[Der folgende Text Hakuins greift die Yuishiki-Doktrin
von den drei Körpern Buddhas auf und speist sich aus der Yogacara-Richtung im
Zen. Bereits Asanga hatte vier Arten der Erkenntnis mit den acht Bewusstseinsarten (der fünf Sinne, des denkenden, wertenden und âlaya-Bewusstseins) verknüpft. Weitere Erläuterungen finden sich z.B. in Albert Low: Hakuin on Kensho
(Boston 2006).]
***
Jemand fragte Hakuin: „Sind die drei Körper und vier Arten
der Erkenntnis eingeboren, oder werden sie durch unser Erwachen ins Dasein
gebracht?“
Hakuin antwortete: „Auch
wenn die drei Körper und vier Arten der Erkenntnis ursprünglich in jedem
eingeboren und vollständig sind, müssen sie doch verwirklicht werden. Nachdem
man durch Studium und Übung gestärkt ist, manifestiert sich plötzlich die erwachte
Natur und man erkennt auf einmal die Essenz der inneren Wirklichkeit. Ist eine
Art der Erkenntnis verwirklicht, dann auch alle anderen Arten. Doch obgleich
man plötzlich die Ebene der Buddhaschaft erlangt, ohne dabei Stufen und Grade bewältigt
zu haben, kann man die reine, unbehinderte Erkenntnis (sarvajnata) und
das letztgültige große Erwachen nicht erlangen, wenn man nicht Schritt für
Schritt praktiziert.“
Die Erkenntnis des Großen Vollkommenen Spiegels
Jemand fragte: „Was bedeutet plötzliche Erkenntnis?“
Hakuin antwortete: „Wird
der unterscheidende Geist plötzlich zerstört, so dass die erwachte Natur unmittelbar
erscheint, wird das Universum von deren grenzenlosem Licht erfüllt. Dies wird
die Erkenntnis des Großen Vollkommenen Spiegels genannt, oder der reine Körper
der Wirklichkeit (dharmakaya). Dies ist die plötzliche Erleuchtung, bei
der alaya, die achte Bewusstseinsebene, verwandelt wird.
Die Erkenntnis der Gleichheit
Gleichheit zu erkennen heißt, alle Dinge in den Bereichen
der sechs Sinnesorgane als die eigene erwachte Natur anzusehen, den erfüllten „Belohnungskörper“
(sambhogakaya).
Die Erkenntnis der Unterscheidung
Dies bedeutet, durch wahre Achtsamkeit die Prinzipien zu
unterscheiden.
Die Erkenntnis durch das Vervollkommnen des Handelns
Husten, Spucken, das Schlendern der Arme, Aktivität, Ruhe –
all dies geschieht in Harmonie mit der Natur der Wirklichkeit und wird die
Erkenntnis genannt, die durch Handeln entsteht. Dies ist der Bereich der
Freiheit des „Wandlungskörpers“ (nirmanakaya).
Doch auch hier
sieht man den Weg zunächst nicht völlig klar, und die Kraft des inneren
Leuchtens ist noch nicht ganz entwickelt. Wenn du nicht mit deiner Praxis
fortfährst, wirst du einem Händler gleichen, der Geld angehäuft hat, ohne sich
fortan weiter am Handel zu beteiligen; so wird er niemals reich, sondern wird
am Ende sogar verarmen, indem er mit seinen Ausgaben den Anschein des Reichtums
zu wahren trachtet.
Was bedeutet: mit
der Praxis fortfahren? Es ist, wie wenn ein Händler hundert Euro einsetzt, um
tausend daraus zu machen; so häuft er Reichtum an und erwirbt sich die
Freiheit, zu tun, was ihm beliebt. Ob reich oder arm, Geld bleibt Geld, doch
ohne sich am Handel zu beteiligen, ist es schier unmöglich, reich zu werden.
Wenn also dein Durchbruch zur Wirklichkeit authentisch ist, deine Kraft des inneren
Leuchtens jedoch schwach, dann kannst du noch nicht die Grenzen
gewohnheitsmäßiger Handlungen sprengen. Solange deine Erkenntnis der
Unterscheidung undeutlich ist, kannst du fühlenden Wesen nicht gemäß ihrer
Anlagen von Nutzen sein. Darum musst du den wichtigen Pfad des stetigen Übens
kennen.
Großer Glaube – großer Zweifel
Was ist nun die Erkenntnis des Großen Vollkommenen Spiegels?
Wenn du darin Einblick erhalten willst, sollst du zuerst große Entschlusskraft
und großen Glauben entwickeln, damit du die ursprünglich eingeborene erwachte
Natur erkennen kannst. Nachdem Entschlusskraft und Glaube geweckt sind,
solltest du dich fortwährend fragen: „Wer ist eigentlich derjenige [Gastgeber],
der sieht und hört?“ Beim Gehen, Stehen, Sitzen und Liegen, in Aktivität und
Ruhe, in angenehmen wie widrigen Umständen, widme dich ganz der Frage, was das
ist, das hier und jetzt wahrnimmt. Was hört? Was sieht?
Letztlich frage
dich: Was ist dies? Wenn du diese Art des Zweifels kontinuierlich aufrecht
erhältst und dabei von kühnem Geist und einem Gefühl von Scham angetrieben
wirst, wird sich dein Bemühen von selbst zu einer einzigen festen Zweifelsmasse
vereinen, deine Vitalität wird sich erdrückt fühlen, dein Geist beunruhigt, so
wie ein Vogel im Käfig oder eine Ratte, die sich in einem Bambusrohr gefangen
findet.
Wenn du dann
weitermachst, ohne nachzulassen, wirst du dich irgendwann fühlen, als würdest
du in eine kristallene Welt eintreten: Die ganze Welt, innen wie außen, Böden
und Decken, Häuser und Gefährte, Felder und Berge, Gräser und Bäume, Menschen
und Tiere, Dinge und Güter – all dies wird dir wie Illusionen, Träume,
Schatten, wie Rauch vorkommen. Öffnest du dann deine Augen in Klarheit und in
Geistesgegenwart, dann erkennst du mit Gewissheit eine unfassbare Wirklichkeit,
die zugleich zu existieren und nicht zu existieren scheint. Dies ist der
Zeitpunkt, wo die Essenz der Erkenntnis manifest wird.
Das Tor der Inspiration[1]
Hältst du dies für wunderbar und außergewöhnlich, kannst gar
nicht genug davon bekommen und haftest daran an, dann wirst du letztlich in
eine Dämonengrube fallen und nie die wirkliche erwachte Natur zu sehen
bekommen.
Wenn du aber nicht
begeistert an deinem Zustand hängst, doch deinen Geist mit ganzem Bemühen
erweckst, dann wirst du von Zeit zu Zeit erleben, wie du beim Sitzen vergisst,
dass du sitzt, oder beim Stehen vergisst, dass du stehst, du wirst deinen
Körper und die Welt um dich herum vergessen. Machst du da ohne Rückschritt
weiter, wird dein gewöhnliches Bewusstsein plötzlich zerschmettert und auf
einmal die erwachte Natur erscheinen. Dies nennt man die Erkenntnis des Großen
Vollkommenen Spiegels.
Es handelt sich um
die erste Ebene der Inspiration, wo man auf einen Schlag die Quelle der
achtzigtausend Lehren mit ihren endlosen Bedeutungen unterscheiden kann. So wie
eines wird, so wird alles; so wie eines vergeht, so vergeht alles: Nichts
fehlt, kein Prinzip ist unvollständig. Als neugeborenes Kind Buddhas wird der
Bodhisattva die Sonne der Weisheit seiner erwachten Natur offenbaren; doch die
Wolken seiner früheren Handlungen werden sich noch nicht verflüchtigt haben.
Da die eigene Kraft
auf dem Weg noch schwach und das Verständnis der Wirklichkeit nicht vollkommen
klar ist, assoziiert man den Großen Vollkommenen Spiegel mit der Richtung Osten
und nennt ihn das Tor der Inspiration. Es ist wie mit der Sonne, wenn sie im
Osten aufgeht: Obwohl Berge, Flüsse und das Land die Sonnenstrahlen empfangen,
werden sie noch nicht von ihnen erwärmt. Und obwohl du den Weg klar gesehen
haben magst, reicht die Kraft, die aus deinem Innern erstrahlt, noch nicht aus,
du wirst noch von chronischen Verstrickungen behindert und kannst in angenehmen
wie widrigen Umständen noch nicht frei und unabhängig handeln. Dabei gleichst
du jemanden, der nach einem Ochsen sucht, und wenn er dann einen wahren Ochsen
findet, die Zügel nicht fest genug hält, weshalb dieser früher oder später
davonlaufen wird.
Wenn du den Ochsen
entdeckt hast, mach das Hüten des Ochsen zu deiner einzigen Angelegenheit. Ohne
diese Praxis verpassen viele Menschen nach ihrem (ersten) Erwachen das Boot. Um
die Erkenntnis von Gleichheit zu erlangen, verweile also nicht in der
Erkenntnis vom Großen Vollkommenen Spiegel. Geh weiter und weiter und
konzentriere dich auf die Übung nach dem Erwachen.
Das Tor der Praxis
Zunächst erleuchte alle Welten mit der strahlenden Einsicht,
die du durch deine eigene Erkenntnis gewonnen hast. Wenn du etwas siehst, durchleuchte
es; wenn du etwas hörst, durchleuchte es; durchleuchte die fünf skandha
, die sechs Bereiche der Sinneswahrnehmung von allen Seiten, die sieben Arten
des Unheils, die acht Verhängnisse, und werde eins mit der strahlenden Schau
des ganzen Körpers. Durchschaue alle Dinge, innere wie äußere, und erleuchte
sie. Wenn dies zur Gewohnheit wird, wird die Wahrnehmung der Realität merklich
klar, so als würdest du deine eigene Handfläche betrachten.
Während du nun die
Anwendung dieser klaren Erkenntnis ausweitest, durchleuchte auch das Erwachen,
wenn du in Erwachen eintrittst. Befindest du dich in angenehmen Umständen,
durchleuchte diese; in unangenehmen Situationen, durchleuchte diese. Kommen
Gier und Verlangen auf, durchleuchte Gier und Verlangen. Desgleichen tue mit
Hass, Wut, Unwissenheit. Sind die drei Geistesgifte verschwunden und ist dein
Geist rein, dann durchleuchte diesen reinen Geist. Zu jeder Zeit und an jedem
Ort, durchleuchte mit deinem ganzen Körper, ob es sich um Begierden,
Sinneseindrücke, Gewinn, Verlust, richtig, falsch, Buddha- oder Dharmavisionen
handelt. Wenn du dabei nicht nachlässt, wird das Karma, das durch deine
früheren Handlungen entstanden ist, sich von selbst auflösen, und du wirst auf
unvorstellbare Weise befreit werden.
Deine Art zu
handeln wird den Grad deiner Erkenntnis bestätigen. Gastgeber und Gast werden
sich vollständig vereinen, Körper und Geist nicht länger zwei sein, und das,
was du bist, und die Art, wie du erscheinst, werden sich nicht länger behindern.
Das Stadium wahren Gleichmuts zu erlangen nennt man die Erkenntnis der
Gleichheit als Natur der Wirklichkeit.
Diese Art der
Erkenntnis wird mit der Richtung Süden assoziiert und als Tor der Praxis
bezeichnet. Es ist wie mit der Sonne, die im Süden steht und mit voller Kraft
alle versteckten Orte im tiefen Tal erhellt und selbst das festeste Eis
schmilzt und den feuchtesten Boden trocknet. Obwohl ein Bodhisattva das Auge
zur Erkenntnis der Wirklichkeit (kensho) besitzt, musst du durch dieses
Tor der Praxis gehen, um jedwedes Hindernis zu beseitigen, das von
Verstrickungen und Handlungen herrührt, um diesen Zustand der Befreiung und
Freiheit zu erreichen.
Das Tor des Erwachens
Nachdem du die nichtdualistische Sphäre der Gleichheit der
Wirklichkeit erlangt hast, ist es wichtig, der Erwachten tiefgründiges Prinzip
der Unterscheidung zu verstehen. Danach musst du die Methoden meistern,
fühlenden Wesen zu helfen, sonst wirst du trotz deines unbehinderten Wissens im
Nest des Hinayana verweilen und vollständig unbehinderte Erkenntnis nicht
erfahren. Dann wird es dir an der Freiheit mangeln, deine Art, den fühlenden
Wesen zu helfen, zu ändern und anzupassen, um dich und andere wirklich zu
erwecken und jenes höchste Erwachen zu erlangen, wo Gewahrsein und Handeln
vollkommen sind. Darum musst du tiefes Mitempfinden und Hingabe entwickeln,
damit du allen fühlenden Wesen überall helfen kannst.
Anfangs solltest du
Tag und Nacht die Lehren von Buddha und den Patriarchen studieren, damit du die
Prinzipien der Dinge in ihrer unendlichen Vielfalt durchdringen kannst. Untersuche
und analysiere jede der Tiefgründigkeiten der fünf Häuser und sieben Schulen
des Zen und die wunderbare Doktrin der acht Lehren aus den fünf Perioden in
Buddhas Lehrzeit.
Wenn du dann noch
Energie hast, kläre die tiefen Prinzipien der verschiedenen Philosophien. Wenn
es zu verwirrend wird, verschwende aber nicht deine Kraft damit. Solange du die
Aussagen von Buddhas und Patriarchen, die schwer zu durchdringen sind,
gründlich untersuchst und zu einem klaren Verständnis ihrer Essenz gelangst,
wird dich vollkommene Erkenntnis durchdringen und die Prinzipien aller Dinge
werden von selbst vollständig klar. Dies nennt man das Auge fürs Lesen der
Sutren.
Die wörtlichen
Lehren der Buddhas und Patriarchen sind besonders tiefsinnig, darum sollte man
nicht glauben, sie gemeistert zu haben, wenn man sie ein oder zwei Mal
durchgegangen ist. Wenn du einen Berg erklimmst, wird er höher, je höher du
kletterst; tauchst du in einen Ozean ab, wird er tiefer, je tiefer du tauchst.
Dies gilt auch hier. Beim Schmieden von Eisen zu einem Schwert ist es am
besten, es immer wieder ins Feuer zu tauchen und so zu verfeinern; auch wenn es
sich stets um das gleiche Feuer handelt, wird kein herausragendes Schwert
entstehen, wenn man es nicht wieder und wieder ins Feuer eintaucht. Durchdringendes
Studium ist genauso: Wenn du nicht ins große Feuer der Buddhas und Patriarchen
eindringst und dich wiederholt ums Verfeinern bemühst, indem du erduldest und
erleidest, kann vollständige und unabhängige Erkenntnis nicht hervorkommen. Die
Grenzen von Buddhas und Patriarchen immer wieder zu durchdringen und auf das
Potential der Wesen überall auf meisterliche und freie Weise zu reagieren, wird
subtile, beobachtende und unterscheidende Erkenntnis genannt. Dies ist der
Zustand des vollkommen erfüllten „Belohnungskörpers“, der mit der Richtung
Westen assoziiert und das Tor des Erwachens genannt wird. Es ist wie mit der
Sonne, die ihren höchsten Stand hinter sich hat und allmählich im Westen
untergeht. Auch wenn die Erkenntnis der Gleichheit sich in der Mitte befindet,
werden zuweilen die Fähigkeiten der fühlenden Wesen nicht erkannt und die Lehre
der Unterscheidung der Dinge kann nicht klargemacht werden. Doch solange du
nicht im Reich der Selbsterleuchtung als rein innerliche Verwirklichung
verweilst, sondern diese subtile, beobachtende und unterscheidende Erkenntnis
kultivierst, hast du getan, was du konntest, und du wirst das Land der Ruhe
erreichen. Diese Ruhe entspricht nicht dem Sonnenuntergang, sondern bedeutet,
dass du alle Arten der Erkenntnis erlangt und Erwachen verwirklicht hast, denn selbst
und andere zu erwecken, Gewahrsein und Handeln zu verwirklichen bedeutet
wirkliches letztgültiges Erwachen.
Das Tor des Nirwana
Dies ist der geheime Zugang zum Beherrschen des Geistes und
der Bereich letzter Befreiung. Dies ist Erkenntnis ohne jede Befleckung, eine
Tugend, die nicht geschaffen ist. Wenn du diese Art der Erkenntnis nicht
verwirklichst, wirst du nicht auf freie Weise tun können, was zum Nutzen deiner
selbst und anderer getan werden muss. Dies ist der mühelose Weg.
Da der vorgenannte
Weg der Erkenntnis durch Unterscheidung durch rechte Praxis erlangt wird,
befindet er sich im Bereich der Kultivierung: Verwirklichung geschieht durch
Praxis. Diese Art der Erkenntnis wird also durch Anstrengung erreicht. Die Art
der Erkenntnis vollkommen Handelns überschreitet die Grenzen der Praxis, der
Verwirklichung und des Erlangens durch Studium. Sie liegt jenseits jeder Art
von Darstellung oder Erklärung. Man könnte sagen, Erkenntnis durch
Unterscheiden ist wie die Blume vollständigen Erwachens, und Praxis ist, wenn
diese Blume erblüht. Andererseits fällt
diese Blüte des vollständigen Erwachens und der Praxis durch Erkenntnis und das
Tun dessen, was getan werden muss, ab, und die Frucht reift. Dies kannst du
nicht einmal in einem Traum sehen, solange du noch nicht die letzten Ebenen der
Transzendenz unserer Schule durchschritten hast. Darum heißt es, mit dem
letzten Wort gelangst du schließlich an eine unüberwindliche Grenze.
Die Richtung kann
nicht mit Worten erklärt werden. Wenn du in diesen Bereich gelangen willst,
verfeinere deine subtile, unterscheidende Erkenntnis durch die unterscheidenden
und die schwer zu durchdringenden Koan, indem du sie hunderte Male einschmilzt
und schmiedest. Selbst wenn du einige durchdrungen hast, wiederhole sie erneut
und untersuche sie unaufhörlich: Was ist diese kleine Wahrheit jenseits aller
Übereinkünfte in der großen Angelegenheit der Transzendenz? Wenn du bei dieser
Untersuchung der Aussprüche der Altehrwürdigen nicht nachlässt, magst du eines
Tages dieses kleine Wunderlein begreifen.
Solltest du keinen
erwachten Meister aufsuchen und dich persönlich seiner Schmiede hingeben,
kannst du die tiefgründigen Feinheiten nicht ausloten. Meine einzige Sorge ist,
dass wahre Zenlehrer extrem selten und schwer zu finden sind. Doch wenn jemand
sich in dieser Sache bis zum Äußersten anstrengt und alles klar durchdringt,
erlangt er Freiheit auf jede Weise, überschreitet die Reiche von Buddhas und
Dämonen, löst Knoten, beseitigt Fesseln und andere Hindernisse und führt
Menschen ins Reich der Reinheit und Gelassenheit. Dies nennt man die
Erkenntnis, die nötig ist, um die Arbeit zu verrichten. Sie wird mit der Richtung
Norden assoziiert und das Tor des Nirwana genannt. Es ist, wie wenn die Sonne
das nördliche Viertel erreicht und um Mitternacht die ganze Umgebung im Dunkeln
liegt. Diese Sphäre der Erkenntnis befindet sich nicht innerhalb des Verstehens;
selbst Buddhas können nicht sehen, erst recht nicht Außenstehende und Dämonen.
Dies ist das voll
und ganz friedliche Stadium der reinen Wirklichkeit von Buddhas und
Patriarchen, der Dornenwald, in dem die Mönche in ihren Flickroben den ganzen
Tag über sitzen, liegen und gehen. Dies nennt man großes Nirwana, erfüllt von
vier Attributen („Selbst“, Reinheit, Seligkeit und Ewigkeit). Man nennt dies
auch das Wissen um die wesentliche Natur des Universums, in dem die vier Arten
der Erkenntnis vollständig sind. Die Mitte bedeutet, die vier Arten der
Erkenntnis zu einem Ganzen zu harmonisieren, und die wesentliche Natur des
Universums bezeichnet den Meister der Lehren und den König des Dharma und des
Erwachens, der auf allen Wegen frei ist.
Ich hoffe, dass ihr
gläubigen Buddhisten starkes Vertrauen und Hingabe erweckt und die große Praxis
der Verwirklichung dieser vier Arten der Erkenntnis und des wahren Erwachens
entwickelt. Gebt nicht aus Stolz auf eure gegenwärtigen Ansichten diese große
Angelegenheit zahlloser Zeitalter auf.
(Übersetzt von GiDo)
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