Ich habe einen Traum.
Unter einer Million Bundesbürger sind angeblich nur 15 Organspender. Ich möchte helfen, diesen Anteil zu verdoppeln. Meine Hoffnung ist, dass unter den Buddhisten, die man über Blogs und Foren erreichen kann, wenigstens jeder Zehnte sich entschließt, Organspender zu werden.*
Warum? In Deutschland warten 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Jeden Tag sterben drei davon, weil es nicht genug Spender gibt. Wir selbst könnten einmal zu den Betroffenen gehören. Die Wartezeit für eine Niere beträgt im Schnitt 6 bis 8 Jahre, eine transplantierte Niere ist jedoch nach einem Jahr bei 88 % der Empfänger, nach fünf Jahren bei 74 % funktionsfähig. Bei anderen Organen sind die Erfolgsquoten ähnlich, noch höher zum Beispiel bei Hornhautverpflanzungen.
Am Besten ist, einen Organspende-Ausweis zu beantragen (unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800 / 90 40 400), diesen auszufüllen, nahe stehende Menschen über den eigenen Wunsch, im Todesfall Spender sein zu wollen, zu informieren und den Ausweis bei sich zu tragen, günstigerweise in der Nähe des Personalausweises. Der Organspende-Ausweis bietet verschiedene Ausschluss- möglichkeiten für Organe, er kann auch jederzeit vernichtet werden, wenn man seine Meinung ändert. Man kann ihn bereits ab 16 Jahren beantragen.
Manche Bürger befürchten, Sie könnten zu früh für tot erklärt werden oder dem Organhandel zum Opfer fallen. Dies ist in Deutschland nicht möglich. Als Kriterium gilt der Hirntod. Die Feststellung des Hirntods erfolgt durch mindestens zwei unabhängige Ärzte, die über eine mehrjährige Erfahrung in der Intensivbehandlung von Patienten mit schweren Hirnschädigungen verfügen müssen und nicht dem Entnahme- oder Transplantationsteam angehören dürfen. Desweiteren bekommt ein Alkoholiker nur dann eine Leber, wenn er mindestens sechs Monate und ggf. die gesamte Wartezeit auf das Spenderorgan abstinent war. Lebendspenden (von Niere oder einem Teil der Leber) unterliegen gesonderten Richtlinien und werden durch den Spenderausweis nicht abgedeckt. Zu bedenken ist, dass man durch eine vorzeitige, klare Aussage zur Organspende den Druck von Angehörigen nimmt, die im Todesfall ja oft unter Schock stehen und ausgerechnet dann vom medizinischen Personal eine Entscheidung abverlangt bekommen. Denn in Deutschland bedarf die Organentnahme der Zustimmung – entweder des Verstorbenen oder der Angehörigen, die im Falle einer vorigen Entscheidung des Verstorbenen daran gebunden sind.
In den unterschiedlichen Schulen des Buddhismus gibt es zwar keine einheitliche Anschauung zur Seelenwanderung, doch dass dabei der tote Körper nicht vonnöten ist, dürfte von allen unterschrieben werden können. Eine Organspende kann somit als „dana“, als Gabe im Sinne der buddhistischen Tugenden aufgefasst werden. Und die Bereitschaft zur Organspende könnte zeigen, dass wir als Buddhisten tatsächlich „loslassen“.
[* Wenn wenigstens 12.000 Buddhisten übers Internet erreicht werden, wäre die Rechnung so: 10 % von 12.000 macht 1.200 zusätzliche Spender – bei 80 Millionen Bundesbürgern also weitere 15 potentielle Spender pro Million (80 x 15 = 1.200).]
[* Wenn wenigstens 12.000 Buddhisten übers Internet erreicht werden, wäre die Rechnung so: 10 % von 12.000 macht 1.200 zusätzliche Spender – bei 80 Millionen Bundesbürgern also weitere 15 potentielle Spender pro Million (80 x 15 = 1.200).]
Passend dazu gibt es eine aktuelle Petition im Deutschen Bundestag: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=8952
AntwortenLöschenWürde mich gerne als Spender zur Verfügung stellen, leider ist das nicht möglich. Als Rollstuhlfahrer, darf man weder Blut, Plasma oder Organe spenden. Warum? Man will scheinbar nicht, das sich die Normalos irgendwas "einfangen" .... anders lässt sich das mit gesundem Menschenverstand nicht erklären. Dies gilt übrigens auch für Homosexuelle/Bisexuelle. Als Frau ist es egal, wie oft man den Sexualpartner wechselt. Als Mann allerdings nicht.
AntwortenLöschenDiese Transplantations-Gesetze sind dermaßend diskriminierend, das geht unter keine Kuhhaut mehr .......
Die darf man übrigens auch nicht spenden :P
Gruß
Heino
Lieber Heino, dass Rollstuhlfahrer prinzipiell ausgeschlossen werden, wusste ich nicht, und es ist natürlich ein Skandal. Ich kenne selbst nur dies von Blutspendediensten: War man als potentieller Spender zuvor in Thailand (und gibt das ehrlich an), darf man gleich wieder gehen. Generalverdacht.
AntwortenLöschenDie von "Anonym" verlinkte ePetition habe ich aber mal mitgezeichnet.