Touzi Datong (819-914)

 Touzi war ein Schüler von Cuiwei Wuxue. Er lebte dreißig Jahre lang ungestört in einer Strohhütte, als ihn Zhaozhou (jap. Joshu) aufsuchte.

Als Zhaozhou eintraf, verließ Touzi gerade seinen Berg. Auf der Straße trafen sie aufeinander. Zhaozhou fragte: „Bist du nicht der Gastgeber vom Berg Touzi?“

   Touzi sprach wie ein Bettler: „Tee, Salz, eine Münze – bitte helft mir!“

   Zhaozhou ging weiter zu Touzis Hütte und nahm darin Platz. Touzi kehrte später mit einem Krug Öl zurück.

   Zhaozhou sagte: „Ich habe schon so lange von Touzi gehört, doch seit ich hier ankam, sah ich nur einen Ollen, der Öl verkauft.“

   Touzi sagte: „Du hast nur den ollen Ölverkäufer gesehen. Touzi hast du nicht erkannt.“

   Zhaozhou fragte: „Was ist Touzi?“

   Touzi hob den Ölkrug hoch und rief: „Öl! Öl!“

   Zhaozhou fragte: „Was sagst du über den, der den großen Tod durchmacht und so Leben erlangt?“

   Touzi erwiderte: „Er kann die Reise nicht nachts antreten, er muss tags ankommen.“

   Zhaozhou sagte: „Ich bin ja schon lange ein Dieb, aber du bist noch schlimmer als ich.“

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Zen-Meister Touzi sprach in der Vortragshalle: „Ihr alle seid hier auf der Suche nach neuen Worten und Ausdrücken und sammelt herausragende Ideen, die ihr in euren eigenen Mund stecken und wiederholen wollt. Doch die Kraft dieses alten Mönches versagt, meine Lippen und meine Zunge stolpern. Ich kann euch keinen nutzlosen Vortrag mehr halten. Wenn ihr mich fragt, werde ich direkt antworten. Doch es gibt kein Mysterium, das mit euch selbst verglichen werden könnte. Ich werde euch keine Methode zum Ansammeln von Weisheit lehren. Ich werde niemals behaupten, oben oder unten gäbe es einen Buddha, ein Dharma, etwas Gewöhnliches oder Heiliges, oder dass ihr es im Sitzen mit gekreuzten Beinen findet. Ihr alle manifestiert tausend Dinge. Es ist das Verständnis, das aus eurem eigenen Leben erwächst, welches ihr in die Zukunft tragen müsst und wofür ihr ernten werdet, was ihr sät. Ich habe euch hier nichts zu geben, weder offen noch durch Andeutung. Ich kann zu euch nur auf diese Weise sprechen. Wenn ihr Zweifel habt, befragt mich.“

   Ein Mönch fragte: „Versucht Ihr, Weisheit anzusammeln?“

   Daraufhin verließ Touzi die Vortragshalle.

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Ein Mönch fragte: „Gibt es in der kompletten Sammlung aller Schriftlehren eine von besonderer Bedeutung?“

   Touzi erwiderte: „Zeige die Lehre aller Schriften!“

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Ein Mönch fragte: „Wer ist der Lehrer des Meisters?“

   Touzi sagte: „Wenn du ihn von vorn ansiehst, kannst du seinen Kopf nicht erkennen, und von hinten betrachtet erkennst du nicht seinen Rücken.“

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Ein Mönch fragte: „Ein Dharma erfrischt alle Wesen allüberall. Welche Lehre ist es?“

   Touzi erwiderte: „Fallende Regentropfen.“

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Ein Mönch fragte: „Sind nicht alle Geräusche der Ton Buddhas?“

   Touzi bestätigte dies.

   Der Mönch fragte weiter: „Macht der Meister auf dem Klo keine Furzgeräusche?“

   Da schlug Touzi den Mönch.

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Ein Mönch fragte: „Manjushri hatte sieben Buddhas zu Schülern. Hatte er auch einen Lehrer?“

   Touzi sagte: „Wenn du so sprichst ist das, als würdest du dich selbst klein machen und andere loben.“