Danxia war ein Schüler von Shitou Xiqian. Er wollte eine Beamtenkarriere einschlagen, traf dann aber nach einem verheißungsvollen Traum einen Zen-Mönch, der Zweifel in ihm auslöste. Daraufhin suchte er Mazu auf, der ihn zu Shitou schickte.
Als Danxia auf dem Berg Heng ankam, wollte er ernsthaft bei Shitou lernen. Doch dieser sagte nur: „Zieh in den Schuppen.“ Danxia verbeugte sich und arbeitete fortan drei Jahre in der Tempelküche. Eines Tages forderte Shitou die Mönche auf, am folgenden Tag das Unkraut vor der Buddha-Halle zu entfernen. Also machten sich Mönche und Novizen mit ihren Hacken an die Arbeit. Danxia jedoch griff sich einen Wassereimer und schüttete ihn sich über den Kopf, während er so wie ein Ausländer vor Shitou hockte. Shitou lachte und schor Danxia schon bald darauf das Haupt. Doch als Shitou die Ordinationsgelübde vortrug, bedeckte Danxia seine Ohren und verließ das Kloster.
Danxia ging noch einmal zu Mazu. Als er dort in Jiangxi ankam, begab er sich zunächst in die Mönchshalle, kletterte auf eine der heiligen Statuen und saß wie ein Reiter auf deren Hals. Die Mönche waren davon entsetzt und informierten sogleich Mazu. Als Mazu dies sah, sagte er zu Danxia gewandt: „Von Natur aus mein Schüler.“
***
Auf der Reise zu Mazu begegnete Danxia einem alten Mann und einem Knaben. Er fragte ihn, wo er lebe.
Der alte Mann sagte: „Der Himmel oben, die Erde unten.“
Danxia fragte: „Wenn plötzlich der Himmel herabfiele und die Erde einstürzte, was dann?“
Der alte Mann sagte: „Blauer Himmel! Blauer Himmel!“ Und der Knabe brüllte wie ein Tiger.
Danxia meinte: „Nur du kannst der Vater eines solchen Jungen sein.“
Der alte Mann nahm den Jungen bei der Hand und verschwand mit ihm in den Bergen.
***
Danxia sprach in der Vortragshalle: „Jeder von euch hat einen Platz für sein Kissen und fürs Zazen. Warum wollt ihr noch etwas anderes? Kann Zen denn erklärt werden? Könnt ihr zum Buddha werden? Ich will nicht ein Wort über Buddhismus hören. (…)
Heutzutage sind die Zen-Schüler alle verwirrt, praktizieren Zazen und fragen nach dem Tao. Ich habe hier keine Lehre, die ihr praktizieren könntet! Und es gibt auch keine Doktrin, die bestätigt werden müsste. Esst und trinkt einfach. Das kann jeder tun. Hegt keine Zweifel. Es ist überall dasselbe. Erkennt, dass Shakyamuni nur ein gewöhnlicher Kerl war. Ihr müsst das selbst verstehen. Verbringt euer Leben nicht damit, irgendeine Trophäe gewinnen zu wollen, führt andere Blinde nicht in die Irre. Wenn ihr in der Dualität schwelgt, marschiert ihr direkt in die Hölle. Mehr habe ich nicht zu sagen. Gebt auf euch acht!“
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