Ich habe mich köstlich amüsiert, aber an dieser Diskussion im Forum der DBU [gibt es schon länger nicht mehr, Januar 2019] nicht beteiligt. Der User "karmahain" macht sich hier stark für Eckhart Tolle und seine Hauptlehre, im Hier und Jetzt und damit leidensfrei zu sein. Nachem er, diesen zitierend, den Buddhisten auch ihre Konzepte vorhält, bekommt er prompt ein paar japanische Zen-Begriffe um die Ohren geschlagen! Insbesondere die Zen-Buddhisten wehren sich vehement gegen jemanden, der so ganz ohne Zazen zu den wesentlichen Erkenntnissen vorgedrungen sein will, oder sagen wir: insbesondere die Dôgen-Adepten. Dabei sollten sie sich freuen, dass da jemand den Weg fort von Ole Nydahl fand und nicht rettungslos verloren war.
Natürlich ist Skepsis angebracht, wenn einer, der eigentlich Ulrich heißt, sich Eckart nennt (hätte er sich mal ein Beispiel an mir genommen - dann wäre er jetzt treffenderweise U.L. Rich). Und wenn man mal die ebenfalls beim gemeinen Volk recht populären Bücher eines Paulo Coelho gelesen hat, dann weiß man auch gleich, wann einer in den Weisheiten der Welt wildert und geschickt nur mit Wasser kocht. Doch inwiefern ist tatsächlich etwas anderes nötig als das von Tolle behauptete eigene Erwachen und konzeptfreie Verwurzeltsein im Hier und Jetzt?
Natürlich ist Skepsis angebracht, wenn einer, der eigentlich Ulrich heißt, sich Eckart nennt (hätte er sich mal ein Beispiel an mir genommen - dann wäre er jetzt treffenderweise U.L. Rich). Und wenn man mal die ebenfalls beim gemeinen Volk recht populären Bücher eines Paulo Coelho gelesen hat, dann weiß man auch gleich, wann einer in den Weisheiten der Welt wildert und geschickt nur mit Wasser kocht. Doch inwiefern ist tatsächlich etwas anderes nötig als das von Tolle behauptete eigene Erwachen und konzeptfreie Verwurzeltsein im Hier und Jetzt?
Schon im Palikanon lesen wir, dass ganze Massen allein vom Hören bestimmter Buddhaworte erwachten. In der Zentradition setzt sich dieser Eindruck in der - wenn auch teils paradoxen - Koan-Überlieferung fort, in einem Klassiker wie dem Denkôroku wird eine ganze Chronologie von Meistern auf den Buddha zurückgeführt, indem man ihre Erleuchtungserlebnisse überwiegend in Dialogszenen einbindet. Wenn im Palikanon von dyana die Rede ist, dann ist Versenkung gemeint, ohne den Zusatz "sitzen". Und keineswegs wird "Übung" gleichgesetzt mit Meditation oder Zazen. All diese Argumente können also auch an einem Buddhisten abprallen, wenn er - ja, wenn er ein wenig belesen ist und nicht nur "sitzt".
Dann wird auch noch behauptet, es sei ein Missverständnis, dass "Praxis" (also hier: Übung = sitzen) etwas bringen müsse, ohne dass man sich klar macht, dass auch dies typischer Dôgen-Schulduktus ist - man vergleiche nur mal die "Ziele des Zen" von Yasutani Rôshi, selbst ein Dôgen-Fan: Konzentration (jôriki), Satori-Erwachen (kenshô-godô) und Verwirklichung im Alltag (mujôdô-no taigen). Danach wird natürlich darauf hingewiesen, dass man Gelesenes empirisch zu überprüfen habe. Wollen wir mal wetten, wer da mehr Nieten zieht, der fette Palikanon oder die wenigen zitierten Kernaussagen Tolles?
Wenn man diesen einen Thread liest, weiß man, wie leicht die Zen-Adepten zu entlarven sind. All ihre Praxis für die Katz. Die schlichten, zitierten Weisheiten eines cleveren Geschäftsmannes würden das Herz des 6. Patriarchen mehr erfreuen als all die reflexhafte Wehrhaftigkeit der Zennies, die diesen auch noch bestätigt. Und ganz nebenbei watscht "karmahain" sogar den Ole Nydahl ab, indem er dessen Rat zitiert, man solle keine anderen (als seine) Bücher lesen.
Desweiteren dieser Satz der Userin Kokoro: "Was bei Tolle in seinen Gruppen passiert, das ist eine Form der Gehirnwäsche - die Gruppe sitzt in Stille 10 bis 20 min - dann hört oder sieht sie 1 1/2 Stunden Tolle und dann sitzt sie nochmals 10 oder 20 min. Diskutiert soll nicht werden, da dass den Verstand und das Ego stimulieren würde." Ist das nicht urkomisch? Da ersetze man mal einfach Tolle mit Zenlehrer XY, und schon ist man auf einem Sesshin.
Falls jemand im Forum bemerkt, was das für eine Perle ist, und sie löscht und unter den Teppich kehrt (was bei der DBU ja Alltag ist, so wie offenbar gerade einem Geschädigten von Dr. Sex geraten wurde, nicht vor Gericht zu gehen) - ich hab das alles kopiert. Ein Glanzstück!
"Bis Du es eben erkannt hast und dann macht es auch keinen unterschied mehr ob Du eine Wand anstarrst oder das Klo putzt." (karmahain) Selbst da wurde ihm noch widersprochen. Ich verneige mich vor Dir, karmahain!
Denkt nun einer tatsächlich, ich sei ein Tolle-Fan? Weit gefehlt. Hier findet Ihr schnell, woran auch er scheitert und als Wohlfühlprediger entlarvt wird. Es ist seine Idee des "Schmerzkörpers", die "Summe biografischen Leidens", die sich auflöse, wenn man die Identifikation damit beende. Wir jedoch sind in diesem Moment genau das, was wir - biografisch, leidend wie nicht-leidend - geworden sind, selbst wenn wir dieses Karma abschneiden. Denn geformt wurden wir auch von Dingen, auf die wir keinen Einfluss hatten und die nicht unserem individuellen Karma unterliegen. Die Nicht-Identifikation damit beendet nicht die ganz inviduelle Geschichte. Und der eigentliche Schmerzkörper ist genau das, was auch mit dem Dharma nicht überwunden wird - der Körper ist es, der dem Geist seine Grenzen setzt. Hier, ganz am Anfang der buddhistischen Lehre, beim falschen Nachplappern der Vier Edlen Wahrheiten, wird auch von den Plagiatoren Buddhas der entscheidende Fehler gemacht. Sie glauben, alles hinter sich lassen zu können, statt es anzunehmen als das, was es ist.
Bei Minute 1:25 in folgendem Filmchen [das Video wurde natürlich inzwischen gelöscht, Januar 2019], wenn seine Augen zur Seite wandern und sein Blinzeln zunimmt, könnt ihr erkennen, wo seine eigenen Zweifel liegen. Zuvor sprach er von Erkenntnissen der Psychologen, dass 98-99 % unserer Gedanken sich wiederholend (repetitive) wären, um dann zu behaupten, eine Menge unseres Denkens sei negativ. Was aber bedeutet "negativ", was "positiv"? Sieht der gelernte Forscher Tolle unsere Gedanken etwa als Ionen an? Hier scheint Tolle doch eher über sich zu sprechen. Mein Denken ist klar, und wäre das meiner Mitmenschen nicht überwiegend "positiv" (im Tolleschen Sinne), dann würden wir es gar nicht miteinander aushalten. Im Erwachen werden wir jedoch über solche Wertungen hinausgehen. Ohne dieses Darüberhinausgehen gibt es auch keine Befreiung im Hier und Jetzt.
Bei Minute 1:25 in folgendem Filmchen [das Video wurde natürlich inzwischen gelöscht, Januar 2019], wenn seine Augen zur Seite wandern und sein Blinzeln zunimmt, könnt ihr erkennen, wo seine eigenen Zweifel liegen. Zuvor sprach er von Erkenntnissen der Psychologen, dass 98-99 % unserer Gedanken sich wiederholend (repetitive) wären, um dann zu behaupten, eine Menge unseres Denkens sei negativ. Was aber bedeutet "negativ", was "positiv"? Sieht der gelernte Forscher Tolle unsere Gedanken etwa als Ionen an? Hier scheint Tolle doch eher über sich zu sprechen. Mein Denken ist klar, und wäre das meiner Mitmenschen nicht überwiegend "positiv" (im Tolleschen Sinne), dann würden wir es gar nicht miteinander aushalten. Im Erwachen werden wir jedoch über solche Wertungen hinausgehen. Ohne dieses Darüberhinausgehen gibt es auch keine Befreiung im Hier und Jetzt.
Das kann man doch alles gar nicht über einen Kamm scheren. "Die Zen Buddhisten glauben dies" usw-nein nein nein so einfach ist das nicht
AntwortenLöschenOb Tolle gut ist oder nicht bleibt dem Individuum überlassen. Ich kenne sogar "Buddhisten" die sind "Türken" (!) :)
Hallo hier ist karmahain aus dem DBU Forum,
AntwortenLöschenschön, dass ich es auf Deinen Blog geschafft habe, kannst ja gerne Deine Kritik in Form dieses Videos ins Forum stellen, oder aber einen Blog aufmachen :"Kritik an Eckhart Tolle- Wie ein ZEN Rüpel vorerst scheitert" ;-)
Lieber Karmahain (Thilo), ich schreibe nicht mehr im DBU-Forum, habe auch gar kein Passwort mehr. So wichtig finde ich Tolle nicht, da er ja nix Neues sagt, aber Dein Einsatz für ihn ist trotzdem recht. Ich muss mich nicht weiter auf Tolle einschießen, was er sagt, ist ja im Großen und Ganzen in Ordnung, und man kommt relativ leicht drauf, wie der Link Kokoros auf den jungen, offenbar nach einem Schlaganfall Erwachten zeigt, der ganz ähnlich spricht.
AntwortenLöschenDen Einfluss der alten Zenmeister möchte ich jedoch nicht missen. Die sind nochmal von einem anderen Kaliber. Fast hätte ich ein Youtube-Video eingestellt, wo eine glatzköpfige Verfechterin des Equal Money-Systems die einfache Frage stellt, wie Tolle seine Lebensphilosophie einem einbeinigen Kind usf. vermitteln würde. Offenbar musste sie zwischenzeitlich das Video sogar mal runternehmen, weil der Tolleclan aktiv wurde. Das Leben ist komplexer, als Tolle - nach außen hin - meint.
Also ich fand die Diskussion ja auch ganz lustig. Ein einbeiniges Kind? Würde ich gerne mal den Link sehen. Tolle Aussagen sind manchmal ganz schön hart. Allerdings wirkt es bei ihm gleaubwürdiger, denn wie er es sagt da schimmert eine gewisse Weisheit einfach durch. Diese Weisheit lässt sich eben nicht mit Worten beweisen... Das Leben ist eigentlich viel einfacher als Tolle es meint. Aber einfach nicht im Sinne von langweilig sondern einfach schön. Und dies in dem einzigen Augenblick den es gibt, dem jetzt, zu erkennen. Das ist das ganze Geheimnis. Alle spirituellen Lehren zeigen immer wieder auf diesen Punkt und um so aktiver unser Verstand wird desto eine größere komplexere Lehre brauchen wir um die immer wieder zu erkennen...
AntwortenLöschenIch freue mich aber weiterhin über Kritik an Tolle, also leg los in Deinem Blog...
Viele Grüße
Den Film kannst Du selbst auf youtube suchen, habe keinen Link. Sicher findet sich dort noch mehr an Kritik. Es geht darum, dass Wohlfühlbuddhisten am Leiden scheitern. Das Leben ist nicht nur "einfach schön". Darum das Beispiel von Leidenden, die in einer ganz anderen Realität des Hier und Jetzt leben, wenn die Schmerzen ihres Körpers ihrem Leid die Grenzen aufzeigen. Diese Wahrnehmung wird von Tolle ausgeblendet, weil sie sich nicht so gut verkaufen lässt.
AntwortenLöschenTolle geht sogar sehr oft auf Menschen ein, die starke körperliche Leiden haben. Auch dieses Leiden ist unser Lehrer. Das Leiden ist nun mal da. Aber wenn wir die Sichtweise darauf ändern dann kann sich dieses Leiden transformieren. Das ist dann wohl Leidenschaft. Man schafft das Leiden bzw. transformiert es. Tolle sagt nicht geh dem Leiden aus dem Weg. Sondern sei voll präsent wenn du leidest. Wir können natürlich versuchen das zu tun um auf einer äußeren Ebene das Leiden zu mindern. Aber auf der inneren Ebene löst es sich viel schneller auf wenn wir es annehmen wie es ist. Wenn wir es versuchen zu bekämpfen und einen inneren Widerstand aufrecht erhalten, dann wird es nur noch stärker. Das "Karma" des Leidens bleibt, auch wenn man "erwacht" ist. Tolle wird oft gefragt, ob er mal weint oder wütend ist und auch krank wird. All das erlebt er natürlich auch und er weist darauf hin, dass dieses Leiden den "Sinn" hat und noch mehr in das jetzt zu begeben. Man könnte auch andersherum sagen dass wir Leiden weil wir nicht im jetzt sind. Aus "karmischer" Sicht könnte man sagen weil wir in unzähligen anderen Formen aus "anderen Leben" nie immer voll bewusst im jetzt waren schwingt das Leiden noch eine Weile nach. Der eine Schritt ist kein neues Leiden für sich und andere zu schaffen. Der andere ist das Leiden das da ist zu transformieren. Jeder hat da seine Geschwindigkeit. Der Körper ist natürlich als Form immer auch eine Begrenzung. So wie jede Form entsteht vergeht sie auch wieder und wir Leiden nicht weil diese Formen vergehen, sondern weil wir uns (Ego) mit ihnen identifizieren und glauben die Formen dürften nicht vergehen. Tolle hat viele Menschen die schwer krank waren und dann gestorben sind begleitet und berichtet immer wieder wie viele kurz vor ihrem Tod, das formlose hinter ihrer Form , ihrem Körper, ihrer Identität, ihrer Geschichte erkennt haben. Und dies ist eine Befreiung die leider bei vielen erst am Ende ihres Lebens intensiv erleben. Bei der Spiritualität geht es ja eben darum bereits zu sterben bevor man stirbt. Denn Sterben werden alle Formen. Wenn wir dies akzeptieren, dann gibt es den Tod auch nicht mehr als Gegenteil vom Leben sondern als Gegenteil von der Geburt. Auch der können wir keinen Körper ohne den Tod haben. denn der Körper ist eben die Form und der Tod das ende einer Form. Das was dies erkennt ist das formlose in uns das nicht vergeht. Und der Zugang dazu ist immer im jetzt. denn Gedanken an Zukunft oder Vergangenheit sind eben auch nur Formen die wieder vergehen. Wir sterben jeden Augenblick und werden wieder geboren. Auf Körperlicher Ebene wissen das natürlich alle da sich unser Körper ständig erneuert. Aber auch auf Gedanklicher und emotionaler ebene ist das so. Und was bleibt? Der Beobachter der dies im jetzt erkennt...
AntwortenLöschenLese einfach mal Tolle und vielleicht erkennst Du dass auch Deine Form als ZEN-Rüpel sich wieder auflösen wird.
Mit dem Lesen scheinen sich ja ZEN Leute sowieso schwer zu tun. Das sieht man auch gut im Forum. Da schnappen viele ein paar ZEN Begriffe auf und glauben alles "verstanden" zu haben. Das es aber gar nicht so sehr auf die Worte ankommt sondern die Worte selbst ja nur Formen sind um auf das formlose, was man nicht in Sprache ausdrücken kann hinzuweisen, dass fällt vielen leider Schwer, weil sie sich noch zu sehr mit dem Verstand identifizieren und dieser eben die Lebendigkeit, die zwischen den Zeilen hin durchschimmert, verdeckt...
Und vielleicht schreibst Du dann auch mal Bücher die Menschen einen Zugang dazu bieten und sich gut verkaufen lassen.( Hab Deine Bücher nicht gelesen und weiß auch nicht wie gut sie sich verkaufen aber würde mir natürlich wünschen, dass Du durch Deine Bücher viele Menschen inspirieren kannst)
Viele Grüße
Hab das Video gefunden:
AntwortenLöschenhttp://www.youtube.com/watch?v=F7Mxxoy5bHs
Die "Kritik" zeigt einfach nur, dass sie sein Buch gar nicht ganz gelesen hat sondern sich nur einzelne Aussagen herausnimmt. Sie scheint zu glauben dass man alle Probleme durch ihr equal moneysystem lösen kann. Das ist natürlich eine Illusion. Sie sagt das körperliche Leiden wäre durch eine "gerechte" Verteilung nicht mehr da. Auch das ist eine Illusion. In Deutschland und anderen reichen Ländern muss sicher keiner verhungern, erfrieren oder wegen einer Verletzung und Krankheit die Heilbar ist unnötig leiden oder sofort sterben. Und trotzdem Leiden wir. Auch körperlich. Durch Alter und Krankheit und Tod. Dies lässt sich nicht durch ein äußeres System verhindern. Es lassen sich sicherlich die groben Formen des Leidens auffangen. Aber wie wir alle wissen verschieben sich dann einfach die Ebenen auf die Psyche. Das heißt nicht, dass die Möglichkeiten durch gute Ernährung, Bewegung und medizinische Versorgung nicht Errungenschaften sind, die es zu erhalten wert sind. Sondern, dass wir das Leiden nicht über Gesetze oder ein System verbieten oder bekämpfen können. Dies scheint vielen Idealisten hart zu erscheinen aber es ist eben wie es ist.Buddha hat dies auch nie behauptet und hatte selber altersbedingte Rückenschmerzen und ist an einem verfaulten Stück Fleisch gestorben. Ich persönlich finde auch Ideen wie das bedingungslose Grundeinkommen spannend. Aber ich glaube nicht dass wir dadurch kein Leid mehr haben. Es ist eher so , dass sich das Leiden auf eine andere Ebene anhebt. Viele werden dann eben nicht mehr so jammern können und sich beklagen warum das Leben denn so hart und schwer ist, weil sie nie eine Chance hatten sich zu entwickeln, weil ihnen ja das Geld gefehlt hat und sie immer so hart arbeiten mussten um etwas zu "erreichen". Solange wir glauben in der Welt der Formen unsere Erfüllung zu finden werden wir alle weiter Leiden. Denn diese Formen können uns auf Dauer nicht glücklich machen. das erkannte auch schon Buddha. Er hatte alles was man haben konnte und war unzufrieden. Die Welt der Formen sind wunderbar, wenn wir diese Welt ehren und nicht daran anhaften und uns darin verlieren. Und die meisten Menschen besonders im Westen sind dem total verfallen. Deswegen gibt Tolle ein ganz gutes Gegengewicht und auch in spirituellen Ländern wie Indien verkauft sich sein Buch sehr gut, weil die spirituellen Formen die es dort gibt auch bereits sich verloren haben in der Welt.
Soweit mal zu dieser Kritik aber kann sich ja jeder selbst ein Bild machen...
"Man könnte auch andersherum sagen dass wir Leiden weil wir nicht im jetzt sind." Du sprichst wieder nur vom Leiden AM Leiden, also der falschen Einstellung, wie man sie im Moment z.B. im Medienhype um den demenzkranken Rudi Assauer zitiert findet in seiner Frage: "Warum gerade ich?"
AntwortenLöschenWir leiden jedoch auch, wenn wir im Jetzt sind.
"Bei der Spiritualität geht es ja eben darum bereits zu sterben bevor man stirbt." Diesen Satz findet man auch bei Dôgen-Anhängern, dort ist das Sterben auf dem Sitzkissen gemeint, das Sterben des Egos, das Ablegen alter Gewohnheiten usf. Er führt in dieser Hinsicht in die Irre. Das physische Sterben kann man nicht vorwegnehmen, auch gedanklich nicht.
"Wir sterben jeden Augenblick und werden wieder geboren."
Das hat mit dem Sterben "am Ende" nichts zu tun. Ein Kreislauf des Lebens bedeutet nicht, dass alle Stationen darauf beliebig gleich sind.
"Lese einfach mal Tolle" - das ist in Auszügen schon mal geschehen. Mich interessiert nur noch die Phase seiner Kindheit, als er mit 13 zum Vater ging, weg von der Mutter - so hatte ich das verstanden. Vielleicht kennst du dazu Aussagen von ihm.
Ich schrieb doch, an seinen Quintessenzen erkenne ich schnell, wo er gewildert hat. Ich habe kein Bedürnis, ihn weiter zu lesen. Alles, was er an Wesentlichem sagt, habe ich auch schon gesagt - ohne ihn gekannt zu haben. Dass meine Form sich auflöst, ist doch selbstverständlich. Es gibt für mich keinerlei Erkenntnisgewinn durch Tolle, ich denke jedoch, dass er selbst gewinnen könnte, wenn er sich mit dem Leiden nicht durch seine Projektionen auseinandersetzen würde.
Dieses Problem haben aber auch einige der mit dir diskutierenden Buddhisten. Sie verstehen ebenfalls nicht, dass die Erkenntnis der "Formlosigkeit hinter der Form" (so deine Formulierung, im Herzsutra "Leere ist Form, Form ist Leere") nur eine spirituelle Befreiung sein kann, also ein Trostmodell, um mit der Unmöglichkeit, den Tod zu vermeiden, klar zu kommen. Erst wenn die Form wieder Form ist und die Leere Leere, findet Befreiung im Zen statt.
Wir leiden jedoch auch, wenn wir im Jetzt sind.
AntwortenLöschenNein nicht Du leidest sondern Dein Verstand weil er mit dem jetzt nicht klarkommt und für mehr Beschäftigung auf die Strasse geht. Deswegen haben wir auch Beschäftigungstherapie wie ZAZEN, das klingt dann total cool für den Verstand und es wird einem auch ein Betriebsfond angeboten.
Im Jetzt erkennst Du das Leiden natürlich. Deinen Körper, Deine Emotionen und Deine Gedanken. aber wer erkennt da? Wenn Du dich mit dem Leiden identifizierst und es weghaben willst dann leidest Du auch. wenn Du aber einfach nur schaust was da ist dann kannst Du Dich im jetzt davon befreien.
"
Diesen Satz findet man auch bei Dôgen-Anhängern, dort ist das Sterben auf dem Sitzkissen gemeint, das Sterben des Egos, das Ablegen alter Gewohnheiten usf. Er führt in dieser Hinsicht in die Irre. Das physische Sterben kann man nicht vor wegnehmen, auch gedanklich nicht.
"
Richtig mit Gedanken kannst Du auch nix vor wegnehmen, denn sie sind nur Formen. Sterben kannst Du nur im jetzt. Wenn Du das jetzt als irre bezeichnest, dann ist das Dein Verstand. Denn für den gibt es kein jetzt. In dieser Dimension existieren eben kein Gedanken. Die sind viel zu langsam und existieren nur in der Zeit.
"
"Lese einfach mal Tolle" - das ist in Auszügen schon mal geschehen. Mich interessiert nur noch die Phase seiner Kindheit, als er mit 13 zum Vater ging, weg von der Mutter - so hatte ich das verstanden. Vielleicht kennst du dazu Aussagen von ihm.
"
Du hälst Dich an der Form Tolle fest. Seine Person ist überhaupt nicht wichtig, das betont er sehr oft. In dem Augenblick wenn er einen Vortrag hält hat er eine Funktion als Lehrer. Danach wenn der Vortrag fertig ist, hat er diese Funktion nicht mehr. Es gibt viele Interviews im Netz wo er ein wenig über seine Kindheit spricht. Auch in Vorträgen erwähnt er manchmal sein Gefangensein von Gedanken wie "mir passiert immer nur schlechtes" als er ein Kind war.
"
Ich schrieb doch, an seinen Quintessenzen erkenne ich schnell, wo er gewildert hat. "
Das ist nicht besonders schwer, denn er nennt ja selber die Lehrer die ihn inspiriert haben seine Erfahrung in Worte ausdrücken zu können. Auch die Bibelstellen oder Aussagen von Buddha und auch Geschichten aus dem ZEN und aus dem Taoismus nimmt er ja gerne.
"
Alles, was er an Wesentlichem sagt, habe ich auch schon gesagt - ohne ihn gekannt zu habe
"
Die Worte sind nicht so wichtig, sondern ob man die Lebendigkeit erfahren kann im hier und jetzt. Ob sie dazu führen weniger zu Leiden und anderen weniger Leid anzutun.
"
Es gibt für mich keinerlei Erkenntnisgewinn durch Tolle, ich denke jedoch, dass er selbst gewinnen könnte, wenn er sich mit dem Leiden nicht durch seine Projektionen auseinandersetzen würde.
"
Was sind denn seine Projektionen? Dann bitte schon Quellenangaben oder einfach hinsetzten und klappehalten. Oder vielleicht doch ein Buch schreiben "Kritik an Eckhart Tolle- Vorerst gescheitert"
"Erst wenn die Form wieder Form ist und die Leere Leere, findet Befreiung im Zen statt."
ZEN ist ein Etikett für Deinen Verstand. Weil sich das jetzt so langweilig anhört und Dein Ego etwas exotischeres braucht und sich ZEN Rüpel und ZEN Bücher schicker anhören als JETZT Rüpel oder JETZT Bücher von einem Mann mit Ziegenbart....
"Nein nicht Du leidest sondern Dein Verstand weil er mit dem jetzt nicht klarkommt und für mehr Beschäftigung auf die Strasse geht. Deswegen haben wir auch Beschäftigungstherapie wie ZAZEN (...)"
AntwortenLöschenDas hat mit mir nichts zu tun. Ich will dir auch nicht einfach hier in meinem Blog ein Werbeforum für Tolle geben. Die Diskussion mit Zazen-Buddhisten kannst du ja im DBU-Forum fortführen, das sprengt den Rahmen meines Blogs. Bei mir hier kann man alles, was Tolle lehrt, kostenlos nachlesen, und noch mehr.
"wenn Du aber einfach nur schaust was da ist dann kannst Du Dich im jetzt davon befreien."
Nein, dann bin ich ggf. Schmerz. Der Wunsch nach Befreiung ist selbst eine Illusion, ein Anhaften.
Damit ist auch diese Frage beantwortet: "Was sind denn seine Projektionen?" Die Projektion besteht in der Ausdehnung des Spirituellen auf das Nicht-Spirituelle - den Schmerz an sich. Dieser ist eine schlicht physische Gegebenheit.
"ZEN ist ein Etikett für Deinen Verstand."
Tolle ist ein Etikett für deinen Verstand. Ich habe dir damit nur erklärt, warum die Zen-Lehre tiefer als die Tolle-Lehre ist, und der tieferen Erkenntnis einen provisorischen Namen gegeben. Ich könnte auch sagen: GuiDos Lehre. Auch ich und mein Name ist da nicht wichtig. Dennoch gibt es einen Unterschied, und den benennt man eben mit Worten.
"Die Worte sind nicht so wichtig, sondern ob man die Lebendigkeit erfahren kann im hier und jetzt. Ob sie dazu führen weniger zu Leiden und anderen weniger Leid anzutun."
Hier kommen wir zu meiner einzigen Frage. Ehe du wieder ins Belehren kommst - das würde ich nur löschen. Ich lasse nur noch eine Antwort auf diese Frage zu:
Wie viel Besitz hat Eckart Tolle?
Ich möchte hier keine Erklärungen, sondern ein ungefähres Ausmaß seiner Besitzverhältnisse. Wer mich kennt weiß bereits, inwiefern dies mit Leiden zu tun hat.
(Es folgten weitere lange Kommentare von Karmahain ...)
AntwortenLöschenKarmahain, ich hatte dich ja gewarnt. Schreib dir nicht die Finger wund. Ich rate dir davon ab, einen Feldzug für einen Millionär zu führen, falls er dich nicht gut dafür bezahlt. Oprah Winfrey hat keine Unterscheidungskraft, sie hat auch schon Thich Nhat Hanh eine Plattform geboten. Sowohl Oprah Winfrey wie auch Eckart Tolle sind reich. Das ist kein Grund für Neid. Es ist eine Feststellung. Meine Meister sind allesamt arm. Wenn sie reich zu werden droh(t)en, mach(t)en sie sich unverzüglich materiell arm. Winfrey und Tolle können nicht mit dem vagabundierenden Zen-Meister verglichen werden, der die weggeworfenen Essensreste der anderen aus dem Abfallkorb verspeist. Es ist wie mit einem Lehrling, der gleich Meister (seiner selbst) sein will, aber die wesentlichen Erfahrungen ausgelassen hat.
Die Botschaft von Tolle ist doch ganz einfach, warum dann monatliche TV-"Kurse" (Eckart Tolle TV) - wie oft muss einer denn Plattitüden hören, ehe sie sitzen? Meine Frage lasse ich hier stehen. Die Antwort kann dich irgendwann zur Einsicht bringen. Es ist besser, du findest sie selbst.
Namaste!
AntwortenLöschenIch habe mir nach Empfehlung eines "Mitsitzers" Tolle's Werk "Eine neue Erde" geordert - aus Bequemlichkeit und aufgrund von Vorsätzen in Bezug auf den Kauf von Papierwerken als Hörbuch.
Gestern habe ich das gute Stück erstmals zu Ende gehört.
Die Inhalte sind aus meiner eingeschränkten Sichtweise schon sehr der Zen-Philosophie (so man das denn so bezeichnen will) nahstehend und es wird auch häufig Buddha zitiert oder alte Zen-Geschichten bzw. Koans. Auch Bibel-Passagen werden "aus diesem Licht" interpretiert, was wohl orthodoxe Christen zum Aufstoßen bringen wird (ich fand das dann teilweise etwas weit hergeholt, aber doch sehr interessant).
Auch wenn ich das Buch vorbehaltlos weiterempfehlen würde (für die "Mitfaulen" natürlich als Hörbuch), muss ich doch sagen dass ich auch finde, dass Tolle etwas zu undifferenziert auf körperliche Schmerzen eingeht. Es hatte für mich den Anschein, als ob er zu oft Gunnery Sgt. Hartmann aus "Full Metal Jacket" mit seinem Spruch "Schmerz ist Ansichtssache!" gesehen hat.
Auch seine Theorie in Bezug auf sein Konzept vom "Schmerzkörper" fand ich in dem Gesamtwerk irgendwie fehl am Platz, da nicht detailliert der Bezug zu einem der Hauptthemen, dem Ego, hergestellt wurde.
Es sei angemerkt, dass die Hörbuchfassung die Bezeichnung "ungekürzt" trägt.
Naja, davon abgesehen ein gutes Werk.
Mich persönlich verleitete es allerdings nun nicht dazu, den Eckart kennenlernen zu wollen oder ihn gar als Meister anzunehmen. Es ist einfach eine Quelle der Inspiration mit vielen guten Ansätzen...
... aber wahrscheinlich ist es auch "mein" Ego, das hier mitschreibt .-)
< gasshô >
Benkei
Namu-Amida-Butsu
Ich denke, er ist so eine Art lehrender Paolo Coelho, und weil er von ganz guten Autoren kopiert wie dieser, kann man auch im Allgemeinen nur schwer was gegen ihn haben.
AntwortenLöschenToole scheint mir einfach einer zu sein, der gutes Geld mit alten Buddhistischen Weisheiten, macht, welche er nicht versteht, die aber interessant tönen - solche gibt es viele. Wichtig ist allein, dass man selber ernsthaft den Weg sucht und sich nicht von einem solchen Guru was einreden lässt! Buddha sagte, glaubt selbst mir nicht, einfach weil ich Arhant genannt werde. Glaubt nur was ihr selbst als richtig empfindet und versteht!
AntwortenLöschenIch vermisse bei den Worten des Herrn E.T. eines und dies machte mich stutzig. Verbindung oder Verbundenheit oder welches Wort man auch immer für Advaita einsetzen möchte, damit der Verstand es greifen kann.
AntwortenLöschenWarum interessiert sich der Mensch immer was der andere so verdient .
AntwortenLöschenWarum löst es so verschiedenartige Emotionen aus?
Das löst nicht viele Emotionen aus. Das ist eine rationale Erkenntnis: Da erzählt einer von längst bekannten Weisheiten auf eine Art, die ihn reich macht. Die Motivation ist das Geld.
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