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Kampfkunst: 8 Regeln der Oguri-Schule

Die folgenden Regeln der Oguri-Schule stammen aus der Edo-Zeit (19. Jh.). Dieser Stil wurde von Oguri Jinuemon Nobuyoshi (1589-1661) begründet, der bei einem Schüler Yagyu Munenoris lernte. Mit einem anderen Mitglied dieser Schule, Surugawa Shinosuke, entwickelte er 45 Jujutsu-Techniken, die Kachuden oder Mushadori genannt werden. Später verband er damit 27 Schwerttechnicken der Yagyu. In diese Schule ging einst auch der bekannte Yamaga Soko (1622-1685). Weitere Informationen u.a bei Eric Shahan: A Collection of Curious Jujutsu Manuals (2018).

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1.      Sprich nicht beiläufig oderblassend von den Künsten (yawaragei) dieser Jujutsu-Schule.

 2.    Setze auch keine anderen Kampfkünste herab. Übermäßig stolz auf die eigene Schule zu sein bringt nur Ärger ein. Anzugeben ist verboten.

3.    Wenn du an anderen Wettbewerben wie dem Sumo teilnimmst, darfst du kein Jujutsu anwenden. Sei in dieser Hinsicht vorausblickend.

4.    Mit Leuten aus der Unterwelt gib dich nicht ab. Vergiss nie deine eigene Stellung. Versuche nicht, deiner Verantwortung zu entkommen oder sie zu verschleiern. Bei Disputen suche die örtliche Rechtsberatung auf.

5.      Es ist unanständig, tötend durch die Gegend zu ziehen.

6.      Benimm dich nicht töricht und habe kein Gefallen an einfachen Ablenkungen. Halte dich von diesen fern und umgib dich mit ehrenhaften Menschen.

7.      Nach dem Training der Kampfkunst nutze deine freie Zeit, um selbst neue Strategien zu entwickeln. Sei nicht nachlässig.

8.      Jujutsu lernt man fürs Schlachtfeld. Du willst den Feind niederringen, um noch der nächsten Generation bekannt zu sein. Deine Taten in einem Kampf werden als Beispiel für Loyalität und Ehre gelten. Darum sollst du dich von Vergnügungsvierteln fernhalten.

Der so genannte Nudelsieb-Griff

 

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