Daniel Carleton Gajdusek (1923-2008) entdeckte die Prionen und war Nobelpreisträger für Medizin. Er adoptierte mindestens 57 Kinder, vorwiegend aus Neuguinea und Mikronesien, wohin ihn immer wieder seine Forschungsreisen getrieben hatten. Mit 74 Jahren musste er für ein Jahr ins Gefängnis, weil er - wie er es wohl ausdrückte - mit dem Glied eines seiner Adoptivsöhne gespielt hatte. Das Interessante hierbei ist, dass Gajdusek glaubte, weil dies in der Heimat des Jungen verbreitet und "normal" sei, würde es auch in einem anderen Kulturkreis funktionieren.
Um zu verstehen, wie entscheidend das individuelle Erleben eines solchen Vorganges sein kann - und allen, die sich für den Fall Phat Hue interessieren - sei folgende Doku ans Herz gelegt, die noch gut vier Tage online zu sehen ist. Auf www.arte.tv unter "Arte +7" (in der Leiste oben klein zu sehen) findet sich mit Datum 24.02., 23:10 Uhr der Film "Das Genie und die Jungs" des herausragenden schwedischen Dokumentarfilmers Bosse Lindquist. Man möge ihn wirklich von der ersten bis zur letzten Minute anschauen. So viel Offenheit und versammelte Intelligenz findet man selten in einer Doku. Er kann allerdings aus Jugendschutzgründen nur zwischen 23 und 5 Uhr betrachtet werden. In der Beschreibung heißt es u.a.: "Wie definiert man menschliche Klarsicht? Wann stößt reine Intelligenz an ihre Grenzen? Wie kommt es, dass ein Mensch mit überdurchschnittlichem IQ einem offensichtlichem Selbstbetrug erliegt? Und wo liegen die Grenzen des menschlichen Einfühlungsvermögens?"
Der chinesische Zen-Meister Zhuxian (1292-1348) sagte einst (als würde er über den einen, nicht aber über den anderen hier Genannten sprechen):
"Diese weltlichen Angelegenheiten haben einen großen Einfluss auf die Menschen, die von ihnen davongerissen werden, wenn ihre Wurzeln im Aberglauben liegen und ihre Widerstandskraft nur gering ist, wenn ihre Übungen und ihre Gelübde nicht tief gründen und wenn sie nicht vollkommen aufrichtig in ihrem Herzen sind. Wenn die Menschen erst davongetragen sind, werden die weltlichen Dinge zu einem Hindernis, das sie in sich einschließt und aus dem sie nicht mal mehr für eine Minute entkommen können. Sie setzen einfach ihre unbedeutende Arbeit fort - ihr unwürdiger Geist hat keinen anderen Plan, er will nur sich selbst nutzen und nähren und andere an Ruhm übertreffen, sonst nichts.
"Diese weltlichen Angelegenheiten haben einen großen Einfluss auf die Menschen, die von ihnen davongerissen werden, wenn ihre Wurzeln im Aberglauben liegen und ihre Widerstandskraft nur gering ist, wenn ihre Übungen und ihre Gelübde nicht tief gründen und wenn sie nicht vollkommen aufrichtig in ihrem Herzen sind. Wenn die Menschen erst davongetragen sind, werden die weltlichen Dinge zu einem Hindernis, das sie in sich einschließt und aus dem sie nicht mal mehr für eine Minute entkommen können. Sie setzen einfach ihre unbedeutende Arbeit fort - ihr unwürdiger Geist hat keinen anderen Plan, er will nur sich selbst nutzen und nähren und andere an Ruhm übertreffen, sonst nichts.
Angeblich religiöse Menschen treffen sich mit ihren Spezis und gründen Sekten für die Getäuschten und Interessengruppen für Teufel. Wenn du aus diesem Grund ein religiöses Leben aufnimmst, wie sollen dein Körper und Geist dann Frieden finden? Haben die Menschen erst ihre Irrtümer verfestigt, wird alles, was sie sagen und tun, zum Geschäft der Täuschung. Weil ihre Ansichten an der Wurzel schon nicht stimmen, verfehlen auch ihre Taten das Mark. Fallt nicht unter dieses Pack!"
Besten Dank für das tolle Zitat von Zhuxian (1292-1348). Ich habe diesbzgl. eine Frage: Aus welchem Buch (Übersetzung) stammt das Zitat? Das Original aus dem Taisho umfasst 114 Seiten, doch zu viel für mich zum Nachschlagen. Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du mir da helfen kannst. Herzlichst!
AntwortenLöschenLieber Ratnakuta, dieses Zitat findet sich auf Englisch in ZEN UNDER THE GUN in der Uebersetzung von J.C. Cleary.
AntwortenLöschenVielen Dank Dir für den Hinweis, Guido! Ich habe das Buch nun vor mir und auch die Stelle. Nochmals besten Dank!
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