Eine Ergänzung zu einem alten Eintrag über verschieden Kategorien von Koan:
6. nenrô: spielerische Worte; traditionelle Ausdrücke oder Verse, die ein Licht auf ein Koan werfen.
7. sego: landessprachliche Worte; Ausdrücke,
die eher in Japan als in China entstanden und im Werk „Anthologie von
Zen-Sprüchen auf Japanisch“ (Zenrin segoshû) gesammelt wurden.
8. heigo: einfache Worte; gewöhnliche
japanische Ausdrücke aus dem Alltagsleben.
9. zengo: vorläufige Worte; eine Redewendung,
die nur einen Aspekt eines Koans ausdrückt.
10. hongo: Hauptworte; ein Ausspruch, der ein
Koan zusammenfasst.
So genannte“Worte der Vorderseite“ (omote no go)
und „Worte der Hinterseite“ (ura no go) kommentieren von einem absoluten
Standpunkt; „kombinierte Worte“ (sôgo) drücken die Verbindung von Letztgültigem
und Konventionellem aus.
(siehe Kenneth Kraft: Eloquent Zen. Hawaii 1992.)
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Und hier mal wieder ein paar amüsante und/oder tiefsinnige Zitate:
"Aber ich lege keinen so großen Wert darauf, glücklich zu sein, mir ist das Leben lieber. Das Glück ist ein schönes Miststück, eine üble Sau, und man müsste ihm mal beibringen, was Leben heißt. (...) Mit dem Glück lasse ich mich nicht eher ein, als bis ich alles versucht habe, aus der Scheiße zu kommen."
Emile Ajar alias Romain Gary: Du hast das Leben noch vor dir. Fischer 1977.
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Als Chan-Meister Shitou Xiqian aus Nanyue noch Novize war und der sechste Patriarch Huineng im Sterben lag, fragt er diesen: "Auf wen soll ich mich nach deinem Tod stützen?" Huineng erwiderte: "Geh zu Si." Doch Shitou verstand, er solle meditieren und begab sich an einen abgelegenen Ort. Später fragte ihn der Obermönch: "Dein Lehrer ist tot, was betreibst du hier nutzloses Sitzen?" Shitou erwiderte: "Ich meditiere gemäß der letzten Anweisungen, die ich empfing." Der Obermönch sagte: "Du hast einen erfahrenen Bruderschüler, Meister Si. Er lebt nun in Qingyuan in der Provinz Ji. Das ist dein Wesensverwandter. Die Anweisung von Huineng war klar, du hast sie nur falsch verstanden." Als Shitou dies hörte, begab er sich sogleich dorthin. (Kommentar zum 2. Fall aus dem Konggu Ji)
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Das Selbst hörte auf, und die Welt begann.
Sie waren von gleicher Größe,
einander angemessen,
das eine spiegelte das andere.
(Louise Glück: Averno. München 2020)
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Dieses eine Sutra haben sie nicht zusammengestellt
in dieser Höhle bei Pipali.
Kumarajiva konnte es nicht übersetzen
und Ananda bekam keinen Wind davon.
(Hakuin in seinen Kommentaren zum Herzsutra)
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