Direkt zum Hauptbereich

Posts

Luopu Yuanan (834-898)

Luopu Yuanan war ein Dharma-Erbe von Jiashan Shanhui. Als er im Sterben lag, sagte Jiashan: "Der Shitou-Zweig! Schau! Schau! Sein letzter Lehrer scheidet dahin." Luopu sagte: "Das ist nicht so." Jiashan fragte: "Warum?" Luopu sagte: "Sein Haus hat einen grünen Berg." Jiashan meinte: "Wenn dem wirklich so ist, wird meine Lehre nicht vergehen." Dann verschied er. *** Luopu ging nach Cenyang und traf auf einen alten Freund. Sie unterhielten sich über Verstecke [da der Buddhismus in der Wuchang-Ära unterdrückt wurde].  Sein Freund fragte: "Wohin bist du während der Verfolgung geflohen?"  Luopu antwortete: "Ich bin inmitten des Marktes geblieben." Sein Freund fragte: "Warum bist du nicht an einen menschenleeren Ort gegangen?" Luopu erwiderte: "Welche Probleme gibt es da, wo keine Menschen sind?" Sein Freund erkundigte sich weiter: "Wie konntest du so entkommen?" Luopu sagte: "Obwohl ich ...
Letzte Posts

Shushan Kuangren (837-909)

In diesem Jahr geht es weiter mit Übersetzungen von Zen-Geschichten/Kôan. Sie stammen vornehmlich aus dem Wudeng Huiyan (Kompendium der fünf Lampen), einer Auswahl früherer "Aufzeichnungen der Lampe" von Dachuan Lingyin Puji (1179-1253), der im Lingyin-Kloster in Hangzhou (China) lebte. Siehe auch: Andy Ferguson: Zen's Chinese Heritage (Boston 2000). Anmerkungen zu Kôan und ausführlichere Beiträge gibt es auf meinem YouTube-Kanal. Shushan Kuangren war ein Dharma-Erbe von Dongshan Liangjie. Zunächst studierte er bei einem Lehrer namens Yuanzheng in Jizhou. Eines Tages sagte er zu ihm: "Ich reise gen Osten in die Hauptstadt von Luoyang." Dort studierte er ein knappes Jahr. Plötzlich meinte er zu sich selbst: "Suchen bringt nur Dunkelheit, und Reden ist nicht so gut wie Schweigen. Vergiss dich selbst und hilf anderen. Das Falsche kann nicht mit dem Wahren verglichen werden." Dann begab er sich zu Dongshan Liangjie.  Er fragte ihn: "Bitte, Meister, ...

Saikontan/Caigentan: Weisheiten eines Vegetariers (IX)

Ein Weiser sagte: „Was ich mal stolz als meins bezeichnete, gehört heute einem anderen. Ich frage mich, wer der nächste Besitzer von dem sein wird, was ich gerade besitze.“ • Ein buddhistischer Heiliger sagte einst: „Der Schatten des Bambus, der im Wind zittert, fegt über die Tempelstufen, und doch wirbelt er den Staub nicht auf. Die Mondscheibe, die im See gespiegelt wird, dringt bis auf den Grund des Wassers, und doch hinterlässt sie keine Spuren in ihm.“ So wie ein Floß, das zum Überqueren eines Flusses benutzt wurde, am anderen Ufer zurückgelassen werden kann, so kann ein Leser, der die Wahrheit aus einem Buch erfahren hat, dieses Buch fortwerfen. Wer dies tut, ist ein wahrer Gelehrter. Wer sich jedoch nicht des Buddha in seinem Geist bewusst ist und Buddhas Bildnis anbetet, um seinen Geist zu reinigen, ist wie ein Narr, der auf einem Esel reitet und doch nach einem Esel sucht. So einer besitzt kein Verständnis der Wahrheit, auch wenn er vorgibt, ein Zen-Priester zu sein. ...

Saikontan/Caigentan: Weisheiten eines Vegetariers (VIII)

Selbstkultivierung sollte so vollständig geschehen wie das Schmieden von Eisen; schnelle Meisterschaft ist nicht tiefgründig. Handlungen sollten so entschlossen und kräftig ausgeführt werden wie ein Pfeil von einem mächtigen Bogen fliegt. Ein habgieriger Mensch verletzt die Grenzen der Moral, doch da seine Missetat sich an der Oberfläche befindet, ist der Schaden für die Gesellschaft sichtbar und gering. Eine Heuchlerin dagegen, die auf einen guten Namen Wert legt, handelt im Verborgenen unter dem Anschein von Tugend; sie schädigt das Anliegen der Gerechtigkeit insgeheim und auf tiefgehende Art. Wenn er ruht, scheint der Falke zu schlafen; ein Tiger wirkt bei seinem Gang schwach und krank. Und doch nehmen sie eine solche Haltung bloß ein, um ihre Opfer besser angreifen zu können. Ein überlegener Mensch sollte gleichsam seine Weisheit und seine Talente verbergen, damit er großer Verantwortung gerecht werden kann. • Beurteile einen Menschen mit kühlen Augen. Höre die Rede...

Neuerscheinungen: Zen-Lexikon + Omori Sogens "Einführung in die Zen-Übung"

  Eines Frühjahrs hielten alle Schüler von Tesshu ein informelles Abendessen ab, um den Beginn der Schwertkampfausbildung zu feiern. Einer der Schüler ging auf seinen Lehrer zu, um sich mit ihm zu unterhalten. Sobald er jedoch seine Hände auf den Boden legte, um sich zu verbeugen, musste er sich übergeben. Der Lehrer stand sofort auf, schob die anderen Schüler beiseite und aß das Erbrochene, ohne etwas davon übrig zu lassen. Einer seiner Schüler versuchte, ihn daran zu hindern: „Was in aller Welt tun Sie da, Meister?“ Der Lehrer antwortete gelassen: „Ich habe mich gerade in der Integration von Reinheit und Unreinheit geübt.“   Ômori Sôgen:   Einführung in die Zen-Übung. Sanzen nyûmon. 308 Seiten. Pb. ISBN:  978-3-98804-169-2. 25 €.  Bestellen   ***      [Auszug vom Ende] Zushi 廚子 Ein kleines Heiligtum, wo ein Buddha-Abbild verwahrt wird. Zushin-bishin 頭正尾正 Auch Zushô-bishô. I. Von Anfang bis Ende richtig liegen. II. Von Anfang bis Ende....