Jiashan war ein Schüler von Chuanzi Decheng (dem „Bootmönch“). Als einer der ersten verband er Zen mit der Kunst des Teetrinkens („Zen und Tee: ein Geschmack!“).
Ein Mönch sagte: „Den Lehren der Buddhas und der Alten wurde stets Bedeutung beigemessen. Warum behauptet der Meister, es gäbe keine?“
Jiashan erwiderte: „Iss drei Jahre lang nichts, und du wirst niemanden sehen, der hungrig ist.“
Der Mönch fragte: „Wenn niemand hungrig ist, wieso kann ich dann nicht erwachen?“
Jiashan sagte: „Weil dich Erwachen verwirrt hat.“
Dazu verfasste er diese Verse: „Klar und leuchtend, kein Dharma des Erwachens. Erwachen verwirrt die Menschen. Mit beiden Füßen und Augen im Paradies: Nichts falsch, nichts richtig.“
***
Jiashan sprach zu den Mönchen in der Vortragshalle: „Ich lebe nun seit zwanzig Jahren auf diesem Berg und habe die ganze Zeit kein Wort über die wesentliche Lehre des Zen verloren.“
Ein Mönch meinte: „Der Meister sagt also, er habe die ganze Zeit nicht vom Wesentlichen des Zen gesprochen?“
Jiashan bestätigte dies. Daraufhin stieß einer der Mönche die Meditationsplattform um. Jiashan ging hinaus.
Am folgenden Tag wurden alle Mönche zusammengerufen. Jiashan grub ein Loch, ließ den Mönch, der die Plattform umgestoßen hatte, hervortreten und sagte: „Zwanzig Jahre lang habe ich sinnlos dahergeplappert. Heute biete ich dir an, mich zu töten und in diesem Loch zu verscharren. Los! Tue es! Wenn du mich nicht töten kannst, dann töte dich selbst und vergrab dich hier in diesem Loch!“
Der Mönch packte seine Sachen und zog im Stillen davon.
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