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Der Umgang mit dem Sterben

Zu meinen Horrorvorstellungen gehoert, hilflos im Krankenhaus zu liegen und von Leuten zugeschwafelt zu werden, die es nur gut mit mir meinen und die mir dabei so auf den Geist gehen, dass ich ihnen am liebsten den Hals umdrehen moechte (ja, ich will dazu faehig bleiben, auch nach dem Erwachen). Nun habe ich mal wieder vor Augen gefuehrt bekommen, wozu insbesondere Zen-Ordinierte faehig sind. In einem TV-Beitrag ueber Nonnen des Dharma Drum Mountain, der auf Sheng Yen zurueckgeht und sich tatsaechlich dem Zen-Buddhismus (Chan) zurechnet, gab es eine Szene, in der die Nonnen offen ihre Fehler voreinander eingestanden, z. B.: "Ich bin zu lange wuetend, wenn mich etwas aufgeregt hat." Eine Nonne fing an zu weinen und erzaehlte, ihre Grossmutter laege im Sterben, und sie liebe diese Oma sehr. In der folgenden Szene sah man die Nonnen ums Bett der offenbar bewusstlosen Grossmutter stehen und ihr zureden. Eine Nonne, vielleicht wahr es gar die Enkelin, sagte: "Sei getrost, du wirst im Tod mit deinem Mann zusammensein." Als die Gruppe das Krankenhaus verliess, wurde diese von der Aebtissin (wie ich annehme) getadelt: "Du hast gut gesprochen, doch du solltest den Tod nicht erwaehnen."
   Ja, da moechte man dann doch keine Nonnenorden mehr befuerworten. Erst das Geschwafel von einem Dasein nach dem Tod, und dann besteht die einzige Kritik darin, dass die entscheidende Wahrheit, der Tod selbst, angesprochen wurde. Ich jedenfalls habe sofort eine Verfuegung erlassen, dass alle Dummschwaetzer, die mich beim Sterben zulabern, inclusive aller Geistlichen, von meinen wahren Freunden direkt auf die Intensivstation gepruegelt werden duerfen.

Kommentare

  1. Ich persönlich hoffe ja, dass ich auch in einer solch schweren Situation noch genug Mitgefühl mit diesen Menschen habe, so nervig sei auch sein mögen.

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