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Ajahn Brahm kapiert nix

Nach Sichtung dieses Filmes zu Ajahn Brahm möchte ich kurz auf ihn eingehen. In den letzten Jahren machte er vor allem Schlagzeilen, weil er die Nonnenordination des Theravada in Australien wieder einführte, wonach ihn Abkömmlinge seines Lehrers Ajahn Chah in Thailand exkommunizierten.
   Zunächst kommt Ajan Brahm hier als humorvoller und geerdeter Mönch rüber, was ihn sympathisch macht. Auch wenn man, wie ich, dem Ordensleben kritisch gegenüber steht - versetzte ich mich in seine Lage, würde mir die Reformation oder Wiederbelebung des Nonnenordens auch als überfällig und nötig erscheinen. Nun muss ich mich jedoch fragen, was soll der ganze Terz, wenn man dann mit dem Vinaya nicht ernst macht? Hierzu ein Hinweis zu einer für den Sommer angekündigten Veranstaltung der Pagode Phat Hue bzw. ihres Ablegers "Buddhas Weg", wo Ajahn Brahm sich offenbar ganz gerne aufhält:

10 Tages-Retreat vom 09. Juli (9.00 Uhr) bis 18. Juli 2012 (15.00 Uhr)

Kursgebühr: 351 €
Studenten und Schüler/innen mit Ausweis: 30% Rabatt
Zuzüglich Übernachtungs-/ Verpflegungskosten:
im Zweibettzimmer: 380 €
im Dreibettzimmer: 335 €
im Schlafsaal (4 Persoen): 290 €
im Einzelzimmer auf Anfrage: 515 €
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Ganz abgesehen davon, dass hier also andere "Ordinierte", die "Buddhas Weg" betreiben, einen Tagessatz von 50 Euro für Einzelzimmer und veg. Ernährung ansetzen (mit dem man sogar auf freier städtischer Wildbahn hinkäme, wenn man sich umschaut):

Die Kursgebühr soll laut der Website den Flug und dana für Ajahn Brahm abdecken. Für den Flug von Australien würden ca. drei Kursteilnehmer genügen. Weitere drei brächten ihm also bereits 1.000 Euro für 10 Tage. Das Ganze stinkt natürlich zum Himmel. Im Nachhinein scheint mir seine Nonnen-Aktion also eher vom eigenen Ego als vom Vinaya legitimiert. Man könnte auch sagen, den Ausschluss aus der Sangha hat er sich allein auf diese Weise verdient. Gleich und gleich gesellt sich eben gern.

Kein Wunder, dass da die Kuh weint.

Kommentare

  1. Hi,

    dann schick ihm doch mal einen hinweis, hatte ich selbst vor, nur auf seinen seiten ist keine e-mail adresse zu finden. vieleicht bist du erfolgreicher, oder auch nicht.

    lg

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  2. Ein Anruf erfolgte bereits letztes Jahr. Da gibt es eine gewisse "Beratungsresistenz". Ajahn Brahm ist ja bereits exkommuniziert und läuft trotzdem rum, als wäre nichts geschehen. Das hat er mit dem Vietnamesen gemein.

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  3. Danke für Deinen Hinweis. Im Quelltext seiner Seite habe ich folgende Adresse gefunden: http://www.bswa.org.au/the-committee.html

    Die BSWA ist die "Buddhist Society of Western Australia", Lehrer ist Ajahn Brahm. Auf der Seite sind verschiedene Ansprechpartner und Ihre e-mail adressen verzeichnet.

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  4. Hallo Anonym, möchtest Du dort hinschreiben? Wäre schön, hier auf dem Laufenden zu halten.

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  5. Ich finds schier unverschämt, was hier abgelassen wird, Asso triffts...schönen Tag noch

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  6. Ich verstehe garnicht weshalb man sich hier so aufregt. Wenn ihr euch wegen jemand anderen aufregt, habt ihr den Buddhismus nicht verstanden. Er hat eben einen gewissen rum erreicht und was er daraus macht ist seine sache auch wenn es nicht sehr buddhistisch scheint...seine Bücher und reden sagen viel aus und helfen auch wenn man sich darauf einlässt. IHR könnt jeder für sich selbst daraus schöpfen oder weiter rum argumentieren. Die frage ist, was bringt es euch. Seine ruhe stört ihr nicht und meine auch nicht :)
    übrigens würde ich auch nicht zu seinem retreat fliegen aber das ist meine Entscheidung. Ich gehe lieber zu lokalen retreats ;) auch besser für die umwelt

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  7. Doch, "wir" haben verstanden. Denn im Buddhismus (Zen) heißt es: Der andere, das bist auch du (das bin auch ich).

    Der Shakyamuni regte sich übrigens auch über andere auf. Lies mal seine Reden. Ständig werden da Leute runtergeputzt, die dies und das nicht nach seinem Geschmack machen. Unerhört!

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  8. Meine Güte! Das klingt ja ein bischen als wäre dem guten Brahm jemand neidig!? Solange er mit seinem "Vermögen" keine Untergrund-Armee züchtet sollten sich Nörgler wie ihr keine Sorgen machen - da gibt`s genug andere Typen auf der Welt. Ich vermute, dass Brahm das Geld für eher Wohltätige Zwecke verwenden wird, und keine dekadenten Drogen-Partys veranstalten wird... also, immer locker bleiben! Erleuchtende Grüße von mir!

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  9. Hast du dich denn etwas mit dem Buddhismus beschäftigt? Mönche dürfen in keiner Weise Geld annehmen. Genauso wenig entscheidet er über die Kosten einer Veranstaltung zu die er selbst eingeladen wurde.

    Dass das "Geldmacherei" ist stimmt, doch hat er damit wenig zu tun. Und viel hat er davon auch nicht, zumindest nicht in der Hinsicht wie du es beschreibst.

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  10. Hast du dich denn etwas mit diesem Blog beschäftigt? Mönche nehmen tatsächlich ständig Geld an, es gehört sogar in südostasiatischen Ländern zum Alltag. Ich bin gerade in einem Thai-Tempel gewesen, um mir 5.000 Baht zurückzuholen für eine reservierte Grab(aschen)nische, weil die Schwester der Toten nicht mit der Asche beikam und der Verschluss der Nische mit der von mir bezahlten Gedenktafel damit - nach hiesiger Anschauung - keinen Sinn machte. Für das (zeitlich "unbegrenzte") Anmieten der Nische hatte ich 6.000 Baht bezahlt, der Mönch behielt also hemmungslos tausend Baht ein (nachdem er auf meinen Vorschlag 500 Baht erst mal mit Verständnisproblemen reagiert hatte), holte mir das Bargeld aus einem Regal und ich machte meinen sarkastischen Wai zum Abschied. Meine Leistung war letztlich freiwillig, aber das Geld lag ganz direkt in seiner Hand, so wie es tagtäglich in Bettelschüsseln liegt.

    Wenn man sich diesem Thema nähert, sollte man unbedingten Recherchewillen mitbringen und darauf bestehen, in die privaten Bücher und Konten von Mönchen Einblicke zu bekommen, ehe man Aussagen wie du macht. Dann würde man z. B. feststellen, wie viel Geld direkt an diese Mönche für ihre Bestseller fließt usw.

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