Mit Beginn des 16. Jahrhunderts trat Japan in eine befriedete Phase, die Tokugawa-Ära, ein. Seine Kriegerkaste konnte ihre Künste nun nicht mehr wie gewohnt verwenden. Der damalige Abt des Daitokuji, Takuan Soho (1573-1645), wurde als Ratgeber solcher Samurai bekannt, die ihre Fertigkeiten infolgedessen spiritualisierten. Takuan erläuterte, wie der buddhistische (Nicht-)Geist der Erkenntnis zu vereinbaren ist mit Leben und Tod des Schwertes, genauer: wie dieser Nicht-Geist funktioniert bzw. wie höchste Konzentration mit der Flexibilität des Loslassenkönnens in Einklang gebracht werden kann. Dabei folgte er der seit Nagarjuna aus den Weisheitssutren entlehnten Auffassung, dass Weisheit (prajna) über geschickte Mittel (upaya) kreativ angewendet werden solle. Die Zen-Künste, in denen erworbene Meisterschaft mit Freiheit und Ästhetizismus einhergeht und ihren Ausdruck über die erlernte Kunst hinaus im Alltagsleben sucht, sind ein gutes Beispiel hierfür. Das Schwert selbst stand im...
Kommentare eines Zen-Rüpels