nicht beleidigen - ich sehe dich ein bisschen als Achtsamkeituebung und suche in deinen Posts nach Sachen die ich genau so sehe wie du.

    Gruss und vom Herzen alles scheinbar Gute :-)

    AntwortenLöschen
  24. "Leg deinen Hochmut ab denn er wird dich ins verderben stuerzen."

    Du bist eben voll reingefallen auf die Dharma-Schwätzer wie Nydahl oder Thich Nhat Hanh.

    Wenn ich hochmütig wäre, würde ich kommerzielle Unternehmen wie sie aufziehen.

    AntwortenLöschen
  25. Ich kann mich meinem anonymen Vor-Kommentator nur anschließen. Wenn einem mehrere Leute ehrlich die Meinung sagen und dass auch noch in einem freundlichen Ton, dann sind solche Sprüche wie:
    "Wie meine Kritik auf dich wirkt, ist allein deine Sache."
    Da frage ich Dich mal ganz persönlich: Von wem nimmst du eigentlich Kritik an?
    Hast Du eine Frau und Kinder ?
    Hast Du Arbeitskollegen oder einen Chef?
    Hast Du wirklich gute Freunde die Dir auch mal unangenehmes sagen?
    Oder hast Du nur Deine heiligen Meister von denen Du glaubst alles verstanden zu haben?
    Auch Buddha nahm Kritik an. Menschen die glauben dies nicht mehr machen zu müssen haben entweder zu viel Geld, ein zu großes Ego oder eben keine Menschen um sich die sich trauen ehrlich zu sein.

    AntwortenLöschen
  26. Ich glaube, du verwechselst hier was. Die Kritik wurde doch "angenommen", da sie hier für jeden lesbar steht. Noch mehr findest du gerade in einem einschlägigen Thread bei Buddhaland. An der Kritik ist eines auszusetzen: Sie erfolgt oft anonym, damit muss man ihr eine gewisse Unredlichkeit unterstellen. Ein Beispiel:

    "Da frage ich Dich mal ganz persönlich" - nein, das tust du nicht, wer bist du denn?

    Ansonsten verbindest du mit "annehmen" offenbar, dass ich es so mache, wie DU es für richtig hältst. Das wäre natürlich anmaßend. Ich nehme die Kritik zur Kenntnis, und als Folge gibt es in ein paar Wochen einen weiteren deutlichen Verriss von Ole Nydahl.

    AntwortenLöschen
  27. Ein wunderbarer Thread. Ich bin auch eher kein Ole Freund und seiner Ideologie. Dennoch muß man sich inhaltlich mit dem auseinandersetzen und das geschieht hier. Weiter so, Ihr Schreiblinge (das meine ich ernst).
    LG aus Köln

    AntwortenLöschen
  28. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

    AntwortenLöschen
  29. Lieber Guido,

    Sooo viele Störgefühle, da kommt wahre Freude auf! :) Als angehende Ole-Schülerin, die noch nicht ganz fertig ist mit dem Abchecken ihres potentiellen Lehrers, und dementsprechend oft auch noch ziemlich zu beißen hat, was seine politischen Kommentare angeht, kann ich durchaus verstehen, dass der Mann deine Gefühle hochkochen lässt. Was ich allerdings nicht verstehe ist, dass dies auch außerhalb vom politischen Bereich, also in Bezug auf den Dharma, der Fall ist. Woher kommt all die Abneigung gegen einen Mann, der sich völlig aufgegeben hat, um den Wesen zu helfen? Man kann wohl kaum behaupten, dass Ole sich diesen Weg ausgesucht hat, um ne ruhige Kugel zu schieben. Als über 70 jähriger 2 Mal im Jahr um die Welt touren und jeden Abend mehrstündige Segensschlangen mitzumachen, und kaum jemals eine freie Minute zu haben ist sicher kein Zuckerschlecken. Ich finde es übrigens sehr schade, wie du in diesem Forum (mit dem passenden Namen der-asso-blog) den Zen Buddhismus repräsentierst. Ja, Wertungen und klare Ansagen sind sicher im Zen-Buddhismus gängig (hier scheinen Zen und Diamantwegsbuddhismus sich in nichts nachzustehen), doch es besteht ein großer Unterschied zwischen Wertungen und klaren Ansagen auf der einen und herablassender Aussagen und Beleidigungen auf der anderen Seite ("Blödiane wie der Ole", "Dharma-Schwätzer", "Deshalb sind die Vorstellungen Ole Nydahls wie ein Gedankenspiel in einer fünftklassigen Amateurliga"). Mich würde außerdem interessieren, wie du dazu kommst, kollektives Karma als Schicksal zu bezeichnen? Karma ist nichts anderes als Ursache und Wirkung, dh selbst wenn es so etwas wie kollektives Karma geben würde, könnte es niemals mit dem Konzept des Schicksals gleichgesetzt werden, welches von einer (durch wen oder was auch immer) festgelegten Zukunft ausgeht, worauf der Mensch keinen Einfluss hat. Im Buddhismus, und ich glaube kaum, dass der Zen Buddhismus sich hiervon ausnimmt, geht es allerdings um die Eigenverantwortung des Menschen. Wir bestimmen selbst, was geschieht. Alles, was wir tun, wird früher oder später Früchte tragen, und Alles, was noch nicht passiert ist, kann theoretisch von uns abgewendet werden (da schon in früheren Kommentaren besprochen wurde, in wie fern dies auf den Tod zutrifft, werde ich darauf jetzt nicht noch einmal eingehen). Auch würde mich interessieren, was du unter einem erwachten Leben verstehst. Ich selbst habe den Zustand des Erwachens (oder der Erleuchtung) so verstanden, dass man die Sichtweise des Dualismus ablegt, und sich somit als ego-los, als nicht mehr getrennt vom Rest der Welt erlebt. Man verspürt nichts als grenzenlose Freude, Mitgefühl und Weisheit, da sich alle Störgefühle in Buddhaweisheiten umgewandelt haben. Falls du diesen Zustand ebenso oder ähnlich beschreiben würdest, würde ich mir an deiner Stelle vielleicht noch einmal gut überlegen, wie du deine Rede hier einsetzt und inwiefern du dich hier von deinen Störgefühlen leiten lässt, und ob dir das auf dem Weg zur Erleuchtung wirklich von Nutzen sein wird...

    Liebe Grüße, und bleib bloß weiterhin so kritisch! Mit etwas weniger Abneigung und Hochmut dabei, ist das gar keine schlechte Eigenschaft :)
    Henni

    AntwortenLöschen
  30. "Als über 70 jähriger 2 Mal im Jahr um die Welt touren und jeden Abend mehrstündige Segensschlangen mitzumachen ..."

    Um es deutlich zu sagen: Das braucht der Ole in meinen Augen, weil er sonst die Einsamkeit nicht aushalten würde. Er ist m.E. ein Getriebener, das heißt, er hat mit sich und seinen Dämonen keinen wirklichen Frieden gemacht.

    Dieses immergleiche Argument der Ole-Fans zeigt, dass sie regelmäßig nicht in der Lage sind, Menschen und ihre Motivationen zu hinterfragen. Sie sind auf einem Auge blind.

    Zum Karma: Nein, du kannst nicht alles, was noch nicht geschehen ist, abwenden. Ich habe anderswo darum gebeten, bei Bhante Dhammika in seinem Blog nach Karma zu suchen, er beantwortet diese Fragen auf der Grundlage des Palikanon. Naturkatastrophen (die zu deinem Tod führen können), Krebserkrankungen (die zu deinem Tod führen können) u.a. sind nicht oder nicht allein durch dein Zutun abwendbar. Das leuchtet nicht-religiösen Menschen sofort ein, die um genetische Einflüsse ebenso wissen wie um Einflüsse der Natur und des Zufalls und Chaos (wobei dies oft für den Teil steht, den wir nicht kontrollieren können). Das vom Menschen beeinflussbare Karma ist nur für einen Teil des Geschehens verantwortlich, das uns widerfährt. Dies ist auch die ur-buddhistische Sicht.

    Der Zen-Buddhismus glaubt sicher nicht, dass "alles, was wir tun", früher oder später Früchte trägt. Da wir im Zen lernen, unser "Karma abzuschneiden", also uns nicht mehr von Karma-Winden umhertreiben zu lassen, können wir jedenfalls Dinge denken, sagen und tun, deren Früchte wir nicht ernten.

    Zum Zustand des Erwachtseins: Nein, er hat nichts mit der Umwandlung von "Störgefühlen" in Buddhaweisheit zu tun, denn dieser Ausdruck ist ein Modewort der Nydahl-Anhänger. Im Zen werden ALLE Gefühle als leer erkannt, auch die Freude und das Mitgefühl. Es können ALLE Gefühle als upaya, als geschickte Mittel, eingesetzt werden, um Menschen zu einer Einsicht zu verhelfen. Es kann also auch Ärger erzeugt werden und Wut, ohne dass beim Blogger Ärger und Wut vorhanden sein müssten. Es darf aber auch der Blogger Ärger und Wut haben, und wenn er sich deren Substanzlosigkeit oder Vergänglichkeit bewusst ist, kann er damit arbeiten.

    Um in eurem Duktus zu bleiben, Oles "Störgefühle" zeigen sich z.B., wenn er über den Islam wettert. Das ist nichts Besonderes. Das Problem entsteht erst, wenn man nicht die Leerheit aller Gefühle erkannt hat, sondern die einen gegen die anderen ausspielt.

    Du kannst Erwachen nicht daran erkennen, wie einer spricht (denn dann müsstest du ja bereits kapiert haben, dass Ole nicht erwacht ist). Das, worum es geht, ist jenseits von Worten.

    AntwortenLöschen
  31. "Auch würde mich interessieren, was du unter einem erwachten Leben verstehst. Ich selbst habe den Zustand des Erwachens (oder der Erleuchtung) so verstanden, dass man die Sichtweise des Dualismus ablegt, und sich somit als ego-los, als nicht mehr getrennt vom Rest der Welt erlebt. Man verspürt nichts als grenzenlose Freude, Mitgefühl und Weisheit, da sich alle Störgefühle in Buddhaweisheiten umgewandelt haben."

    Klingt ein wenig nach Super Mario schluckt den dicken Pilz: Level-Up! Erwachen bedeutet, entschlossen 'Ich' zu sagen, bedeutet, die Getrenntheit in voller Akzeptanz zu leben; Nichtgetrenntheit eint die Getrenntheit. Erwachen bedeutet, eine scheiß Laune zu haben. Erwachen bedeutet zu essen und zu kacken. Erwachen bedeutet, das Geld zu zählen. Erwachen bedeutet, vor dem Spiegel stehend sich selbst als selbst zu erkennen, auch wenn die Selbsterkenntnis Vergänglichkeit bedeutete, doch die Verneinung der Existenz des Selbst ist gerade echte Teilmenge der Vergänglichkeit, also Ratte im Rad, gerade deswegen bedeutet Erwachen, sich nicht aufzulösen, weil es da nichts aufzulösen gibt. Erwachen bedeutet gar nichts. Ich habe den Ole erlebt, ob nun erwacht oder nicht? War Sawaki erwacht? War Dogen erwacht? Ich? Nicht erwacht und erwacht, keine Ahnung; ich kann aus Matcha Pisse machen, fast so wie Jesus. Die höchste Form des Zen!

    Das Leben ist schön! :-)

    AntwortenLöschen
  32. Sehr geehrter Verfasser,
    Erstmal zum Thema Yogi: Du scheinst das Konzept von Erleuchtung und Befreiung noch nicht verstanden zu haben. Die dritte der vier edlen Wahrheiten sagt aus, dass es ein Weg zum Ende des Leidens gibt. Dieses Ende vom Leiden wird durch zahlreiche Beispiele wie auch durch Lama Ole, den ich mitunter recht gut kenne illustriert, eben dadurch, dass die Durchhängephasen wegfallen. Das ist genau was passiert wenn man meditiert, jeder von uns kann das tun und es lohnt sich, ich kann nach ein paar Jahren täglicher Meditation dies ganz klar bestätigen, die Durchhängephasen sind schon deutlich weniger geworden und ich denke wenn ich weiter meditiere werden se vollkommen an Boden verlieren.
    Zu dem Karma-Video würde ich sagen, Du solltest Dich mal nicht so sehr an Begriffen aufhängen. Erstmal mit Veränderung ist nicht die Eliminierung gemeint, wenn man jetzt auf das Thema Tod eingeht, so hab ich Ole auch schon öfters sagen gehört, dass jeder Mensch sterben muss, sogar Buddha, dennoch kann man durch eine gesunde Lebensweise den natürlichen Tod ein herauszögern, somit hat man einen Einfluss auf die Zukunft und den Tod ausgeübt.
    Bei den weiteren Beispielen hängst Du dich auch viel zu sehr an den Begriffen auf. Es heißt in einer Buddhistischen Belehrung, Begriffe sind wie Finger die auf den Mond zeigen. Natürlich versucht Lama Ole die Worte für jeden verständlich zu wählen. Zudem der englische Begriff Satisfaction weiter ist als der deutsche Befriedigung. Um ein bisschen auf deine Argumentation einzugehn, so würde ich bei der Abtreibung die durch eine vergewaltigte Frau geschieht den Vergewaltiger als Ursache für die Abtreibung sehn und nicht die Frau, die letztenendes die Absaugung veranlasst- sie will ihrem potenziellen Kind nicht die Brandmarke von einem Vergewaltiger in die Welt gesetzt geben und handelt somit auch aus Mitgefühl. Wäre sie jedoch aus Leichtsinningkeit schwanger geworden, so hätte sie deutlich mehr Verantwortung bei der Abtreibung und sie würde mehr schlechtes Karma ansammeln als wenn sie es Beispielsweise austrägt und zur adoption frei gibt- es gibt viele Paare hier die sich ein Kind wünschen jedoch unfähig sind eines zu erzeugen.
    Das Beispiel mit dem Mafia Pate ist sehr ungünstig wenn man auf die Befriedigung eingeht, er fühlt vielleicht keine Befriedigung wenn er jemand umgelegt hat jedoch wenn von den unmittelbaren Wirkungen spürt er garantiert Befriedigung, daher wird es ihn garantiert auch befriedigen wenn er seinen Job erledigt hat, auch wenn er währenddessen vollkommen Gefühlskalt ist. Daher wird er das volle Packet, wie es Lama Ole nennt, nicht vermeiden können. Zudem hat Ole gesagt, dass diese Bedingungen die Tiefe des Eindrucks bestimmen, wenn jetzt Beispielsweise nur drei der Bedingungen zusammen kommen so wird es immernoch einen starken Eindruck im Geist hinterlassen. Mit dem individuellen Karma wollte Lama Ole denke ich darauf aufmerksam machen, dass wir unsere Zukunft selbst in der Hand haben, jeder kann Befreiung und Erleuchtung erlangen und jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wenn man es ganz genau nimmt hatte jeder der Juden der beim Holocaust hingerichtet wurde ein ganz individuelles Karma, manche haben im KZ mehr Mist erlebt als andere, manche sind für ihre Angehörigen aufgestanden, manche haben von ihrem Essen etwas abgegen, andere haben versucht ihren eigenen Arsch zu retten und dabei mithäftlinge von oben herab behandelt (das gab privilege von den Nazis).
    Zu allen Fragen die bei dir Aufkamen würde ich dir zwei Dinge dringlich raten:
    1. Frag Ole selbst anstatt Online über ihn herzuziehen, er hätte dir garantiert all diese Fragen beantwortet.
    2. Meditier ein bisschen mehr um weniger auf die Begriffe und mehr auf die Massage zu schauen.
    Liebe Grüße
    Julius

    AntwortenLöschen
  33. Heute ging anonym ein Kommentar ein, aus dem ich Folgendes zitieren will. Er dreht sich um "Dummheit" und "Stolz" und charakterisiert nicht nur diese beiden Eigenschaften des Ole, sondern auch des Schreibers, der - wie bei Ole-Schüler(inne)n üblich - gar nicht bemerkt, wenn Ole über sich selbst spricht und zugleich über seine Schüler:

    "Also ich habe von Ole gelernt ... Dummer Stolz ist die übertreibende positive Bewertung von sich selbst."

    Das kommt davon, wenn einer sich als Lama daherschwindelt.

    AntwortenLöschen
  34. Schöner Diskurs! Da muss ich doch gleich auch meinen Senf dazugeben.

    Zunächst aber erstmal uneingeschränkte Zustimmung dem Post vom 17. Nov. 14 (gibt ja nicht so viele Menschen, die`s geblickt haben;-)

    Meiner Erkenntnis nach besteht das Haupthindernis in der mangelnden Klarheit darüber, dass es zu dem Topos keine Lehre geben kann in dem Sinne, dass eine Lehre nur dann eine ist, wenn sie kommuniziert werden kann. (Das Tao kann nicht gesagt werden, was gesagt werden kann usw...)
    Andererseits kann man aber immer doch etwas halbwegs sinnvolles sagen (sprich, die Welt kann in Teilen oder in verschiedene Tiefen sprachlich abgebildet werden), und das Gesagte kann bewertet werden: man kann dummes Zeug sagen/kommunizieren und weniger Dummes; nur die Wahrheit kann eben nicht ausgedrückt werden.

    Daraus ergibt sich (weitgehend, wenn auch nicht stringent logisch), dass in einer Lehre (welcher auch immer), immer das letztgenannte mitkommuniziert werden muss. Unterlässt man das, verbreitet man Konzepte.
    Mit anderen Worten: das pure Phowa-Konzept ist selbstverständlich Nonsens.

    Was mich hier ein bisschen erstaunt ist, dass das überhaupt diskussionswürdig ist. Auch die Frage, was Karma ist, verschwindet schnell, wenn man sich über oben gesagtes halbwegs klar geworden ist.
    Karma ist zunächst nur ein Wort. Die Bedeutung eines Wortes hängt von der Definition und vom Kontext ab. Nydals Definition von Karma ist eigentlich gar keine, denn sie ist (in diesem Kontext) unvollständig bzw. Blabla:
    "die Situation erkennen, den Wunsch zum Handeln verspüren, Handeln und BEFRIEDIGUNG...erfahren"

    Da frage ich (z.B): was soll Erkennen sein?
    Was ist ein Wunsch?
    (ein Samskara, würd ich mal sagen).
    Handeln? - handelt jemand? Wer handelt?
    (Handeln geschieht, würd ich sagen),
    Befriedigung?
    (eine bestimmte Seinsqualität, die sich in dem Moment offenbart - würde ich sagen; gehört das im Buddhismus zu den Samskaras?)

    Was resultiert daraus, wenn diese Merkmale da sind? Wo sind sie? Doch etwa nicht im Kopf, oder?
    Schließlich erscheint der Kopf - wie ja auch die Welt, im Geist - sonst könnten wir ihn ja wohl nicht sehen; es sei denn, man konstruiert ein Weltbild, in dem das, was man sieht, nicht im Kopf/Hirn erscheint...)

    Weiter: Gibt es Kausalketten an sich? Bzw. wie verlässlich ist die Erkenntnis, dass ein Ursache A, eine Wirkung B erzeugt? Kann man so etwas wirklich nachweisen oder wenigstens verlässliche *sehen*?
    Wenn nicht, wäre dann wenigstens ein verlässlicher Nachweis denkbar?
    Beispiel (um nicht zu sehr in Abstraktionen zu schwelgen): Mit welcher Sicherheit kann ich wissen, dass, wenn ich jemanden eine auf die Nase haue (mit oder ohne Befriedigung darüber) und er zurückhaut, mein blaues Auge selbsterschaffenes Karma ist?
    Doch wohl nur dann, wenn ich diese Ursache-Wirkungskette als solche ansehe, sprich definiere.
    Oder gibts noch eine andere Möglichkeit?

    Karma ist somit ganz klar ein Konzept. Woraus sich (nicht nur daraus) ableiten lässt, dass auch jede Ethik ein Konzept ist, inklusive der Boddhisattva-Ethik und ähnliches Brimborium.

    Niemand kann jemanden befreien; nicht weil er/sie schon frei ist, sondern weil Befreiung/Selbstrealisation einfach nur das klare *Sehen* dieser Wahrheiten ist.
    Deshalb gibts das Konzept von Gnade: man sieht es oder man sieht es nicht. Das kann nicht einmal Meister Buddha himself initiieren; weshalb auch diese ganzen "Übertragungen", Shaktipat- und Diksha-Geschichten Nonsens sind.

    Weil das Klare Land - wie hier schon vom Blogbetreiber geschrieben - immer schon da ist. Es hat sich nur als Manifestation getarnt, damit ein paar Leute was zu tun haben oder mit seiner vermeintlichen Entschleierung oder Reisebegleitung dorthin, Geld oder Ansehen verdienen können ;-)
    Was sollte man dagegen haben, wenn solches geschieht?

    Was m.E. nur immer zu wenig kommuniziert wird ist, dass das Klarheit/Wissen/Djan/Zen sowohl eine graduelle Größe ist als auch eine absolute.

    Es gibt nichts zu tun, packen wir`s an.

    AntwortenLöschen
  35. Lieber Guido,

    eine aus meiner Sicht hervorragender Blogeinbtrag, der Herrn Nydahl treffend demaskiert.

    Auf der Suche nach einer Sangha stieß ich, da Nydahls Zentren sehr präsent sind, auf sein Duisburger Zentrum. Die Diskussion um seine Person machte mich sehr stutzig. Ich habe mir das Zentrum dennoch einmal angeschaut.

    Der Abend in diesem Zentrum und das ganze Erscheinungsbild Nydahls erinnerte mich sehr an Dr. Joe Dispenza mit seinem Programm Ein neues Ich. Dr. Dispenza ist Esoteriker. Also weiss man was man bekommt und kann das ganze entsprechend einordnen.

    Meine Erfahrungen in Nydahls Zentrum waren folgende:
    Diejenigen mit denen ich mich unterhielt, konnten mit der DBU nichts anfangen. Nunja, meinen Dachverband kenne ich normalerweise. Auf den "Diamantweg"-Seiten findet sich auch kein Hinweis auf die Mitgliedschaft in der DBU, den ich allerdings auf den Homepages anderer Sanghas überall gelesen habe.

    Während der Meditation lag mindestens ein eingeschaltetes Handy im Raum. Bisher kannte ich niemanden, der oder die neben einem Handy meditiert.

    Unmittelbar nach der Medition wurde Bier getrunken. So etwas habe ich bisher auch noch nicht erlebt.

    Zum Abschluß wurde mir dann noch gesagt, dass absolutes die bedingungslose Identifikation mit dem Lehrer im "Diamantweg-Buddhismus" essentiell wichtig sei. Soweit ich weiss, löst man Identifikationen auf und schafft sich keine neuen.

    Der sog. "Diamantweg-Buddhismus" erscheint mir als eine esoterische Gemeinschaft unter dem Deckmantel des Buddhismus. Nicht besonders erstaunlich, dass ernsthafte Publikationen Nydahl und seinen "Diamantweg" mit keinem Wort erwähnen.

    Nach meinem Besuch schrieb ich der DBU eine E-Mail und teilte dieser meine Erlebnisse und Eindrücke mit. Die DBU anwortete, suchen Sie sich guten Gewissens ein anderes Zentrum und hören Sie auf Ihren gesunden Menschenverstand. Noch Fragen zu Nydahl??????

    Zum Abschluß habe ich noch eine kurze Frage an Dich Guido. Über ein Antwort via PN an [...] würde ich micht freuen. Wie siehst Du persönlich die Sanghas Kanzeon Sangha in Düsseldorf und die Buddhistische Gemeinschaft Jodo Shinshu? Erlebt man dort ähnliches wie bei Nydahl oder sind dies ernstzunehmende Zentren?

    Liebe Grüße,
    Jens

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Jens, ich kann die beiden Zentren nicht beurteilen, würde aber annehmen, dass Jodo Shinshu weniger Personenkult betreibt und daher bevorzugte Anlaufstelle sein könnte.

      Löschen
  36. Ich habe Buddhismus als die Lehre des Mitgefühls kennengelernt. Als ich dieses Interview gesehen habe, wusste ich, dass dieser Mensch sich nennen kann, wie er will, aber niemals ein Lehrer sein wird:
    https://youtu.be/jvTFBB7qW6Q?t=1231
    Da äußert er, wir hätten zuviele Flüchtlinge aus dem Wasser geholt und lacht dabei noch. Mitgefühl, Menschlichkeit?
    Zuvor schwadroniert er darüber, wie sehr er sich freut, dass seine Schüler viele Kinder kriegen, die sozusagen ein Gegengewicht gegen die einströmenden, kinderreichen Zuwanderer wären.
    Es ist wohl eine spezielle Form von "AfD Buddhismus". Ganz davon zu schweigen, dass mein Kühlschrank mehr spirituelle Tiefe hat als das, was Ole in seinen Kurzvideos auf YouTube darstellt.
    Mir ist unklar, wie man auf so jemanden hereinfallen kann..

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

      Löschen
  37. Vielen Dank für diesen Hinweis auf den Clip. Ja, viele Lehrer reiten sich immer mehr in die gedankliche Scheiße, weil sie von Anfang an keinen klaren Kopf hatten.

    AntwortenLöschen
  38. (leicht bearbeitet)

    Vielen Danke für den Link. Das sind echt harte Aussagen.

    Inzwischen bezweifel ich, dass s.H. der 16. Karmapa Ogyen Trinley Dorje tatsächlich Lehrer des Herrn Nydahl war und ihn mit der Gründung weltweiter Zentren beauftragt hat. Vielleicht ist er ihm begegnet, ja. Aber dass er solch ein Gedankengut lehrt?

    Ich kenne persönlich buddhistische Mönche aus Indien und Myanmar und kommuniziere nahezu täglich mit Ihnen. Sätze wie [siehe oben, aber falsch zitiert], habe ich nie von ihnen gehört. Im Gegenteil, wir schädigen oder töten kein Lebewesen, angefangen bei einer Ameise oder einem Regenwurm. Es könnte in einem vergangenen Leben unsere Mutter oder unser Vater gewesen sein. Auch wurde ich bisher nicht dazu angehalten, zu missionieren oder zu sektieren.

    Ferner würde mich interessieren, wie s.H. der 17. Karmapa Ogyen Trinley Dorje über solche Aussage denkt. S.H. ist ja selbst von China nach Indien geflohen, ehrt die Frau und sagt, wir alle sollten unsere Gier kontrollieren. (...)

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Das Sichten und Freischalten der Kommentare kann dauern.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Falscher "Shaolin-Mönch" aufgeflogen

Den aktuellen Artikel zu Shi Heng Yi (Tien Sy Vuong) findet Ihr hier.    Am Samstag, den 19.03.2011, ist in der Süddeutschen Zeitung ein größerer Artikel über den Fake-Abt (Shi Heng Zong alias Monroe Coulombe) des "Shaolin Temple Europe" erschienen - Seite 11: "Der Shaolin-Schwindel". Wir hatten bereits im Januar 2010 das Thema aufgegriffen. (Dank an Heino für den Tipp.)

The poser Shi Heng Yi alias Tien Sy Vuong / Der Blender Shi Heng Yi vom Shaolin Tempel Europe

(English version first, translated with DeepL - zunächst auf Englisch, unten auf Deutsch) Since last year, I have been improvising a series of YouTube posts that deal with a certain "Shi Heng Yi". You can find the playlist here . Back in 2011, I took a critical look at the "Shaolin Temple Europe" (later the newspaper SZ reported on it). The "Shaolin Temple Europe GmbH " of the same name is now headed by Shi Heng Yi, who is said to have a business degree (MBA), among other things. This man, whose real name is Tien Sy Vuong and whom I have so far described as German-Vietnamese, is trying hard to market himself in social and other media as a " Shaolin master of the 35th generation " and also offers online courses. In the meantime, two people have reported "threats" and warnings to me via Messenger and in a forum. In one case, a critical video was deleted and only uploaded again in abridged form, in which a former student of Shi Heng Yi (S

Die Kommerzialisierung der Shaolin

Am Samstag Abend lief unter "Spiegel TV" (d.h.: besserer Boulevardjournalismus) ein mehrstündiges Porträt über einen engagierten jungen Mann, der sich dem "Shaolin-Tempel" in Kaiserslautern angeschlossen hat. Sein Werdegang wurde über einen längeren Zeitraum verfolgt, Ausschnitte dieser Sendung hatte ich schon mal gesehen. Keine Frage, der junge Mann meinte es ernst und war sympathisch. Wie ein freundlicher, harmloser Herbergsvater kam dann sogar der Abt rüber, Shi Heng Zong genannt, oder auch: der Sitaigung. Da macht einen ja schon mal stutzig, dass ein bärtiger Deutscher nur noch mit chinesischen Namen tituliert wird. Dabei hat er die buddhistischen Essensgebete durchaus eingedeutscht, und auch die Aufnahmezeremonie des jungen Mannes als Mönch lief ganz verständlich und routiniert auf Deutsch ab. Man muss den Leuten hinter dem Tempel auch ihre Ehrlichkeit (oder Naivität?) lassen, mit der sie den Werdegang des Abtes beschreiben, den wir natürlich - bei seiner Le