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Rinzai Roku (Neuübersetzung)

"Linji döste in der Mönchshalle. Huang-po sah ihn und schlug mit seinem Stock auf die Plattform. Linji hob den Kopf. Als er Huang-po erkannte, döste er weiter."

Eine neue Übersetzung des Linji Yulu (Rinzai Roku) war nötig. Zum wiederholten Mal hatte ich den O. W. Barth Verlag auf einen Titel aufmerksam gemacht, den er vor Jahren mal aufgelegt, dann aber offenbar vergessen hatte und den die Zen-Gemeinde braucht. Ich hätte ihn selbst neu aufgelegt. In der Regel führt ein solches "Aufstöbern" dann aber doch zu den gewünschten Aktivitäten des anderen Verlags und er nimmt die Sache in die Hand. 

Bei genauerer Durchsicht gefielen mir jedoch die redundanten Kommentare von Soko Morinaga in dieser Fassung nicht, und ich beschloss, zeitgleich eine eigene Übersetzung herauszubringen. Linji ist relativ selbsterklärend. 

(Aus der Einleitung) "Linjis Stil ist durch eine gewisse Rohheit in der Sprache und im Handeln gekennzeichnet. Bekannt wurde seine Methode der „Drei Geheimnisvollen Tore“: Das 1. Tor lautet „Geheimnis in Essenz“ und zieht buddhistische Philosophie, etwa Yogacara, zur Erklärung von Phänomenen heran. Das 2. Tor lautet Geheimnis im Wort“ und benutzt das Hua Tou (jap. wato), um konzeptionelles Denken von Schülern zu entwirren. Dabei handelt es sich in der Regel um kurze Sätze, die zum Gegenstand der Meditation werden, wie „Was ist dies?“, „Wer bin ich?“. Diese Methode wurde später von Dahui Zonggao (1089–1163) ausgearbeitet.  Das 3. Tor lautet „Geheimnis im Geheimnis“ und verwendet non-verbale Kommunikation, Hiebe und Schreie zum gleichen Zweck."  

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