Fundamentalisten gibt es auch im Buddhismus zuhauf. Nicht nur Theravadins, die am Wortlaut des Palikanon kleben, auch solche, die das Wort ihrer Lehrer und Überlieferungen - welcher Tradition auch immer - wie als gottgegeben ansehen. Stefan Weidner verglich das in seiner Islambetrachtung "Mohammedanische Versuchungen" (Frankfurt 2008) so: "Wie jede Religion die Mängel ihres Anfangs bis zu ihrem Verblühen mit sich herumschleppt und manche an diesen Mängeln verblüht ... Keine Religion ist frei davon, und die Aufgabe der Theologen besteht häufig nur darin, diese Mängel in Vorteile umzudeuten, sie wegzudiskutieren oder auf günstige Weise zu begründen und zu rechtfertigen. Sie gleichen damit den Chirurgen, die Geburtsfehler nachträglich operativ korrigieren, und wie ein Erwachsener nach einer solchen Operation von seinem ursprünglichen Gebrechen kaum etwas spürt und man es ihm nicht ansieht, erkennt der unbefangene Gläubige bei einer theologisch gut verarzteten Religion ...
Kommentare eines Zen-Rüpels