[Dieser Text entstand wohl 1755 und war an Samurai
gerichtet. Das chinesische Schriftzeichen, das Tôrei Enji (1721-1792), ein
Nachfolger Hakuins, für sie benutzt, bedeutet auch: Gelehrter. Tôreis Schüler
veröffentlichten Kaibaben 快馬鞭 als Holzschnittdruck nach seinem Tod zusammen mit
Briefen, Gedichten und Vorworten, eines stammt von seinem Schüler Tairei Shôkan
(1724-1807). Laut Tôrei besitzen wir bereits ein gutes Pferd, das nur des
Ansporns bedarf (eine Anspielung auf die Buddha-Natur). In seinem Text betont
er die Reinheit des Nicht-Anhaftens und die „Herz-Essenz“ (honshin) der
Dinge, die zu erlangen auch erst den Konfuzianismus und Shintoismus
vervollständige. Die Redundanzen im Text erfüllen hier einen pädagogischen
Zweck.]
***
Es gibt fünf Voraussetzungen dafür, das gewöhnliche Menschen
von ihrem Stadium in das eines Buddhas aufsteigen: 1) dass sie die gleiche
Natur haben; 2) dass sie verschieden „gefärbt“ sind; 3) dass sie einen
unbeugsamen Willen zeigen; 4) das sie unaufhörlich üben; 5) dass sie zum
Ursprung zurückkehren. Dies sind die fünf wesentlichen Elemente des Weges.
Die wahre Natur,
mit der Menschen ausgestattet sind, und die grundlegende Natur der Buddhas der
drei Welten sind nicht verschieden. Sie gleichen sich an Tugend und Würde,
erstrahlen im selben Glanz und teilen Weisheit und Wunderkräfte. Wie die Sonne
erleuchten sie Berge, Flüsse und die ganze Erde, den verschmähten Dung ebenso
wie Gold und Juwelen. Doch ein Blinder könnte mitleiderregend in genau diesem
Licht stehen, ohne irgendetwas davon zu erkennen.
Obwohl die
grundlegende Natur von Buddhas und Lebewesen die gleiche ist, blickt ihr Geist
in verschiedene Richtungen. Ein Buddha blickt nach innen und lässt die Herz-Essenz
(honshin) erstrahlen. Der gewöhnliche Mensch jedoch schaut nach außen
und ist mit den zehntausend Dingen beschäftigt. Was er mag, weckt starke
Begierden in ihm; was er nicht mag, verursacht Hass; wenn ein solches Denken
sich verfestigt, ist er wie betäubt. Von diesen Drei Giften umhergetrieben,
wird er zu einem klammernden Geist, zu einem wutentbrannt kämpfenden Dämon oder
zu einem Tier. Sind alle Drei Gifte in ihm aktiv, fällt er in die Hölle und
leidet auf vielfache Weise in den so genannten Vier Üblen Stadien, die
fürchterlich sind. Kann er sich jedoch trotz seiner Gier, Wut und Dummheit in
einem gewissen Ausmaß beherrschen, wird er menschlich. Leben um Leben verbringt
er so als Mensch, bis er – obwohl er Gier, Wut und Täuschung noch nicht ganz
abgeschnitten hat und seine Selbstkontrolle noch unvollständig ist –, noch immer
selbstsüchtig, in einer Art vermeintlichem Paradies wiedergeboren wird. Von
solchen so genannten „Himmeln der Begierde“ gibt es sechs. Ist die Grundnatur
der Drei Gifte schließlich ausgelöscht, manifestieren sich Meditation und
Weisheit in ihm; doch er meditiert über Liebe, und Reste von Wut und Apathie
verbleiben in ihm. So wird er in einer der Achtzehn Welten der Form
wiedergeboren. Selbst wenn die Meditation über Liebe ihre Grenze erreicht, hat
sich ihm das Wissen um Buddha noch nicht erschlossen. Nun wird er in einer der
Vier Welten ohne Form wiedergeboren, wo die Hörer der Wahrheit und diejenigen,
die nur für sich selbst Buddhas sind, verweilen. Alle zuvor beschriebenen
Stadien, die vier üblen, die menschlichen und die himmlischen, machen zusammen
die Sechs Wege des Weltgeschehens aus. Wenn wir dazu diejenigen der Hörer der
Wahrheit, die Pratyekabuddhas, Bodhisattvas und Buddhas zählen, dann kommen wir
insgesamt auf zehn Wege.
Auf den Sechs Wegen
scheint man in der menschlichen oder einer himmlischen Welt Vergnügen zu
erleben, doch tatsächlich ist alles Schmerz. Wie kommt das? Es liegt daran,
dass in diesen Welten die Herzen tief in der Agonie von Gier, Wut und Torheit
versunken sind. Wenn die Leidenschaften nicht vermindert werden, gibt es keinen
Ausweg aus diesen Sechs Welten des Leidens, und wirklicher Friede und
Zufriedenheit werden nicht gefunden. Will jemand diese Welten des Leidens
verlassen, muss er zunächst erkennen, wie darin die Zeit vergeht: Was geboren
wird, muss unwiederbringlich sterben. Auf die Jugend kann man sich nicht
verlassen, Macht ist unsicher, Reichtum und Ehre vergehen, hohe Ämter müssen
ständig verteidigt werden. Das längste Leben dauert kaum mehr als achtzig
Jahre. Da so alles dahinschmilzt, hat man keine Freude daran. Die Armen leiden
darunter, etwas nicht zu haben, die Reichen unter ihrem Besitz. Die
Hochrangigen leiden an ihren erhöhten Positionen, die Niederrangigen an ihrem
niedrigen Stand. Es gibt Leiden in Zusammenhang mit Kleidung, Nahrung, der
Familie, Besitz und Rang. Solange unsere Natur nicht von Leidenschaften befreit
ist und der Weg der Befreiung nicht gefunden wurde, wäre es sogar unbedeutend,
wenn es Könige und Beamte mit dem Ruhm von Göttern unter Weisen gäbe, denn wie
ein Blitz oder ein Tautropfen unter der Morgensonne würden sie in einem
Augenblick vergehen.
Wenn das Karma
günstig ist, erscheinen viele Dinge zwar verlässlich, doch sobald es sich
ändert, wird klar, dass es da nie irgendetwas gab. Aufgrund der Gunst des
Karmas unserer Eltern haben wir diesen Körper bekommen. Aufgrund der Gunst der
Erde sind uns Haut, Fleisch, Sehnen und Knochen gewachsen, die Gunst des
Wassers brachte uns Blut und Körperflüssigkeiten, die Gunst des Feuers Wärme,
Harmonie, Weichheit und Ordnung, die Gunst des Windes Lebenskraft, Atem,
Bewegung und Wandel. Wenn diese vier günstigen Karmas plötzlich erschöpft sind,
schwindet die Atmung, der Körper erkaltet und es ist nichts mehr da, was „Ich“
genannt werden könnte. In diesem Moment ist dieser Körper kein wahres „Ich“ –
er war nur eine gemietete Behausung.
Wie stark man auch
an dieser vorübergehenden Bleibe hängt, man kann nicht erwarten, dass sie ewig
andauert. Das Dharma des Hörens der Edlen Wahrheiten besteht darin, diese vier
Wahrheiten zu erkennen, nämlich dass alles vergänglich, leidvoll, leer und ohne
ein Selbst ist, und den Weg des Erwachens zu suchen. Wenn du die Natur des
universellen Körpers aller Buddhas erfassen willst, musst du dir zunächst der
Wurzel der Unwissenheit in dir bewusst werden und diese dann erleuchten. Wie
geschieht dies? Du musst nach deiner wahren Natur suchen, im Auge Farben sehen,
im Ohr Töne hören, im Körper Hitze und Kälte spüren, im Bewusstsein Gefühle von
richtig und falsch, und all dies als das sehen, was es ist. Sehen, Hören und
Erkennen sind die Wurzel der Praxis. Der gewöhnliche Mensch sieht zwar Farben, hört
Töne, spürt Hitze und Kälte und kennt richtig und falsch, aber er wird doch nur
von ihnen verwirrt. Das meint man mit: Der gewöhnliche Mensch schaut nur nach
außen.
Ein Bodhisattva übt
jedoch so: Wenn er eine Farbe betrachtet, fragt er sich, was er da sieht; wenn
er einen Ton hört, fragt er sich, was da gehört wird; wenn er Hitze und Kälte
empfindet, fragt er sich, was er da fühlt; und wenn er richtig von falsch
unterscheidet, fragt er sich, was er da erkennt. Dies wird die Innenschau der
Buddhas genannt. Es ist etwas anderes, als in die Richtung zu schauen, in die
der gewöhnliche Mensch blickt. Zunächst sind zwar, wenn man in die gleiche
Richtung wie der Buddha schaut, dessen Kraft und Weisheit noch nicht in einem
selbst manifestiert. Doch ist man schon ein Baby-Bodhisattva und befindet sich
in Buddhas Gesellschaft. Wenn man sein großes Gelübde gegenüber den Buddhas
einhält, wird eines Tages die Große Angelegenheit geschehen, und man wird
freigelassen im Ozean jener Erkenntnis, dass das Eigene auch das der Anderen
ist.
Wenn du morgens
aufstehst, erwecke zunächst diesen einen Gedanken, diese Meditation des Hörens
und Sehens – egal, wie geschäftig du später sein magst. Wenn du isst oder
trinkst oder dir die Hände wäschst, bringe zunächst diesen einen Gedanken
hervor. Vor dem Schlafengehen, setze dich auf deine Decke und meditiere mit
diesem Gedanken. Dies bedeutet, den wahren Weg der Buddhas und Bodhisattvas zu
praktizieren. Sporne dich an, indem du dir sagst, dass du im Rad fortdauernder
Wiedergeburt verloren bist und endlos in den Vier Geburten und Sechs Welten
umherirren wirst, wenn du nicht erfasst, dass deine wahre Natur eins mit der
Buddhas ist.
Von Beginn an musst
du dein ganzes Herz dieser grundlegenden Meditation widmen und sie bei jeder
Gelegenheit praktizieren: Beim Gehen, Sitzen und selbst in Gesprächen. Wenn es nichts
zu bereden gibt und alles still ist, kannst du noch intensiver meditieren. Betrachtest
du Dinge, dann frage dich, was es ist, das du siehst; wenn du Dinge hörst,
frage dich, was du hörst. Wenn alles schnell geht, frage dich, was es ist, dass
du so von den Dingen mitgerissen wirst. Gib selbst in solchem Aufruhr nicht
deine Meditation auf. Wenn du krank wirst, nimm den Schmerz als Ausgangspunkt
deiner Meditation.
Die Meditation muss
stets unbeirrbar sein, wie geschäftig du auch bist. Es ist nicht gestattet, nur
auf ruhige und vertraute Umstände zu warten. Wenn die Meditation nicht stets
leuchtend und klar ist, hat sie keine Kraft. Sollten in einem Staat gewaltsame
Kämpfe ausbrechen, dann ist der Weg zum Sieg der, zur rechten Zeit ins Feld zu
ziehen, den Gefahren zu begegnen und furchtlos zu kämpfen, ohne an Rückkehr zu
denken. Mit dem Kampf der Meditation ist es das Gleiche: Gerade in Situationen,
wo deine Gedanken aufgewühlt sind, bietet sich die Chance zu einem
entscheidenden Sieg.
Gib auf deinen
Herzgeist acht, lass ihn nicht schwächeln, strebe voran! Wenn es gerade ruhig
ist, entspricht das der Zeit, in der die Krieger in der Burg sicher sind; dann
üben sie sich in Taktik und Strategie und praktizieren ernsthaft. Wird dann das
Land von bewaffneten Aufständen geplagt, wissen sie, dass die Zeit reif ist, in
die Schlacht zu ziehen und die Angelegenheit zu entscheiden. Genau mit solch
einer Entschlusskraft musst du meditieren. Auch wenn du noch nicht die Kraft
Buddhas haben magst, bist du einer von denen, die sich auf dem Weg aller
Buddhas befinden.
Eine kleine
Erleuchtung behindert die große Erleuchtung. Nur wenn du jede kleine
Erleuchtung aufgibst, die dir widerfährt, und nicht an ihr haftest, wirst du
die große Erleuchtung erlangen. Sonst bist du wie jemand, der an den kleinen
Gewinnen hängt und den großen Gewinn verpasst; investiert man jedoch die
kleinen Gewinne allmählich, dann endet dies in einem großen Gewinn. Gleichfalls
wirst du die große Befreiung nur erleben, wenn du nicht am kleinen Gewinn der
kleinen Erleuchtung hängst und dein Leben bloß zu einer Aufeinanderfolge solch
kleiner Erleuchtungen machst. Finde stattdessen den Weg zur großen Freiheit
durch große Erleuchtung. Wenn deine eigenen Anwendungen (ji) nicht im
Einklang mit dem großen Prinzip (li) sind, wirst du den Ansichten von
Außenseitern verfallen und vom Buddhismus abkommen. Machst du aber eine kleine
Erleuchtung zum Samen und treibst deine Praxis weiter voran, wird dir das große
Verdienst aller Buddhas zuteil werden und du wirst ganz natürlich die Schranken
(kansho) der Patriarchen passieren. Handeln und Erkenntnis sind dann
nicht verschieden.
Wenn du gänzlich in
die Wahrheit eingedrungen bist, werden alle Kräfte des Weges zur
Vervollkommnung gebracht und alle Wesen überall gesegnet, sobald sich eine
Gelegenheit ergibt. Auch wenn du tatsächlich lehrst und predigst, wird es an
nichts mangeln. „Ich“ und andere erlangen gemeinsam das Ufer des vierfältigen
Nirwana. Dank der breiten Wirkung des großen Gelübdes nutzen die Wesen und
Welten sich und anderen, und du musst dich entschließen, in Zukunft nie von
dieser Aufgabe abzuweichen. Vorläufig könnte es noch Fehler und Aussetzer
geben, deine Beine schwach und der Weg rutschig sein. Doch wenn du nicht
aufstehst, nachdem du hingefallen bist, wirst du gewiss dort zugrunde gehen.
Ziehst du dich aber immer wieder hoch, so oft du auch fällst, und gehst stets
weiter voran, wirst du schließlich das Ziel erreichen. Im Sutra heißt es: „Sobald
du ein Gelübde gebrochen hast, bereue sogleich vor dem Buddha und setze dann
den Weg fort.“
Wenn du auf die
beschriebene Weise deine Meditationsweise intensivierst und deine Praxis klar
und reif wird, wirst du schließlich zu deiner Natur zurückkehren, die mit der
aller Buddhas eins ist. Das ist, was man Buddhawerden nennt oder auch: „Erkenne
die Natur, um Buddha zu sein.“ Anfangs wird die Wahre Natur (honshin)
aufgrund der Täuschung sich noch – statt nach innen zu richten – auf den Sechs
Pfaden der Hölle, der anhaftenden Geister, Tiere, Dämonen, Menschen und
Himmelswesen drehen und wie der Radkranz eines Streitwagens in Tausenden Leben von
Millionen Weltzyklen endlos heben und senken; die Knochen von unzähligen
Geburten werden sich höher als Berggipfel türmen und das Lebensblut den großen
Ozean überfluten. So lehrt es der Buddha. Ist aber die menschliche Geburt
erlangt, die so schwer zu empfangen ist, und begegnet man dieser heiligen
Lehre, die so schwer anzutreffen ist, und hört man von der wunderbaren Wahrheit
namens Mahayana, dann darf man sich für das glücklichste aller Wesen halten.
Wenn du es versäumst, diese Lehre anzunehmen, oder sie sogar offen ablehnst,
dann ist das die größte aller Sünden. Einmal verloren, ist es so schwer, die
Geburt als Mensch wiederzuerlangen, wie für einen Faden, der vom höchsten
Himmel herabgelassen wird, in ein Nadelöhr auf dem Grund des Ozeans zu finden.
Das Umherirren auf
den Sechs Wegen ist nicht nur eine Frage der Reinkarnation. An einem einzigen
Tag erstehen und versinken hier Menschen darin. Hat einer ein rechtes Herz und meidet
das Üble, dann spricht man von einem Menschen. Hegt er Hassgefühle auf andere,
weil sie ihm widersprechen, dann ist das ein wilder Dämon. Wenn einer an dem
klebt, was er mag, dann wird er zu einem Klammergeist. Ist das Herz mit
materiellen Dingen beschäftigt, wird man zum Tier. Selbst wenn man tiefe
Gedanken hegt, das Anhaften jedoch stark ist, die Flammen des Zornes nicht schwinden
und man andere zu verletzen sucht, ist man in der Hölle. All dies bedeutet, den
Weg der Menschlichkeit zu verlieren und die Samen der Drei Gifte zu säen. Dann
wiederum mag es eine Zeit geben, wo das Herz friedlich ist, nicht an
Materielles denkt und innere Reinheit herrscht: Nun tollt das Herz, auch wenn
es in einem Menschen steckt, wahrlich im Himmel. Im Allgemeinen bemerken die
Menschen nicht, wie sie an nur einem einzigen Tag auf den Sechs Pfaden
umherirren. Einer, der zur menschlichen Warmherzigkeit erwacht, ist selten,
erst recht derjenige, der im Himmel tollt. Die meisten geben sich mit den Drei
Giften des tierischen Materialismus ab, mit dem Verlangen von Geistern und dem
Hass von Dämonen. Sollten sie sich überhaupt ändern, dann meist nur, um den
Wegen der Hölle zu verfallen, andere zu quälen und alles zu zerstören. Schau
dir nur die Pfade an, in die wir an einem einzigen Tag reinkarnieren!
Zunächst ist das
Herz zwei Drittel der Zeit auf dem falschen Weg und der Mensch zeigt sich nur
auf einem Drittel, ehe wieder die Hölle offenbar wird. In einem gewöhnlichen
Leben ist es daher schwer, sich von diesen falschen Wegen zu verabschieden.
Wenn aber im Laufe eines Tages der Entschluss zur Praxis reift, zu den Vier
Prinzipien des Hörers der Wahrheit, zur Doktrin der Buddhas von den Zwölf
Gliedern des Bedingten Entstehens oder zu den Sechs Vollkommenheiten des
Bodhisattva-Weges, dann werden im Herzen die Samen der Drei Gifte zerstört. Wer
sich bemüht, seine Praxis zu intensivieren, wird schließlich erwachen. Selbst
davor wird er zeitweise schon Freuden menschlicher und himmlischer Welten
erfahren und in ein höheres Stadium eintreten, da die Gifte in seinem Herzen
geschwunden sind. Hörer der Wahrheit und Pratyekabuddhas sind bereits edel, wie
also erst einer auf dem Weg des Bodhisattva? Dieser Pfad ist bereits so schwer
zu erlangen, was soll man da erst vom Dharma des Buddha-Weges sagen?
Die
Zen-Verwirklichung des Erkennens der Natur ist die Krone aller Buddhaschaft.
Wer seinen Sinn darauf ausrichtet, ist bereits ein Baby-Buddha. Gedanke um
Gedanke tritt er durch das Tor beispiellosen Verdienstes auf dem Weg heiliger
Vervollkommnung. Schon bloß davon zu lesen bedeutet wundervolles Verdienst, wie
viel mehr dann erst die eigene Praxis? Die Buddhas segnen ihn, die Bodhisattvas
strecken ihre Hände nach ihm aus, die Götter im Himmel applaudieren ihm. Wenn
Dämonen nur einen kurzen Blick auf seinen Schatten werfen, sind sie bereits
besiegt. Geister, die in den Tiefen gefangen sind, erkennen im Kontakt mit ihm
die Chance zur Befreiung. Dies nennt man den höchsten, edelsten und allerersten
Dharma. Schritt für Schritt möge man ihn verwirklichen.
(Übersetzt von GiDo)
Die Bedingungen eines einsamen Vogels sind fünf:
AntwortenLöschenDie erste, dass er zum höchsten Punkt fliegt;
die zweite, dass er sich nicht nach Gesellen sehnt, nicht einmal seiner eigenen Art;
die dritte, dass sein Schnabel gen Himmel zielt;
die vierte, dass er keine bestimmte Farbe hat;
die fünfte, dass er sehr leise singt.
(Carlos Castaneda/San Juan de la Cruz)
In diesem Sinne: Gutes Neues :-)
Danke für deine Übersetzung-sie hat mich berührt und inspiriert.
AntwortenLöschenNamaste!
AntwortenLöschenDas ist wieder ein tiefsinniger Text von Tôrei Enji Zenji!
Aus meiner Sicht steht er seinem Lehrer Hakuin Zenji in nichts nach.
Bis letzten Sommer hatte ich täglich dessen "Zazen-Wasan" nach dem morgendlichen Zazen rezitiert, jetzt habe ich mehr Gefallen an Tôrei's "Bosatsu Gyôganmon" gefunden.
Aber auch dieser Text hier ist wunderbar!
Vielen Dank dafür,
< gasshô >
Benkei