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Einige meiner Lieblingszitate

Zunächst nochmal was von meinem gegenwärtigen Lieblingserklärer Prof. Bhakdi, den inzwischen vielleicht schon fast jeder in Deutschland kennt? Thailand ist übrigens nach einem Recovery(Erholungs)-Rating auf Nr. 2 weltweit nach Australien (und momentan 14 Plätze vor Deutschland, trotz nur 1.000 Beatmungsplätzen). (Prof. Bhakdis Kanal wurde Ende November von Youtube offenbar wegzensiert, so auch das hier einst zu sehende Video.)

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[Bin ansonsten immer noch anderweitig beschäftigt. Heute will ich deshalb aus meiner kleinen Zitate-Sammlung einiges preisgeben, das ich für bedenkenswert halte.]

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Dhyâna-Lehrer Tsang sagte: "Wenn jemand in die Meditation eintritt, korrigiert er Gedanken und Objekte. Tritt er aus der Meditation heraus, untersucht er Illusionen und Spiegelungen."

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"Wer es für vorteilhaft hält, ein Tyrann zu sein, der will kein wahrer König werden. Wer es für vorteilhaft hält, ein König zu sein, der möchte kein Buddha werden." (Zibo Zhenke)

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„Begreife endlich den Leitsatz: Ursprünglich gibt es keinen wirklichen Dharma.“ 

 (Meister Yantou, 828-887)

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"Der Mensch hat seinen Charakter nur höchstens einhundertfünfzig Jahre lang. Dann verschwindet dieser immer schneller, denn er erkennt allmählich, dass alles, der Mönch, der Krieger, der Unterdrücker, der wohlwollende Doktor mit seiner Arzttasche, der bezaubernde Verführer, der teuflische Sexualmörder ... dass dies alles im selben Körper steckt."

(Lars Gustafsson: Das seltsame Tier aus dem Norden und andere Merkwürdigkeiten. dtv 1995)

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"Only the poet or the saint can water an asphalt pavement in the confident anticipation that lilies will reward his labour."  (W. Somerset Maugham: The Moon and Sixpence. London 1919)

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"Wer angekommen ist, hat weit zu gehen.
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Der Samurai sieht unbedeutend aus
neben seiner Rüstung aus schwarzen Drachenschuppen.
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Es tut weh, durch Wände zu gehn, man wird davon krank,
aber es muss sein.
Die Welt ist eins. Aber Wände ...
Und die Wand ist ein Teil von dir selbst (...)

Und die Leere kehrt uns ihr Gesicht zu
und flüstert:
'Ich bin nicht leer, ich bin offen.'"


(Tomas Tranströmer: Sämtliche Gedichte. München 1997)

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"Von den vielen Gräbern ringsum ging die übliche Heuchelei der Toten aus. Jeder sollte glauben, dass es um alle Gestorbenen schade sei."  (Wilhelm Genazino: Wenn wir Tiere wären. dtv 2013)

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"Wissen Sie noch, daß T. E. Lawrence seine Araber als Volk der Primärfarben bezeichnet hat, das alles schwarzweiß sieht? Entweder Wahrheit oder Unwahrheit? Er hat den Zweifel verachtet, ihn unsere moderne Dornenkrone genannt, unser zauderndes Gefolge feiner Schattierungen, der wahre Gläubige zieht in den Krieg, sagt der Koran."  (William Gaddis: Letzte Instanz. Reinbek 1998)

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"Die Karalpaken sind, was ihre Lebensweise und ihre Religion angeht, sauflustige Muslime. Sie trinken, sie beten nur dann, wenn ihnen danach ist, sie essen sogar Schweinefleisch. Die Araber brachten den Islam, und die Kommunisten gaben den Wodka hinzu. Die Leute verehren Mohammed und Siddharta, und auch ein Sonnengott findet Platz in ihrem Glauben."  (Dennis Gastmann: Atlas der unentdeckten Länder. Rowohlt 2016)

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"Ich war auf der Suche nach einem Leben, das es nicht gab."

(Taichi Yamada: Sommer mit Fremden. München 2007)

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"Nach meiner Erfahrung wird eine richtige Verliebtheit ausnahmslos beantwortet. Sie ist wie die positive und negative Ladung bei einem Partikelpaar im Bell-Experiment, oder die Polarisierung bei zwei Photonen. Auch wenn sie durch Jahrmillionen und Lichtjahre getrennt sind, fühlen sie einander, die Veränderung im Spin des einen muss über gewaltige Vakuuen auch zur Veränderung des Spins des anderen führen, denn sie haben einen gemeinsamen Ursprung."
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"... weil es sich tatsächlich so verhalten kann, dass die tiefen Du-Beziehungen nicht zu dem gehören, was einen Platz in Raum und Zeit einnimmt."

(Lars Gustafsson, Agmeta Blomqvist: Alles, was man braucht. Hanser 2010)

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"But what did I learn back then as a twenty-two year old, other than that the greatest works of art are created by people without moral scruples?"   (Tomas Espedal: Tramp. Seagull Books 2010)

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"Genau jetzt ist sehr lange her.
Genau jetzt ist nirgendwo."

(Lars Gustafsson: Das Feuer und die Töchter. Hanser 2014)

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"In Kamakura stieg er die Wendeltreppe im größten Buddha der Welt hinauf. Im Kopf des größten Buddhas, auf dem Sims seines Kinns, hockte ein winziger, in die entgegengesetzte Richtung blickender Buddha. Schlichte Götterverehrung interessierte ihn nicht. Aber eine Religion, die zu scherzen wusste, erregte echtes Interesse bei ihm. Er spürte sofort die gewaltige Kraft einer Kommunikation, die keine Worte benutzte."   (E. L. Doctorow: Sterntaucher. Rowohlt 1982)

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"Es beschäftigt mich, was für Wege wir finden, uns einem anderen Menschen, einer Gruppe anderer Menschen überlegen zu fühlen. Das passiert überall, unentwegt. Wie immer wir es nennen, mir erscheint es als unser wohl niedrigster Instinkt, dieses Bedürfnis, jemanden zu finden, auf den wir herabschauen können."  (Elizabeth Strout: Die Unvollkommenheit der Liebe. Luchterhand 2016)



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