Offener Brief
Aufforderung zum Ausschluss der Ole Nydahl-Gemeinschaften
(Diamantweg, Karma Kagyü-Linie) aus der Deutschen Buddhistischen Union (DBU)
Liebe Mitglieder der Deutschen Buddhistischen Union,
ich bin Verleger und Übersetzer buddhistischer Literatur und
rufe Euch zum Handeln auf!
In den vergangen Jahren ist der so genannte Lama Ole Nydahl
in verschiedenen deutschen Medien kritisiert worden. Der Deutschlandfunk sprach
im Juli 2017 seine islamfeindlichen Bemerkungen an und zitierte den Religionswissenschaftler
Burkhard Scherer, der Nydahl „Macho-Buddhismus“, „auf stereotypen
Geschlechterrollen basierten Hetero-Machismus" sowie einen „leicht
homophoben Unterton“ vorwirft. Der Religionswissenschaftler Georg Schmid
analysiert: „Welten trennen den Buddha von Lama Ole Nydahl und seinem
Verständnis des reinen Geistes.“ Die Rede ist auch von „spirituellem
Populismus“. Der Tibetologe Thierry Dodin sagte im Bayrischen Rundfunk: „Es
fehlt einfach die Tiefe.“ Die Süddeutsche Zeitung kam nach einem Besuch einer
Veranstaltung Nydahls zum gleichen Schluss: „Ohne Tiefgang“. Vorgeworfen wurde
ihm u.a. sein schlichtes Verständnis von Karma, in dem er z.B. das Leiden von
Afrikanern darauf zurückführt, „dass die Leute etwas getan haben in früheren
Lebenszeiten, das zu diesem Glück oder Leid geführt hat“ (O-Ton Nydahl).
Das Verhalten und die Aussagen Nydahls entsprechen seit
langer Zeit weder der buddhistischen Lehre noch dem Selbstverständnis der DBU.
Im buddhistischen Bekenntnis, auf das man sich bei Euch einigte, wird das Leben
im Daseinskreislauf als leidvoll erkannt, und diese Einsicht gibt bereits einen
Hinweis auf den allgemeingültigen Ansatz der Buddha-Lehre, die keine Afrikaner
oder Muslime ausnimmt. „Zu allen Lebewesen“ sei Mitgefühl und Gleichmut zu entwickeln,
was Nydahl offenbar nicht gelingt, obwohl er sich mit dem Titel eines
qualifizierten Lehrers schmückt. Die DBU sieht jedoch ihren Satzungszweck
insbesondere durch den „Dialog mit anderen Religions- und
Weltanschauungsgemeinschaften“ verwirklicht, den Nydahl sichtlich erschwert,
wenn nicht im Einzelfall unmöglich macht. In einer aufgeklärten Gesellschaft
kann „die Integration des Buddhismus in die Gesellschaft“, wie sie die DBU
sucht, nicht mit billigen Erklärungen zum Leiden und mit der Herabsetzung von
Menschen nach Geschlecht, Religion oder Herkunft gelingen.
Ich fordere Euch in der Deutschen Buddhistischen Union (DBU)
als Dachverband buddhistischer Gemeinschaften darum auf, alle
Mitgliedsgemeinschaften, die sich auf Ole Nydahl begründen, unverzüglich
auszuschließen. Seine Sekte steht in meinen Augen – auch durch ihren
Personenkult – der Verbreitung und Kenntnis der buddhistischen Lehre im Weg und
sollte sich in Zukunft auf ihre eigene hinreichend etablierte
„Diamantweg“-Organisation und deren millionenschwere Stiftung beschränken. Den
offensichtlichen Unterwanderungsversuchen der Sekte in diversen buddhistischen
Verbänden, Internetforen etc. sollte endlich auf intellektuell und ethisch
verantwortungsvollem Niveau Einhalt geboten werden.
Mit Gasshô,
Guido Keller
Angkor Verlag
(gestern verschickt an Medien und Vertreter der DBU)
Dein Wort in Gottes Ohr :-)
AntwortenLöschenAber im Ernst: ist die DBU denn eine so integre Organisation, dass sie etwas Derartiges vermöchte?
Wieso sollte sie das tun?
Wenn ich mich recht erinnere, gab es schon mal ein Verfahren der DBU gegen Ole. Ds aber zu keinen Ausschluss führte.
AntwortenLöschenIch vermute, daß da die Natur schneller zu einer Lösung beitragen wird, als die DBU.
Ich vertrete ja die Golem-Theorie von Organisationen: Organisationen besitzen ein Eigenleben und streben nach Erhalt und Ausweitung. Die einzelnen Vertreter als "Zellen" des Organismus der Organisation sind austauschbar. (Und werden ja früher oder später sowieso erneuert, wenn eine Organisation länger als ein Menschenleben währt.) Sie sind vom Menschen geschaffen, aber unterliegen gar nicht mehr seiner Kontrolle; vielmehr verleiben sie sich die Menschen ein. Ausgespuckt oder Abgestoßen wird nur, was unbrauchbar ist. Und das trifft auf einen Ole aus Sicht der Organisation nicht zu - zu viele Anhänger, die Blut (= Geld) und Geist (oder hier vielleicht eher: "Geist") zum Bestand der Organisation beitragen.
AntwortenLöschenDie früheren Auseinandersetzungen in der DBU in Sachen Nydahl sind mir grob bekannt. Wahrscheinlich wäre damals auch ein besserer Zeitpunkt gewesen, was die Zusammensetzung des Rates angeht (ich dürfte dort wenig Freunde haben, da ich ja nicht nur Ole Nydahl kritisiere). Auf der anderen Seite wurde der Lama in den vergangenen Jahren zunehmend auch in der Presse zerpflückt, und ich habe explizit auf die Satzungsbestimmungen der DBU hingewiesen, was den Ausschluss formal begründen könnte. Ob das damals der Fall war, weiß ich nicht. Es müssten sich jetzt irgendwie die Nicht-Ole-Anhänger aus dem Rat beschlussfähig treffen (mindestens sechs Leute) und eine einfache Mehrheitsentscheidung finden. Da der Rat bereits mit mindestens drei Ole-Anhängern unterwandert ist, dürfte es ansonsten schwierig werden.
AntwortenLöschenLieber Gui Do,
Löschenich persönlich bin gewählt worden in den Rat der DBU, nicht von unten eingewandert, sondern sehr transparent nach 5 minütiger Vorstellung von vielen Delegierten der Mitgliedsgemeinschaften gewählt worden. Ich sage immer! das ich Lama Ole Nydahl Schüler bin, vom Diamantweg komme und neben Lama Ole auch noch weitere Lehrer der Karma Kagyü Tradition habe.
Auf diese Art stellen sich alle Ratsmitglieder vor und einige von ihnen haben durch Lama Ole ihren ersten Kontakt zum Buddhismus gehabt. Auch das verschweigt keiner von ihnen, sondern stellt es transparent vor.
D.h. jeder Delegierter einer Mitgliedsgemeinschaft kann Frei und ohne irgend eine Täuschung wählen.
Und eigentlich bin ich Recht froh darüber, das es das Lagerdenken, welches Du für die Nicht-Ole-Anhänger vorschlägst, nur noch wenig Auftritt im Rat, sondern das nach Faktenlage entschieden wird und nicht nach Stimmung(mache) oder Gemüt.
Mit den besten Wünschen
Sören
Ratsmitglied und Lama Ole Nydahl Schüler
Es ist keine Kunst, als Nydahl-Anhänger gewählt zu werden, da diese ja die Mitgliedschaft zahlenmäßig bestimmen. Das ist ja der Punkt. Warum denn? Es gibt doch bereits eine eigene Organisation des Diamantweg-Buddhismus, was wollt ihr da noch in der DBU? Auf der anderen Seite muss man dann die DBU als verlängerten Arm der Nydahl-Clique sehen. Das hat Auswirkungen, wenn z.B. der Vorsitzende, offenkundig ebenfalls Nydahl nahestehend, Ansichten zum Verhältnis von Lehrern zu Schülerinnen darstellt, wie sie offenbar diese Sekte kennzeichnen.
LöschenAllein die Tatsache, dass man über alle möglichen Skandale nun in der DBU diskutiert, den Fall Nydahl aber nicht zum Gegenstand einer Debatte macht, ist bezeichnend. Es tut mir leid, wenn jemand über Nydahl zum Buddhismus findet, denn was er da findet, ist m.E. nur Nydahl, nicht Dharma.
@Sören:
LöschenEs ist schon grausam zu sehen wie sich diese selbsternannten zusammengepfuschten Hirbel selbst zum Buddhismus für alle anderen bestimmt und stilisiert haben. Da sieht man wie krank das System DBU ist. Man kann nur froh sein dass ihr jetzt wieder aussterbt. Dann müssen irgendwann echte Buddhisten Buddhismus machen. Toll dass sich jeder dahergelaufene Diamantwegselitarist da mal zum Chef aufschwingen kann. Wo soll man auch sonst die Welt beherrschen.
Auch nach einem DBU Auschluss, wird O.N seine ungesunde Linie weiter verfolgen. Die DBU lebt aber sicher gesünder ohne O.N weiter.
AntwortenLöschenSelbst der Unbuddhist schiesst sich auf Ole ein.
AntwortenLöschenhttps://unbuddhist.com/2017/10/05/ole-nydahls-voelkischer-buddhismus/
Danke für den Hinweis. Normalerweise bekomme ich Nachricht von Wordpress, wenn der Unbuddhist oder Tenzin Peljor Neues schreiben, hab das aber nach Änderung meiner Mailboxen wohl falsch eingestellt.
AntwortenLöschenIch will hier als Schmankerl mal irgendwann Beiträge, die ich nicht veröffentlichte, versammeln. Leider hab ich einige von Ole Nydahl-Anhängern - die deren geistige Beschränktheit und Aggressivität belegen - nicht in meinen Spam-Ordner des Blogs getan, sondern gelöscht. So dass das noch ein Weilchen braucht, bis wieder genügend Schmarrn zusammen kommt.
Scheisse ist das gut hier!!! Ich lache mich schief!!!! Wird auch mal Zeit das dieser Twoo and half Man-Buddhismus von Ole etwas sarkastisch aufgelockert wird!!!!! Was habe ich über die Schüler von Nydahl nicht schon oft lachen dürfen, wenn sie mit ihren Dharma-Parolen einschleimen wollten! Diese "Schüler" werden in einer Million Jahren keine Erleuchtung erreichen!!! Der Trick besteht ja gerade darin sie als Schüler doof zu halten! Klappt hervorragend!!!!
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