Direkt zum Hauptbereich

Mönch und Militär:
Ist Dr. Nandamala ein Kollaborateur?

"Like I said, I'm working on a whole book to explain why I think it makes sense to use the word "God" in the context of contemporary Buddhism." (Brad Warner in seinem Hardcore Zen-Blog)
   Der Schwachsinn nimmt kein Ende. Und wenn du denkst, dir gehen die Ideen für deinen Blog aus, dann kommt's mal wieder knüppeldick. Auf Anregung einer Bekannten habe ich mich nun auch mit Agganyani beschäftigt, die zehn Jahre lang Geschäftsführerin der DBU war. Und mit ihrem burmesischen Lehrer Nandamala, der von der dortigen Militärregierung einst den Ehrentitel "Agga Maha Pandit Ganthavaca" erhielt und auch im Ausland auftritt.

Die Zeitung "New Light of Myanmar" ist von der burmesischen Regierung initiiert. Auf S. 9 dieser Ausgabe findet sich ein Stelldichein von Agganyanis Lehrer mit den Führern dieses Regimes.

Offiziell heißen die Vertreter der Mönche, die mit dem Regime kooperieren bzw. von diesem eingesetzt wurden, "Sangha Council", Sangha Maha Nayaka. Ihre Aufgabe ist u.a., die penible Einhaltung des Vinaya zu überwachen - natürlich, weil dies gleichgesetzt wird mit jeder Unterdrückung revolutionärer Regung. Nandamala gehört dazu. Er ist auch Rektor der von der Regierung gesponserten Universität, die Ausländer ausbildet. Diese Sangha Council wird recht schweigsam, wenn die Regierung Mönche töten lässt, so im Jahre 2007. Was in solchen Fällen mindestens vonnöten wäre, könnt Ihr gerade im Blog "Shaolin Reflection" nachlesen: das Umdrehen der Bettelschalen als Zeichen des Protestes und der Nicht-Zusammenarbeit (patam nikkujjana kamma).

Wie inhaftierte Mönche auf diese Sangha Council reagieren, zeigt das Beispiel des Mönches, der nach der kürzlichen Amnestie nun in seiner Gefängniskleidung herumläuft statt in Robe.

Agganyanis Lehrer ist also offenbar ein Kollaborateur. Zum Umgang von Mönchen mit dem Militär finden sich klare Anweisungen in den Regeln des Vinaya, etwa: "49. Und es mag irgend einen Grund für diesen Mönch geben, um zur Armee zu gehen (zu Besuch). Zwei drei Nächte können von diesem Mönch bei der Armee verbracht werden." Eine längerfristige Kooperation ist also nicht vorgesehen.

Ein ganz anderes Thema ist dann noch, inwiefern der Regierung nahe stehende Mönche versuchen, auch im Ausland ihre Landsleute zu kontrollieren. Ich hatte diesbezüglich ja schon Hinweise auf die Methoden der vietnamesischen Regierung erhalten, die ihre eigenen (scheinbaren) Regimegegner installiert, um mit diesen dann wiederum Landsleute im Westen zu führen (sozusagen ein alter Geheimdiensttrick). Möglicherweise ist das auch der Grund, warum mir jemand von Agganyani das Zitat übermittelte, die gegenwärtige burmesische Regierung würde den Buddhismus schützen, weswegen man nicht dauernd gegen diese wettern solle. Im buddhistischen Kloster Freising jedenfalls, wo Agganyani verkehrt und weitere "Gesandte" ihres Lehrers Nandamala sitzen, wurden auch schon Vertreter der Botschaften Myanmars und Chinas gesichtet. (Diese Funktion gefiel mir schon immer gut in Dark Zen's Blog - nicht einfach löschen und neu schreiben, sondern die alte Version durchgestrichen stehen lassen. Auf Wunsch meiner "Informantin", die diesen Beitrag inspirierte, schreibe ich stattdessen allgemeiner - und noch reißerischer (auch damit ein treuer Leser weiter vom hiesigen BILD-Zeitungsstil reden kann:) "hoher asiatischer Besuch mit Bodyguards in Luxuskarossen" gesichtet.

Agganyani selbst könnt ihr in längeren Filmchen der Pagode Phat Hue sehen, wenn Ihr googelt.

Kommentare

  1. Hallo Ike, wegen Deinem Link auf Phat Hue habe ich darauf verzichtet, Deinen Kommentar zu veröffentlichen. Meines Wissens war An Shin Thomas zwar in Frankfurt, aber nicht in der Pagode selbst. Er interessiert mich nicht, er folgt ja selbst einem falschen "Meister" (TNH) und bei TTS hat er auch nichts bewirkt, sonst hätte der ja keine Robe mehr an.

    Ansonsten bitte per email.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Das Sichten und Freischalten der Kommentare kann dauern.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Falscher "Shaolin-Mönch" aufgeflogen

Den aktuellen Artikel zu Shi Heng Yi (Tien Sy Vuong) findet Ihr hier.    Am Samstag, den 19.03.2011, ist in der Süddeutschen Zeitung ein größerer Artikel über den Fake-Abt (Shi Heng Zong alias Monroe Coulombe) des "Shaolin Temple Europe" erschienen - Seite 11: "Der Shaolin-Schwindel". Wir hatten bereits im Januar 2010 das Thema aufgegriffen. (Dank an Heino für den Tipp.)

The poser Shi Heng Yi alias Tien Sy Vuong / Der Blender Shi Heng Yi vom Shaolin Tempel Europe

(English version first, translated with DeepL - zunächst auf Englisch, unten auf Deutsch) Since last year, I have been improvising a series of YouTube posts that deal with a certain "Shi Heng Yi". You can find the playlist here . Back in 2011, I took a critical look at the "Shaolin Temple Europe" (later the newspaper SZ reported on it). The "Shaolin Temple Europe GmbH " of the same name is now headed by Shi Heng Yi, who is said to have a business degree (MBA), among other things. This man, whose real name is Tien Sy Vuong and whom I have so far described as German-Vietnamese, is trying hard to market himself in social and other media as a " Shaolin master of the 35th generation " and also offers online courses. In the meantime, two people have reported "threats" and warnings to me via Messenger and in a forum. In one case, a critical video was deleted and only uploaded again in abridged form, in which a former student of Shi Heng Yi (S

Die Kommerzialisierung der Shaolin

Am Samstag Abend lief unter "Spiegel TV" (d.h.: besserer Boulevardjournalismus) ein mehrstündiges Porträt über einen engagierten jungen Mann, der sich dem "Shaolin-Tempel" in Kaiserslautern angeschlossen hat. Sein Werdegang wurde über einen längeren Zeitraum verfolgt, Ausschnitte dieser Sendung hatte ich schon mal gesehen. Keine Frage, der junge Mann meinte es ernst und war sympathisch. Wie ein freundlicher, harmloser Herbergsvater kam dann sogar der Abt rüber, Shi Heng Zong genannt, oder auch: der Sitaigung. Da macht einen ja schon mal stutzig, dass ein bärtiger Deutscher nur noch mit chinesischen Namen tituliert wird. Dabei hat er die buddhistischen Essensgebete durchaus eingedeutscht, und auch die Aufnahmezeremonie des jungen Mannes als Mönch lief ganz verständlich und routiniert auf Deutsch ab. Man muss den Leuten hinter dem Tempel auch ihre Ehrlichkeit (oder Naivität?) lassen, mit der sie den Werdegang des Abtes beschreiben, den wir natürlich - bei seiner Le