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Zen-Begriffe (II): Honrai no menmoku

Die Zen-Lehre basiert  vorwiegend auf Begriffen wie „Ursprünglichkeit“ (honrai) und Selbst (jiko).
   Das erste Glaubens-Problem, auf das Dogen Zenji stieß, nachdem er das weltliche Leben verlassen hatte, war folgendes:  Wenn es so ist, wie man uns gelehrt hat, dann vereinen alle empfindenden Wesen ursprünglich die Buddha-Natur in sich. Was ist dann der Sinn in der Aufnahme von religiösem Training und religiöser Disziplin?
   Er sprach davon, nachdem er von seinem Pilgerweg nach China zurückgekehrt und von seinem Mentor Rujing als wahrer Schüler anerkannt worden war.
   Keizan Zenji, welcher den Glauben Dogen Zenjis übernahm, sprach oft vom innewohnenden Licht. Manchmal vergessen wir die Bedeutung dieses wichtigen Wortes bezüglich des Glaubens.  Es hat eine hohe Übereinstimmung mit den zahlreichen Verweisen aufs Licht in der christlichen Bibel. Beispielsweise: „Und es soll keine Nacht mehr geben, sodass sie weder das  Licht einer Lampe, noch das Licht der Sonne brauchen; denn Gott der Herr wird ihnen Licht geben, und sie sollen regieren für immer.“ (Offenbarung 22:5)

Die Form, in der die Wahrheit wohnt

Dogen Zenji und Keizan Zenji gebrauchten oft zwei Ausdrücke – ursprüngliche Natur (honrai no menmoku) und angeborenes Licht (jiko no kômyô), welche fundamental wichtig für den Soto-Zen Glauben sind.
   „Im Frühling Kirschblüten, im Sommer der Kuckuck. Im Herbst der Mond und im Winter der Schnee – klar und kalt.“
   Dies ist das berühmteste der 60 Gedichte aus Dogen Zenjis Sammlung „Sanshôdôei“ und wird  „Ursprüngliche Natur“ betitelt. Es zeigt die unverfälschte, wahre Essenz der Natur in den vier Jahreszeiten. Frühling meint das Erblühen der Kirschbäume. Der Sommer bringt die widerhallenden Lieder der Vögel. Der wunderschöne Mond scheint klar vom Herbsthimmel. Und im Winter fällt der Schnee tief und weiß. Das ist die ungetrübte Natur der vier Jahreszeiten oder „honrai no menmoku“, wie man in Japan sagt.
   Dogen Zenji war der erste, der das Wort „honrai“ in anderem Kontext benutzte. Er sprach von „honrai shin“, dem wahren und reinen Geist, oder von „honrai no shinchi“, dem intuitiven Zustand des Geistes vor jeder vergleichenden Beurteilung.
   Der Begriff „menmoku“ ist ein anderer Schlüssel, um Dogen Zenjis Glauben zu verstehen. Der Ausdruck „honrai no menmokku“ hat die Bedeutung, dass die Form von etwas, so wie es gerade ist, tatsächlich alles ist. Dies beinhaltet, dass wir anstreben müssen, die Dinge möglichst genau zu hören und zu sehen, so wie sie sind, ohne sie durch menschliche Gedanken zu verfälschen.

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