Bukko (Wuxue Zuyuan, jap. auch Mugaku Sogen, 1226-1286) wurde vom Shogun Hôjô Tokimune nach Japan eingeladen, dann zu dessen Berater und zum Abt des Engakuji. Besonderen Einfluss hatte er auf die Kriegerkaste in der Kamakura-Zeit.
Der Weg aus Leben-und-Tod ist kein besonderer Trick. Wesentlich ist, zur Wurzel von Leben-und-Tod vorzudringen. Sie befindet sich im Zentrum jedes Menschen, der sein Leben lebt, seinen Tod stirbt, zum Buddha oder Patriarchen wird.
Was Zen genannt wird, ist keine Handlung, die man
vollziehen muss. Es bedeutet einfach, zu erkennen, was das eigene wahre Herz
wirklich ist, und sich diesem zu verpflichten. Es bedeutet, seine ursprüngliche
Natur zu erkennen. Dabei ist es wesentlich, zu erfassen, was man noch vor der
Geburt der eigenen Eltern war. Wir sagen, dass das Selbst das Selbst zu
erfassen sucht, doch tatsächlich ist es schon das Selbst, warum sollte es sich
also selbst erfassen wollen? In der Masse von Wissen, Wahrnehmungen und
Wertungen ist es freilich so verborgen, dass es sich für gewöhnlich nicht als
das zeigen kann, was es ist.
Die Frage ist, wie man sich dem Selbst nähern soll.
Man sagt sich zum Beispiel: "Wo kam es vor vierzig Jahren her, wo wird es in
hundert Jahren sein? Und wer ist genau jetzt die Person, die diese Frage
stellt? Wo ist das wahre Gesicht, das schon vor der Geburt der eigenen Eltern
da war?“ Untersuche dies so, und wenn du den Eindruck hast, nicht mehr weiterzukommen,
beobachte, wie diese Unfähigkeit kommt und geht. Irgendwann wird sich das
Erwachen von selbst einstellen.
Zu Beginn nimm dir ein Koan, einen Ausspruch der
Patriarchen, um deinen Blich zu fokussieren. Wenn sich nach einigen Jahren kein
Erwachen einstellt, sollte es jedoch fallengelassen werden, weil es sonst nur
bindet. Bei der Konzentration auf ein Koan gibt es eine Zeit, wo man den Geist
des Untersuchens erweckt, eine Zeit, wo man die Anhaftungen durchbricht, eine
Zeit des Vorwärtsstürmens und eine des Feuerlöschens. Nach meiner Erfahrung ist
es besser, nach all diesen Anstrengungen ein Koan fallenzulassen, wenn es nicht
weitergeht, und die Dinge leicht und ohne Zwang oder Druck zu nehmen, weil sich
dann eher das wahre Gesicht zeigt und ein Erwachen einstellt. Dann erscheinen
Körper und Geist als leer und benötigen kein Schleifen und Reinigen mehr.
Lass dein zahlreiches Wissen und deine Erkenntnisse
hinter dir und wende dich der Weite des Raumes zu. Wenn dann keine Spur von
Buddhismus mehr in deinem Herzen ist, wirst du die wahre Sicht von Buddhas und
Patriarchen haben. Die Weite des Raumes umfasst alle Dinge. Wenn du überall
kommen und gehen kannst und nichts Spezielles dir gehört, es kein Innen und
Außen gibt und du dich Rundem und Eckigem, Hohem und Niedrigem anpassen kannst –
das ist es. Die Leere des Ozeans lässt Wellen entstehen, die Leere der Bergtäler
Echos, und die Leere des Herzens Buddha. Wenn du dein Herz leerst, erscheinen
Dinge wertfrei wie in einem Spiegel.
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