Deshan war ein Schüler von Longtan Chongxin. Er studierte zunächst ausgiebig den Vinaya (Ordenskodex) und das Diamantsutra, weshalb man ihn auch „Diamant-Zhou“ nannte.
Deshan sprach in der Vortragshalle: „Ich habe keine feste Ansicht zu den Ahnen. Hier gibt es weder Vorfahren noch Buddhas. Bodhidharma ist ein alter, stinkender Fremder. Shakyamuni ist ein trockenes Stück Scheiße. Manjushri und Samantabhadra sind Jaucheträger. Was man ‚Mysterien erkennen‘ nennt, ist nichts anderes als durchzubrechen, um das Leben eines gewöhnlichen Menschen zu ergreifen. Erwachen und Nirwana sind der Pfahl, an dem man Esel anbindet. Die zwölf Abschnitte des Schriftkanons sind Dämonentexte und bloß Papier, um sich Hautgeschwüre abzuwischen. Die vier Erfüllungen und drei tugendhaften Stadien, der ursprüngliche Geist und die zehn Stufen sind nur Geister, die Friedhöfe bewachen. All dies wird euch niemals erretten.“
***
Als Deshan erkrankte, fragte ein Mönch: „Gibt es einen, der nicht krank ist?“
Deshan bejahte dies.
Der Mönch fragte weiter: „Wie steht es mit dem, der nicht krank ist?“
Deshan rief: „Argh! Argh!“
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Nach den folgenden Worten saß Deshan friedlich im Lotussitz und verschied: „Etwas Leeres erfassen zu wollen und Echos nachzujagen wird nur eure Energie erschöpfen. Jenseits des Erwachens aus einem Traum und dem Über-das-Erwachen-Hinausgehen – was bleibt da noch?“
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