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Noch ein Fundstück


Ein Fischer und ein Wiedergeborener

Einmal hörte ich den Dalai Lama, das Oberhaupt der Tibeter, am Ende eines Vortrags, in dem es auch um Wiedergeburt ging, sinngemäß sagen: „Vielleicht täusche ich mich. Es könnte auch alles anders sein.“ Das ist sympathisch und geschickt, mit solchen Tricks sichert man sich gleich noch ein paar Anhänger mehr. Nun fand ich in einer buddhistischen Zeitschrift einen Brief vom 12.11.2001 an US-Präsident Bush mit Bezug auf die Terroranschläge aufs World Trade Center. Dort wirft der Dalai Lama ein, er glaube, Gewalt würde nur den Teufelskreis der Gewalt verstärken. Am Ende meint er jedoch zu Bush: „Ich bin sicher, dass Sie die richtige Entscheidung treffen werden. Mit meinen Gebeten und besten Wünschen   HH Der Dalai Lama“ (Lotusblätter 4/2001, S. 63). Ich frage mich, ob der Dalai Lama wirklich für den US-Präsidenten gebetet hat. Dann hätten wir den Beweis, dass es nichts nutzt, wenn Seine Heiligkeit solches tut. Ich bin nämlich sicher und war es von Anbeginn an, dass Bush die falsche Entscheidung getroffen hat.
   Ich bin es ja so leid, von Leuten regiert zu werden, die dem einzigen Intellektuellen weit und breit Informationen verweigern, einem Kriegstreiber jeden Wunsch von den Augen ablesen und wenn sie mal selbst entscheiden müssen, lauter Unsinn in der Welt verzapfen. Als deutsche Touristen so blöde waren, sich auf eine Insel-Hochburg muslimischer Rebellen auf den Philippinen zu begeben, da hatte keiner von diesen Gestalten, die folgerichtig zu Geiseln wurden, den Mut eines Colonel Kurtz aus Apocalypse Now, nämlich zu sagen: „Tötet sie alle.“ Die schwächste der Geiseln kam aus einer Familie, die sich mit Erlebnisberichten über die Entführung später gesundzustoßen schien. Natürlich eine Lehrerin. Ich war in Manila und hörte von einem Journalisten, dass aus Deutschland Lösegeld gezahlt worden sei, aber man dürfe das nicht laut sagen. Die deutschen Geiseln kamen frei. Ganz nach unseres Außenministers Losung, es ginge zuallererst um deren Sicherheit, hatte er der philippinischen Regierung von Gewaltmaßnahmen abgeraten. Darum ist dieser Außenminister auch doppelt verantwortlich dafür, dass die Rebellen noch stärker wurden, später Menschen aus anderen Ländern entführten und enthaupteten. Damals, als sie die deutschen in ihrer Gewalt hatten, hätte dieser noch immer (hinter den Ohren) grüne Turnschuhverräter mal ein Machtwort sprechen können.

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Falscher "Shaolin-Mönch" aufgeflogen

Den aktuellen Artikel zu Shi Heng Yi (Tien Sy Vuong) findet Ihr hier.    Am Samstag, den 19.03.2011, ist in der Süddeutschen Zeitung ein größerer Artikel über den Fake-Abt (Shi Heng Zong alias Monroe Coulombe) des "Shaolin Temple Europe" erschienen - Seite 11: "Der Shaolin-Schwindel". Wir hatten bereits im Januar 2010 das Thema aufgegriffen. (Dank an Heino für den Tipp.)

The poser Shi Heng Yi alias Tien Sy Vuong / Der Blender Shi Heng Yi vom Shaolin Tempel Europe

(English version first, translated with DeepL - zunächst auf Englisch, unten auf Deutsch) Since last year, I have been improvising a series of YouTube posts that deal with a certain "Shi Heng Yi". You can find the playlist here . Back in 2011, I took a critical look at the "Shaolin Temple Europe" (later the newspaper SZ reported on it). The "Shaolin Temple Europe GmbH " of the same name is now headed by Shi Heng Yi, who is said to have a business degree (MBA), among other things. This man, whose real name is Tien Sy Vuong and whom I have so far described as German-Vietnamese, is trying hard to market himself in social and other media as a " Shaolin master of the 35th generation " and also offers online courses. In the meantime, two people have reported "threats" and warnings to me via Messenger and in a forum. In one case, a critical video was deleted and only uploaded again in abridged form, in which a former student of Shi Heng Yi (S

Die Kommerzialisierung der Shaolin

Am Samstag Abend lief unter "Spiegel TV" (d.h.: besserer Boulevardjournalismus) ein mehrstündiges Porträt über einen engagierten jungen Mann, der sich dem "Shaolin-Tempel" in Kaiserslautern angeschlossen hat. Sein Werdegang wurde über einen längeren Zeitraum verfolgt, Ausschnitte dieser Sendung hatte ich schon mal gesehen. Keine Frage, der junge Mann meinte es ernst und war sympathisch. Wie ein freundlicher, harmloser Herbergsvater kam dann sogar der Abt rüber, Shi Heng Zong genannt, oder auch: der Sitaigung. Da macht einen ja schon mal stutzig, dass ein bärtiger Deutscher nur noch mit chinesischen Namen tituliert wird. Dabei hat er die buddhistischen Essensgebete durchaus eingedeutscht, und auch die Aufnahmezeremonie des jungen Mannes als Mönch lief ganz verständlich und routiniert auf Deutsch ab. Man muss den Leuten hinter dem Tempel auch ihre Ehrlichkeit (oder Naivität?) lassen, mit der sie den Werdegang des Abtes beschreiben, den wir natürlich - bei seiner Le