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Wie die Kritik an Rodrigo Gonzalez Zimmerling im Buddhaland verschwand (und was die dritte Regel bedeutet)


(Aktualisiert 2018) Vorsicht! Der unten kritisierte Lehrer bietet inzwischen als “Dharmacharya Rodrigo“ kostenpflichtige Onlinekurse an.

Hier nochmal eine Erklärung der dritten buddhistischen Regel, die auch für Laien gilt: sexuelles Fehlverhalten vermeiden. Sie wird leider immer wieder sehr fantasievoll (über)interpretiert und auf alles Mögliche angewendet.

Die Regel spricht sich mit den folgenden Worten gegen "sexuelles Fehlverhalten" aus: kamesu micchacara - kama: sexuell; cara: Verhalten; miccha: falsch.

Davon in Schutz genommen werden laut der Erläuterung des Buddha (siehe Anguttara Nikaya X. 176 und V. 287-292):

a) Mädchen, die noch unter der Obhut ihrer Eltern stehen (maturakkhita, piturakkhita)
b) Blumengeschmückte, d. h. Verlobte (malaguna-parikkhitta)
c) Verheiratete (sassamika)
d) Vom Dharma Geschützten, d. h. Nonnen (dhammarakkhita)
d) Strafgefangene (saparidanda)

Kurz gefasst also Verlobte (manch einer kennt noch diese Sitte, die vor der Heirat kommt), Verheiratete, Nonnen, Strafgefangene, unselbständige Mädchen (die Regel bezieht sich wörtlich nur auf Frauen, da der Buddha dabei zu Männern sprach!). 

Von daher gibt es also keine logische Ableitung, das Vergnügen mit Freudenmädchen sei etwa Fehlverhalten (es sei denn, sie würden unter eine der obigen Kategorien fallen). Darum war dieser Beitrag ursprünglich auch betitelt: "Warum Ikkyu bei den Freudenmädchen nicht die dritte Regel (sila) verletzte".

In den Jataka gibt es dazu noch ein bisschen Aberglaube, z. B., dass man durch übermäßigen Sex Asthma (sasa), Husten (kasa) oder Gelenkschmerzen (daram) bekäme. Wenn jemand Zweifel daran hat, dass dies Unsinn ist, möge er/sie Fachärzte befragen.

Nun war diese Erläuterung gerade im Forum "Buddhaland" gegeben worden, da wies ein User im dortigen Chat auf seinen Lehrer Rodrigo Gonzalez Zimmerling (RGZ) hin. Als ich auf die Webseite seiner "Samadhi Sangha" ging, wurde ich schnell stutzig. Nachdem ich ein paar seiner "Lehr"videos auf Youtube angehört hatte, formulierte ich meine Kritik und einige Anfragen an ihn. Im Folgenden die Zusammenfassung. Leider wurde der gesamte diesbezügliche Thread des Users "diamant" aus "Buddhaland" gelöscht, was meine Kritik an Zimmerling nicht nur stützt, sondern mir erst den Impuls gab, auch in diesem Blog auf ihn hinzuweisen und das Thema dieses Beitrages zu ändern.

- Auf der Webseite der Samadhi Sangha fehlt ein gescheiter Lebenslauf von RGZ. Mithilfe anderer User und durch Analyse der dortigen Fotos fand ich heraus, dass er bei der Neuen Kadampa Tradition und Dechen (Carola Däumichen) gelernt und teils auch gelehrt haben soll; beide Gruppen werden wegen ihrer Sektenhaftigkeit hier kritisiert.

- In der Selbstdarstellung von RGZ bzw. seiner Sangha finden sich ähnliche Charakteristika wie in den o.g. Sekten, zum Beispiel Selbstbeweihräucherung. Sie reicht von der Abbildung diverser Lehrer (die zum Teil nicht einmal namentlich benannt sind) auf den Fotoseiten - oft mit RGZ gemeinsam im Bild - bis hin zu Formulierungen dieser Art: "Die Samadhi-Sangha erschafft glückliche und mental ausgeglichene Praktizierende." (Seite "Über uns").

- Auf eine Anfrage nach seiner Qualifikation antwortete RGZ per email allgemein, er sei seit 20 Jahren Buddhist und würde seit 6 Jahren lehren; seinen tibetischen Namen Tenzin Mingyur habe er von "geshe rigzin gyaltsen", seinen Lehrertitel "Dharmacarya" von "mahathera bhante santharakkhita" (beides bisher von deren Seite aus nicht bestätigt).

- Ich habe beispielhaft zwei Videos von RGZ auf ihren Sinngehalt analysiert. Das erste handelt von Wut. Meine Kritik bestand darin, dass RGZs Darlegung sich wesentlich auf Wut gegenüber Menschen bezog, die Lehre von Pratigha im Palikanon jedoch viel umfänglicher ist und auch Gefühle anderer Frustration umfasst. In plakativen, vereinfachenden Lehren sehe ich zum einen ein mangelndes Verständnis des Dharma, zum anderen oft ein Anpassen an das, was Anwesende gern hören wollen ("Wohlfühlbuddhismus").

- Deutlicher wurden RGZs Fehldeutungen im Video zur dritten Sila, dem Thema dieses Blogs. Hier liest Zimmerling aus der oben erläuterten Regel z.B. ein Inzestverbot und ein Verbot jeglichen Sexes außerhalb einer Partnerschaft. Das steht da aber nicht. Solche Fehldeutungen haben leider weit reichende Konsequenzen, wie sich gerade im Forum "Buddhaland" zeigt, wo immer wieder ein mangelhaftes Grundverständnis der tatsächlichen Buddhalehren durch wilde Spekulationen von selbst ernannten oder schlecht ausgebildeten "Lehrern" ersetzt wird. RGZ, der mich zunächst noch zu einem Treffen in Berlin ermutigt hatte, stellte dann auch vorsorglich die Kommunikation mit mir ein, indem er mir sofort diverse Dinge unterstellte - was in meinen Augen das Kennzeichen ungenügender Lehrer ist, die sich über andere stellen wollen und mittels rhetorischer Worthülsen schlechte Kommunikation betreiben (und "Ärger", "Unkenntnis", "negative Rede" unterstellen).

Tatsächlich konnte RGZ seine Thesen nicht stützen und gab nur einen müden, allgemeinen Hinweis auf die Kommentarliteratur, ohne relevante Quellenangabe und Zitat. Die - durchaus umstrittene - Kommentarliteratur stammt jedoch in der Regel von Buddhaghosa (RGZ erwähnte selbst nur "majjhima nikaya atthakatha"), und für einen großen Teil davon müsste man schon spezielle Sprachkenntnisse haben, um überhaupt zu verstehen, worum es geht.

Die Tatsache, dass man im "Buddhaland" auf die Löschung der sachlich begründeten Kritik an Rodrigo Gonzalez Zimmerling und seiner Samadhi Sangha einwirkte - die sich gern im Buddhistischen Haus Frohnau (Berlin) trifft -, wirft einen weiteren Schatten.

Am Übelsten könnte man Rodrigo Gonzalez Zimmerling aber nehmen, wie er indirekt einigen von der Bereitschaft zur Organspende abrät, indem er zunächst von einem "Geist" faselt, der sich im Sterben von Händen und Füßen nach und nach zurückzöge (die Frage ist bloß, wohin?) und dann betont, dieser Geist eines Sterbenden könne so gestört werden, dass sich eine "Negativität" (sic!) entwickle und eine niedere Wiedergeburt drohe. Zu allem Überfluss setzt er eine Unfähigkeit zur (nachtodlichen) Organspende auch noch mit einer fehlenden Bereitschaft im Leben gleich, Knochenmark oder Blut zu spenden. Auch das kann man heutzutage aber noch im Tod. Man sollte also stattdessen Vorsorge treffen, dass man mit einer guten Tat abtritt.

(Für eine differenziertere Sicht des Buddhismus auf das Thema der Organspende siehe hier.)

Kommentare

  1. Lächerlich. Die Organspende ist überhaupt eine der nobelsten Sachen, die man überhaupt machen kann. Mein Onkel ist dank Organspender noch am Leben. Meine Familie und ich sind diesem Menschen für immer dankbar. Es sollten sich so viele Menschen wie möglich daran beteiligen, es ist nichts falsches daran. Wer sich wundert, sollte einige Infos über Organspende nachlesen, da es viele falsche Informationen dazu gibt und jeglicher Humbug kursiert. Ich persönlich habe bereits einen Organspendeschein ausgefüllt.

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    1. Nun ich war selber schon opfer einer Messerattacke und bin fast umgekommen.
      Es war sehr dramatisch aus der Sicht meiner Familie.
      Ich bin natürlich auch dankbar noch hier zu sein und mit Dhamma in Kontakt gekommen. Ich sehe es jedoch aus zwei Blickwinkeln. Wir Menschen müssen lernen loszulassen und auch den Tod wie die Geburt ein als eine vergängliche Erfahrung des Lebens anerkennen. Das ist ein Thema, auf das man hier aber nicht tiefer gehen kann... Wichtig ist nur das man nicht blind irgend etwas glauben soll weil es wo geschrieben steht!
      Durch mein Nahtoderfahrung habe ich auch ein Stück Weisheit gewonnen.
      Ich selbst bin was die Frage angeht zwei gespalten.

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  2. Sehr leerer Inhalt.
    Man ließt nur "schlecht machen" einer Person.

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  3. Aufschlussreicher Kommentar. Doch kann ich nicht allem beistimmen: Es gibt gute Gründe gegen Organspende (Organe werden Lebenden entnommen, nicht bereits Toten). Auch scheint mir, dass Du nach Dharma-Rechtfertigung für möglichst viel sexuelle Freizügigkeit suchst, was schwerlich Merkmal eines in den Strom Eingetretenen ist. Da gefällt mir Zimmermanns Einstellung besser. Fragwürdig ist für mich, dass er einen eklektischen Buddhismus anbietet, von dem unklar ist, woraus er besteht. Bei einem thailändischen Theravada-Lehrer, oder bei einem tibetischen Lehrer einer bestimmten Linie, kann man von vornherein recht klar wissen, welchen Pfad man beschreitet, bei Zimmermann, so scheint mir, nicht.

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    1. Nun so wie ich das beobachten konnte lehrt er in viele Traditionen das halte ich für keine gute Idee. Das ist son bisschen wie Wikipedia.... für den Buddhismus... sehr fragwürdig...
      Ich habe Kontakt mit einer freien Lehre gehabt die sich jedoch an den Theravada orientiert. Mein Dank geht an den Gründer S.N. Goenka der kostenlos Dhamma lehrte und seine Schulen immer noch fortbesteht. Sie lehren alle Kostenlos da es ein Bestandteil von Dhamma ist dana also bedingungslos zu geben.

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  4. Organe werden Toten entnommen, Hirntoten.
    Es kümmert einen Erwachten nicht, ob er in den Strom eingetreten ist, denn das ist nur eine von vielen Gedankenfallen, in denen sich Buddhisten verfangen, wishful thinking. Es ist Anfängergerede, genau wie die Idee, man müsse mit dem Dharma etwas rechtfertigen (statt auf dessen Ungereimtheiten hinzuweisen).
    Was ein "Zimmermann" sagt (seine "Einstellung") muss nicht das sein, was er tut. Es kann sogar das sein, worunter er selbst leidet.

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  5. ich beschäftige mich erst seit ca. 6 Monaten intensiv mit Buddhismus. Ich habe aber schon gelernt, das es nicht DIE EINE WAHRHEIT gibt. Es macht mich schon ein wenig traurig, das gestanden Buddhisten sich gegenseitig anfeinden. Leute die Antworten suchen und eure Berichte lesen, könnten entmutigt werden, sich mit Buddhismus zu beschäftigen.

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    1. Na ja es gibt schon eine Art und Weise (Weisheit) die dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind.
      Und man kann auch bei diesem Sprit schnell in einer Sekte landen...

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  6. Eine Entmutigung, sich mit solcherlei Arten von Buddhismus zu beschäftigen, wie sie Ricardo und Konsorten lehren, ist beabsichtigt. Meine Haltung, um es noch deutlicher zu sagen, entspricht in Sachen Religion etwa der von Jim Jefferies in einem Netflix-Special geäußerten. Religion muss also überwunden werden, auch der Buddhismus, sie ist ein Hemmschuh für die Entwicklung der Menschheit und Anlass für Streit und gewaltsame Konflikte. Was hier im Blog als Buddhismus (oder Zen) angeboten wird, ist also hoffentlich das, was übrig bleibt, wenn man sie denkonstruiert und tatkräftig fruchtbar gemacht hat.

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    1. Ist es eigentlich üblich immer ein Haar in der Suppe zu suchen?
      Ich denke man sollte Dinge im Kontext Right listening prüfen und für sich entscheiden ob mir die Prüfung gelingt.Es ist alles in der Regel von Menschen über die Aussagen des Buddha sprachlich und später schriftlich weitergegeben worden.
      Damit hat man ein weites Feld zur Prüfung für die Aussagen.
      Über 2500Jahre erzähltes und gelerntes kann halt verschieden interpretieren und deuten.Sprache verändert sich genauso wie Schriften im Laufe von Jahrhunderten. Deshalb ist Kritik zwar gut allerdings schwer nachweisbar.

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    2. Sehr weise Worte die ich bekräftigen möchte.

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    3. Ich kann nichts bestätigen aber auch ein Dharmalehrer muss irgendwo von leben. Bei meiner direkten Nachfrage, was den seine Kurse kosten wurden mir sofort Preise genannt und auf mich wirkte der Herr Zimmerlind durchaus Transparent. Er ist ein Mensch wie wir auch und macht bestimmt Fehler und auch inhaltlich bestimmt. Aber die macht jeder. Man sollte Personen und Dinge durchaus kritisch betrachten und deshalb sehe ich diese Diskussion dennoch als sinnvoll an.

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  7. Diese Kritik ist alleine deshalb schon unseriös, weil nicht einmal der Name des hier verunklimpften Dharma Lehrer korrekt ist. Ich bin mal gespannt, ob das korrigiert wird und mein Kommentar gelöscht wird. Ich bin im übrigen sein mehr als 6 Jahren in dieser Sangha und diese in die Nähe von Sekten zu bringen ist echt eine Lachnummer! Es ist immer wieder verblüffend was sich mache Leute im Internet so erlauben.

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  8. Danke. Ist korrigiert. Der Beitrag hatte schon sooo viele Leser, und doch sind Sie der erste, der es meldete.
    Im Gegenzug: “verunglimpft“ schreibt man mit g. Nicht dass Ihre Kritik noch als unseriös erscheint ...

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  9. Danke für diesen Blogbeitrag! Mein Bauchgefühl hat mir was Ähnliches verraten.
    Als ich mein Dank via E-Mail zu den Videos auf YouTube aussprach, wurde ich gleich angeworben einen Online-Kurs zu machen. Auf einer der Fragen wie, was die Kurse beinhalten und was sie kosten würden, wurde nicht einmal darauf eingegangen. Zumal man ohne Account nicht einmal Einsicht hat. Transparenz sieht anders aus.... Das ist ziemlich Unseriös für jemanden der Dharma praktiziert. Da mich auch schon spirituelle Lehrer kostenlos unterwiesen haben, habe ich ein gutes Gespür für die Art und Weise sowie den Inhalt bekommen. Ein Lehrer vermischt keine Traditionen so wie es Dharmacharya Rodrigo tätigt.... wo man sich ein Häppchen hier und da raus Picken kann wie es einem gefällt. Das ist sehr gefährlich.... So viel zu mein Eindruck.

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  10. Hallo zusammen,

    ich bin zufällig auf diese Kritik gestoßen, da ich nach der Samadhi Sangha über Google gesucht hatte. Ich bin über mein Interesse für Buddhismus und die Youtube-Videos zu Herrn Zimmerling gekommen und hab hier schon sehr viele Videos gesehen, bin jedoch natürlich noch ganz am Anfang, was das Studium des Buddhismus angeht.

    Über die Kritik bin ich einerseits verwundert, da ich die Samadhi Sangha bzw. seine Lehre bisher nicht kritisch betrachtet habe. Andererseits gibt es ja immer jemand, der etwas zu kritisieren hat. Ich möchte Herrn Zimmerling jetzt nicht unbedingt verteidigen, aber doch meine Meinung zu der Kritik äußern. Ich persönlich bin dankbar dafür, dass jemand mit langjähriger buddhistischer Erfahrung eine Plattform wie Youtube nutzt, um sein Wissen mit anderen zu teilen. Er sagt ja öfter, dass das Studium des Buddhismus alleine aus Büchern und ohne Dharma-Lehrer sehr schwierig ist, was für mich nachvollziehbar ist. Spätestens dann, wenn man die Majjhima-Nikaya oder andere Lehrreden lesen will, ist es bestimmt sehr hilfreich, jemand zu haben, der einem bei der Interpretation und Einordnung der Texte helfen kann. Dementsprechend finde ich es auch gut, dass es ein Online-Studium gibt. Bei diesem zahlt man pro Lehreinheit, dass aus einem Video und einer begleiteten Meditation besteht, 10 Euro. Gut, 10 Euro. Ist das jetzt zu viel und muss die Dharma-Lehre umsonst sein? Aus meiner Sicht sind 10 Euro pro Video schon eine Summe, die eher am oberen Rand angesiedelt ist. Andererseits muss ich mich auch fragen, wie wichtig ist es mir, den Buddhismus systematisch zu lernen und welchen Wert hat der Buddhismus für mich? Er empfiehlt ja, jede Woche ein Video zu schauen. Das wären im Monat 40 Euro. Das ist für mich absolut ok. Nachteilig ist jedoch, dass die Videos nur 4 Monate freigeschaltet werden und dann erneut gekauft werden müssten. Dies sollte aus meienr Sicht geändert werden. Aber insgesamt bin ich doch froh, dass sich jemand die Mühe macht, so ein Angebot bereitzustellen. Zudem sind ja die Youtube-Videos kostenlos, ebenso wie die Vorträge im Buddhistischen Haus, die ich jedoch noch nicht besucht habe.

    Als weiterer Kritikpunkt wird aufgeführt, dass er die verschiedenen Lehren vermischt und damit nicht einer einzigen Tradition folgt. Er macht dies jedoch ganz bewusst so und argumentiert, dass es Sinn macht, die Traditionen zu verknüpfen. Aus meiner Sicht ist das nachvollziehbar. Das Denken in Schulen und die Ablehnung der jeweils anderen ist doch unnötig. Warum nicht das Besten aus den Traditionen herausziehen? Er sagt ja auch, dass wir für Deutschland einen deutschen Buddhismus brauchen. Ok, als Anfänger wage ich mich da jetzt in einen Bereich, den ich noch gar nicht verstehe, aber er vermittelt zumindest den Eindruck, zu wissen, wovon er spricht.

    Das Video zum Thema Organtransplantation habe ich erst die Tage gesehen und ja, ich musste am Anfang auch erst schlucken, da ich schon seit Ewigkeiten einen Organspendeausweis habe. Aber wenn ich die Kritik lese, so frage ich mich, ob das Video überhaupt bis zum Ende angeschaut worden ist. Er sagt doch, dass die Organspende in Ordnung ist, wenn man sich als Mensch schon während seines Lebens dafür entschieden hat, da dann der Geist auch sich von eventuellen operativen Eingriffen, die zu dem Zeitpunkt vollführt werden, in dem der Geist den Körper noch nicht verlassen hat, nicht gestört fühlt, wodurch keine Negativität entsteht. Wiederum muss ich sagen, dass ich nicht weiß, ob das so stimmt, aber er spricht sich ja damit nicht gegen die Organspende aus, sondern verweist auf die Freiwilligkeit, ebenso wie es ja bis zuletzt auch gesetzlich festgeschrieben ist.

    Alles in allem, egal was du sagst und tust, es gibt immer jemand, der etwas zu bemängeln hat. Aber warum suchen wir, wie es schon "Unknown" am 01.08.18 geschrieben hat, immer das Haar in der Suppe? Sollten wir nicht dankbar dafür sein, dass jemand seine Zeit und Energie darin steckt, uns die Lehre des Buddha näher zu bringen? Ich bin dafür sehr dankbar!


    Viele Grüße

    Daniel V.


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  11. Lieber Daniel, der Sinn meiner Kritik in diesem Blog ist, die charakterliche Unreife und fachliche Inkompetenz von Lehrern aufzuzeigen. Wenn der Lehrer Unsinn lehrt und/oder geldgeil ist, dann ist es besser, sich anderswo umzuschauen. Für das Wesentliche brauchst Du nur gute Literatur, oder geh in einen frei zugänglichen Hochschulkurs.

    Tja, und woher will er denn wissen, ob der Geist, der sich einst für die Organspende entschied, bei der Entnahme der Organe wirklich ungestört bleibt? Ist er denn schon mal als Organspender gestorben? Dieser Typ schwätzt einfach was zusammen, im Rahmen seiner begrenzten Intelligenz. Dafür sollte man ihn wahrlich nicht bezahlen.

    Hüte Dich vor Heuchlern.

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  12. Hallo Gui Do,

    ich bin durchaus ein kritischer Mensch mit guten analytischen Fähigkeiten und ich finde es gut, dass du dir Gedanken über die fachliche Kompetenz, Intelligenz und charakterliche Reife von buddhistischen Lehrern machst, da natürlich immer die Gefahr besteht, falschen Gurus nachzulaufen, die eher schlechte Absichten verfolgen. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass deine Einschätzung sehr hart ist. Du schreibst gerade im letzten Kommentar "begrenzte Intelligenz". Liegt dir ein Intelligenztest von ihm vor oder wie kommst du zu der "Begrenztheit"? Bezüglich dem Thema Organspende kann man streiten, aber hier wäre es durchaus angebracht, von einer kontroversen Sichtweise nicht auf die komplette fachliche Kompetenz und erst recht nicht auf die charakterliche Reife zu schließen, wobei ich deinen ersten Satz jetzt nicht unbedingt auf Herrn Zimmerling beziehe.
    Den Begriff Geldgeilheit finde ich etwas unpassend. Um das zu beurteilen, müsste man wohl wissen, was er mit dem Geld macht und ob er überhaupt das Geld selber bekommt oder ob es dem buddhistischen Haus zu Gute kommt. Ich persönlich weiß das nicht, aber im Grunde liefert er für das Geld, dass man zahlt, auch gut was ab.

    Summa summarum, sei ruhig kritisch, aber sei bitte auch fair und lass deine Kritik mehr auf Fakten als auf einer Meinung basieren.

    Viele Grüße

    Daniel

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  13. Siehst du die Fakten nicht?
    Kannst du nicht begreifen, dass man jemandem, der seine Webseite mit Bildern bekannter Buddhisten schmueckt, um damit zu blenden, nicht trauen sollte?
    Weisst du nicht, dass seine Art der Kommunikation mit mir auf jene "Unreife" hindeutet (wie auch die Zensurwuensche im Buddhaland)?
    Erkennst du nicht, dass er schon bei der Deutung der sila entscheidende Fehler macht?
    Genuegt dir tatsaechlich jemand, nur weil er sich selbst als qualifiziert sieht?

    Warum willst du fuer etwas zahlen, was tatsaechlich Qualifizierte dir in Buechern oder Seminaren etc guenstiger und richtiger anbieten?

    Wenn du mich noch ein bisschen reizt, zerlege ich bei Gelegenheit vlt nochmal eines seiner Videos.

    Was ich so leider nicht vermitteln kann, das ist, wie schnell man einen anderen durchschauen kann.

    Allerdings gibt es bei den hier im Blog Entbloessten Gemeinsamkeiten. Die koennten schon auffallen. Dazu gehoert: sich einen Anschein geben (posen), den eigenen Unsinn gewinnbringend verkaufen wollen, auf Kritik sehr empfindlich reagieren - und oft auch keine objektiven Qualifikationen beibringen.

    Der Punkt ist, dass die das alle natuerlich nicht so sagen: "Hier ist nun mein eigener Senf zum Dharma, und ich will davon gut leben koennen." Denn mehr ist es nicht. Amateurkacke.

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  14. Ein Beispiel aus dem Video auf Youtube, wo er behauptet, im Mahayana wuerde das Blumengirlandensutra Vegetarismus fordern.

    Nein, ich habe diese Sutra selbst Korrektur gelesen.

    Entscheidend sind die Geluebde, die man nach dem Brahmanetzsutra nimmt (es gaebe aber Alternativen, und es gibt eben auch nur ein paar Sutren, die vom Fleischgenuss abraten, andere tun das nicht oder legen sogar nahe, dass der Buddha Fleisch verzehrte).

    So ist das halt, wenn einer sich grossspurig offenbar selbst dharmacarya nennt, plappert und plappert und zur Sicherheit die Kommentarfunktion auf Youtube blockiert (weil er m.E. selbst weiss, dass er nicht kompetent genug ist).

    Aber jetzt kann er das Video ja loeschen, so wie es andere taten, wenn man sie ertappt hatte.

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