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Éric Ripert - Buddhist am Herd


Éric Ripert (geb. 1965) ist Koch und betreibt u.a. das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete und auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisierte Restaurant Le Bernardin in New York. Er fiel mir in der TV-Serie Treme von David Simon (The Wire, The Deuce) auf, wo er einmal als "Buddhist" bezeichnet wurde. Tatsächlich steht er dem "City Harvest Food Council" vor, einer Hilfsorganisation ähnlich unserer "Tafel" (wenn auch wesentlich größer), die bis heute über 300 Millionen Kilo Nahrungsmittel rettete und an Bedürftige verteilte. Ripert veranstaltet auch mit anderen namhaften Köchen ein Benefizdinner als Hauptsponsor des Tibetan Aid Project, das 1969 von Tarthang Tulku begründet wurde und bis jetzt u.a. zwei Millionen buddhistischer Textausgaben vor allem an Bibliotheken in der Himalaya-Region verteilte. 

Ripert war mit einem weiteren bekannten TV-Koch, Anthony Bourdain, in Frankreich unterwegs, als dieser im Juni 2018 überraschend Suizid beging, wovon die Medien ausgiebig berichteten. Bourdain wiederum - ein Anhänger von Streetfood und der Nutzung aller Teile tierischer Körper in der Kochkunst, der einst umfangreiche Drogenerfahrungen sammelte und brasilianisches Jiu-Jitsu praktizierte - hatte sich nicht nur für südamerikanische Einwanderer stark gemacht, sondern in jüngerer Zeit deutlich gegen sexuelle Übergriffe im Restaurantgewerbe ausgesprochen. Die Beziehung mit Asia Argento, die er 2017 einging, mag dabei nicht unwesentlich gewesen sein. Argento wiederum hatte erst an vorderster Front den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein wegen seines sexuellen Fehlverhaltens bloßgestellt, bis sie kürzlich selbst als Täterin bezichtigt wurde ...

                                                    
                                             Copyright Foto (zeigt Éric Ripert): SLOWKING. 
                                    (Lizenz http://www.gnu.org/licenses/old-licenses/fdl-1.2.html)

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