Direkt zum Hauptbereich

Viele Haiku ... und ein Tanka

[Ich habe alle meine Haiku, die hier verstreut im Blog standen, in diesem Beitrag zusammengefasst. (August 2019)]


Zikadenzirpen
vibriert in meinen Ohren.
Sanfter noch dein Ruf.

*

Quakende Enten
jagen quakende Enten
und lieben sich doch …

*

Schon wieder erholt –
wie viele Leben hat die
Eintagesfliege?

*

Auf der Veranda
schau ich Mauerseglern nach
und will auch flirten.

*

Am Grab des Freundes
seine Mutter tief betrübt.
Zu früh … Baby schreit.

*

Am Sra Srang
im Gewitter kniend
Flötentöne. 

*

Schnatternde Gänse
rupfen hastig Sommergras –
ist doch genug da …

*

Gelber Schmetterling
schlägt den Flügel mir ans Ohr.
Ich geh nicht k.o.

*

Fünfblätterblüten
schrauben mir am Kopf vorbei.
Das Vöglein lächelt.

*

Chrysanthemenduft.
Zwei singende Zikaden.
Es ist noch nicht kalt.

*

„Fahrkarten, bitte!“
Warte – Vögeln am Himmel
möchte ich erst nachschaun!

*

Behender Kleiber
tanzt um den Baumstamm herum.
Amsel wird’s schwindlig.

*

Sonnenuntergang.
Auf grünem Fußballrasen
schnappt Krähe nach Luft.

*

Unterm Himmelszelt
bilden die grauen Stare
ein „V“ für Vogel.

*

Auf Holzpflock im Meer
sitzt einsam die Möwe.
Wir schauen uns an.

*

Raus in den Regen,
du miese Kakerlake!
Mein Fuß ist zu schwer.

*

Summende Wespe
propellert meine Wange.
Frühlingsgänsehaut.

*


 Der ferne Bergkamm
am hellen Frühlingsabend
wie ein Hundefell.

***

[Tanka]

Grauschwarze Wolken
begleiten kühle Brise
in ein anderes Land.
Geflüsterte Lockrufe –
ob sie wirklich ankommen?


***

Kommentare

  1. Eintagsfliege, putzt
    dich auf dem Zen-Wald: Leben,
    Leben, Leben ...

    AntwortenLöschen
  2. Eintagsfliege,
    durchgespült und neu,
    wie auf LSD

    AntwortenLöschen
  3. Kein Haiku und keine Fliege - aber so ähnlich...

    http://battle-rear-solid.blogspot.de/2011/11/das-vermachtnis-der-eintagsmucke.html

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Das Sichten und Freischalten der Kommentare kann dauern.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Falscher "Shaolin-Mönch" aufgeflogen

Den aktuellen Artikel zu Shi Heng Yi (Tien Sy Vuong) findet Ihr hier.    Am Samstag, den 19.03.2011, ist in der Süddeutschen Zeitung ein größerer Artikel über den Fake-Abt (Shi Heng Zong alias Monroe Coulombe) des "Shaolin Temple Europe" erschienen - Seite 11: "Der Shaolin-Schwindel". Wir hatten bereits im Januar 2010 das Thema aufgegriffen. (Dank an Heino für den Tipp.)

The poser Shi Heng Yi alias Tien Sy Vuong / Der Blender Shi Heng Yi vom Shaolin Tempel Europe

(English version first, translated with DeepL - zunächst auf Englisch, unten auf Deutsch) Since last year, I have been improvising a series of YouTube posts that deal with a certain "Shi Heng Yi". You can find the playlist here . Back in 2011, I took a critical look at the "Shaolin Temple Europe" (later the newspaper SZ reported on it). The "Shaolin Temple Europe GmbH " of the same name is now headed by Shi Heng Yi, who is said to have a business degree (MBA), among other things. This man, whose real name is Tien Sy Vuong and whom I have so far described as German-Vietnamese, is trying hard to market himself in social and other media as a " Shaolin master of the 35th generation " and also offers online courses. In the meantime, two people have reported "threats" and warnings to me via Messenger and in a forum. In one case, a critical video was deleted and only uploaded again in abridged form, in which a former student of Shi Heng Yi (S

Die Kommerzialisierung der Shaolin

Am Samstag Abend lief unter "Spiegel TV" (d.h.: besserer Boulevardjournalismus) ein mehrstündiges Porträt über einen engagierten jungen Mann, der sich dem "Shaolin-Tempel" in Kaiserslautern angeschlossen hat. Sein Werdegang wurde über einen längeren Zeitraum verfolgt, Ausschnitte dieser Sendung hatte ich schon mal gesehen. Keine Frage, der junge Mann meinte es ernst und war sympathisch. Wie ein freundlicher, harmloser Herbergsvater kam dann sogar der Abt rüber, Shi Heng Zong genannt, oder auch: der Sitaigung. Da macht einen ja schon mal stutzig, dass ein bärtiger Deutscher nur noch mit chinesischen Namen tituliert wird. Dabei hat er die buddhistischen Essensgebete durchaus eingedeutscht, und auch die Aufnahmezeremonie des jungen Mannes als Mönch lief ganz verständlich und routiniert auf Deutsch ab. Man muss den Leuten hinter dem Tempel auch ihre Ehrlichkeit (oder Naivität?) lassen, mit der sie den Werdegang des Abtes beschreiben, den wir natürlich - bei seiner Le