In der Buddhismuswissenschaft ist man sich nicht einig, wie die zahlreichen, offenbar widersprüchlichen Aussagen mancher Meister zum Zazen zu verstehen sind. Keine Frage, dass sich Dôgen Zenji aufs Zazen fixiert hat, aber im frühen chinesischen Chan findet sich noch recht wenig, was die konkrete Zenpraxis beschreiben würde. In Huinengs Plattformsutra wird gar gegen das stille Sitzen gewettert, und wenn am Ende der sechste Patriarch seiner Mönchsgemeinde rät, sich weiterhin zum Zazen zu treffen, dann wirkt das eher wie ein nachträglicher Zusatz zur Ehrenrettung des Sitzens oder wie die einzig naheliegende Idee, die man den Zurückbleibenden beibringen konnte (was sonst sollte eine Ordiniertengemeinschaft schon künftig vereinen?). Manche Gelehrten sind der Meinung, hierbei ginge es um die üblichen zen-rhetorischen Tricks, mit denen alles in Frage gestellt werden soll. Andere hingegen glauben, dass Zazen nie die Rolle in der frühen Zen(Chan)-Geschichte spielte, die es heute insbesondere i...
Kommentare eines Zen-Rüpels