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Penetre und ich - ein erster Kommentar zu Hitoshi Nagai

Muho hat sich ausgiebig mit dem japanischen Philosophen Hitoshi Nagai (geb. 1951) beschäftigt. Im letzten Jahr habe ich seine Beiträge hierzu verfolgt, konnte aber beim ersten Eindruck seine Begeisterung oder auch nur das Interesse nicht teilen oder nicht recht nachvollziehen. Die Gedanken Nagais spielen nun wieder in Muhos neuen Youtube-Clips eine Rolle, und als ich bei Wikipedia den Hinweis las, dass sich Übereinstimmungen bei Nagai und Kosho Uchiyama fanden, einem der Dharma-Nachfolger Kodo Sawakis, wollte ich in das Thema doch tiefer einsteigen. Der Grund ist vor allem, dass ich im Laufe der letzten Jahrzehnte in Foren und auch bei meiner eigenen Uchiyama-Lektüre für mich den Eindruck gewann, dass er nicht nur Sawaki teils anders interpretierte als etwa Taisen Deshimaru, sondern auch, dass sein Zen-Verständnis eingeengter als das von Deshimaru war. Deshimaru war für mich zwar ein wichtiger Einstieg ins Zen, von seiner (und Uchiyamas) Zazen-Besessenheit habe ich mich jedoch relativ schnell verabschiedet und empfehle heute einen möglichst breiten Zugang zum Chan/Zen, der viele Schulen und Stile berücksichtigt und sich nicht in erster Linie auf Dogen Zenji bezieht. Das liegt u.a. in den widersprüchlichen und zuweilen ausschließenden Passagen seiner Lehre begründet, als Beispiel sei hier nur noch mal kurz wiederholt, dass meines Erachtens ein richtiges Verständnis des Zen nicht möglich ist, wenn man die wesentliche Botschaft des Vimalakirti-Sutras ablehnt, die Laien den gleichen Verwirklichungssielraum zugesteht wie Ordinierten.

Schon im ersten für den Einstieg von Muho empfohlenen Text fällt auf, dass der Philosoph Nagai mit Dogen Zenji eine gewisse Egozentrik gemeinsam hat (was in Bezug auf sein Hauptthema besonders witzig erscheint), denn er meint, schon als Kind im Grundschulalter die entscheidende ungeklärte Frage der Philosophie gestellt und später als einziger eine gescheite Antwort darauf gefunden zu haben. Die Frage kann man wohl so formulieren: „Warum bin ich (einzigartig) ich?“ Nun wissen wir auch gleich, dass wir es mit einem philosophischen Ansatz zu tun haben, denn Warum-Fragen sind in manchen Schulen des Zen durchaus verpönt, weil sie notgedrungen zu Grübeleien führen. Aber wo wären wir ohne diese? Die Antwort Nagais lautet z. B., zunächst seine „Metaphysik des Ichs“ zu lesen und auf dieser Grundlage Vipassana-Meditation zu betreiben (wie er), um dann gewiss einen „klaren Geist“ zu bekommen – das Ich würde transparent („if I succeed, I can disappear“). Auffallend ist, dass Nagai die Meditation als stimmungsaufhellend sieht und meint, die Philosophie könne der Meditation helfen, also offenbar zweckgebunden meditiert (was zumindest nicht übereinstimmt mit dem Ansatz der immer wieder geforderten Erwartungslosigkeit von Dôgen, Sawaki und anderen).

Kommen wir jetzt zu Muhos Übersetzung der Penetre-Geschichten. Der Philosoph erfindet hier einen oberschlauen Kater, der sozusagen die Welt erklärt. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, wie ernst das Ganze gemeint ist, zumal es sich im Japanischen an Kinder richtet, die wohl im Alter des Gesprächspartners dieses Katers, eines Jungen aus der Mittelschule, sein sollten. Im ersten Kapitel rät der Kater, die Ziellosigkeit nicht zum Ziel zu machen. Nun gut, das haben wir schon mal gehört. Schon in 1-3 wird es seltsam, etwa wenn er meint, „gute und schlechte Menschen unterscheiden sich kaum“, wichtiger sei, ob einer anständig oder einem nicht mehr zu helfen sei; dies sei eine Frage der Erziehung. Was damit gemeint ist, wird erst mal nicht geklärt; es gibt einen Verweis auf ein späteres Kapitel, ich komme also darauf zurück. Nun wird es ganz komisch, denn entscheidend sei, ob man Optimist oder Pessimist werde, und darüber befinde der Zufall bei der Geburt, nicht die Erziehung oder die Gene. An dieser Stelle wird die Beschäftigung mit Nagai bereits zu Arbeit für mich, denn ich folge in solchen Dingen eher anderen Experten mit ihren Erkenntnissen, etwa Steven Pinker (The Blank Slate). Pinker argumentiert darin gegen Ängste, ein vor allem biologisches Verständnis der menschlichen Natur berge ethische Gefahren. Im folgenden Kapitel von Penetre jedenfalls werden gut und schlecht relativiert, das kennen wir auch, und es hilft mir nicht die Vorstellung, dass dies alles ja Kinder oder Heranwachsende zum Zweifeln und Nachdenken anregen soll. Dann geht es um die Frage, ob der Mensch nicht eine schöne virtuelle Realität seinem Leben vorzöge und ob er sich sicher sein kann, ob nicht das von ihm als real empfundene Dasein auch eine Simulation ist. Dieses Gedankenexperiment ist interessant, aber eine Antwort findet sich in diesem Kapitel wieder nicht. Wir fühlen uns an Chuang-Tse erinnert.

In Kapitel 1-6 wird die Frage aufgeworfen, was einen „moralisch dazu verpflichtet, das allerletzte Versprechen zu halten“, womit Penetre etwas unnötig den eingeführten „Gesellschaftsvertrag“ kompliziert, also die Abmachung, sich an Regeln in der Gesellschaft zu halten, damit man miteinander auskommt. In Kapitel 1-7 sagt Penetre dann etwas (scheinbar?) Schönes: Der Optimist habe Spaß am Prozess des Lebens, am Tun statt am Ziel, er müsse sich nicht an die Moral von Gut und Schlecht halten, da er eine „positive Grundeinstellung“ habe. In 1-8 finden wir einen weiteren Allgemeinplatz: Nur wer tiefes Leiden selbst durchlebt hat, kann einem anderen in gleicher Situation helfen (und zwar so, dass dieser es nicht einmal merke). Allerdings ist das eines der Kapitel, wo sich in mir Widerspruch regt. Ich würde meinem Kind so etwas nicht erzählen, weil es so nicht stimmt. Selbst Muho hat ja dankenswerterweise einerseits einen Clip gemacht, wo er davon spricht, dass Zazen ihn möglicherweise vom Suizid abhielt, andererseits es aber nicht möglich war, einige Anwesende in Antaiji so zu erreichen, dass diese davon Abstand nahmen. Eine solche Erwartungshaltung an sich selbst wäre vermessen, und ich frage mich, warum Nagai durch Penetre Kindern Derartiges weis machen will. Kapitel 1-10 wird noch kruder, denn da meint der Kater, man müsse ja nicht machen, was einem gesagt wird, wenn sich was in einem dagegen sträubt; doch die „offiziellen Antworten“ seien zu schlucken, damit die öffentliche Ordnung gewahrt bliebe, sonst bliebe nur der Selbstmord oder sich töten zu lassen. Ich verstehe nicht, warum es hier so drastisch wird, sofort wird einem Revoluzzer klar, dass es noch andere Möglichkeiten gibt, etwa den Umsturz der Ordnung, und der muss ja nicht immer bedeuten, dass man dabei draufgeht.

Ich erspare es mir jetzt, die weiteren Kapitel alle einzeln aufzugreifen, mein erster Eindruck hat sich auch bei der zweiten Lektüre bestätigt – irgendetwas stimmt mit Nagais Denken nicht. Ich beschränke mich nun auf Auszüge und werde im übernächsten Blog-Beitrag auf einige philosophische Texte von ihm zum Bewusstsein eingehen, vielleicht lässt sich das dann klarer herausarbeiten. Weitere Beispiele aus den Penetre-Texten: Der Kater meint, die Farbe eines Vogels unterliege einem „objektiven Kriterium“, Worte jedoch nicht, wo doch allein „Farbe“ schon ein Wort ist, und nicht nur der Farbenblinde, sondern auch andere Sehorgane wie etwa die von Insekten nicht das Gleiche wie wir, sondern subjektiv wahrnehmen. Das Problem ist, das dies hier unwidersprochen bleibt. Einerseits erscheinen mir diese Texte zu kompliziert für Kinder, andererseits zu unausgegoren.

In Kapitel 2-1 meint Penetre, dass wir an schlechten Erfahrungen eher festhalten und die guten „loslassen“. Dazu las ich gerade einen interessanten Artikel. Geraten wird, sich nicht einfach nur zu sagen: „Dies war ein guter Tag“, sondern genauer: „Diese Erfahrung heute hat mir Freude gemacht“, und durch das exaktere Benennen von Gefühlen ein Abspeichern im Gehirn und späteres Erinnern auch an die schönen Erlebnisse zu erleichtern.

In 2-4 meint der Kater, wenn man etwas falsch gemacht hätte, solle man sich sagen, es ließe sich nun mal nicht ändern, statt darüber nachzugrübeln, was man anders hätte machen sollen. Das klingt gut, verhindert aber in vielen Fällen, dass man eine bessere Lösung fürs nächste Mal findet. Es ist ja nicht so, dass Grübelei und Nachdenken prinzipiell keinen Sinn machten, wie der Autor und Philosoph Nagai sicher weiß. Mit einem kleinen Beispiel aus meinem Leben lässt sich auch zeigen, dass Nagais Gedanken nicht aus einem Guss sind. Zuvor hatte der Kater noch weitschweifend erklärt, dass Versprechen zu halten wichtig sei und sie zu brechen einer Lüge gleichkäme. In meinem Leben habe ich mit so etwas öfter zu tun, denn die Frauen („professionelle Freundinnen“ oder Freudenmädchen), mit denen ich mich zuweilen verabrede, sind teils sehr unzuverlässig. Die Gründe meine ich zu kennen, aber wie verhält es sich mit des Katers Rat, die Menschen so anzunehmen, wie sie sind (wieder so ein Allgemeinplatz), wenn sich in der konkreten Situation etwa die Frage stellt, wie viele Umstände ich aufgrund dieser Lügerei noch mitmachen soll? Wir nähern uns hier interessanterweise einem Problem, das auch Religionen haben, wenn sie mit guten ethischen Ratschlägen zur Hand sind, die sich in der Praxis als untauglich erweisen. In der Praxis, jedenfalls in meiner, ist es nämlich durchaus angebracht, einen anderen Menschen mit solcher Unzuverlässigkeit nicht nur anzunehmen, sondern zuweilen auch mal den Kontakt abzubrechen. Und das gilt nicht nur für mich, das tun sehr viele Menschen – genau deshalb, weil sie es mit den Versprechen so sehen wie der Kater. Auch bei Nagai fehlt also der Nachweis von praktischer Anwendbarkeit seiner ethischen Grundhaltung.

Seltsam ist auch Kapitel 2-5. Mir stellt sich die Frage, ob Nagai je geliebt hat, jedenfalls, ob er so geliebt hat wie ich. Zumindest legt er Penetre in den Mund, nein das Maul, es gäbe eine Liebe vom Rand der Welt aus (wie zu einem bestimmten Mädchen) und eine aus der „Weltmitte“, dem „Ursprung, aus dem alle Dinge ihren Sinn beziehen“. Ich meine, es lohnt sich zu erleben, wie ein einzelner bestimmter Mensch seinen Sinn bezieht aus der gezielten Liebe eines anderen – das sollte man nicht abwerten, denn es ist sehr konkret beobacht- und erlebbar und macht darum einen durchaus stärkeren Eindruck als ein allgemeingültiger Sinn, der einen Ursprung hat.

Als sich Nagai in Kapitel 3-11 seiner zentralen Frage nähert, nimmt er die (geringe) Wahrscheinlichkeit, überhaupt geboren zu werden („Es gibt nur eines, das nicht notwendig ist: Das du hier bist“, siehe 2-3), als Anlass zu erörtern, warum man dann aber genau dieses „Ich“ sein müsse. Die Frage der „Ichwerdung“ mit der Geburt zu verbinden ist darum irritierend, weil der einzelne Mensch, der ja nach Nagai nur immer selbst sich als „Ich“ erkennt, in den ersten Lebensjahren dazu nicht fähig ist. Anders formuliert gibt es bei der Geburt kein „Ich“. Eine solche in meinen Augen unzulässige Rückprojektion findet sich auch im Buddhismus, wenn er behauptet „Geburt ist Leiden“, dem zur Welt kommenden Menschen eine so implizierte Leiderfahrung aber gar nicht möglich ist. Noch bevor ein menschliches Wesen sich als „Ich“ empfindet, haben jedoch andere es längst als einzigartiges Individuum identifiziert.  

Da ich auch mal Christ war, will ich nicht groß auf die verzerrte Vorstellung der Allwissenheit Gottes eingehen, die Nagai pflegt. Nach dieser sei es Gott nicht möglich zu wissen, was man nur selbst wissen könne: „Ich bin.“ Es existieren durchaus Gottesvorstellungen, in denen so etwas zumindest denkbar ist. Am letzten Kapitel zum Tod (3-13) hat dann auch Muho zu knabbern. Nagai hat sich zu Penetres Behauptung bekannt, man könne morden, wenn man die Todesstrafe in Kauf nähme. An diesem Punkt kann ich auch Muhos „Ich weiß nicht“ nicht nachvollziehen, mir scheint nun klar zu sein, dass Nagai emotional gestört ist und seine Philosophie japanzentriert. Es gibt Kulturen, in denen Morde nicht entsprechend geahndet werden, etwa aus Blutrache. Außerdem könnte Nagai hinreichend viel Lebenserfahrung haben, um zu wissen, dass ein großer Teil der Menschen nicht in der Lage ist, andere Menschen zu töten, und es diesem Teil der Menschen nicht wirklich derart in den Sinn kommt, dass ein Töten wahrscheinlich ist. Oder setzt er genau darauf mit seiner Provokation? Wieder komme ich zu meinem Thema der Liebe zurück: Es gibt einen einfachen Grund, vor Mord zurückzuschrecken, selbst wenn er nicht unter Strafe steht – die grundlegende Zuneigung zu allen Lebewesen. Warum müssen wir dies in einem Zen-Zusammenhang erst noch erwähnen? Wenn ich nun in den etwas gemeineren und sarkastischen Ton meines Blog umschalte, würde ich rückschließen, dass die Vipassana-Meditation offenbar nicht in der Lage ist, einen Menschen aus Nagai zu machen. Diese eigentliche Menschwerdung ist auch ein Thema bei Sawaki, wie wir wissen. Wenn Nagai dies in Interviews nicht thematisiert hat, also diesen Impuls des Zurückschreckens vorm Töten nicht kennt, dann ist er tatsächlich ein schlechter Ratgeber. Nagai lehnt sich hier im Grunde an Kant an, der einfach formuliert forderte, andere so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden wolle (eigentlich: so zu handeln, dass das eigene Handeln zu einem allgemeingültigen Gesetz werden könne). Im Umkehrschluss könnte man also sagen, wenn man den eigenen Tod durch die Hand anderer in Kauf nähme, könne man selbst auch morden. Diese Ethik ist nicht hinreichend. Ich habe das einmal an einem berühmten Anhänger dieses Kategorischen Imperativs aufgezeigt, dem inzwischen verstorbenen Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt. Schmidt hat nicht eingesehen, dass er im Beisein anderer und etwa im Fernsehen nicht rauchen sollte, da er offenbar Kant dahingehend auslegte, er würde ja auch nichts gegen Raucher in seiner Gegenwart haben. Genauso wenig taugt die übliche buddhistische Formulierung, wer anderen schade, schade sich letztlich selbst (da alles eins und miteinander verbunden sei). Jeder hat schon einmal die Erfahrung gemacht, dass dies nicht so ist, so lange man es sich nicht permanent einredet. Es handelt sich um ein Dogma, das nicht verifizierbar ist und nur im Einzelfall zutrifft. Die von mir geforderte Ethik beruht auf einer Einsicht in unser Wesen und unseren Geist, wie sie das Zen von jeher forderte. Diese Einsicht führt zu instinktiven, usprünglichen Gefühlen und Reaktionen zurück, die zwar ein Töten gegebenfalls nicht ausschließen, jedoch keinen ideologischen Überbau und keine Gedankenspiele bemüht, um das situationell Angemessene zu tun. Eine Überlegung, man könne töten, so lange man die Todesstrafe in Kauf nähme, ist ein solches Gedankenspiel, das m. E. nichts mit unserer ursprünglichen Natur zu tun hat.

Das Nachwort im Penetre macht die Angelegenheit noch schlimmer, denn hier behauptet der Kater, das Buch würde wohl nur Sinn machen für Menschen in einer vergleichbaren Lage, die sich eben solche Fragen stellten. Wenn sich also ein Mensch die Frage stellte, ob er einen Mord begehen solle, dann hätte er hier nicht nur die Antwort eines fiktiven Katers, sondern offensichtlich auch seines Autors, des Philosophen Nagai. Das ist ganz schwach. Wahrscheinlich habe ich damals nicht alle Kapitel bis zum Ende durchgehalten, denn nun frage ich mich, wieso ich mir noch die Mühe machen soll, mich mit den englischsprachigen Übersetzungen seiner Ansichten zum Bewusstsein auseinanderzusetzen. Der Wiki-Hinweis auf Nagais Kritik am Utilitarismus hat mich offenbar zu viel erwarten lassen. Trotzdem werde ich also in vier Wochen auf ihn zurückkommen.

 

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